Die Aktie der Deutschen Telekom war am Freitagmorgen so billig wie noch nie: Bei 7,83 Euro markierte der Dax-Titel einen neuen historischen Tiefstand. Gegen die T-Aktie sprechen derzeit viele Gründe - allen voran technische.
Der Chart der T-Aktie sieht sowohl in der kurz-, als auch in der mittel- bis langfristigen Betrachtung denkbar schlecht aus. Hatten einige Marktteilnehmer noch darauf spekuliert, dass die Anfang dieser Woche durch den Dividendenabschlag verursachte Kurslücke, auch „Gap“ genannt, bald wieder geschlossen werde, so wurden sie heute herbe enttäuscht.
Neues Verkaufssignal
Gleich zu Handelsauftakt durchbrach die T-Aktie die bei 8,14 Euro verlaufende Unterstützung – das bisherige Rekordtief aus dem Jahre 2002. Damit sandte die "Volksaktie" ein neues technisches Verkaufssignal aus, das sie bis auf 7,83 Euro einbrechen ließ. Im Vormittagshandel stabilisierte sie sich wieder etwas bei Kursen um die 8,00 Euro.
Besonders deutlich wird die anhaltende Schwäche der Telekom-Aktie im Vergleich: Allein seit Jahresbeginn ist sie um über 25 Prozent eingebrochen, der Dax verbuchte in diesem Zeitraum nur ein zartes Minus von rund drei Prozent. Branchen-Rivale Telefonica büßte fünf Prozent ein.
Fallendes Messer
Anleger, die es bei solch niedrigen Kursen zum Einstieg lockt, sollten der Börsenweisheit gedenken: "Greife nie in ein fallendes Messer". Von Bodenbildung ist bei dem Titel nämlich derzeit keine Spur. Stattdessen legt der Chart nahe, dass bei der Telekom nach der Gewinnwarnung vor zwei Wochen auch fundamental einiges im Argen liegen könnte. Marktbeobachter rechnen auch für die kommenden Quartale mit hohen Goodwill-Abschreibungen auf T-Mobile in Großbritannien. Diese hatten zuletzt mit 1,8 Milliarden Euro zu Buche geschlagen.
Hinzu kommt: Die erwartete Dividendenrendite für 2009 liegt angesichts des massiven Kursverfalls der T-Aktie mittlerweile bei 8,5 Prozent. Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten: Konzernchef René Obermann wollte sich bislang nicht festlegen, ob er die für 2009 geplante Dividende von 78 Cent je Aktie auch tatsächlich wird zahlen können. Die Analysten der Commerzbank halten nach der Gewinnwarnung eine Kürzung der Dividende für 2009 wahrscheinlich.
Keine Kauf Empfehlung!!
Das Warten ist die grausamste Vermengung von Hoffnung und Verzweiflung, durch die eine Seele gefoltert werden kann.
Devise: "Kaufen, wenn alle anderen verkaufen"