> RobertControll.: @butschi...17:52
> #21175
> Aha... und vor knapp 15 Monaten war noch alles in Butter mit der Bilanz... zu mindest bei
> Analysten und dem Markt oder was?
Da war die Bilanz auch schon schlecht, der Markt aber nicht so Risikoavers und wenn vermutet wird, das die DB weiteres Geld braucht, dann gibts da wie bei Pipe-Finanzierungen (auch wegen Cocos) ein Race-To-The-Bottom beim Kurs.
Das ist ein Teufelskreis, wenn es dreht kann es schnell hochgehen.
Wenn es nicht dreht, kann es aber auch sehr schnell teuer werden für die Aktionäre, je niedriger der Kurs umso teurer. Cocos dürften wegen der aktuellen, die IMHO nahe an der Verlustzuteilungsgrenze sind, erstmal für KEs ausfallen. Also muss man es mit Aktien machen, falls es nötig ist. Je niedriger die Kurs/MK umso teurer wird neues EK für die Altaktionäre, umso stärker sinkt der Kurs, wenn man KEs "vermutet".
> Immerhin sind KEs in Höhe von ca. 23 Mrd vom Markt geschluckt worden.
Würde die DB 23 Mrd brauchen, würden neue Aktionen mehr als 50% an der DB haben, das dürfte man aber von der Summe und der Verwässerung kaum plazieren können, das würde den Kurs komplett schrotten. Selbst 6 Mrd neues EK sind mehr als 30% an der DB zum aktuellen Kurs, je niedriger die MK umso höher die Verwässerung umso stärker sinkt der Kurs, wenn man dann die MK zur Bilanzsumme setzt und sieht, das EKs in Relation zur Bilanzsumme gemacht werden müssen, dann geht dies bei der DB in eine gefährliche Richtung.
Wie das aussieht sieht man ja an den Italo-Banken, die auch wegen der Verlustbeteiligung durch die neuen EU-Regeln, außer durch den Staat, kaum noch an EK-Geld kommen. Diese haben natürlich auch desaströse Bilanzen mit NPLs von im Schnitt 18-19% und sind damit ja stehend KO.
Die DB hat leider nicht wie Ami-Banken die letzten 7 Jahre fetten Gewinne gemacht um das EK aufzupuffern, sondern insbesondere letztes Jahr Verluste!
> Da war nämlich der Kurs bei 33... jetzt auf einmal Derivate etc. mit Billionensummen!!
Die gab es schon vorher, seit der Finanzkrise hat man hier nicht abgebaut, sondern eher noch aufgebaut. Nicht umsonst hat man nach Lehman Unsummen an Liquidität auch für Zweifelhafte Assets in den Markt gepumpt. Lehman hatte ASAIR nur ca. 1-2 Billionen an Derivanten und nicht 50, wie die DB oder andere große Player. Man dachte Lehman wäre deshalb beherrschbar, hat sich bei der im Vergleich zur DB aber kleinen Lehmann-Bank, aber schon kräftig verkalkuliert.
> Keine Bank der Welt wird einen kompletten Kollaps der Wirtschaft überleben.
> Wieso werden jetzt solche Szenarien hervorgezaubert.
> Immerhin sind KEs in Höhe von ca. 23 Mrd vom Markt geschluckt worden.
Das ist ja da Problem, diese Leute haben riesige Verluste erlitten und sicher kaum mehr Lust neues KEs zu zeichnen. Die DB braucht GEWINNE, das ist das einzige was zählt, je höher und schneller diese kommen, umso besser.
Die DB hat aber im Aufschwungmarkt nach der Finanzkrise im Gegensatz zu vielen anderen großen (US-)Banken mit ähnlicher Bilanz-Summe und Derivaten in den Büchern und ähnlichen Strafzahlungen es nicht geschafft, diese großen Gewinne zu erwirtschaften, wie soll die DB dies bei fallenden Märkten machen ?