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Der USA Bären-Thread

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Der USA Bären-Thread Kicky
Kicky:

Yanis Varoufakis:

2
16.02.15 14:17
www.ekathimerini.com/4dcgi/...icles_wsite1_1_16/02/2015_547314

"It would be pure folly to think of the current deliberations between Greece and our partners as a bargaining game to be won or lost via bluffs and tactical subterfuge," Greek Finance Minister Yanis Varoufakis writes in an op-ed piece published Monday by The New York Times, as representatives of the cash-strapped nation try to convince its eurozone partners to give it more time to renegotiate a new debt deal.
...
"The lines that we have presented as red will not be crossed. Otherwise, they would not be truly red, but merely a bluff," Varoufakis writes in The New York Times. "We shall desist, whatever the consequences, from deals that are wrong for Greece and wrong for Europe."
www.nytimes.com/2015/02/17/opinion/...or-games-in-europe.html?
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Syriza wird als Totengräber des Euro

3
16.02.15 16:12
in die Geschicht eingehen.
Der USA Bären-Thread Bafo
Bafo:

#27

 
16.02.15 16:34
so sieht es aus.
Das hatte Rainer Voss mal beschrieben.
Schau mal bei 01:03:00
da erklärt er, wie es sich entwickeln wird.
Punkt 1 (Griechenland) ist abgearbeitet.
Also werden wir in den nächsten Jahren viel über Portugal, Italien, Spanien usw. hören.
Das wird auch nicht mehr so lange dauern wie bei Punkt 1
Aus Jahren werden dann Monate, wo ein Land nach dem anderen zusammenbricht und austritt.
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"Auseinanderbrechen des Euro birgt gigantisches Gewinnpotenzial"!!!!
"politisches und finanzielles Interesse"
Der USA Bären-Thread Bafo
Bafo:

Briten bereiten sich auf Gexit vor

 
16.02.15 16:47
www.welt.de/finanzen/article137507711/...f-den-Grexit-vor.html
Der USA Bären-Thread Bafo
Bafo:

gRexit

 
16.02.15 16:48
Der USA Bären-Thread Wolfsbl
Wolfsbl:

Mein lieber AL!

 
16.02.15 17:35
Indem man eine Meinungsäußerung als "phantasieren" (s.#119) bezeichnet wird deren Inhalt nicht schlechter und deren Gegenstandpunkt nicht besser!

1. Warum sollte ein Austritt der Griechen aus der EURO-Zone nicht möglich sein? Ganz im Gegenteil: Ein Austritt muss möglich sein, weil dies eben in den Verträgen nicht ausgeschlossen ist und die Griechen,wie auch alle anderen Länder, dieses Recht nicht aufgegeben haben. Noch sind alle EU-Länder in dieser Frage souverän!

In diesem Zusammenhang erlaub mir die Frage: Was meinst du damit, dass ein Austritt "formal" nicht möglich sei?

2. Und nun zum crack-up-boom, den ich herbeiphantasiere: Seit 2008/9 werden die Banken mit Geld versorgt bzw. handeln die Zentralbanken mit den von ihnen geschaffenen Geld, wodurch die meisten Asset-Klassen rapide gestiegen sind und nicht etwa durch ein reales Wirtschaftswachstum. Die Zentralbanken können aufgrund der extremen Verschuldung der Staaten die Gelder auch nicht mehr durch steigende Zinsen eindämmen, weil damit die Verschuldung noch schneller steigen würde. Das nennt von Mieses einen crack-up-boom= aufbrechender Boom.

Ob wir uns bereits in der Phase eines crackup befinden, kann man nicht vorhersagen. Zum einen, weil alle Assets zur Zeit noch steigen, was gegen einen crackup spricht, und zum anderen, weil das Problem mit den Vorhersagen der Gestalt ist, dass sie sich auf die Zukunft beziehen.

Meines Erachtens befinden wir uns erst in einem crackup, wenn weltweit ein Schuldenschnitt vereinbart wurde, was wahrscheinlich mit einer Neueinführung von
Währungen und Währungsräumen zusammenhängen wird.

Bis dahin werden aber weiter die Zentralbanken weltweit Geld zur Verfügung stellen. Insbesondere die Fed wird noch mit QE forever mit einsteigen.

Ein crackup liegt bis zum heutigen Zeitpunkt daher nicht vor, ein crack-up-boom aber sehr wohl.

Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Rechtliches zur EU- und Eurozonen-Mitglieschaft

 
16.02.15 20:02
www.handelsblatt.com/politik/deutschland/...o-austritt/8094336-2.html

...Ein Austritt aus dem Euro ist eine Option, von der Gebrauch gemacht werden könnte. Das EU-Recht sieht einen Euro-Exit zwar nicht vor. „Aber wenn Deutschland partout den Euro verlassen möchte, könnte man das Land wohl nicht daran hindern“, sagt der Wirtschaftsweise Peter Bofinger.

Rechtlich problemlos ist ein Austritt aus der EU. In Paragraf 50 des Vertrags von Lissabon heißt es: „Jeder Mitgliedstaat kann im Einklang mit seinen verfassungsrechtlichen Vorschriften beschließen, aus der Union auszutreten.“ Ein Verlassen der Währungszone und der gleichzeitige Verbleib in der EU ist dagegen bisher kaum möglich. Die Europäische Zentralbank EZB stellte 2009 fest: „Ein verhandelter Austritt aus der EU wäre nicht unmöglich, ein Verlassen der Währungsunion ohne einen Rückzug aus der EU aber rechtlich unvorstellbar.“

--------------

FAZIT: Wenn Griechenland die Währungsunion verlassen will, muss es zugleich aus der EU austreten.
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Schuldengipfel mit Griechenland ist gescheitert

 
16.02.15 20:08
www.handelsblatt.com/politik/international/...scheitert/11381934.html

Athen gibt sich im Streit um seine Schulden hart. Tsipras & Co. lehnen eine Verlängerung der Hilfen ab, die Verhandlungen werden abgebrochen. Griechenland läuft nun die Zeit davon, die Partner geben dem Land eine Woche.


Brüssel/Athen - Nicht einmal drei Stunden saßen die Euro-Finanzminister zusammen, da erklärte die griechische Regierung im fernen Athen mal eben die Gespräche in Brüssel für gescheitert. Ein denkwürdiger Vorgang in der Kompromiss-erprobten EU-Hauptstadt. „Es kann heute keine Einigung geben“, empörte sich das neue Links-Rechts-Bündnis in Athen am Montagabend und stempelte die Verhandlungen der Euro-Minister als bloßen Zeitverlust ab.

Der Grund: Die griechische Regierung sperrt sich gegen eine Verlängerung des aktuellen Hilfsprogramms. Der Entwurf für eine Erklärung der 19 Ressortchefs sei inakzeptabel, schimpfte ein Athener Regierungsvertreter. Ein Affront gegen den Rest in der Währungsunion. Denn die anderen Euro-Minister und die EU-Kommission plädieren für eine Verlängerung, um Zeit zu gewinnen. Was Athen aber wiederum von Anfang an als inakzeptabel abschmetterte.

Nun gibt die Eurogruppe Griechenland bis zum Ende der Woche Zeit, um doch noch eine Verlängerung des Hilfsprogramms zu beantragen.... Ein weiteres Eurogruppen-Treffen könnte demnach am Freitag stattfinden.

Die Sache ist mehr als verfahren. Die Zeit für eine Lösung wird immer knapper, der Rahmen für einen Kompromiss immer kleiner. Schon die Vorzeichen vor der Euro-Runde konnten schlechter nicht sein. Er sei „sehr skeptisch“, hatte Finanzminister Wolfgang Schäuble zerknirscht in die Mikrofone gesagt, bevor er mit den anderen Euro-Kollegen einen Ausweg aus der Griechenland-Krise auslotete.

Die Zweifel an einer Lösung wachsen nach dem jüngsten Eklat noch mehr. Schon „technische Gespräche“ von Experten der Griechen und der Geldgeber am Wochenende brachten nichts. Hektische Telefonate und Vier-Augen-Gespräche führten nicht aus der Sackgasse. Die Finanzmärkte stellen sich auch auf die Möglichkeit eines „Grexit“-Szenarios ein, den Austritt Athens aus der Währungsunion.....

Der USA Bären-Thread andyy
andyy:

die schüren doch nur den hass unter den völkern

 
16.02.15 20:28
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

"SNB sollte Gebühr auf Bargeld einführen"

4
17.02.15 11:14
schreib FuW

www.fuw.ch/article/snb-sollte-gebuhr-auf-bargeld-einfuhren/

Interview mit Wirtschaftsprofessor Miles Kimball:

Frage: Durch das Halten von Bargeld kann man immerhin einen Zins von null erreichen. Wie tief kann der Leitzins gedrückt werden, wenn Leute in Papiergeld ausweichen können?

Kimball: Darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Aber selbst mit einem Negativzins von –0,75% würden nach einer gewissen Zeit – sagen wir nach fünf Jahren – massiv Banknoten gehalten. Es braucht eine Weile, bis Geschäftsmodelle zum Lagern von Papiergeld aufgebaut werden. Aber wenn die jetzige Situation anhält, wird dies wohl geschehen. Würde ich Papiergeld lagern, wäre ich besorgt, dass die SNB mein Geschäft stört – wie sie es aus geldpolitischer Sicht auch tun sollte.

Frage: Weshalb sollte die SNB das Halten von Papiergeld behindern?

Kimball: Wenn die Leute sicher sind, dass die SNB nichts unternimmt gegen den Profit durch das Lagern von Bargeld, dann ist die Fähigkeit der Nationalbank, Negativzinsen zu setzen, stark beeinträchtigt. Die SNB hat den Rubikon schon überschritten: Sie muss zusätzliche Dinge tun, um das massive Lagern von Papiergeld zu verhindern.

Frage: Wir lauten Ihre Ratschläge?

Ich habe eine Einlagengebühr für Bargeld vorgeschlagen. Der Pfad, dem die SNB folgt, lässt eine solche Gebühr ziemlich plausibel erscheinen. Die Nationalbank ist offen für neue Ansätze; das wird schon dadurch gezeigt, dass sie den Zins bis auf –0,75% gesenkt hat. Im jetzigen Umfeld wäre es angemessen, zu sagen: Wir sehen Anzeichen, dass immer mehr Banknoten bezogen werden, und wir wollen das verhindern. Wir werden die Arbitrage zu den Negativzinsen auf Einlagen verhindern, indem wir eine stetig steigende Einlagengebühr auf Papiergeld einführen. Wenn Banken das Bargeld bei der SNB einzahlen wollen, müssen sie diese Gebühr bezahlen. Ich sehe keinen Grund, warum die SNB eine solche Massnahme nicht rechtfertigen könnte. Den Frankenunterkurs aufzugeben, war viel umstrittener.

---------------------

A.L. (empört): Wann kommt die Gebühr für's Luftholen?
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Fehlt nur noch, dass die Notenbanken

3
17.02.15 11:15
von eingelagerten Goldbarren einmal pro Monat Späne abfeilen.
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Griechenland steuert auf die Pleite zu

2
17.02.15 11:54
www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/...e-bis-zur-pleite-a-1018851.html

...Sollte Griechenland wirklich kein neues Geld von den Europartnern geben, ist es spätestens im Sommer pleite, vielleicht auch schon deutlich früher.

Allein bis Ende März muss das Land rund 2,2 Milliarden Euro an Schuldentilgung und Zinsen zahlen (siehe Grafik). Eigentlich ist schon dafür kein Geld mehr da, doch mit ein paar Tricks bekäme die Regierung vielleicht noch die nötigen Summen zusammen. So könnte sie etwa inländische Rechnungen vorrübergehend nicht bezahlen, Steuererstattungen verzögern oder sich Zuschüsse von staatlichen Firmen geben lassen. Theoretisch möglich ist auch, dass sie es plötzlich doch noch schafft, höhere Steueraufkommen von reichen Griechen einzutreiben (A.L.: LOL, durch Fern-Abbuchung von schweizer Nummernkonten?)
Der USA Bären-Thread 799739
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Grexit-Wahrscheinlichkeit ist auf 50 % gestiegen

2
17.02.15 13:53
Wie würden EUR/USD und die Börsen auf einen Grexit reagieren? Hier drei Szenarien:

www.zerohedge.com/news/2015-02-17/...narios-and-what-worst-case-looks


Scenario 1: Greece exits the euro

Probability of Grexit is now increased to 50% from 25%, Commerzbank economists including Christoph Weil write in client note

EUR/USD will probably fall sharply to 1.07 area, with ample room to test parity in 2015, three traders in London say

EUR will drop 5% vs USD in a matter of few weeks, a buy-side trader in Southern Europe says

September 2003 low of 1.0765 and March 2003 low at 1.0504 are levels to watch for before 1.0073, 76.4% fibo of Oct. 2000/July 2008 rise


Scenario 2: Capital controls are imposed on Greek banks

Should ECB turn off ELA liquidity, capital controls might be needed, Barclays’ economists including Antonio Garcia Pascual write in client note

EUR/USD may test recent 1.1098 low and fall to 1.10 psychological lvl, where heavy demand is purported, the traders note

1.10 sees significant option barrier protection, two of the traders say


Scenario 3: Agreement is reached within the next days

Bailout deal remains base-case scenario, Goldman Sachs analysts write in client note

Should a compromise be reached by Friday, EUR may test 1.1600/50 area on back of relief rally, all four traders agree

Monetary policy divergence would resume as main theme once again, two of them say

----------

EUR/USD was bottoming around 1.1541/46 on Jan.19-21, before ECB announced QE program on Jan. 22

Of course, since it is now Draghi's determination to keep injecting as much paper money into the system as is necessary to keep pushing asset prices to all time highs, any rebound in the EUR will be short-lived.

Furthermore, Commerzbank AG on Monday raised the probability it assigns to a Greek euro exit to 50 percent from 25 percent after euro-area finance ministers’ talks in Brussels broke down. Bank of America Merrill Lynch strategists, including Athanasios Vamvakidis, wrote in a client note Feb. 10 that the Greek government “can potentially get through the IMF payments in March, but would have difficulties after May.”...
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Home builders index drops to four-month low

 
17.02.15 16:08
By Jeffry Bartash

WASHINGTON (MarketWatch) -- A gauge of confidence among home builders fell in February to a four-month low but continued to point to a higher level of construction in the months ahead. The National Association of Home Builders/Wells Fargo housing-market index slipped 2 points to 55 in February from 57 in the first month of the year. It's the lowest level since October.

Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Das Bärensterben ist bärisch

2
17.02.15 17:03
(aus antizyklischer Sicht)
(Verkleinert auf 71%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 799807
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Markt fast komplett in Händen der Zentralbanken

 
17.02.15 17:21
www.zerohedge.com/news/2015-02-17/...tral-banks-are-now-fully-control

With nearly $2 trillion in 5-year-and-in eurozone govies sporting sub-zero nominal yields and with ~16% of global government debt sitting in NIRP territory, it’s abundantly clear that the idea of the “market” (a word which at this juncture has virtually no meaning) functioning as a price discovery mechanism is now absurd. Even when reality came calling in mid-January courtesy of the SNB’s abrupt abandonment of the euro peg (which of course amounted to a tacit admission that central banks aren’t omnipotent after all), the ECB took us right back into the monetary policy twilight zone barely a week later (apparently “whatever it takes” turned out to be around 1.2 trillion euros worth of asset purchases), and in the process ensured that investors’ inevitable front-running of Q€ [= Euro-QE, A.L.] would serve to blunt any upward pressure on sovereign and corporate spreads occasioned by the drama set to unfold in Greece.

It comes as no surprise then, that even in the face of hopelessly contentious negotiations between Greece and its creditors, yields on Spanish and Italian 10s are hanging out near multi-year lows (although up around 20 bps since the Draghi’s presser) and euro IG yields are at record tights. This despite the fact that Spain appears to have, in the words of Syriza parliamentary spokesman Nikos Filis, caught the “Syriza virus,” Italy is being thrown under the bus by a Yanis Varoufakis intent on proving Greece isn’t the only insolvent country in the currency bloc, and European stocks have diverged dramatically from corporate earnings estimates.  

But at the end of the day, it’s all about the central bank put. Just ask … well, just ask anyone. From a Citi global credit survey:

“...over 65% of respondents said they believed action from central banks in Europe and the US would be the principal force driving credit index spreads [and] surprisingly, in a year with major political catalysts in Europe, and ongoing regional tensions in the Middle East and Russia, only 4% of respondents felt that geopolitical risk would be the major factor driving spreads.”

Even last week, when political tensions both in southern Europe and in Ukraine reached a fever pitch, Q€ front-running still appears to have been a controlling factor, at least in cash credit, as IG cash has diverged markedly from CDS. From Citi: “ECB QE already squeezing out the IG bond market? Seems cash investors aren’t waiting any longer to load the boat…”
(Verkleinert auf 94%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 799811
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Nachlese

2
17.02.15 17:42
Rene Dugals Long-Empfehlung vom 13.2.2015:

www.ariva.de/PS2FXX
Der USA Bären-Thread omei omei
omei omei:

heute-journal

 
17.02.15 19:34
heute abend äußert sich Schäuberl im Fernsehen zu Griechenland im ZDF.


Und den Kennzahlen nach hätte ja GB so langsam ein Deflationsproblem?
 

(Verkleinert auf 79%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 799871
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Sinn und Unsinn der Solidarität in Europa

3
18.02.15 11:22
Ein lesenswerter Artikel in "Die Zeit", geschrieben von einem tendenziell Linken, der grundlegend das Wesen der Solidarität (mit Griechenland bzw. den PIIGS) beleuchtet sowie Nutzen und Schaden der Sparprogramme gegeneinander abwägt. Er kommt zu dem Schluss, dass die Austeritätsprogramme allen Beteiligten schaden - wie wir es ja auch aus USA von vermeintlichen Wirtschaftslinken wie Krugman laufend hören.

Die entscheidende Frage lässt der Autor jedoch offen. Wer soll das bezahlen? Soll es zu dauerhaften Transferzahlungen aus den Steuerkassen der Nordländer in den Süden kommen? - was bei hiesigen Steuerzahlern auf nahezu Null Akzeptanz stieße. Oder soll Draghi ersatzweise verteilbares Geld aus dünner Luft drucken? - was letztlich auf dasselbe hinausliefe, weil über kurz oder lang die Nord-Steuerzahler die resultierenden Schieflagen bei der - langfristig dadurch Bailout-anfälligen - EZB ausgleichen müssten. Draghis "Druck-Rettung" könnte man daher auch als "aufgeschobene Transferunion" bezeichnen.

Hier der Zeit-Artikel, den ich am Ende des Postings ausführlich kommentiert habe.

-------------------

www.zeit.de/wirtschaft/2015-02/griechenland-euro-schaeuble-varoufakis

Alle auf die Kleinen

Solidarität wird in Europa zum Fremdwort. Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem agiert wie der Anführer einer Schulhofgang – die Schwachen werden bedroht und erpresst. von Robert Misik

....Was bedeutet all das nun im Zusammenhang mit den festgefahrenen Verhandlungen um das griechische Sparprogramm? Nun: Es wäre solidarisch, den Griechen entgegenzukommen. Eine Abkehr vom gescheiterten Austeritykonzept in Europa würde eben nicht nur den Griechen wieder Luft zum Atmen geben, sondern böte die Möglichkeit, dass die Eurozone selbst aus der Depression kommt. Um das in den Worten von Finanzminister Yanis Varoufakis zu sagen: Man sollte das machen, "einfach weil es richtig ist". Und zwar intellektuell richtig, politisch richtig und für alle zusammen richtig.

Warum aber wird es dann nicht getan? Warum wird im Gegenteil sogar ein gefährlicher Showdown inszeniert, mit allen möglichen schmutzigen Tricks, wie etwa Montagabend, als der Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem den Entwurf einer für die Griechen maximal demütigenden Abschlusserklärung aus der Schublade zog, offenbar um sicherzustellen, dass sie nicht zustimmen können? Warum das alles im Duktus des Ultimatums, der Erpressung, im Ton, wie man ihn eher von Kriegserklärungen kennt? Wieso agiert der Eurogruppenchef wie der Anführer einer Gang und nicht wie der Moderator eines konsensorientierten Gespräches?

Einfach deshalb, weil es weder um Solidarität noch um ökonomische Vernunft geht, sondern um viele andere Dinge. Die Merkel-Schäuble-Regierung will offenbar zeigen, dass sie "in Europa das Sagen hat". Sie spielt allein für ihre Wähler daheim genauso wie ihre Verbündeten in den Niederlanden und anderswo. Die spanische Regierung wiederum muss alles tun, damit eine Linksregierung scheitert, weil demnächst Wahlen sind und die Chance groß ist, dass die spanischen Konservativen ihrerseits von einem Linksbündnis abgelöst werden.

Merkel und Schäuble ist es völlig unmöglich einzugestehen, dass ihr ökonomischer Kurs in Europa gescheitert ist, und es an der Zeit ist, einen Kurswechsel vorzunehmen....

-----------------

A.L.: Was tatsächlich gescheitert ist, ist das utopische Konzept einer Gemeinschaftswährung ohne gemeinsame Wirtschaftsregierung. Hätte es letztere schon bei der Geburt des Euro gegeben, wäre es zu den vielen Finanz-Exzessen in den PIIGS, die dortige Politiker hedonistisch - und wider ökonomische Vernunft - durchwinkten, gar nicht erst gekommen.

Das fehlerträchtige Abenteuer-Konstrukt Euro kann nun aber auch nicht nachträglich auf Passform getrimmt werden, da die Verschuldung (privat und staatlich) in den PIIGS in den letzten 15 Jahren bereits gelaufen ist und der Karren dort allerorten tief im Dreck steckt.

Eine "solidarische Lösung", die letztlich auf ein "Weiter wie bisher" hinsichtlich der Verschuldungsorgien hinausläuft, ist letztlich eine Form der Konkursverschleppung. Die Eurozone würde nur im Großen nachvollziehen, was Griechenland bereits im Kleinen vorexerziert hat: Schon 2010 war Griechenland, beim Stand von 120 Mrd. Miesen, faktisch pleite. Heute ist Griechenland mit 320 Mrd Schulden - aufgetürmt durch fortlaufende Hilfskredite - "pleiter ist als je zuvor".

Würde die bisherige (Dauer-)Rettungspolitik fortgesetzt, ließe sich kaum verhindern, dass letztlich ganz Europa finanziell vor die Hunde ginge. Daran hätte auch Draghi seinen Anteil, wenn er, was er bereits angekündigt hat, via Euro-QE die ihm per Maastricht-Kriterien verbotene "Staatsfinanzierung aus der Notenpresse" betreibt. Konkursverschleppung ist keine Heilung, sondern macht den Schaden am Ende nur noch schlimmer.

Es gibt zwei - ähnlich unangenehme - reale Lösungen:
.
1. Nachbesserung der fehlenden Gemeinschaftsregierung

Alle Landesregierungen der Eurozonenländer geben ihre staatliche Souveränität auf. Wahlen finden zwar weiter statt. Zur Wahl steht aber nur noch eine Zentralregierung in Brüssel, die direkt von allen Eurozonen-Wählern gewählt wird.

Brüssel könnte dann z. B. in Griechenland "durchregieren". Dies wäre freilich politisch kaum praktikabel. In Athen würde es zu Dauer-Demonstrationen gegen "diktatorische" Sparmaßnahmen kommen, und zwar noch schlimmer als heute. Eine gesamteuropäische Regierung würde von den Griechen nicht als "ihre Interessen vertretend" akzeptiert. Auch in Nordeuropa stieße die Zentralregierung auf Ablehnung: Hiesige Wähler, aber auch z. B. finnische und holländische, würden gegen die Daueralimentation der PIIGS aus ihren Staatskassen oder via EZB auf die Barrikaden gehen.

2. Abschaffung der nicht haltbaren Gemeinschaftswährung

Die Rückkehr zu den alten Landeswährungen wäre eine langfristig tragfähige Lösung für Länder, für die der Euro zu stark ist. In Griechenland würde eine Wiedereinführung der Drachme das ökonomische Elend sicherlich kurzfristig nicht lindern, sondern sogar verschlimmern. Es gäbe aber keinen "europäischen Schwarzen Peter" mehr, dem das eigene Unglück (genauer: die eigene Misswirtschaft) angelastet werden könnte. Die Griechen würden demokratisch wählen, wen sie wollen, und die Gewählten würden Versprechungen machen, wie sie können. Doch bei der Umsetzung dieser Versprechungen müsste den ökonomischen Realitäten eigenverantwortlich Rechnung getragen werden: Würde Tspiras den alten Beamtenapparat wieder einsetzen - unter Jubel seiner Landesleute -, dann würde zugleich der Drachme-Kurs deutlich fallen, und die Kurse griech. Staatsanleihen gingen tiefer in den Keller: Grund: Der Bondmarkt hätte unter diesen Bedingungen an griech. Staatsanleihen erst recht kein Interesse mehr.

Eine stark fallende Drachme würde Griechenland zugleich aber auch wettbewerbsfähiger machen. Es kämen weitaus mehr Touristen, wenn ein Souflaki in der Taverna nicht mehr 25 Euro kostet, sondern den Gegenwert von 5 Euro in Drachmen. In Euro-Zeiten ist der Griechenland-Tourismus u. a. deshalb zurückgegangen, weil z. B. die Türkei eine unter Preis/Leistungsaspekten weit interessantere Urlaubsalternative bietet.

FAZIT: Jegliche Rettungsmaßnahmen, die entweder auf Kreditaufstockung oder einer faktischen Dauertransfer-Union (auch "versteckt" via EZB-Gelddrucken) basieren, sind mittelfristig zum Scheitern verurteilt - und zwar sowohl politisch als auch ökonomisch. "Schuld" daran haben weder die Griechen noch die Deutschen, sondern das hanebüchene Konstrukt eine Gemeinschaftswährung ohne gemeinsame Wirtschaftsregierung. Die voreilige und hedonistische Einführung des Euros hat Schäden verursacht, die bereits derart belastend geworden sind, dass sie sich nachträglich nicht mehr rückgängig machen lassen. Der Reparaturbetrieb via Rettungsschirme startete, als der Karren bereits zu tief im Dreck stak.

Da das nachträgliche Einführen der "dem Euro fehlenden" Gemeinschafts-Rregierung politisch nicht akzeptabel wäre, bleibt als einzig realistische Lösung nur, diejenigen Länder, die die den Euro ökonomisch nicht verkraften, aus der Währungsunion zu entlassen - zu aller Vorteil. Das wäre übrigens auch im Sinne der Definition der ZEIT-Autors "solidarisch" - eben weil es ALLEN nützt.
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Milliardär Soros wirft ein Auge auf Europa

2
18.02.15 13:50
Anmerkung: Das rechte Auge, weil das linke schon blind ist.

www.bloomberg.com/news/articles/2015-02-17/...e-shares-during-quarter

Der USA Bären-Thread 800078
Der USA Bären-Thread Bafo
Bafo:

mal ne Frage zu #145

 
18.02.15 15:49
ist es überhaupt möglich, dass sich die europäischen Börsen von den US Börsen abkoppeln können?
Der USA Bären-Thread Bafo
Bafo:

die schichten ja alle um!

 
18.02.15 15:59
www.format.at/finanzen/soros-co-kapital-europa-asien-5516367

verkaufen ihre US Aktien und kaufen europäische.
Der USA Bären-Thread Bafo
Bafo:

obwohl

 
18.02.15 16:23
ein bisschen Kohle haben die schon verdient - Einstieg zum Jahresende 2014.
Wenn der Eurostoxx noch ein bisschen läuft, der Dow aber stagniert bzw. fällt lohnt sich das allemal.
Der Dow macht seit 2 Monaten einfach mal gar nichts mehr. Stoxx50 läuft.
(Verkleinert auf 62%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 800109
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

# 246

 
18.02.15 16:52
Nein. Nicht zu deinen Lebzeiten.
Der USA Bären-Thread Bafo
Bafo:

#49 denke ich auch mal

 
18.02.15 16:59
bei den ganzen Marktverzerrungen und Währungskriegen weiß ja nachher keiner mehr, wo vorn und hinten ist.
Der Eine beschließt ein QE und quasselt was von "Zinsen bleiben noch lange niedrig"
Der Andere hat sein QE gerade beendet und möchte nun die Zinsen erhöhen.

ok, dann muss der Dow auf den Stoxx50 "warten"
damit sie gemeinsam in die Tiefe rauschen können :-D
Sommer 2015?
Der Ausbruch im Eurostoxx ist ja recht dynamisch.

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