Deutsche Bank: Renditeziel sportliche Annahme | Drucken |
31.01.2013
Deutsche-Bank-Co-CEO Jürgen Fitschen: Mittelfristiges Renditeziel ist "sehr sportliche Annahme". - "Zur Zeit ist es besonders herausfordernd deswegen auch, weil das niedrige Zinsumfeld in einigen Bereichen die Profitabilität negativ beeinflusst."
In einem Interview mit dem DAF Deutsches Anleger Fernsehen äußerte sich Deutsche-Bank-Co-CEO Jürgen Fitschen zur Erreichbarkeit der im Zuge der Strategie "2015+" veröffentlichen mittelfristigen Renditeziele. Auf die Frage, ob die Bank weiterhin an den 12 Prozent und mehr Rendite nach Steuern ab 2015 festhalte sagte Fitschen: "Das ist schon eine sehr sportliche Annahme, aber wir haben durchaus die Zuversicht, dass wir das erreichen werden, nachdem wir all die Hausarbeit gemacht haben, die dazu führen wird." Fitschen weiter: "Zur Zeit ist es besonders herausfordernd deswegen auch, weil das niedrige Zinsumfeld in einigen Bereichen die Profitabilität negativ beeinflusst."
Fitschen lehnte es ab, eine Prognose oder Guidance für das Jahr 2013 abzugeben. Er sagte: "Für 2013 lehnen wir es ab, irgendwelche Prognosen zu geben. Wir sind durchaus vorsichtig und bekennen damit gleichzeitig auch, dass das Unsicherheitsmoment wahrscheinlich viel zu groß ist, um das heute glaubwürdig machen zu können."
Nach den Sonderbelastungen in Q4 2012 rechnet Fitschen auch für die kommenden Quartale mit weiteren Belastungen. Fitschen sagte: "Wir können nicht behaupten, dass wir reinen Tisch gemacht haben. Wir haben das im vierten Quartal mit aufgenommen in unser Zahlenwerk, was zwingend notwendig war aufgrund bestimmter Veränderungen, die stattgefunden haben."
Von den 4 Mrd. Euro, die man in die Hand nehmen wolle, um nachhaltig 4,5 Mrd. Euro an Kosten pro Jahr einsparen zu können, sei "erst ein relativ überschaubarer Betrag angewendet worden", so Fitschen weiter.
Eine Kapitalerhöhung sei zwar weiterhin nicht geplant, grundsätzlich ausschließen wollte Fitschen einen solchen Schritt aber auch nicht. Fitschen sagte: "Es ist gut, wenn man nie etwas ausschließt, aber es gibt keinen Anlass für uns, unser Ziel jetzt zu ändern. Das hieß, dass wir organisch unsere Kapitalbasis aufbauen. Es gibt keine Notwendigkeit, die Kapitalmärkte in Anspruch zu nehmen."
Zukäufe, so Fitschen weiter, stünden derzeit nicht auf der Agenda: "Zur Zeit ist das nichts, worüber wir uns sehr viel Gedanken machen."
Am 15.2. stellt die Commerzbank ihre Bilanz vor. Insider befürchten, dass es hier ähnlich wie bei der Deutschen Bank, ebenfalls zu negativen Überraschungen kommen könnte. Die Commerzbank hatte zuletzt einen massiven Stellenabbau angekündigt, um Kosten zu sparen.
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