Sahen wir jetzt den üblichen Rücksetzer und fürchten wir uns weiterhin vor der unüberwindlich erscheinenden Hürde der 40 Euro? Oder holt der Kurs nur Luft um endlich zu den anderen Banken wie z.B. BNP aufzuschließen? Die Q3 Zahlen werden meiner Ansicht wirklich interessant werden, da in den vergangenen Jahren immer ein Dämpfer folgte. Allerdings sehe ich absehbarer Zeit eine Wende der Gesamtmärkte kommen, auch wenn ich noch nicht die Störfeuer erkenne. Eventuell wird einfach eine alte Sau durchs Dorf getrieben, die Staatsverschuldung und ein Wiederaufflackern der Eurokrise.
Doch eines wurde in der Krise sehr deutlich gezeigt:
Nämlich die USA sind weiterhin die globale Macht, da sie die Kapitalmärkte, Kapital- und Datenströme der Welt kontrollieren. Und Europa ist nicht näher Zusammengerückt, um einen Gegenpol zu dieser Supermacht zu bilden. Nein, statt mit einer gemeinsamen Stimme bei wichtigen Themen zu sprechen, droht immer mehr eine Schwächung durch die andauernde Zerreißprobe durch die unterschiedliche Produktivität. Da gibt es einerseits die wirtschaftlich starke Region in und rund um die Alpen und andererseits den hochverschuldeten Süden des Kontinents, für den der Euro eine immer größere Last wird.
China ist in gewisser Weise ein Gegenpol geworden, allerdings fehlt dem Land die freie Meinungsäußerung und somit die Impulssetzung für den Wandel der Zeit.
Was hat all dies mit der DB zu tun?
Die DB maßte sich an, zu den wenigen ganz großen Banken der Welt aufzuschließen, die nun mal die eigentlich Strippenzieher hinter der Wirtschaft, der Politik und unserem Wohlergehen sind. Da kam den US Banken die Finanzkrise gerade recht, um dieses europäische Institut zu schwächen. Den Rest erledigte die DB mit ihren Fehltritten in der Vergangenheit selber oder es kam die europäische Politik und erhöhte der Regularien, um die Banken in ihre Schranken zu verweisen. Nicht zu unrecht, aber eben zur freude der US Märkte und Banken. Dennoch ist die DB immer noch fundamental massiv unterbewertet, doch lasten genügend Unsicherheiten auf dem Kurs und dem Geschäftsmodell der DB, um dies zu rechtfertigen. Doch eines Tages werden die Fesseln auch wieder gelöst sein.
Doch eines Tages brechen auch wieder die Märkte ein, was den Kurs ebenfalls runter ziehen wird. Und in meinen Augen ist der Kurs der DB der einzige unter den Daxwerten, der sich von der Finanzkrise bis zum heutigen Zeitpunkt bei einem Dax-stand von über 8500 Punkten nicht erholt hat. Nur die Energieversorger leiden noch unter dem Atomausstieg und Thyssen Krupp durch ihre hauseigenen Probleme.
Sehr langfristig ist es in meinen Augen ein gutes antizyklisches Invest, doch wohin der Kurs in den kommenden Monaten geht, kann niemand wirklich wissen. Würde allerdings immer abwarten, bis man wieder bei 33 einsteigen kann. Der Impuls nach oben kommt so oder so von den großen und mächtigen Investoren. Wenn die beschließen, dass die Zeit für die DB oder den europäischen Banken allgemein reif ist, erst dann wird der Kurs wirklich hoch schnellen.
Meine Rechtschreibfehler sind übrigens gratis!