Griechenland pleite, EZB insolvent 24.05.2011
Es geht nicht mehr um das “ob”, sondern um das „wann“. Dennoch sind sich die Märkte kaum einig, ob der Kollaps morgen, in einem Monat oder gar in einem Jahr erfolgen wird . - Die EZB wird ebenfalls zahlungsunfähig werden, da ein großer Teil ihres Vermögens in Griechenland beziehungsweise in Irland steckt.
Andrew Lilico von "Telegraph" (UK) zur Diskussion und den Folgen einer Griechenland-Pleite
Es geht nicht mehr um das “ob”, sondern um das „wann“. Dennoch sind sich die Märkte kaum einig, ob der Kollaps morgen, in einem Monat oder gar in einem Jahr erfolgen wird (länger als ein Jahr wird es nicht dauern).
Aber was passiert eigentlich beim Bankrott Griechenlands? Hier ein paar wichtige Anhaltspunkte:
Jede Bank in Griechenland wird sofort ein Insolvenzverfahren einleiten müssen.
Die Regierung wird alle Banken verstaatlichen.
Abhebungen von griechischen Konten werden durch die Regierung verboten werden.
Um Unruhen durch hellenische Anleger vorzubeugen, wird eine Ausgangssperre und vielleicht sogar das Notstandsgesetz in Kraft treten. Man möchte natürlich eine Situation wie 2002 in Argentinien unter allen Umständen verhindern. Damals musste der Präsident per Hubschrauber aus dem Palast fliehen, da sich vor der Residenz eine beträchtliche Menge von Demonstranten versammelt hatte.
Alle Schulden werden auf die neue Währung „Drachme 2.0“ umgestellt (das ist ein klassischer Trick aller bankrotten Staaten).
Doch auch die neue Geldeinheit wird sofort 30-70% (wahrscheinlich 50% und mehr) gegenüber dem Euro verlieren. Gleiches trifft natürlich für die Schulden Griechenlands zu, welche in Euro gehandelt werden.
Die Iren trennen sich von den Schulden ihres Bankensystems.
Die Portugiesen werden sich die Ereignisse in Griechenland sehr genau ansehen und das zu erwartende Chaos analysieren, um eine mögliche Währungsform bewerten zu können.
Ein Paar französische und deutsche Banken werden signifikante Verluste hinnehmen müssen. Dadurch werden sie nicht mehr die nötige Eigenkapitalquote erfüllen können.
Die EZB wird ebenfalls zahlungsunfähig werden, da ein großer Teil ihres Vermögens in Griechenland beziehungsweise in Irland steckt.
Schließlich wird die französische und deutsche Regierung beraten, ob (a) die EZB rekapitalisiert werden soll, oder ob (b) der EZB erlaubt werden soll, Geld bis zum Erreichen der Solvenz zu drucken. Da die EZB hauptsächlich Euro-basierte Schulden hat, könnte sie sich theoretisch aus der Krise drucken. Laut der Grundsatz-Charta der Bank wäre das illegal. Allerdings steht im EU-Vertrag auch explizit drin, dass ein Bailout (wie es bei Griechenland, Portugal und Irland angewendet wurde) gesetzeswidrig ist. Doch da sich niemand von solch illegalen Taten hat abhalten lassen, ist es nicht verrückt an die „Selbstheilungskräfte“ – auch "Druckkapazität genannt" - der EZB zu glauben.
Es wird zu einer Rekapitalisierung aller Banken kommen. Allen voran natürlich die französischen und deutschen Banken. Gleichzeitig wird das Ende aller Bailouts erklärt.
Auf dem Markt für spanische Bankanleihen wird es zu einem Blutbad kommen, da die Gläubiger eine Erhöhung der Eigenkapitalquote fordern werden.
Der spanische Bankensektor wird strukturelle Reformen erleben. Die aktuellen Anleihen werden durch große Rekapitalisierungs-Maßnahmen kollabieren.
Die Gläubiger werden also die spanischen Machenschaften vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (und wahrscheinlich auch vor anderen Gerichten) verklagen. Hauptstreitpunkt wird die Verletzung von Eigentumsrechten sein. Die Fälle wird sich niemand anhören. So werden die Jahre ins Land gehen…und wenn es endlich zu einer Entscheidung kommt, interessiert es absolut keinen mehr!
Dann werden die britischen Banken in den Fokus der Finanzwelt rücken. Wir dürfen gespannt bleiben…
www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/...and-pleite-ezb-insolvent
What happens when Greece defaults
By Andrew Lilico Economics Last updated: May 20th, 2011
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It is when, not if. Financial markets merely aren’t sure whether it’ll be tomorrow, a month’s time, a year’s time, or two years’ time (it won’t be longer than that). Given that the ECB has played the “final card” it employed to force a bailout upon the Irish – threatening to bankrupt the country’s banking sector – presumably we will now see either another Greek bailout or default within days.
What happens when Greece defaults. Here are a few things:
- Every bank in Greece will instantly go insolvent.
- The Greek government will nationalise every bank in Greece.
- The Greek government will forbid withdrawals from Greek banks.
- To prevent Greek depositors from rioting on the streets, Argentina-2002-style (when the Argentinian president had to flee by helicopter from the roof of the presidential palace to evade a mob of such depositors), the Greek government will declare a curfew, perhaps even general martial law.
- Greece will redenominate all its debts into “New Drachmas” or whatever it calls the new currency (this is a classic ploy of countries defaulting)
- The New Drachma will devalue by some 30-70 per cent (probably around 50 per cent, though perhaps more), effectively defaulting 0n 50 per cent or more of all Greek euro-denominated debts.
- The Irish will, within a few days, walk away from the debts of its banking system.
- The Portuguese government will wait to see whether there is chaos in Greece before deciding whether to default in turn.
- A number of French and German banks will make sufficient losses that they no longer meet regulatory capital adequacy requirements.
- The European Central Bank will become insolvent, given its very high exposure to Greek government debt, and to Greek banking sector and Irish banking sector debt.
- The French and German governments will meet to decide whether (a) to recapitalise the ECB, or (b) to allow the ECB to print money to restore its solvency. (Because the ECB has relatively little foreign currency-denominated exposure, it could in principle print its way out, but this is forbidden by its founding charter. On the other hand, the EU Treaty explicitly, and in terms, forbids the form of bailouts used for Greece, Portugal and Ireland, but a little thing like their being blatantly illegal hasn’t prevented that from happening, so it’s not intrinsically obvious that its being illegal for the ECB to print its way out will prove much of a hurdle.)
- They will recapitalise, and recapitalise their own banks, but declare an end to all bailouts.
- There will be carnage in the market for Spanish banking sector bonds, as bondholders anticipate imposed debt-equity swaps.
- This assumption will prove justified, as the Spaniards choose to over-ride the structure of current bond contracts in the Spanish banking sector, recapitalising a number of banks via debt-equity swaps.
- Bondholders will take the Spanish Banking Sector to the European Court of Human Rights (and probably other courts, also), claiming violations of property rights. These cases won’t be heard for years. By the time they are finally heard, no-one will care.
- Attention will turn to the British banks. Then we shall see…
blogs.telegraph.co.uk/finance/andrewlilico/...greece-defaults/