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Der USA Bären-Thread

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Der USA Bären-Thread CarpeDies
CarpeDies:

HSBC predicts US recession in 2008

6
12.05.08 17:42
HSBC sieht bis weit in 2009 keine Besserung im US-Immo-Markt und damit auch die Rezession in diesem Jahr. Ich bin mal gespannt ob es vielleicht eine Sommerrally gibt, wenn sich das BIP mit den Steuer-Geschenken der Regierung knapp im positiven Bereich halten können

HSBC predicts US recession in 2008
Dearbail Jordan

Knight Vinke, the shareholder activist, today accused HSBC of writing off $50 billion on sub-prime debt and related losses, double to

HSBC today predicted that it is now "increasingly likely" that the US will fall into recession this year after writing down $5.8 billion (£2.9 billion) from its American business.

The bank also forecast that there will be no recovery in the US housing market until at least 2009, as its chairman, Stephen Green, admitted: "The outlook for the rest of the year remains unusually difficult to foresee in the current environment."

HSBC, which has already written off more than $14 billion in bad debts from the American business since the fourth quarter of 2006, took a $3.2 billion impairment charge from its US consumer finance business and an additional $2.6 billion from its US global banking and markets, during the first quarter of the year.

The bank said: "It seems likely that the deterioration in the US housing market will extend into 2009: it is also clear that US economic growth has slowed and there is an increased likelihood of a recession this year."

Mr Green said: "The timing of any recovery in the US housing market, which is likely to be the primary stimulus in restoring confidence to the US economy, is also unclear.

"A housing market upturn will itself depend on liquidity returning to credit markets and a resumption of securitisation activity. While illiquidity in financial markets remains of continuing concern, the major economic risks facing the global economy now include inflationary pressures, particularly from rises in food and energy prices.

"We remain alert to the risks but also see opportunity ahead. HSBC will continue to position itself in those markets and businesses where we expect sustainable long-term growth, in line with our strategy."

HSBC revealed that mortgage and credit card delinquencies, otherwise known as late payments, were still rising in the US due to both the slowing economy and the bank tightening up its lending criteria.

The bank ramped up its exposure to the US sub-prime lending market when it acquired Household International in 2003 for £9 billion. HSBC recently revealed when it announced its full-year results that it was writing off $51 million in loans to Americans and currently has $150 billion in outstanding loans to 55 million people.

By March 31, 2008, 5 per cent of borrowers were two months or more overdue on their mortgage payments compared to 4.2 per cent in the final quarter of 2007.

Late payments of two months or more on credit cards rose to 5.9 per cent on 5.8 per cent in the final three months of 2007, while on private label cards, which are HSBC credit cards but branded by other organisations, saw delinquencies rise from 3.4 per cent to 3.6 per cent.

Despite the continuing problems in its US business, shares in HSBC rose 1.94 per cent to 883p in early trading as the bank said total profits from January to March were ahead of the first quarter of 2007.

The bank said that it had increased profits across its emerging markets business, spanning Asia Pacific, the Middle East and Latin America. It also said that in the UK, its retail operations increased pre-tax profits.

In commercial banking, HSBC reached "record profits" during the first quarter "despite a reduction in earnings from deposit products as a consequence of lower interest rates in the US". It said: "During the period, we continued to restrict our commercial real estate exposure, particularly in North America and, latterly in the UK in response to market conditions."  
Der USA Bären-Thread DeadFred
DeadFred:

Bewertung der hier dargestellten Meldungen

11
12.05.08 17:44
Hi,
ich möchte darauf hinweisen, daß wir heute einige Meldungen mit aus meiner Sicht die Marktlage deutlich umreissen:

1. Inflation in China höher als angenommen
2. UBS steckt in schwerer Krise, könnte das schweizer Bankensystem mitnehmen
3. Ölförderung wird nicht erhöht
4. Erdbeben in China
5. Grossunternehmen trennen sich in großém Masstab von 2.level Assets.

Ich sehe zur Zeit wirklich keine guten Nachrichten. Daher bleibe ich bei meiner Einschätzung eines fallenden Marktes, habe allerdings noch nicht beim Gold zugeschlagen,

regards

Fred
Der USA Bären-Thread Malko07
Malko07:

Große Freude über Fehlschätzung.

15
12.05.08 18:28

MBIA stürzt tiefer in Verlustzone  

Der weltgrößte Anleiheversicherer MBIA hat im ersten Quartal einen Verlust von 2,41 Mrd. Dollar verbucht. Obwohl das Unternehmen damit die Erwartungen der Analysten dramatisch verfehlte, stieg die Aktie.

Im Vergleichsquartal 2007 hatte der Gewinn noch knapp 200 Mio $ betragen. Die Belastungen durch Wertberichtigungen lagen bei rund 3,7 Mrd. $, teile MBIA am Montag in Armonk (US-Bundesstaat New York) mit.

Je Aktie betrug das Minus 13,03 $ nach einem Gewinn von 1,46 $ pro Anteilschein vor einem Jahr, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Experten hatten im Schnitt mit einem Verlust von lediglich 0,11 $ je Aktie gerechnet. Zur Begründung gab MBIA Verluste aus Kredit-Derivaten an, die im ersten Quartal in die Höhe geschossen seien.

Die steile Talfahrt der Aktie in den vergangenen Monaten wurde dennoch gestoppt: Der Kurs der Aktie stand zuletzt bei plus 8,5 Prozent. Die Aktie liegt damit immer noch rund 90 Prozent unter dem Kurs vom vergangenen Herbst, bevor der Versicherer Probleme wegen der Finanzmarktkrise eingestehen musste. MBIA musste sich wegen der Schwierigkeiten frisches Kapital in Milliardenhöhe verschaffen. Die Gesellschaft wechselt zudem ihren Chef aus.

Spezialversicherer wie MBIA stehen im Zweifel für Ausfälle bei Anleihen gerade. Bekommen sie selbst Probleme, schlägt dies auf den gesamten Finanzmarkt durch. Die Branche hatte sich lange auf die relativ risikoarme Garantie für Anleihen von Kommunen und Ländern konzentriert. Erst in den vergangenen Jahren stiegen die Anbieter massiv ins Geschäft mit hochriskanten Anleihen ein, die mit Krediten niedriger Bonität besichert waren. Insgesamt versichert die Branche laut Schätzungen Anleihen im Wert von zuletzt rund 2400 Mrd. $.

 

Quelle: www.faz.net

Der USA Bären-Thread mercutio
mercutio:

Shorteinstieg?

5
12.05.08 18:46
Schwierige Situation momentan..
es prasseln mal wieder die schlechten Nachrichten herunter und die Kurse steigen..
zudem wird mir momentan zuviel ins sell-in-may-Horn geblasen, wie Metro auch schon schrieb..
beides würde ich eher als bullish bewerten.

auf der anderen seite verdichtet sich bei mir seit ein paar tagen und vor allem auch heute, das gefühl, dass niemand wirklich davon ausgeht, dass die märkte diese woche komplett einbrechen. alle behaupten zwar immer, dass viele einen einbruch erwarten, aber wie der anfang des satzes schon vermuten lässt: wenn alle das behaupten, wer erwartet dann tatsächlich den einbruch? selbst bären rechnen noch mit einem hin und her, bevor es richtig rund geht. und viele fahren momentan die einstellung: okay, ein paar prozentpünktchen nehm ich noch mit und steig dann aus bevors runtergeht.
das würde ich definitiv bearish bewerten.

hm.. der Bauchindikator steht also klar auf Short gehen.. mal sehn, ob der Eier-in-der-Hose-Indikator mitzieht..
Der USA Bären-Thread mercutio
mercutio:

kleine anmerkung

 
12.05.08 18:57
von Captain Obvious: Der zweite Absatz wird natürlich erst durch die grottige fundamentale Lage zu einem Argument für eine akute bearishe Einstellung.
Der USA Bären-Thread metropolis
metropolis:

Sentix sieht Öl austoppen

15
12.05.08 20:44
Argumente: Kurzfristiges Sentiment am Anschlag oben, Saisonale Zyklik. Kurstop: 133, maximal 139 USD

Ich sehe das ähnlich, weil keine Fundamentals für Öl sprechen. Wir stehen am Vorabend eines weltweiten Abschwungs, da leuchtet der hohe Preis für Öl überhaupt nicht ein. Einziges Argument wäre der USD und die hohe Inflation, aber das begründet nicht +20% in 2-3 Wochen. Also muss eine Menge spekulatives Geld in Öl stecken. Die herumgereichten Kursziele von 150-200 USD sprechen da eine klare Sprache.

Wiederholt sich also die Gold-Story vom März, d.h. ein starker Absturz? Ich denke schon, dass dieser bevorsteht. Und da der Ölpreis die Begründung für die Kursschwäche letzte Woche war müsste dann ein Ölabsturz einen echten Bull-Run an der Aktienbörse auslösen. Allerdings sollte man den Effekt nicht überbewerten, weil ja gerade in US die Ölwerte abstürzen werden, was den Rally-Effekt mildert.

Meine Strategie daher: Öl short ab ca. 133, anschließend mit etwas Verzögerung Aktien short. Heute würde ich Aktien noch nicht shorten, mir fehlt der finale Spike.

Es bleibt spannend.
Der USA Bären-Thread metropolis
metropolis:

Übrigens

 
12.05.08 21:03
Die heutige Rally wird mit dem starken USD und dem Rückgang des Ölpreises um 1,90 USD (Wow!) begründet. Dann könnt ihr euch ja ausrechnen was passiert wenn Öl in wenigen Tagen/Wochen um 20% abstürzt - wie von mir erwartet.  
Der USA Bären-Thread pfeifenlümmel
pfeifenlümmel:

Vorsicht mit Begründungen,

13
12.05.08 21:12
wenn ich morgens im Autoradio die Begründungen höre, weshalb die Börse mal wieder gestern gefallen oder gestiegen ist, winken mir alle entgegenkommenden Autofahrer freundlich zu, weil ich mal wieder einen Lachkrampf bekommen habe.
Der USA Bären-Thread pfeifenlümmel
pfeifenlümmel:

Weizen long

 
12.05.08 21:42
Der USA Bären-Thread pfeifenlümmel
pfeifenlümmel:

British Pound long ( gegen Dollar )

 
12.05.08 21:48
Der USA Bären-Thread pfeifenlümmel
pfeifenlümmel:

Natürlich erst recht Euro long

 
12.05.08 21:53
Der USA Bären-Thread metropolis
metropolis:

Meiner ist auch long

7
12.05.08 22:12
oder doch short?
Der USA Bären-Thread Ischariot MD
Ischariot MD:

Metro's Frau sagt ...

16
12.05.08 22:22

äähhhh, anderes Thema:

ftd - Das Kapital

Der US-Datenglaube wird teuer

In den USA wächst die Arbeitsproduktivität angeblich selbst im Abschwung noch um 3,2 Prozent zum Vorjahr. Der Konsumdeflator steigt seit Jahren kaum schneller als im Euroraum, obwohl der Dollar kollabiert ist. Derweil sind Autoabsatz und Baubeginne niedriger als vor 30 Jahren. Niemand hakt nach. Ein Fehler.

Erstaunlicher als die US-Wirtschaftsstatistiken ist nur noch die Gutgläubigkeit, mit der sie aufgenommen werden. Sicher, es hat keiner ein rechtes Interesse nachzuhaken, am wenigsten die Banken und ihre Volkswirte. Aber es wird langsam peinlich, und geholfen ist damit letztlich niemandem. Nehmen wir die jüngsten US-BIP-Zahlen, die durch die Bank so kommentiert worden sind, dass die Vorratsveränderungskomponente sowie die Nettoexporte das kleine annualisierte Wachstum von 0,6 Prozent ermöglicht hätten. Humbug. Das Wachstum kam daher, dass die realen Konsumausgaben für Dienste aus unerfindlichen Gründen um 3,4 Prozent zugenommen haben sollen, was 1,43 Prozentpunkte zum BIP-Anstieg beigetragen hat (die Lagerkomponente 0,81 Prozentpunkte). Zudem haben allein die staatlichen Verteidigungsausgaben mit 0,28 Prozentpunkten mehr zum Wachstum beigesteuert als die Nettoexporte (0,22).

Vergangene Woche haben sich dann alle erfreut darüber gezeigt, dass die Arbeitsproduktivität in der US-Privatwirtschaft exklusive Landwirtschaft im ersten Quartal um 3,2 Prozent höher war als im Vorjahr. Mitten im Abschwung wäre das in der Tat eine ganz vorzügliche Leistung. Nur wieso unterstellt das Arbeitsministerium dabei einen Rückgang der geleisteten Arbeitsstunden um 0,6 Prozent zum Vorjahr, während laut Arbeitsmarktbericht die Gesamtzahl der geleisteten Wochenstunden der einfachen Arbeiter und Angestellten im ersten Quartal um 0,8 Prozent über dem Vorjahr gelegen haben soll? Hat man in den Führungsetagen dieser Tage nichts zu tun?

 

Kreative Buchführung

 

Kommen wir zu der anderen Seite der Produktivitätsmedaille, der Produktion, die angeblich um 2,6 Prozent über dem Vorjahr lag. Dabei ist beispielsweise unterstellt, dass die Verbraucher in dieser Zeit real 0,5 Prozent mehr Gebrauchsgüter einkaufen konnten, obwohl sie 0,8 Prozent weniger dafür ausgegeben haben - und das bei einer Dollar-Abwertung von gut neun Prozent. Kumuliert ist der US-Konsumdeflator für Gebrauchsgüter seit Anfang 1995 inzwischen um 22 Prozent gefallen - und ist damit gerade noch rund doppelt so hoch wie in den 50ern. Wer glaubt, dass all den unterstellten Qualitätsverbesserungen ein entsprechender Nutzengewinn gegenübersteht, sollte vielleicht mal mit einem 75-Jährigen über die guten alten Zeiten sprechen.

Ganz abgesehen von ähnlichen Fragezeichen beim Investitionsdeflator oder bei der Bemessung von Mieten, könnte das vielleicht auch erklären, warum in den USA zurzeit weniger Autos abgesetzt werden als vor 30 Jahren - wobei die Bevölkerung von 222 auf 304 Millionen gestiegen und die private Sparquote von 9,4 auf null Prozent gesunken ist. Denn wenn den ganzen hedonischen Kunstgriffen, mit denen Verkaufspreiserhöhungen aufgefangen werden, keine entsprechenden Nominallohnerhöhungen entgegenstehen, wird es irgendwann eben eng. Bezeichnend auch, dass die Baubeginne zurzeit nicht halb so hoch sind wie vor 30 Jahren. Denn bei aller Jammerei über fallende Häuserpreise ist auch zu bedenken, dass man heute mehr als 100 Wochenbruttolöhne mehr als vor 30 Jahren braucht, um damit ein Häuschen bezahlen zu können.

Nun könnte man noch so einige andere Fragen aufwerfen, etwa, ob der Zusammenbruch des Zusammenhangs zwischen Geldmenge und US-Inflation auch andere Gründe haben könnte als Geldmengendefinitionsschwierigkeiten oder Geldnachfrageinstabilitäten. Komisch auch die US-Lesart in Sachen Fiskaldefizite. Aber eine - zugegeben - verquere Statistik muss noch sein. Rechnet man das nominale US-BIP in DM/Euro um und berücksichtigt man zudem die deutschen Verbraucherpreise, sind die USA seit 1970 im Mittel real bloß um 1,5 Prozent gewachsen. Das grottenschlechte Abschneiden des US-Aktienmarkts im Vergleich zu Europa braucht da niemanden mehr zu wundern. Und wer denkt, dass der US-Markt nun attraktiv ist, sollte mal einen Blick auf die Seite von S&P werfen. Dort ist neben dem "operativen" auch der GAAP-Gewinn des S&P 500 zu finden. Und danach kostet der US-Aktienmarkt das 21-fache des Gewinns von 2007 - und das 22-fache der Schätzung für 2008.

 

Auch die Banken bleiben kreativ

 

Ein versöhnlicher Ausklang jener Woche, in der für Joseph Ackermann wieder einmal ein Ende der Kreditkrise zum Greifen nah war.

Sein eigenes Institut, ebenso wie die Commerzbank und Dresdner Bank, verweigern eine Gewinnprognose für 2008, während die Postbank kein Ende der Krise sieht. Derweil verdoppelt der weltgrößte Versicherer AIG seine Verluste auf 30 Mrd. $ und weist auf das bärenstarke operative Kerngeschäft hin. Den Vogel schießt die Citigroup ab, die sich eines Fünftels ihrer Bilanzsumme entledigen will. Diese Problemsparten gehörten nicht zum Kerngeschäft. Klar, zu dem gehören wie bei AIG Geschäfte nur, solang sie profitabel sind.

http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/...20Datenglaube/354658.html

Der USA Bären-Thread metropolis
metropolis:

muhaha

6
12.05.08 22:27

Relaxed votet "informativ"... Exakt mein Humor, relaxed!

Anderes Thema: Auch Roland Gehrt hat das Öl entdeckt:

Der aktuelle Marktkommentar von Mittwoch, den 7. Mai 2008

Der USA Bären-Thread 4284001Der USA Bären-Thread 4284001
 

Das Futures-Spiel und der Super-Spike
 

 

Verehrte Leserinnen und Leser,


bereits gestern wollte ich eine Kolumne zum Thema Rohöl schreiben. Gut, dass mich eine kaputte Festplatte zwang, bis heute zu warten, denn ich hätte einen köstlichen Aufhänger verpasst. Gestern haben die volksnahen Menschenfreunde der US-Investmentbank Goldman Sachs mal wieder zum andächtig zu ihnen aufsehenden Volk gesprochen. Sie wissen, das waren die, die ihre eigenen Subprime-Schieflagen auffingen, indem sie in diesem Bereich Shortpositionen aufbauten, also quasi erfolgreich auf den Absturz ihren eigenen Machwerke spekulierten. Das alleine ist vertrauenserweckend, wie es sich für eine Bank gehört, nicht wahr? Ungefähr so, als würde man jemandem einen Satz Reifen verkaufen und ihm danach erwartungsvoll mit dem Abschleppwagen hinterherfahren.

Der Super-Spike

Eben diese Bank tat gestern kund, dass sie nun einen „Super-Spike“ im Ölpreis erwarte, der sich binnen der kommenden 18 Monate ereignen könnte. Kursziel (weil’s so schön rund ist): 200 Dollar das Fässchen. Nun kann man sich lächelnd daran erinnern, dass solche Prognosen immer und überall dort auftauchen, wo sich eine Fahnenstange gebildet hat. Was steil steigt, wird noch steiler weiter steigen, was steil abstürzt, kommt übermorgen bei Null an. Genau den selben Kram haben wir bei VW oder der Deutschen Börse-Aktie, beim HangSeng, bei Gold, dem Euro/Dollar-Kurs etc. gesehen. Da die Begründungen das übliche blabla waren, könnte man diese Geschichte eigentlich einfach abhaken. Aber:

Da sind zwei Aspekte, die man genauer bedenken sollte. Nicht das Kursziel und der Zeitraum. Ich halte das zwar für sehr, sehr unwahrscheinlich. Aber wer die Börse verstanden hat weiß, dass nicht niemals wirklich ausgeschlossen werden kann, denn wir kennen die Verhältnisse und Rahmenbedingungen nicht, die in einem halben oder einem Jahr herrschen werden. Goldman Sachs übrigens auch nicht, weshalb solche Weissagungen ja auch Unsinn sind. Nein, Punkt 1 ist eine Ergänzung zu dieser „Prognose“:

 

Der USA Bären-Thread 4284001


Sie wollen doch nur Ihr Bestes!

„Speculators should be applauded“, hieß es da. Sprich, man sollte den Spekulanten, die die Kurse immer weiter nach oben treiben, eigentlich dankbar sein, so Goldman Sachs. Weil, jaja, weil sie so nämlich das Bewusstsein der Konsumenten hinsichtlich des Wertes begrenzter Energieressourcen schärfen und so dazu beitragen, dass die Menschen endlich sparsamer mit dem Öl umgehen. Da ich ein gehorsames Kind bin, habe ich sofort die geliebten Futures-Zocker in Chicago in mein Nachtgebet eingeschlossen. Vielleicht nicht so, wie die Goldman Sachs-Menschen sich das vorstellen ... aber diese Details zu meinem Nachgebet niederzuschreiben wäre womöglich strafbar.

Aber wir lernen: SO ist das also! Die Ölpreis-Explosion hilft uns Durchschnitts-Trotteln also, endlich mal vernünftig zu werden. Die Spekulanten sind demnach Wohltäter. Wer hätte das gedacht? Da werden die 95% der Weltbevölkerung, die nicht im Land mit dem größten Energieverbrauch pro Kopf, sprich den USA, leben, froh sein. Die Länder, die sich Umweltschutz und neue, moderne Industrie nicht leisten können; die Leute, welche die Energiepreise trotz ohnehin extremer Sparsamkeit immer mehr in die Bedrouille bringen, also der überwältigende „Rest“ dieser Welt, werden diese weisen Worte mit Wonne hören. Meine Lebensgefährtin sagte auf diese durchdachte Erkenntnis hin: „Diese Typen sollten mal ein Jahr versuchen, mit meinem Gehalt zu leben“. Natürlich habe ich sofort energisch für diese armen Schlucker bei Goldman Partei ergriffen. Woher sollen diese bedauernswerten Würstchen mit ihren erbärmlichen paar Millionen Bucks Gehalt (kann man solche Peanuts eigentlich schon Gehalt nennen?) denn wissen, was sich unterhalb ihrer Gehaltsklasse abspielt? Nein, wir sollten diese armen Menschen, die mit einem goldenen Löffel im Hintern leben müssen, ehrlich bedauern und ihnen auf der anderen Seite Lob zollen, wie sehr sie sich dennoch um unser aller Wohl bemühen.

Die Wohltäter machen die Kurse

Nur: Genau diese Klientel, diese massive Mehrheit von 0,01% (oder weniger) der Bevölkerung dieser Welt ist es, die die Kurse in den letzten Tagen „macht“. Nicht unmittelbares Angebot und Nachfrage, nicht der Dollar, nicht irgendwelche Lieferengpässe oder Sprüche des US-Präsidenten. Diese schon groteske Aussage passt dazu, wie sich diese Leute rechtfertigen, während eine ganze Welt langsam aber sicher in das Lager derer wechselt, die die Futures-Zocker am nächsten Laternenmast aufhängen möchte. Laut CNBC gestern ist selbst unter den Investoren die Wut und Ablehnung überwältigend. Und dass es die Zocker vor allem der Hedge Funds sind, die nun die Kurse völlig dominieren, kann jeder leicht erkennen, der das Kursverhalten der Rohölpreise ein paar Wochen beobachtet hat UND weiß, wie sich die Kurse normalerweise bewegen.

Und damit kommen wir zum zweiten interessanten Punkt: Goldman Sachs ist der größte Hedge Fund-Betreiber weltweit, zumindest laut Stand 2007. Und Hedge Funds sind es, die für die extremen Kursausschläge der vergangenen Wochen stehen. Und dann kommt Goldman Sachs mit einer solchen, irgendwie komischen „Studie“ daher. Ei, warum denn wohl ...? Das hat meiner Ansicht nach sehr triftige Gründe. Sie werden es gleich sehen.
 
Der USA Bären-Thread 4284001


Ich will Ihnen heute noch mal erklären, wie das Futures-Spiel funktioniert, das hier gespielt wird. Es ist genau das selbe Spielchen wie im letzten Herbst im Dax (Stichwort Société
Générale) und im Februar/März im Gold. Gold und Dax bewegen sich momentan wieder völlig frei und normal, jetzt ist der Ölpreis das „Spielfeld“. Und leider ist es für die, die spielen, wirklich nichts anderes wie „Playstation, denn der Milliarden-Einsatz ist ja nicht das Geld der Spieler selbst, sondern das Geld der Investoren, die überdies – Hedge Funds sind ja meist eine „Black Box“ – in aller Regel nicht einmal wissen, was mit ihrem Kapital angestellt wird.

Das Futures-Spiel: Die Spielutensilien

Man nehme ein wenig Geld. Es muss nicht viel sein, sagen wir mal 50 Milliarden, so wie bei der Société Générale. Also das, was Sie und ich halt so an Klimpergeld in der Hosentasche herumtragen. Aber für den Ölmarkt reichen eigentlich auch fünf Mlliarden.

Nun setze man ein paar Leute an die Computer. Da die Spielregeln herzlich simpel sind, kann man auch einen Trupp College-Abgänger dahinter klemmen und von einem 25jährigen Senior-Trader mit 150 Jahren Börsenerfahrung beaufsichtigen lassen. Geht schon. Vor allem: Je weniger die, die wirken, wissen, was sie BEwirken, desto besser. Und nun geht es los:

Das Futures-Spiel: Vor Spielbeginn

Man prüfe, wie hoch üblicherweise die Tages-Umsätze in den Öl-Futures liegen und prüfe darüber hinaus, wann normalerweise eher umsatzschwache Zeiten sind. Dann beginnt man, „behutsam“ Long-Positionen einzukaufen, nach der guten alten „Berserker-Methode“. Das heißt, man walzt einfach alles platt, was an Verkaufsorders im Markt liegt. Beispiel:

Nehmen wir an, das US-Öl Light Sweet Crude läge momentan bei 120 Dollar. Der Umsatz war gestern an der NYMEX 350.000 Kontrakte, die Margin für Clearing-Mitglieder liegt bei 6.500 Dollar, wobei ein Kontrakt 1.000 Barrel umfasst. Das heißt, der Tagesumsatz war bei ca. 2,3 Milliarden Dollar, bezogen auf die Margins (das Geld, das man wirklich bezahlt und das bei der Terminbörse als Sicherheitsleistung hinterlegt wird). Dabei entsprechen im Future ein Cent Kursveränderung 10 Dollar. Was heißt, die Margin deckt 6,50 Dollar Kursveränderung ab, bei diesem Kurs 120 Dollar also etwas mehr als 5%.

Da kann man also, bei diesen Schwankungen, schnell mal ins Schwitzen kommen, denn wenn ein größerer Teil der Margin am Handelsende eines Tages aufgezehrt wäre, müsste man nachschießen. Und wer mal so eben 50.000 Kontrakte Long ist, der sollte Reserven haben. Dass in den letzten Monaten so viele Anleihe-Hedge Funds im Zuge der Kreditkrise pleite gingen lag daran, dass die eben keine ausreichenden Reserven hielten. Haben die Spieler im Ölmarkt nun die nötigen Reserven? Weiß man nicht ... und das muss man im Hinterkopf behalten.

Dabei zählt aber nicht, wo jeder einzelne Kontrakt gekauft wurde, sondern die Gesamtposition, d.h. der Durchschnitt. Wenn man also Long ist und die Kurse steigen immer weiter, bleibt alles völlig problemlos. Kritisch wird es, wenn man in stagnierende Kurse weiter kauft. Denn dann nähert sich das Margin-Call-Niveau, d.h. dort, wo man nachschießen muss. Und wenn die Kurse kippen, erst recht, aber dazu gleich mehr.

Das Futures-Spiel: Die ersten Spielzüge

Zunächst mal das Procedere, um die Kurse dorthin zu schieben, wo man es gerne hätte. Man schnappt sich einen nach Möglichkeit etwas umsatzarmen Zeitpunkt. Sagen wir, Öl steht bei genau 120. Auf 50 Cent nach oben liegen gestaffelt 2.000 Kontrakte zum Verkauf. Normalerweise gehen die Kurse da nicht drüber, weil die Umsätze pro Stunde in einer ruhigen Phase bei vielleicht 5.000 Kontrakten liegen und diese Sell-Orders natürlich immer erneuert werden. Doch jetzt komme ich, der große Käse der Futuresmärkte. Ich kaufe einfach locker alle 2.000 Sell-Orders binnen Sekunden auf (Berserker-Methode), so schnell, dass andere gar nicht dazu kommen, noch mit neuen Sell-Orders gegenzuhalten. Jetzt, bei 120,50 angekommen, sichere ich mein erreichtes Kursniveau, indem ich einfach bei 120,50 1.000 Kontrakte als Buy-Order hinsetze und jeweils einen Cent tiefer bis 119,95 immer noch mal 1.000. Das wär’s erst mal.

Denn damit der Ölpreis nun wieder unter 199,95 fallen könnte, muss irgend jemand meine 6.000 Kontrakte, die ich da zum Kauf hingesetzt habe, erst mal wegkaufen. Erst dann wäre der Weg frei. Selbst wenn jemand sich durch diese 6.000 Kontrakte kämpfen würde ... ich hab ja ein paar Milliarden in der Hinterhand. Wer das meiste Geld in den Ring wirft bestimmt, wo es langgeht. C’est la bourse.

Nach einer guten Tasse Kaffe entschließt sich der Hedge Funds, dass ein Kurs von 120,50 ganz nett ist, 121 wären aber noch netter. Also: Das selbe Spielchen noch mal. Alle über aktuellem Kurs liegenden Sell-Orders wegkaufen und den Sperrriegel auf 120,95 bis 121 legen und fertig. Nun könnten Sie einwenden: Wenn da aber doch ein noch größerer Fisch dagegen hält, kommt man schnell in Not. Nun, nur, wenn einem langsam das Geld ausgeht, und das muss nicht so schnell passieren. Denn diese 6.000 Kontrakte, der Sperrriegel, werden selten wirklich bedient, weil da noch die Parasiten sind.

Das Futures-Spiel: Die Nebenspieler

Die Parasiten sind kleinere Akteure, die diesen Riegel natürlich auch sehen. Sie traden kleine Portionen, die sie über den Sperrriegel legen, also 10 Kontrakte Buy-Order z.B. bei 121,01 und 121,02. Da sie direkt darunter ein „Kissen“ aus riesigen Kauforders haben, gehen sie wenig Risiko ein, da mitzuschwimmen. Je steiler die Kurse steigen, desto mehr Parasiten werden angelockt und bilden somit für den großen Fisch ein Polster über seinem eigenen Sperrriegel.

Hinzu kommen die, die beim Brechstangen-Kaufen der Hedge Funds die Gegenseite einnahmen, da ja jeder neue Long-Position zugleich eine neue Short-Position bedeutet. Wenn diese in die dauernd weiter steigenden Kurse eindecken, unterstützen sie den Prozess der steigenden Kurse ebenfalls. Und:

Eine Gefahr, dass der Riegel gebrochen wird bestünde ja nur, wenn jemand massiv Short gehen will. Diejenigen, die nur aus Long-Positionen aussteigen und so von dem hohen Kursniveau profitieren wollen, wären schön blöd, das mit der Brechstange zu tun. Nein, die freuen sich über die guten Gewinne, die der große Fisch ihren bestehenden Long-Positionen beschert und bedienen in kleinen Stückchen die Parasiten, um nur langsam Positionen abzubauen und dem großen Fisch nicht bei seinem Spielchen des Kurse-Treibens zu irritieren. Und da die massiv und immer weiter steigenden Umsätze unterstreichen (neben diesem Kursverhalten, das durch seine Methode die Urheber klar aufzeigt), dass die Hedge Funds den Markt momentan dominieren und die fast alle nach dem Momentum traden (solange es weiter steigt, wird immer weiter Long gegangen) ist nicht zu erwarten, dass da ein großer Fisch aus seinem stumpfen Vorgehen ausschert und massiv Short gehen will.

Könnten die Kurse also auf ewig weiter steigen? Nein, und das lässt mich jetzt schon fröhlich grinsen. Denn die Kurseinbrüche beim Dax im Januar und beim Gold im März zeigen den Haken auf, den das Spielchen hat.

Der Haken an der Sache

Je schneller und höher die Kurse steigen, desto mehr „normale“ Akteure steigen aus ihren Long-Positionen aus oder gehen sogar Short. Der Druck wird also höher. Vergessen wir nicht, dass der „faire“ Marktpreis unter normalen Umständen von den meisten Öl-Experten im Bereich 70-90 Dollar gesehen wird.

Die Spieler werden also immer öfter „bedient“, d.h. ihre Sperrriegel-Kauforders werden auch wirklich durch Gegenpositionen bedient. Ihre Positionen wachsen und wachsen. Die offenen, ausstehenden Kontrakte in den Öl-Futures haben momentan ein erstaunlich hohes Niveau erreicht und wachsen täglich schneller. Je riesiger die Positionen der Hedge-Funds aber werden, desto mehr stellt sich das Problem: Wie soll man aus Buchgewinnen echte machen, sprich wie in aller Welt kommt man aus diesen Positionen wieder raus? Denn diese gewaltige Größe war es, die den Spielern bei Dax und Gold das Genick brach, als plötzlich mehr Verkaufsdruck aufkam als zuvor.

Dazu muss man eines sehen: Um aus einer Long-Position im Future herauszukommen, muss man das Gegenteil tun. Man geht also Short und stellt sich dadurch dann neutral. Aber: Dazu bedarf es eines Gegenparts, d.h. es muss auch wirklich jemand diese Shortposition ermöglichen, indem dieser Gegenpart zum aktuellen Kurs LONG gehen will.

Dauerpositionen bringen langsame Verluste

Nicht besonders hilfreich ist, einfach in den Positionen drin zu bleiben um beim auslaufen eines Future-Kontraktes in die nächste Laufzeit zu rollen. Denn die jeweils nächsten Liefermonate liegen im Kurs immer niedriger. Der Liefertermin Juni 2009 notiert sechs Dollar unter dem Kurs des aktuellen Futures! Da man sehen muss, dass die Futures-Spieler ja nicht von einem Kurs von 120 Dollar ausgehen können und müssen sondern von dem, was sie de facto bezahlt haben (die Margin von 6,50 Dollar pro Barrel), ist das fatal.

Also MUSS man irgendwann die Positionen wieder verkleinern, indem man Short geht. Das heißt, die großen Fische und ihre Sperrriegel sind auf einmal auf schwindelerregend hohem Kursniveau weg und gesellen sich zu denen, die Short gehen. Da ihre eigenen Fallnetze fehlen (wären sie noch da, würden sie mit sich selber handeln) und das jeder Marktteilnehmer in den Orderbüchern SEHEN kann; da die Kurse zuvor massiv gestiegen sind und so zum Verkauf einladen ... wer wäre da bereit, solche Mengen Long zu gehen und den Spielern so aus den Positionen zu helfen, wenn jeder erfahrene Trader weiß, dass die nun unter Druck stehen?

Die durch das Futures-Spiel aufgebauten, überdimensionalen Long-Positionen bedeuten riesige, überdimensionale Short-Orders, um sie zu neutralisieren. Das erzeugt immensen Druck, sodass jeder clevere Trader aus der Gruppe der „Normalen“ sich hütet, hier mitten in eine solche Aktion Long zu gehen. Und je weniger Long-Positionen auf aktuellem Level aufbauen wollen, desto weniger Positionen können die Spieler des Futures-Spiel abbauen.

Schiere Größe wird zum Fallstrick

Das erzeugt Druck. Und dazu kommt der nächste Haken: Wenn dieser Druck dazu führt, dass das Momentum negativ wird, heißt das laut Spielplan Short gehen. Das heißt, die Hedge Funds, die bereits aus ihren Long-Positionen raus sind, drehen auf Short. Dann will erst recht keiner Long gehen und das Tempo der Abwärtsbewegung beschleunigt sich erneut.

Das ist letzte Woche passiert, als die Rohölpreise plötzlich binnen zwei, drei Tagen um fast zehn Dollar fielen. Und dieser Absturz hätte sich fortgesetzt, wenn nicht die großen Spieler, bei denen bereits die Margin brannte, am 1. Mai noch mehr Geld in den Ring geworfen hätten. Da wurde der Ölpreis wieder über den 20 Tage-Durchschnitt gehievt und dadurch zugleich ein Verkaufssignal des Momentums verhindert. Zugleich wurde durch das Aufholen der Verluste dieses Tages zahllose Margin-Calls, d.h. Nachschusspflichten, verhindert, denn für die Berechnung zählt das Handelsende.

 
Der USA Bären-Thread 4284001



Fahnenstangen brechen. Immer.

Einmal sind sie also noch davon gekommen. Aber durch diese Rettungsaktion sind die Positionen ja NOCH größer geworden. Und man musste die alten Hochs knacken – einerseits, um wieder mehr Luft zum nächsten Margin-Call zu bekommen, andererseits, um neue Käufer anzulocken, die dadurch auf diesem Level Long gehen wollen und so helfen, dass die Spieler irgendwie ihre Positionen wenigstens reduzieren, wenn schon nicht loswerden können.

Sieht man diese „Studie“ von Goldman Sachs, dem größten Hedge Fund-Betreiber, in diesem Licht, passt sie gut ins Bild. Das Kursziel von 200 Dollar klingt verlockend und die Aussage der positiv erzieherischen Wirkung von Hausse-Spekulanten auf uns alle klingt, als wolle man sich nicht nur selbst Absolution erteilen, sondern denen, die solche Spekulationen ablehnen, sanft einflüstern, es sei doch gar nichts dabei ... kauft, ihr tut sogar Gutes ... und helft den Hedge Funds, aus ihren Positionen zu kommen, damit ein anderer Long ist, wenn die Chose kippt!

Jeden Morgen steht ein neuer Idiot auf, sagt man. Aber SO blöd sind nicht viele. Und ich wette darauf, es sind in jedem Fall zu wenige, um den nächsten Kursrutsch wegen überladenen Hedge-Fund-Portfolios zu verhindern!


Herzliche Grüße
 
Ihr
Ronald Gehrt

Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

weil's so schön war...

7
12.05.08 23:16
Ariva senil - nach dem 4. Posting gelangt der Stoff langsam ins Kleinhirn ;-))
Der USA Bären-Thread 163411
Der USA Bären-Thread Nörgeli
Nörgeli:

Die letzte Hürde in der Finanzkrise

9
13.05.08 08:01
FAZ:
13. Mai 2008 Als die Finanzkrise im Sommer vergangenen Jahres ausbrach, wussten einige kluge Marktbeobachter schon, dass die Turbulenzen erst dann vorbei sind, wenn alle großen Notenbanken mit außerordentlicher Liquiditätshilfe und Zinssenkungen reagiert haben. Bis die Krise zu Ende ist, müssten zudem einige große Finanzinstitute kollabiert, die Aktienmärkte eingebrochen und die Abwertung des Dollar gestoppt sein sowie der Ölpreis scharf korrigiert haben.

Ein Dreivierteljahr später sind zwar viele dieser Punkte erfüllt, aber längst noch nicht alle. Die Notenbanken der Welt haben massiv Geld in die Märkte gepumpt und damit die Liquiditätskrise der Banken abgefedert. Mit der deutschen IKB, der britischen Northern Rock, der amerikanischen Bear Stearns und im gewissen Sinne auch der Schweizer UBS sind mehrere Banken in ernsthafte Schwierigkeiten geraten.
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Geht der Bärenmarkt-Rally die Luft aus?

Die Bankenwelt wurde gezwungen, die Karten offen auf den Tisch zu legen, schmerzvolle Abschreibungen vorzunehmen, Risiken auf die Bilanzen zurückzunehmen und mit Kapitalerhöhungen an den Markt zu gehen. Sie helfen damit, Vertrauen in die Märkte zurückzubringen - wenn auch zögerlich. Das ist eine Voraussetzung, damit andere Marktteilnehmer sich wieder trauen, neue Risiken am Markt einzugehen.


Die Aktienmärkte haben mit einem vorläufigen Tief im März zunächst kräftig nach unten korrigiert. Der Deutsche Aktienindex Dax hat sich seither zwar wieder von knapp 6200 Punkten auf mehr als 7000 Punkte erholt. Mit zunehmend schwächeren Konjunkturdaten dürfte dieser „Bärenmarkt-Rally“ aber möglicherweise schon bald wieder die Luft ausgehen.

Die Abwertung des Dollar scheint inzwischen ebenfalls gestoppt. Am Montag wurde der Dollar gegenüber dem Euro um die Marke von 1,54 Dollar gehandelt. Der Wechselkurs hat damit seit dem Höchststand von knapp 1,60 Dollar je Euro am 22. April deutlich nachgegeben. Dies ist eine nachvollziehbare Entwicklung. Nach den massiven Zinssenkungen in den Vereinigten Staaten dürfte die amerikanische Notenbank (Fed) zunächst einmal eine Pause in ihrer Serie von Zinssenkungen einlegen. Die Konjunkturflaute in den Vereinigten Staaten und die Auswirkungen der restriktiven Kreditpolitik der Banken greifen allerdings auch nach Europa über - wie immer mit einer Zeitverzögerung von einem bis zwei Quartalen.

Warten auf den Ölpreis

Dies dämpft trotz des exorbitanten Ölpreisanstiegs die Inflationsgefahren, lässt Marktteilnehmer also schon über künftige Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) spekulieren. Damit wäre nach den Zinsschritten der amerikanischen Fed und der Bank von England eine weitere Bedingung erfüllt, dass sich die Finanzmarktkrise ihrem Ende nähert.

Damit bleibt als letzte Hürde die Korrektur des Ölpreises. Davon war bisher nichts zu spüren: Vergangene Woche schnellte der Ölpreis für die Lieferung im Juni im Wochenverlauf um 8,3 Prozent auf einen Rekord von 126,27 Dollar je Barrel (159 Liter) in die Höhe. Die Investmentbank Goldman Sachs sieht mit ihrer Prognose eines Ölpreises von möglicherweise 200 Dollar je Barrel sogar noch viel Luft nach oben. Anfang vergangenen Jahres hatte Goldman Sachs bereits einen Ölpreis von 110 Dollar je Barrel vorausgesagt. Die meisten Marktteilnehmer hielten die Analysten damals für verrückt. Jetzt nehmen sie die Prognose der Bank vorsichtiger zur Kenntnis: Vielleicht stimmt sie ja wieder.

Ein weiterer kräftiger Sprung des Ölpreises ist jedoch unwahrscheinlich, denn in der prognostizierten Höhe würde er die Weltwirtschaft in eine Rezession treiben, die Nachfrage nach Öl drastisch reduzieren und damit dem hohen Ölpreis den Boden der fundamentalen Rechtfertigung entziehen. Die Frage ist jetzt schon, ob der hohe Ölpreis fundamental zu erklären ist. Das lässt sich in der Regel an den Grenzkosten der teuersten Förderprojekte ablesen, die je nach Berechnung zwischen 75 und 85 Dollar je Barrel liegen. Ein Ölpreis von 90 Dollar ist also durchaus gerechtfertigt, sollen angesichts hoher künftiger Nachfrage auch teuerste Förderprojekte ökonomisch profitabel umgesetzt werden können. Ein Preis von 125, 150 oder gar 200 Dollar ist jedoch nicht notwendig, selbst wenn sich die aufwendigsten Explorationsvorhaben der Ölproduzenten mit einer guten Gewinnmarge rechnen sollen.

Die letzte Überreaktion

Das Argument, langfristig seien die Ölvorräte endlich und angesichts der rasanten Nachfrage aus großen Schwellenländern wie China und Indien sowie Förderengpässen der Produktionsländer sei der hohe Preis gerechtfertigt, zieht nicht. Erstens wird damit seit Anfang vergangenen Jahres, als der Ölpreis bei etwa 60 Dollar lag, mittlerweile eine Verdoppelung des Ölpreises erklärt. Und: „Langfristig sind wir alle tot“, wie John Maynard Keynes einst so schön erklärte.

Den Ölpreisanstieg und die Preisexplosion anderer Rohstoffe nur mit der Abwertung des Dollar zu erklären, zieht ebenfalls nicht. Manche Rohstoffe und Grundnahrungsmittel wiesen dieses Jahr trotz Dollarschwäche deutliche Preisabschläge aus - allen voran Weizen mit einem Preisverfall von fast 40 Prozent.

Der Zusammenhang zwischen dem Wechselkurs des Dollar und dem Goldpreis ist wesentlich enger als zwischen Dollar und Öl. So ist der Goldpreis von seinem Hoch im März von 1000 Dollar je Feinunze mittlerweile wieder auf derzeit 882 Dollar gefallen. Das ist allerdings auch eine Konsequenz der sich abflauenden Gefahr einer systemischen Bankenkrise. Der Ölpreis indessen zog weiter an, selbst als der Wechselkurs des Dollar bereits drehte. Aller guten Argumente zum Trotz scheint der Ölpreis die letzte Überreaktion des Kapitalmarktes in der laufenden Finanzkrise zu sein. Es ist die letzte Bastion, die fallen muss, damit die Märkte die Krise der vergangenen zwölf Monate wirklich hinter sich lassen können.
Ich bab`s ja gewußt! Warum hab ich nur nicht danach gehandelt?
Der USA Bären-Thread relaxed
relaxed:

#21889 "gut analysiert" für beides ;-)

3
13.05.08 08:45
und Gehrt formuliert so schön,was wir alle wissen. ;-)

Wann haben wir den nächsten Feiertag? ;-))
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Pfingsten ohne Pfight

4
13.05.08 08:53
Immerhin haben wir es geschafft, das lange Feiertags-WE ohne den sonst üblichen "Sonntagsstreit" zu überstehen (ein paar zynische "witzig"-Bewertungen mal wohlwollend außer acht lassend).
Der USA Bären-Thread relaxed
relaxed:

Als Bürger kommt mir manchmal der

6
13.05.08 08:54
ketzerische Gedanke, ob es dem Gemeinwohl nicht zuträglicher wäre, wenn die Zentralbanken ihre Liquidität nicht dazu benutzen würden, einzelne Spieler zu stützen, sondern ihnen das Genick zu brechen. ;-))
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Du meinst

5
13.05.08 08:59
die EZB sollte short auf die Deutsche Bank und Allianz (Dresdner) gehen, um die Marktbereinigung zu beschleunigen, was ja die Dauer der Krise (bzw. die Dauerkrise) verkürzen würde?
Der USA Bären-Thread Kicky
Kicky:

John Authers : Corporate America

4
13.05.08 09:52
What is Corporate America trying to tell us? In spite of a strangely positive reception from the markets, the first-quarter earnings season was bad both in absolute terms and relative to expectations. The latest running total from Thomson Reuters suggests that S&P 500 companies’ profits are on course to fall 17.4 per cent compared with a year ago. As the quarter began, analysts had convinced themselves that profits would rise by more than 5 per cent.

This is mostly down to the horrors for financials’ earnings. But the energy sector has enjoyed bumper profits, thanks to similarly exceptional circumstances. Strip both sectors out and earnings growth for what remains has been an anaemic 2.8 per cent. More companies have disappointed analysts than usual.The best guidance for the future may come from the earnings calls conducted by company executives. These have been handily collated by Goldman Sachs’ David Kostin into what he calls a Beige Book. The good news is that, “decoupling” holds good. Many were outspokenly positive about Latin America and China. At home, the strain for the US consumer most affected luxury goods retailers. This is still a “slowdown” rather than a “recession”.

Commodity prices are squeezing profits for an array of companies but their effects are counter-intuitive. Boeing expects heightened demand, thanks to the need for more fuel-efficient aircraft, for example. But at one tangible level, executives made clear their concerns by downplaying hopes of share buy-backs and dividend increases.

These messengers may not be wholly reliable, of course. But if we believe them, then it seems the credit squeeze has not yet had an effect beyond American shores, and has not yet forced the US consumer into a recession. Commodity price rises have been serious but manageable. The question is though how long can that last?
www.ft.com/cms/s/0/d952761c-205b-11dd-80b4-000077b07658.html
Der USA Bären-Thread Kicky
Kicky:

Traders bet on euro decline

6
13.05.08 09:56
Further evidence that the euro might have peaked against the dollar arrived over the weekend as figures from the Chicago Mercantile Exchange showed that speculative investors were net sellers of the single currency for the second week running.

Data from the Commodity Futures Trading Commission, widely regarded as a proxy for hedge fund activity, showed that currency traders on the CME were betting on a decline in the euro for the first time since December 2005 in the week to April 29.That trend continued in the week to May 6 as figures released late on Friday revealed that traders remained sellers of the euro against the dollar.

Analysts said the news reflected a sharp deterioration in economic data from the eurozone,
which has raised fears of spillover from the slowdown in the US.

It has seen the euro drop sharply by almost 4 per cent from the record high of $1.6018 it hit against the dollar at the end of last month.

This has been despite the European Central Bank’s continued reluctance to signal a cut in rates as it has maintained that the risks of rising inflation outweighed those of a slowdown. Hans Redeker at BNP Paribas said he expected the euro to continue down, especially given last Friday’s warning from the European Central Bank that credit conditions were set to tighten in the second quarter. “With banks less willing to make loans, the eurozone economy is set to slow,” he said. “We expect data to weaken quickly, forcing the ECB to signal a rate cut when it comes back from its summer break.”

In contrast, the dollar has found support from signals from the Federal Reserve that it has paused in its aggressive monetary easing cycle that has seen US interest rates tumble 325 basis points since the start of the credit crisis. Overall bets against the dollar stood at half the record levels they hit in March.

While CFTC figures showed a modest increase in short dollar positions against commodity currencies such as the Australian dollar and Canadian dollar, against other major currencies such as the yen, Swiss franc and pound, speculative investors bought dollars in the week to May 6. www.ftd.com  Published: May 12 2008 22:56
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Verkehrsminister warnt vor Bankenkollaps

4
13.05.08 10:18
oder hab ich da wieder was in den falschen Hals gekriegt?

www.ftd.de/politik/deutschland/...rkehrs%20Kollaps/353856.html
Der USA Bären-Thread jungchen
jungchen:

UK Retail weak

3
13.05.08 10:20
Second negative month for sales

Sales on UK high streets fell for the second month in a row in April, according to figures from the British Retail Consortium (BRC).

Like-for-like sales fell 1.5% in April compared with the same month of 2007.

But total sales, which include outlets that were not open last year, rose 1.0% in April.

The BRC's Retail Sales Monitor only measures the value of sales from a selection of retailers, but it comes out sooner than the official figures.

It was the first time that the BRC's measure had fallen for two months in a row since early 2005.

Sunny weather

In the three months from February to April, like-for-like sales fell 0.6%.

The BRC's director general Stephen Robertson said he hoped the recent sunny weather would have helped retailers since April.

But he added that these figures gave "further evidence that hard-pressed customers are really watching the pounds".

"With higher fuel and utility bills eating away at people's spare cash, they are concentrating on essentials like food.

"Despite heavy discounting, clothing and footwear were at their weakest for at least eight years and more expensive housing-related goods continue to struggle."

news.bbc.co.uk/1/hi/business/7396982.stm
Ich brauche einen Balkon - damit ich zum Volk sprechen kann.
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Kicky - Trendwende in EUR/USD

6
13.05.08 10:27
ist im Langzeitchart noch nicht recht zu erkennen:
(Verkleinert auf 72%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 163431

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