ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Deshalb, man möge mir dies wirklich nachsehen, schreibe ich vorab erst einmal ein Posting in eigener Sache.
Es war glaube ich im Frühjahr 2000, als Drillisch seine Festnetzsparte an Elisa (Finnische Telekomfirma) verkaufte und kurz vorher Ende 1999 erstmals eine feindliche Übernahme in Deutschland stattfand, die zur bis heute teuersten Übernahme aller Zeiten (weltweit!) führte: Vodafone kaufte Mannesmann Mobilfunk. Ich habe einiges hautnah mitbekommen, leider nicht als Aktionär. Jedenfalls war danach mein Interesse geweckt und ich wurde Drillisch Aktionär. Dies bin ich bekanntlich mit kontinuierlich steigender Aktienzahl bis heute.
Nach der Adhoc am Freitag morgen stand ich leicht unter Schock, was ich jedoch erst später realisierte. Bei der Lektüre im Board ist unverkennbar, dass dies vielen anderen genauso erging. Dies lässt sich an sehr vielen emotionalen Postings ebenso erkennen wie an überwiegend verfehlten, da unmöglichen Bewertungsversuchen auch wirklich sehr geschätzter Mitstreiter.
Dies lag jedoch an der - offensichtlich beabsichtigt - sehr unzutreffend formulierten Überschrift der Adhoc und der auf den ersten Blick gewaltig anmutenden Kapitalerhöhung verbunden mit dem Pflichtangebot von UI zu 50€. Dies hat gezwungenermaßen zu berechtigten Assoziationen geführt, die jedoch mit der Realität nicht das geringste gemein haben. All dies werde ich in einem gesonderten Posting erläutern.
Ich erkannte dann im Laufe des Tages bereits, dass der Schock sich nicht auf die Nachricht selbst bezog, sondern auf den Zeitpunkt, mit dem Außenstehende trotz der eigentlich klaren Ausgangslage und des zu erwartenden Verlaufes dieser Angelegenheit noch nicht gerechnet hatten. Ein Aktionär muss sein Investment immer nüchtern und neutral betrachten. Hier geht es jedoch auch um die viel zitierte Drillischfamilie und die ist nun einmal anders.
Die Erkenntnis, dass diese nun sehr kurzfristig und jedenfalls überwiegend zu Grabe getragen wird, war das eigentlich auslösende Momentum. Es wird – außer bei einem Start up vielleicht - eben nie mehr die persönliche Verbundenheit und das Vertrauen nicht weniger Aktionäre mit/in ihr(em) Unternehmen geben. Ein Unternehmen, in welchem sich weder Aufsichtsrat Vorsitzende, Vorstände oder IR zu schade waren, mit Aktionären bei begründeten Anliegen zu diskutieren oder auch ein persönliches Gespräch zu führen.
Diesen Verlust empfinden viele, wie ich aus zahlreichen Telefonaten in den letzten Tagen erfahren habe, ebenso stark und persönliche wie ich selbst. Meinen Dank an die gesamte Truppe hatte ich bereits vor kurzen anlässlich der magischen 50 € Marke bekundet. Heute bedanke ich mich für die Gespräche und Verbundenheit in all diesen Jahren. Dies wird in Zukunft so nicht mehr sein. Nicht mehr und nicht weniger.
Meine Älteste hat letztes Jahr Abitur gemacht und ist flügge geworden. Auch wenn dies mit der Familie natürlich nicht vergleichbar ist, empfindet man doch eine beinahe ähnlich gelagerte Wehmut. Insbesondere in der heutigen Zeit von Fake News und Korruption allenthalben war dieses Investment mit all seinen Begleiterscheinungen sowie den dazugehörigen Leuten in der Company und hier im Board die reinste Wellnessoase, dazu begleitet von einer sagenhaft anmutenden Wertvermehrung. Danke !
Inzwischen konnte ich mit vielen Telefonaten und Lesen für mich einigermaßen Ordnung in die Angelegenheit bringen. Das Resultat empfinde ich als krass und wird eventuell einige hier überraschen. Es ist nicht meine Aufgabe, Leute von Investments zu überzeugen. Ich werde jedoch noch einmal einiges zusammenfassen und schreiben, da jetzt nun endlich wieder viele und neue Fakten auf dem Tisch liegen. Da sich dies nicht in einem Posting erledigen lässt, hier zunächst nur der Hinweis, dass ich versuche, sehr kurzfristig, eventuell heute Abend noch ( es ist ja auch noch Muttertag ) einige erste Ansätze zu liefern. Um vorab bereits einen klaren Hinweis zu geben: in all den Jahren habe ich dies noch nie getan, aber heute rege ich - gemeint sind natürlich wie immer nur mittel- und langfristig orientierte Anleger - dazu an, nicht zu verkaufen, abgesehen ohnehin von der bevorstehenden Auszahlung der Dividende. Nähere Begründung folgt. Bis meine Jüngste Abitur macht, dauert es noch sechs Jahre. So wie es aussieht, bin ich dann immer noch Drillisch Aktionär. Die Aussichten sind einfach zu spektakulär.