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Nicht nur in New York, auch in London könnte den Banken bald Ärger ins Haus stehen. Spätestens bis Juni muss in Großbritannien ein neues Parlament gewählt werden, und anders als die Labour-Regierung von Premierminister Gordon Brown lässt die als Favorit ins Rennen gehende konservative Opposition eindeutige Sympathien für die radikalen Reformpläne von US-Präsident Barack Obama erkennen.
http://www.handelsblatt.com/politik/international/...chlagung;2517112
für Dip-Buying ohne Follow-through
(kann sich bis zum Marktschluss natürlich noch zig mal ändern)
Schlecht gerechnet
22.01.2010, 17:34
Braucht Minister Brüderle Mathe-Nachhilfe? Sein Haus muss eine Schätzung zur Wirtschaftslage korrigieren - damit steht die deutsche Konjunktur besser da als gedacht.
Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) hat sich bei der Wirtschaftslage in Deutschland im November massiv verschätzt. Statt eines schmalen Auftragszuwachses ging es in der Industrie kräftig nach oben. In einer Erklärung räumte sein Ministerium am Freitag eine "außergewöhnlich große Korrektur" ein. Mit Folgen: Die deutsche Wirtschaft ist im Schlussquartal 2009 wohl doch gewachsen. Jüngste Meldungen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden über eine drohende Stagnation und Rückschläge bei der Erholung entpuppen sich damit als Fehleinschätzung.
Fachleute stritten wegen der schwachen Auftragslage zuletzt, ob die deutsche Wirtschaft die Schockstarre der globalen Krise tatsächlich schon überwunden hat. Die Angst vor einem Einknicken hatte sich auch auf die Aktienmärkte durchgeschlagen und Investoren verunsichert. Doch nun wird klar: die Auftragslage der deutschen Industrieunternehmen war Ende des vergangenen Jahres deutlich besser als bisher angenommen.
Das Wirtschaftsministerium erhöhte am Freitag in Berlin das Auftragsplus für November von anfangs erwarteten 0,2 auf 2,8 Prozent. Damit machte die Wirtschaft den im Oktober erlittenen Rückgang von fast zwei Prozent mehr als wett. Vor allem die angeschlagene Autobranche und Maschinenbauer stehen offenbar weit besser da, als gedacht. So bestellten Kunden außerhalb Europas mehr Fahrzeuge als zunächst gemeldet. "Der Aufholprozess hat weniger als bisher angenommen an Dynamik eingebüßt", heißt es in der Ministeriumsmitteilung weiter.
Damit wächst in Deutschlands Konzernzentralen die Hoffnung. Noch gibt es keine abschließende Berechnung für die Lage im vierten Quartal 2009. Experten gehen aber davon aus, dass die Wirtschaft entgegen anfänglicher Zweifel gewachsen ist. "Der Aufwärtstrend ist intakt", ist sich Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, sicher. "Das Bruttoinlandsprodukt dürfte zum Jahresende wieder gewachsen sein", sagt Krämer der Süddeutschen Zeitung.
Die Korrektur allerdings ändert nichts daran, dass 2009 das Schreckensjahr der deutschen Industrie bleibt. Die Wirtschaft schrumpfte trotz korrigierter Auftragszahlen so stark wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Nach einem massiven Einbruch im ersten Quartal um 3,5 Prozent ist das Bruttoinlandsprodukt in den Folgequartalen 2009 jeweils nur leicht gewachsen.
Dennoch geht die Wirtschaft nach der Korrektur mit mehr Schwung ins neue Jahr. Auch im ersten Quartal gehe seine Bank von einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts aus, sagt Commerzbank-Ökonom Krämer weiter. "Das ist ein sehr positives Signal. Die Dynamik der Weltwirtschaft erweist sich als sehr robust und schlägt sich in der höheren Nachfrage nach Investitionsgütern nieder", sagt auch Deka-Bank-Ökonom Sebastian Wanke. Als Exportnation profitiere Deutschland von der Belebung des Welthandels besonders stark. "Made in Germany" sei international gefragt.
Führende Wirtschaftsforscher glauben, dass Deutschland inzwischen aus dem Gröbsten raus ist. Auch für das Gesamtjahr gehen sie wieder von Wachstum aus. Die Schätzungen reichen von vorsichtigen 1,2 Prozent (Kieler Institut für Weltwirtschaft) über 1,6 Prozent (Bundesbank) bis 2,5 Prozent (Allianz).
Das Risiko eines Rückschlags für die deutsche Wirtschaft aber bleibt - da sind sich führende Ökonomen einig. "Im Laufe des Jahres werden die Unternehmen einen Gang zurückschalten", glaubt Commerzbank-Chefvolkswirt Krämer. Viele Konzerne hätten Investitionen, die sie nach Beginn der Krise zunächst aufgeschoben haben, inzwischen nachgeholt, so Krämer weiter. "Die Erholung fällt wohl nach dem ersten Quartal verhaltener aus."
(SZ vom 23.01.2010/tob) www.sueddeutsche.de/wirtschaft/785/501046/text/
Hallo Jungs,
im Dezember hatte ich mich vorläufig verabschiedet (AL #667: All is said and done ;-)). Was natürlich nichts daran geändert hat, dass mein Lastwagen mit den Shorts unverändert in der Garage steht ;-)
Aber mit zunehmender Faszination sehe ich, dass auf einmal jeder Arsch (sage ich mal so :-) plötzlich seine Bärengene in sich entdeckt: In China bahnt sich ein gewaltiger Crash an
Wenn sich das nicht wieder ändert, gibt's hier im Thread wohl bald ein fürchterliches Gedränge. Damit ich keine blauen Flecken kriege, verkrümele ich mich deshalb wohl besser erstmal wieder... ;-)
Die Chinesen prahlen mit ihrem Wirtschaftswachstum, Funktionäre erklären die Finanzkrise für beendet. Allerdings mehren sich die Anzeichen, dass China den Höhepunkt einer Spekulationsmanie erreicht hat – und eine Bruchlandung erlebt. Falls das passiert, wird das Riesenreich den Rest der Welt mit nach unten reißen.
Aktienkurse, Immobilienpreise: In China steigt einfach alles. Möglicherweise entsteht eine riesige Blase
Hat sich die Weltwirtschaft erholt? Volkswirte sagen für dieses Jahr ein Wachstum von 2,4 Prozent voraus. Aber sie übersehen etwas. China könnte bald eine Bruchlandung erleben, und wenn das passiert, wird das bevölkerungsreichste Land der Erde den Rest mit nach unten reißen.
Im Moment scheint eine Krise in der Volksrepublik das zu sein, was wir am wenigsten zu befürchten haben. China hat eben erst die USA als größter Automobilmarkt und Deutschland als größter Exporteur der Welt abgelöst. Am Donnerstag gab Peking bekannt, dass das Wirtschafswachstum im vierten Quartal 2009 bei 10,7 Prozent und im Gesamtjahr bei 8,7 Prozent lag. Manchen Analysten zufolge war die wirtschaftliche Dynamik so stark, dass China Japan bereits hinter sich gelassen hat und nun zur weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft aufgestiegen ist. Aktienkurse, Immobilienpreise: In China steigt einfach alles.
In Dubai stieg auch alles. Daher wurden die Finanzmärkte im November durch die Meldung erschreckt, dass die staatliche Investment-Holding Dubai World, der größte Schuldner des Emirats, um einen Zahlungsaufschub für seine 59 Milliarden Dollar Verbindlichkeiten ersucht. Dass das Scheichtum Schwierigkeiten hatte, war schon länger bekannt, dennoch traf Investoren die Nachricht unerwartet. Mit einem Zahlungsausfall hatten sie nicht gerechnet.
Sie hatten sich geirrt. Die globalen Märkte haben die Schock weggesteckt, teilweise deshalb, weil das Emirat klein ist. Von China kann man das nicht behaupten. Der berühmte Shortseller James Chanos, der den Fall von Enron und Tyco vorhersah, spricht von der Volksrepublik als einem „Dubai mal tausend – oder schlimmer.“
Wie Dubai vor zwei Jahren, erreicht China heute den Höhepunkt einer Spekulationsmanie. Auf den ersten Blick gibt es nicht viel, das einen winzigen Stadtstaat mit einem Reich von der Größe eines Kontinents verbindet. Doch beide leiden unter derselben Über-Dehnung.
Das auf Exporten basierende Wirtschaftsmodell Chinas zeitigte in der Ära nach dem Ende des Kalten Krieges ein spektakuläres Wachstum. Es war die Ära der nicht enden wollenden Globalisierung und der ökonomischen Entwicklung. Jetzt aber stagniert der Welthandel, nachdem er vergangenes Jahr abgestürzt ist. Die chinesischen Ausfuhren sind 2009 um 16 Prozent eingebrochen, und es besteht wenig Aussicht, dass sich der Export dieses Jahr nachhaltig erholt.
In den Boomtagen ignorierte Peking den Rat Washingtons und anderer Hauptstädte: Es kümmerte sich nicht darum, seine Wirtschaft hin zu mehr Konsum zu reformieren. Stattdessen suchte die chinesische Regierung den größtmöglichen Vorteil aus der damals steil nach oben gehenden Auslandsnachfrage zu ziehen. Die Bedeutung des Konsums verringerte sich. Der Anteil an der gesamten Wirtschaftsleistung fiel von einem historischen Durchschnittswert von 60 Prozent auf 30 Prozent im Jahr 2009. Kein Land hat eine niedrigere Rate.
Um die eingebrochene Nachfrage im Ausland und die schwachen Verbraucherausgaben im Inland auszugleichen, verkündete der Staatsrat im November 2008 ein Konjunkturprogramm. Ursprünglich hatte Peking erklärt, bis 2010 umgerechnet 586 Mrd. Dollar bereitzustellen. Doch schon im ersten Jahr des Programms hat die Regierung direkt oder mittels Staatsbanken etwa 1,1 Billionen ausgegeben.
Wenig überraschend schafft der Plan Bruttoinlandsprodukt, aber dieses Wachstum ist ein künstlicher „Zucker-Rausch“. Zum einen machte Pekings Konjunkturprogramm vergangenes Jahr rund ein Viertel der Volkswirtschaft aus. Das bedeutet, dass nicht weniger als 95 Prozent des gesamten chinesischen Wachstums auf Staatsinvestitionen zurückgehen, wie kürzlich ein chinesischer Analyst anmerkte.
Trotz der massiven Staatsausgaben ist die Volkswirtschaft des Landes nicht besonders robust. Die Statistiken zum Stromverbrauch zeigen, dass die Ökonomie nur zu etwa zwei Dritteln der angekündigten Geschwindigkeit wächst. Darüber hinaus strafen die im wesentlichen unverändert bleibenden Verbraucherpreise die offiziellen Angaben Lügen, dass die Einzelhandelsumsätze stark gestiegen seien. Das gleiche gilt für den 11,2-prozentigen Rückgang der Importe, die ein weiteres Anzeichen dafür sind, dass es mit der Binnennachfrage nicht zum Besten steht. Und wenn die Volkswirtschaft wirklich zweistellig wächst, warum setzt Peking das Konjunkturprogramm dann fort?
Doch so schnell die Wirtschaft auch wächst: Pekings Politik ist nicht nachhaltig. Und zwar aus vier Gründen:
Erstens wird es der Zentralregierung schwer fallen, Geld für weitere Ausgabenorgien aufzutreiben. Die Haushaltslöcher wachsen bereits rasant, was die Verabreichung neuer Konjunkturspritzen erschwert. Wichtiger noch: Chinas Regulierer sind besorgt, dass sich die Staatsbanken, die wichtigsten Verteiler der Gelder, ein Übermaß an faulen Krediten in die Bücher holen.
New-York-Times-Kolumnist Thomas Friedman glaubt, dass nichts davon ein Problem darstellt. China sei nicht das nächste Enron, erklärt er und gibt Chanos den Rat: „Geh nie short auf ein Land, das über zwei Billionen Dollar Devisenbestände verfügt.“
Schade nur, dass Pekings Rekord-Reserven – inzwischen sind es 2,4 Billionen Dollar – für diesen Zweck gar nicht eingesetzt werden können. Warum? Chinas Führung bräuchte einheimische Währung, also Yuan, um die Probleme zu Hause zu bekämpfen. Tauscht sie die Devisenreserven jedoch in Yuan, wird der Kurs der Landeswährung nach oben schnellen und den entscheidenden Exportsektor abwürgen. Devisen haben bei Inlands-Problemen nur begrenzten Nutzen.
Zweitens führt das Konjunkturprogramm das Land in die falsche Richtung. Es begünstigt große Staatskonzerne gegenüber Privatunternehmen kleiner und mittlerer Größe, und staatlich kontrollierte Kreditinstitute kanalisieren das Geld in die staatlich gesteuerte Infrastruktur. In den vergangenen drei Jahrzehnten ist Chinas Wirtschaft um jährlich 9,9 Prozent gewachsen, eben weil der Privatsektor so gut lief. Aber jetzt renationalisiert Peking die Wirtschaft mit Staatsgeld.
Drittens wird die Flutung mächtiger Staatsfirmen mit Regierungsgeld die Wettbewerbsfähigkeit der Konzerne untergraben. Die Situation in China erinnert an das Japan der Bubble-Jahre, als die Geldflut den großen Unternehmen erheblich schadete. Die japanischen Manager fanden heraus, dass sie den höchsten Profit mit Finanzgeschäften erzielen konnten, folglich vernachlässigten sie ihr Kerngeschäft. Das Gleiche passiert jetzt in China. Rund ein Fünftel der Staatsbank-Kredite hat seinen Weg in den boomenden Aktienmarkt des Landes gefunden, ein anderer beträchtlicher Teil trägt zur Spekulationsblase bei Immobilien bei. Am bedenklichsten aber ist, dass die Kasinos in Macau zuletzt Hochkonjunktur hatten. Augenscheinlich ziehen sie hohe chinesische Kader an, die dort abgezweigtes Geld aus den Konjunkturprogrammen verzocken.
Viertens wird Staatsgeld, das die Wirtschaft ankurbeln soll, mit der Zeit immer unwirksamer. China hat bereits jetzt eine leerstehende Stadt – Ordos in der Inneren Mongolei – und Tausende verwaiste Großgebäude, vor allem Einkaufscenter. Neue Fabriken sind nur gering ausgelastet.
Bei all seinen Mängeln bewirkt das Ausgabenprogramm des Staatsrats eines: Es schafft für den Augenblick Wachstum. Zum Leidwesen der Regierung rufen die Pläne auch Ungleichgewichte und Verzerrungen hervor, gegen die dieses Jahr schwer anzugehen sein wird.
Chinas Spitzenfunktionäre, die an den Schalthebeln einer staatlich gelenkten Wirtschaft sitzen, waren für ihre Fähigkeit bekannt, Probleme zu vertagen. Aber die Probleme, vor denen sie stehen, sind mit der Zeit immer größer geworden. Der Grund dafür ist, dass die Regierung alles auf die Karte Wachstum gesetzt hat statt den Strukturwandel voranzubringen. Sobald diese Wachstumspolitik nicht mehr greift – und das wird bald der Fall sein – wird China zum nächsten Dubai werden. Nur viel größer.
Quelle: 2010 Global Viewpoint Network/Tribune Media Services
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