Ich habe das so verstanden und folgendermaßen in Erinnerung:
- RD wollte damals auch schon den Deal mit Telefonica haben, die Kartellbehörden haben aber DRI den Zuschlag gegeben. (Gerücht: RD hat sich daraufhin ein paar Tage im Keller eingesperrt und getobt)
- RD und die Griechen hatten schon immer Kontakt obwohl sie im Wettbewerb zueinender standen.
- Das Geschäftsmodell der Griechen war zwar extrem erfolgreich aber in der Form trotzdem zeitlich begrenzt.
- Die Choulidis Brüder warten nicht bis der Telefonica Deal entgültig vorbei ist, sondern kümmern sich rechtzeitig darum daß die Firma weiter wachsen und gedeihen kann. Eine der Möglichkeiten ist, sich mit einem anderen Unternehmen zusammenzuschließen, denn es geht hauptsächlich darum sich ein möglichst großes Stück des Kuchens der deutschen Kundenverträge (auch zukünftige) zu ergattern, und zwar gegen die drei großen im deutschen Telco Markt.
- Die Aktionäre sollen dabei aber nicht auf der Strecke bleiben. DRI soll als DRI (jetzt als 1&1 Drillisch) börsennotiert bleiben denn sonst wären die Altaktionäre (von vor 2009) die ersten Verlierer. Bei einer richtigen Übernahme würden Aktien zu UI Aktien getauscht oder zu einem festgesetzten Preis aufgekauft. Beides könnte zu Ungunsten der Aktionäre ausfallen.
- Mit RD hat man letztendlich eine Möglichkeit gefunden, das alles unter einen Hut zu bekommen. Daß das nicht ohne Kompromisse geht (auch für die Aktionäre) sollte jedem klar sein.
- Kompromisse für RD:
- Er kauft den Griechen nicht einfach die Firma ab und macht dann damit was er will, (nur um letztendlich doch noch an den Telefonica Deal zu kommen). Mitspracherecht durch VC als AR. Anfeindungen durch Aktionäre. Die alte Drillisch gehört ihm nicht.
- Kompromisse für die Griechen:
- Die Unternehmensführung wird abgegeben, denn RD fordert den CEO Posten. Einige Posten der Unternehmensführung werden ausgetauscht.
- Kompromisse für die Aktionäre:
- Die alte Drillisch Familie wird es so vmtl. nie wieder geben. Dividendenkürzung (zuindest zeitweise). Volatile Kursentwicklung durch Unsicherheit am Börsenmarkt ob der Erfolgschancen des Vorhabens.
Das Konstrukt:
Drillisch wächst durch die Übernahme von 1&1 zu einer schlagkräftigen Macht, die es mit den drei Netzbetreibern aufnehmen kann.
Es fließt kein Geld, sondern UI wird mit neu ausgegebenen Aktien für die Übernahme von 1&1 bezahlt. Das bedeutet aber keine Verwässerung der alten Drillisch Aktien, denn DRI ist ja auch entsprechend mehr wert. (Cidar wollte zu der ausgegebenen Akienzahl in Bezug auf den Wert von 1&1 noch Stellung nehmen, aber den entsprechenden Post habe ich vielleicht versäumt)
Darüber ob damals bei RD und den Choulidis Brüdern schon darüber gesprochen wurde, daß man Netzbetreiber werden möchte, gibt es keine Informationen. Aber wenn ja, hat man das absichtlich nicht kommuniziert. Denn erstens: über ungelegte Eier ..., und zweitens möchte ich nicht wissen, was dann kurzfristig mit dem Kurs passiert wäre, von wegen Größenwahn und ähnlicher Dinge ...
Um mir selbst ein Bild zu machen gehe ich auf die HVen. Und das sollte der ein oder andere Zweifler vielleicht auch einmal tun. RD hat mich überzeugt, daß ich hier richtig investiert bin. Der hat als Klinkenputzer mit Providerverträgen angefangen und damit den Grundstock für eine große erfolgreiche Firma gelegt. Und er bastelt immer noch daran die Firma größer und erfolgreicher zu machen. Und wer nicht daran glaubt soll doch verkaufen.
Hier nochmal ein paar Zitate zur Erinnerung (alle sinngemäß):
- Ich bin für die Beteiligung der Aktionäre am Unternehmenserfolg in Form einer Dividende. Wenn die ausgeschütteten Gewinne aber für Investitionen nicht mehr zur Verfügung stehen, ist mir die Investition in das Wachstum der Firma wichtiger.
- Ich gehe doch nicht mit einem Messer zu einer Schießerei (das gilt wohl gleichermaßen z.B für die Androhung des Einklagens zum National Roaming etc./ er ist einer der für eine Sache auch mit harten Bandagen kämpft, die haben ihn bei der Frequenzauktion auch unterschätzt).
- Wir (Vorstand und Aufsichtsrat) haben uns das mit der Bewerbung zur Frequenzauktion nicht leicht gemacht: Wenn wir nicht börsennotiert wären, hätten wir es auf jeden Fall gemacht, wenn der überwiegende Teil der Aktien gehandelt würde, hätten wir es auf gar keinen Fall gemacht. Wir haben uns dafür entschieden, weil die Chancen die Risiken weit überwiegen.
- Den Kurs machen andere, nicht ich. (Ja, glaubt ihr denn, der würde etwas änliches sagen wie:" Ich habe da etwas ganz Großes vor, aber der Kurs könnte dadurch zwischenzeitlich ein bischen leiden." Das könnte ihm ja als Marktmanipulation ausgelegt werden.)
So, und jetzt könnt ihr weiter über Dommi und seinen verwerflichen Umgang mit den Aktionären schimpfen.