Rot und schwarz ist schon mal eine gute Idee, Malko. Ich setz´ dann gleich noch einen Zusatz-Euro auf Grün und hoffe somit, dass alle meine 3 Euros zumindest "erhalten" bleiben und nicht am Ende doch noch "Zero" kommt...
Nicht, dass es letztlich heißen könnte: "ich habe es geahnt, ich habe auch gehandelt, hat trotzdem nix geholfen"....
Da jedenfalls niemand ganz genau weiß, wie sich die Dinge entwickeln, ist es wohl auch nicht ganz verkehrt, auf mehrere Pferde gleichzeitig zu setzen.
Ich persönlich halte es so, dass ich den größten Teil Cash als Sichteinlagen bei diversen Banken halte, einen weiteren Teil in Sachwerte investiere (z.B: kleineres Auto kaufen (ist dann MEINS) statt größeres Auto zu leasen oder zu finanzieren - würde dann nämlich der Bank gehören und könnte mir täglich weggenommen werden, falls Raten aufgrund von nicht gänzlich zu 100% auszuschließender Bankenpleite nicht weiter bedient werden könnten...)
Auch auf die Gefahr hin, dass im Falle der Deflation das Auto sehr bald sehr viel günstiger zu kaufen sein könnte, kaufe ich es trotzdem lieber demnächst, da es im Falle der Inflation ebenso auch sehr viel teurer sein könnte - bzw. im Falle einer (zwar höchst unwahrscheinlichen - aber auch nicht gänzlich auszuschließenden "Währungsreform") gar nicht mehr erschwinglich wäre.
Glücklicherweise halte ich als einen weiteren Sachwert auch eine abbezahlte ETW. Und selbst, wenn im Szenario einer Deflation weder mein Auto, noch die Wohnung oder auch andere Sachwerte nur noch minimal was wert sein sollten, so besitze ich diese Werte wenigstens und kann diese nutzen. Ganz auf Null werden sie wahrscheinlich eher nicht gehen, außer ich werde vom Staat komplett enteignet. Aber so weit will ich das "Undenkbare" mal nicht denken;-)
Zur Zeit bestehende Verbindlichkeiten werde ich versuchen, zu mind. 1/3 bis 1/2 direkt zurück zu zahlen, da, soweit ich das verstanden habe (falls ich es überhaupt einigermaßen richtig verstanden habe - Ihr wisst, ich bin eine ziemliche Anfängerin), im Rahmen einer möglichen Währungsreform die Guthaben zwar in irgendeinem Verhältnis reduziert werden, die Verbindlichkeiten aber zu 100% bestehen blieben. Sprich - nach meinem Verständnis, ich hätte 10.000,-- Euro Guthaben und 5.000,-- Euro Verbindlichkeiten, hätte ich nach einem Währungsreform-Split von -keine Ahnung, sagen wir mal 1:10 nur noch 1.000,-- Euro Guthaben aber immer noch 5.000,-- Euro Schulden. Das ist jetzt aber sehr spekulativ und quasi "worst case" - wie gesagt, ich weiß gar nicht genau und bin mir nicht sicher, ob ich das, was ich mir da bisher so zusammen gelesen habe, richtig interpretiert habe, bzw. ob die Quellen, aus denen ich es habe, es richtig dargestellt haben. Würde mich zu diesem Punkt außerordentlich freuen, die eine oder andere Einschätzung von Euch dazu lesen zu dürfen.
Ein paar Euro - zwar zinslos, aber immerhin noch vorhanden (wenigstens als Papier-und Münzgeld und nicht nur virtuell ;--)) im Sparschweinchen werden mir sicherlich auch nicht wirklich schaden können, um im Notfall mal ein paar Wochen überbrücken zu können. Außer natürlich, meine Wohnung brennt ab, ein Einbrecher findet mein Sparschwein und schlachtet das arme Tier...o.ä.
Und - Ihr dürft mich jetzt natürlich alle für komplett verrückt erklären, halte ich nach wie vor ein paar Fonds und Einzelaktien. Obwohl die teilweise auch schon 30-60% im Minus stehen, werfe ich die jetzt nicht auf den Markt. Denn - Verluste werden erst dann zu wirklichen Verlusten, wenn man sie realisiert. Teilweise habe ich natürlich Gewinne bereits im Februar 2007 realisiert, aber auch teilweise Verluste zwischen Mai und September stark begrenzt, indem ich beispielsweise aus Finanztiteln mit teilweise 20-30% Minus ausgestiegen bin. Die haben aber bis heute auch fast alle mind. 60% Minus gemacht, so dass ich da noch einigermaßen glücklich rausgekommen bin.
Wenn ich mich recht erinnere, hat der Herr Kostolany mal so was in der Art gesagt, wie: "wenn ich mir HEUTE eine Aktie für 100,-- Euro kaufe und überzeugt davon bin, das diese zum jetzigen Zeitpunkt qualitativ sehr gut ist und gleichzeitig "günstig", so kann ich mich doch MORGEN nur "freuen", wenn ich diese Aktie später noch mal für 30-70% günstiger nachkaufen kann - vorausgesetzt, ich bin IMMER NOCH überzeugt von deren Qualität. Das muss man immer wieder neu checken und prüfen. Wie gesagt, von manchen Aktien war ich nach anfänglichen Kurseinbrüchen von 20-30% NICHT MEHR auf mittelfristige und längere Sicht überzeugt (Deutsche Bank, Postbank...) von anderen bin ich es heute noch auf längere Sicht (BASF, Beyer, Thyssen, Telekom, Nestle, Procter & Gamble, Mc Donalds, Microsoft...) Die haben auch teilweise schwere Verluste eingefahren - andere waren kaum betroffen...
Halte aber auch seit Ende September still - sprich, ich warte erst einmal weiter ab, bevor ich mögliche Nachkäufe tätige oder auch nicht;-))
Da ich allerdings das Geld, welches ich bereit war, mit Risiko an der Börse zu investieren, gedanklich im Kopf von Anfang an als theoretischen Totalausfall abgeschrieben hatte, bin ich jetzt auch bei den jetzigen Kursstürzen sehr entspannt und verfalle nicht in Panik. (Auch wenn andere das als pure Dummheit betrachten könnten...)
Da wir aber eben alle nicht genau wissen, wohin die Richtung geht, ob jetzt Inflation, Deflation, oder gar beides zusammen fast gleichzeitig, oder gar im allerschlimmsten Falle "Währungsreform" - so denke ich mal komplett naiv, dass ich dann - egal, wie´s kommt, immerhin noch ein paar kleine Anteile an "reellen Werten", wie eben Unternehmensanteilen hätte. Teilweise eben in Einzelaktien und teilweise in Fonds. Würden alle diese vorgenannten Werte komplett auf "NULL" gehen - na, dann gute Nacht. Davon gehe ich jetzt aber mal heute so was von gar nicht aus. But - who knows? Keiner kennt die Zukunft. Also meine eigene Devise: Das, was man hat, soweit wie es geht streuen und verteilen... Ob´s am Ende was bringt? KEINE AHNUNG!
Da höchstwahrscheinlich NIEMAND von uns Postern hier jemals eine wirkliche ernste "Krise" erlebt hat, und wir ALLE demnach wohl keinerlei Erfahrungen mit entsprechendem Umgang einer solchen Krise haben, ist unsere einzige Chance, den klaren Kopf zu bewahren, weder panisch, noch hysterisch, noch depressiv oder gar aggressiv zu reagieren, einfach gucken, dass man halbwegs realistisch alle Möglichkeiten in Erwägung zieht, und dann gemessen an der ganz persönlichen eigenen Situation seine pragmatischen Konsequenzen zieht und dementsprechend jeder für sich selbst handelt.
Wichtig finde ich aber - und das ist das Besondere hier in diesem Forum - dass jeder seine eigenen Gedanken, Spekulationen und Fragen hat, jeder seine eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse hat, manche auch gute Beziehungen zu Insidern haben, jeder seine eigenen Schlüsse und auch Konsequenzen aus diversen Postings zieht und diese hier auch glücklicherweise kommuniziert bzw. kommunizieren darf. So dass jeder wiederum jedem manchmal auch einfach Denkanstösse geben kann - ob man sie jetzt gerade für sich braucht oder auch nicht.
Erfrischend finde ich auch, dass es hier im Gegensatz zu anderen Threads immer noch recht freundlich abläuft, bis auf kleine Diskrepanzen, die sich dann auch meist schnell wieder "bereinigen".
Natürlich kriege ich hier auch oftmals was "auf die Mütze", weil ich so wenig weiß. Macht mir aber nicht soviel aus, weil ich im Gegenzug hier als Anfängerin unter so vielen Vollprofis einfach sehr, sehr viel gelernt habe.
Na, jedenfalls - um noch mal zum Thema Inflation/Deflation zu kommen: Ich setze, wie Malko mal gleichzeitig auf schwarz und rot und nehme noch grün und vielleicht sogar noch Zero dazu. Dann kann ja theoretisch nicht mehr allzu viel schief gehen :---)))
Euch allen einen schönen Sonntag und alles Gute
Kosto