„Wir hätten auch am oberen Ende der Preisspanne ein überzeichnetes Orderbuch gehabt“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Klaus Sauer nach Festlegung des Emissionspreises. „Jedoch war uns die Qualität der Investoren wichtiger, als ein nach oben ausgereizter Preis. Wir lassen dem Wert bewußt Entwicklungspotential nach oben“, so Sauer weiter.
Indes ist da natürlich zu fragen, ob dies umgekehrt bedeutet, daß der Wert bei einer Zuteilung zu 13 Euro kein Entwicklungspotential nach oben nicht mehr gehabt hätte. Auch ergbit sich natürlich die Frage, warum ein Unternehmen freiwillig auf Einnahmen zugunsten der Anleger verzichtet.
Die Emissionsspanne schien nach Dafürhalten von FAZ.NET (Aktie von Dresdner Factoring setzt auf hohes Wachstum) auch recht hohe Wachstumserwartungen zu beinhalten. Mit 11,50 Euro beträgt das Vergangenheits-KGV für 2005 zwar immer noch rund 64, indes scheint eine vernünftige Bewertung rascher erreichbar. Für ein KGV von 20 auf Basis des Jahres 2006 muß das Unternehmen dennoch den Jahresüberschuß gegenüber dem Vorjahr ungefähr versiebenfachen.
Inklusive einer möglichen Mehrzuteilungsoption der Hypovereinsbank von 155.000 Aktien werden insgesamt 1.586.053 Aktien plaziert. Davon stammen 1.100.000 Aktien aus einer Kapitalerhöhung, 331.053 Aktien aus dem Eigentum der abgebenden Aktionäre Oklahoma Vermögensverwaltung GmbH sowie der Sparkassenbeteiligungsgesellschaften Sachsen-Anhalt und Hessen-Thüringen.
Für die übrigen insgesamt 1.131.517 Aktien, dei sich im Besitz der Altaktionäre Oklahoma-Vermögensverwaltung, Klaus Sauer, Sparkassenbeteiligungsgesellschaften Sachsen-Anhalt und Hessen-Thüringen, Ulrich Rienth und Jan Linnemann befinden, wurde ein Lock-up von maximal zwölf Monaten nach marktüblichen Standards vereinbart. Der Streubesitz beträgt bei vollständiger Ausübung der Greenshoe-Option 56,4 Prozent.
Interesse offenbar vor allem bei institutionellen Investoren
Bezogen auf das Transaktionsvolumen ohne Greenshoe wurden privaten Anlegern zehn Prozent der Aktien zugeteilt. Privatanleger erhalten bei einer Ordergröße zwischen einer und 100 Aktien eine Zuteilung von 50 Prozent ihrer Nachfrage. Bei einem Zeichnungsvolumen zwischen 101 und 1.000 Aktien wurden mindestens 50 Aktien oder 20 Prozent der Nachfrage zugeteilt und bei einer Nachfrage von mehr als 1.001 Aktien wurden 250 Aktien zugeteilt. Geht man von einer Zuteilungsquote von mindestens 25 Prozent des jeweiligen Auftrags aus, läßt sich das Volumen der Aufträge auf etwa 600.000 Stück schätzen.
Die übrigen 90 Prozent gingen an institutionelle Investoren aus Deutschland und dem europäischen Ausland. Am 26. April 2006 wird die Aktie der Dresdner Factoring AG erstmals im Geregelten Markt an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Dann ist die Dresdner Factoring AG der bundesweit erste börsennotierte Factoring-Anbieter.www.faz.net