haben die Probleme andere Ursachen aber eines haben sie gemeinsam: Überschuldung auf privater und oder staatlicher Seite. Auch bei uns sind die Staatsschulden zu hoch. Man stelle sich nur vor wie wir stöhnen würden, müssten wir übliche Zinsen zahlen.
Gemeinsamer Grund ist die seit über 30 Jahre andauernde leichte Geldpolitik und die misslungene Deregulierung der Finanzbranche. Die Politik war der Wegbereiter dieser Entwicklung und hat gerne das billige Geld für die Verschuldungssause akzeptiert. Es konnten unendlich viele Wohltaten verteilt werden ohne vom Bürger mehr an Steuern zu verlangen. Das billige Geld erhöhte übermäßig den Konsum und führte zu verschiedenen Blasen, welche temporär als Konjunkturwunder verkauft wurden.
Und wir werden keine Chance haben, auch nicht mit sparen, die Krise zu überwinden wenn wir nicht die Finanzbranche gleichzeitig eindampfen und und auf ihre elementare Zuständigkeit runter regulieren. Das Sparen ist nämlich eine Katastrophe für die Finanzbranche. Es bedeutet, dass sie Schrumpfen muss. Sie wird also alles tun um das zu verhindern. Sie wird sich einen Kandidaten nach dem andere auswählen und ihn sturmreif schießen, auch irgendwann uns. Sie wird nämlich eher alles zu Grunde gehen lassen bevor sie freiwillig bereit ist um über 50% zu schrumpfen und auf ein Normalniveau bei den Einkommen abzusinken.
Es gibt keine realistische Möglichkeit die Schuldensause, die schon über 30 Jahre andauert, in z.B. 2 Jahren so zu reduzieren, dass die "Märkte" machtlos werden. Deshalb will die Finanzbranche, dass wir alle unsere Staatsschulden in einen Topf werfen und gemeinsam haften (erinnert mich an die strukturierten US-Immobilienpapiere). Dann könnte die Sause noch einige Jahre weitergehen um dann umso heftiger zu platzen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass fast alle Wirtschafts- und Finanzabteilungen unserer größeren Medien sich auf die eine oder andere Art für die Vergemeinschaftung der Schulden einsetzen. Schrumpft die Finanzbranche erheblich, schrumpfen auch diese Bereiche in den Medien erheblich und zwar noch wesentlich stärker. Das Standardgeschäft der Banken hat wenig Berichteswertes. Auch ARIVA müsste schließen.
Eine Transferunion, in der der Geldempfänger frei über seine Gelder entscheiden kann, geht schief. Kann man sehr gut bei uns beobachten. Wir haben Erfahrung und die ist wirklich nicht schön. Nicht grundlos ist auch die Linke bei uns gegen den Fiskalspakt. Aber er beinhaltet weit geringere und weniger Schlupflöcher als unser Stabilitätspakt. Die Sause auf Kosten Dritter würde stark eingeschränkt werden. Und als SED-Nachfolgeorganisation fühlt sie sich besonderes Gebiet zuständig. Aber sinnlose Sausen werden auch im Westen gefahren. In wohl keinem Bundesland besitzen die Kommunen so viele "Privatgesellschaften" wie in NRW. Diese sind jeweils bis über beide Ohren verschuldet. Dort gibt es schwarze und rote Bürgermeister. Unserer Stabilitätspakt lässt derartige Konstrukte weiter zu, der Fiskalpakt aber nicht.
Die Erhöhung der Arbeitsproduktivität in Staaten die momentan vom Markt abgestraft werden hat längerfristig sicherlich positive Auswirkungen. Da die Erhöhung der Produktivität erstmals durch Lohnreduktion und Flexibilisierung des Arbeitsmarktes erreicht werden, steigt die erste Zeit die Arbeitslosigkeit an, der Konsum schrumpft und mit ihm das BIP. Das wird die Finanzbranche in heutiger Aufstellung zu nutzen wissen.