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Der USA Bären-Thread

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Der USA Bären-Thread TurboLuke
TurboLuke:

Treasuries mit Low für die kommenden 30Jahre

4
21.09.08 22:17

R.Rethfeld sieht ein Low bei den Anleihen und glaubt wie wir alle an eine weitere Abwertung des Dollars. Hier die Ausschnitte

[...] Kann eine solche Aktion gelingen, ohne einen Preis dafür zahlen zu müssen? Die Risiken sind ja nicht weg, sondern wurden lediglich von der Privatwirtschaft in die öffentliche Hand transferiert. Der plötzliche Wegfall der Risikoprämie, die auf den Aktienmärkten lastete, hilft insbesondere den Finanzunternehmen. Jetzt lastet die Risikoprämie dort, wo der Staat an den Finanzmärkten beteiligt ist: Auf den US-Anleihen und damit auch auf dem US-Dollar. Der Cash-Bedarf der Privatunternehmen verringert sich, während sich der Kapitalbedarf der öffentlichen Hand vergrößert. Marktteilnehmer, die ihr Geld in US-Treasuries anlegen, werden die Risikoprämie einfordern. Das bedeutet steigende Zinssätze über alle Laufzeiten. Gleichzeitig wird der US-Dollar durch steigende Zinsen unattraktiver. Steigende Zinsen sind für die US-Konjunktur Gift.

Damit dürfte sich der mehr als 200 Jahren geltende 30-Jahres-Zinszyklus ein weiteres Mal erfüllen.Der USA Bären-Thread 4741626Wir gehen mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass die lang laufenden Zinssätze der US-Staatsanleihen am vergangenen Dienstag ein 50-Jahres-Tief markiert haben, das für die kommenden Jahre (und vielleicht sogar Jahrzehnte) Bestand haben dürfte. Folgen Sie unseren Analysen in unseren täglichen Ausgaben.Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
www.wellenreiter-invest.de
Der USA Bären-Thread wawidu
wawidu:

Corporate Bonds

3
21.09.08 22:27
Eine der größten Erfolgsgeschichten seit Anfang der 1990er ist die des Corporate Bonds Total Return Index. In den letzten Tagen hat diese jedoch einen ziemlichen Dämpfer erfahren. Es würde mich keineswegs wundern, wenn hier eine große Trendwende begonnen hätte. Ein Bärenmarkt in diesem Finanzsektor würde enorme Probleme generieren.
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Der USA Bären-Thread 187821
Der USA Bären-Thread wawidu
wawidu:

GS - die Story (1)

2
21.09.08 22:57
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Der USA Bären-Thread 187824
Der USA Bären-Thread wawidu
wawidu:

GS - die Story (2)

3
21.09.08 23:05
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Der USA Bären-Thread 187825
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Paulsons Plan

9
21.09.08 23:49
(wenn das jemand vor einem Jahr behauptet hätte, hätte man ihn für paranoid erklärt. Heute ist es Realität. Man achte nur auf den ersten Satz - fett hervorgehoben...)




FTD Agenda
Paulsons Plan
von Matthias Ruch (New York)

Mit einem Rettungspaket über 700 Mrd. Dollar will Finanzminister Henry Paulson die US-Wirtschaft vor dem Untergang bewahren. An mehreren Fronten kämpft der frühere Investmentbanker für seinen Plan - und häuft dabei gigantische Macht an.

Deutlicher hätte Henry Paulson seine Macht nicht zur Schau stellen können. Seite an Seite mit George W. Bush tritt der Finanzminister Freitag früh in Washington vor die Kameras. In kurzen Sätzen kündigt er den Plan an, mit dem er die größte Volkswirtschaft der Welt aus ihrer schwersten Krise seit 1930 retten will. Er hält das Schicksal Amerikas in seinen Händen. Der Präsident neben ihm - nur noch ein Statist.

In Geheimverhandlungen mit den führenden Bankern und Politikern des Landes treibt Paulson seinen Coup voran. "Es geht um Hunderte von Milliarden Dollar", kündigt er an. Am Samstag nennt die Regierung erstmals eine Zahl: 700 Mrd. $! Mit diesem Geld will sie Hypotheken aufkaufen, die von ihren Besitzern nicht mehr bezahlt werden können. Dazu muss sie die zulässige Obergrenze der Staatsverschuldung von derzeit 10.600 Mrd. $ auf 11.300 Mrd. $ anheben. Beides geht nur per Gesetz.

Paulson drückt aufs Tempo. Noch in dieser Woche soll der Kongress das Gesetz verabschieden. Jeder Tag zählt. Gemeinsam mit Ben Bernanke, dem Chef der Notenbank Fed, legt der frühere Chef der Investmentbank Goldman Sachs die Marschroute fest. Präsident Bush nennt Paulson "My wartime general" und überlässt ihm das Kommando: "Die amerikanische Wirtschaft steht vor beispiellosen Herausforderungen", mahnt Bush staatstragend. "Wir antworten mit beispiellosen Maßnahmen." [Quatschkopf - A.L.]

Selbst Barack Obama und John McCain, die sechs Wochen vor der Wahl unermüdlich um den Einzug ins Weiße Haus kämpfen, stehen plötzlich nicht mehr im Mittelpunkt. Was Paulson gerade schafft, schien bislang unmöglich. Mit seinem Pragmatismus setzt er sich über Parteigräben hinweg und bringt Politiker beider Lager zusammen, um der Krise zu trotzen. "An diesem Wochenende handeln wir nicht als Republikaner oder Demokraten", sagt Chris Dodd, Chef des Bankenausschusses im Senat. "An diesem Wochenende sind wir alle Amerikaner" [Korrektur: ...Schuldner! - A.L.]." Auch Nancy Pelosi, die Präsidentin des Repräsentantenhauses, fordert in einem Brief an Bush eine parteiübergreifende Initiative. Amerikas Kapitalismus steht auf der Kippe, der Wahlkampf muss warten.

Der 700-Mrd.-Plan, den Paulson und Bernanke scheinbar aus dem Ärmel gezaubert haben, ist der Höhepunkt einer neuen finanzpolitischen Kehrtwende [??? - A.L.], die Paulson im März eingeleitet hat. Bear Stearns, die fünfgrößte Investmentbank der USA, war in den Strudel der Finanzkrise geraten. Paulson, der aus seiner Zeit bei Goldman Sachs über beste Kontakte an die Wall Street verfügt, schaltete sich hinter den Kulissen ein. Kurz darauf folgte der Zwangsverkauf an JP Morgan.

Spätestens mit diesem Deal werden Paulson und Bernanke zum Team. Nur gemeinsam können sie sich über politische Widerstände hinwegsetzen und erreichen, was beide nun für nötig halten. Bernanke, der Denker, und Paulson, der Macher. Ihre nächste, ungleich größere Intervention folgt Anfang September. Den Hypothekenfinanzierern Fannie Mae und Freddie Mac droht der Untergang - und Paulson ist zur Stelle. Bis zu 200 Mrd. $ kostet die Verstaatlichung der beiden Häuser. Das freie Spiel der Märkte, für das Paulson als Banker stets gestritten hatte, ist Vergangenheit. "Die USA unter Paulson sind kommunistischer als China", flucht der berühmte Hedge-Fonds-Manager Jim Rogers.

Doch Paulson macht unbeirrt weiter. Als der größte Versicherungskonzern Amerikas, AIG, in der vergangenen Woche kurz vor der Pleite steht, springt die Regierung mit einem Kredit von 85 Mrd. $ ein. "AIG stand wenige Stunden vor dem Bankrott", erzählt Paulson später. Wenige Tage zuvor hatte sich die drittgrößte Investmentbank der USA, Merrill Lynch, unter das Dach der Bank of America gerettet. Der gesamte Markt wird neu geordnet, Paulson zieht die Fäden. Spötter sprechen seitdem vom größten "volkseigenen Betrieb" der Welt.

Dass ausgerechnet ein Investmentbanker wie Paulson diese staatlichen Interventionen führt, ist für die Wall Street nicht ohne Ironie. "Die Freiheit zum Erfolg bedeutet auch die Freiheit zu scheitern", pflegte der Jurist früher zu sagen. Doch genau dieses Scheitern wird jetzt um jeden Preis verhindert. "Bisher haben wir immer Einzelfallentscheidungen getroffen", sagt er. "Jetzt brauchen wir mehr. Wir müssen nun eine grundlegende Lösung finden."

Eine Lösung für 700 Mrd. $? "Dieser Plan wird die Verschuldung weiter nach oben treiben", räumt Paulson gestern mit versteinerte Miene ein. "Aber es ist bei Weitem der günstigste Weg." Die Alternative ist der wirtschaftliche Super-GAU: der Zusammenbruch weiterer Banken, ein Kreditmarkt ohne Kredite, Depression. In Amerika, und weit darüber hinaus.

[Metro, den Spruch solltest Du ausdrucken und Dir ins Klo hängen ;-) - A.L.]

Wenn der Kongress den Rettungsplan tatsächlich genehmigt, wird Paulson damit wohl zum mächtigsten Finanzminister aller Zeiten. Sein Haus bekommt umfassende Vollmachten - und wird zugleich vor juristischen Angriffen geschützt. "Paulson sagt: 'Glaubt mir, ich werde alles richtig machen, wenn ich die absolute Kontrolle bekomme'", klagt Nouriel Roubini, Volkswirtin an der New York University. "Aber wir leben doch nicht in einer Monarchie!" Der Minister würde damit "für einige Monate zum Diktator des US-Finanzsystems", spottet auch die Wall Street.

["Wollt Ihr die totale Verschuldung?" - A.L.]

Kommt es zum Crash der US-Wirtschaft?

Damit ist die Sache erledigt. Paulson wird sein Konzept umsetzen, mit ein paar kleinen Änderungen im Detail. Die Staatsverschuldung wird weiter dramatisch steigen - und Immerhin kommt die Intervention reichlich spät. "Sowohl Paulson als auch Bernanke, die sich jetzt als Retter aufspielen, haben das Ausmaß der Krise nicht vorhergesehen", schimpft ein Analyst. Tatsächlich hatte Paulson die Probleme noch Ende Juli öffentlich heruntergespielt: "Das amerikanische Volk hat allen Grund dazu, sich darauf zu verlassen, dass das Bankensystem in den USA gesund ist", sagte er in New York. Damals brauchte der Markt vor allem Optimismus. Jetzt braucht er Geld. Viel Geld.

Die Finanzkrise ist damit freilich noch lange nicht ausgestanden. Paulsons Eingriffe dürften kurzfristig für Ruhe sorgen, langfristig seien die Probleme aber keinesfalls gelöst, warnen Marktbeobachter. Auch im Kongress bleibt Paulsons Coup umstritten. Doch hier wagt sich kaum ein Kritiker aus der Deckung. Niemand will politisch Verantwortung übernehmen - und niemand hat eine Alternative parat.

Die Sorge Paulsons, als Minister nicht viel bewegen zu können, hat sich nicht bestätigt. Vor seiner Amtsübernahme im Juni 2006 hatte er die gleiche Gestaltungsmacht gefordert wie Außenministerin Condoleezza Rice und der damalige Verteidigungsminister Donald Rumsfeld - und Bush willigte ein. Nach dem eher farblosen John Snow brauchte der Präsident einen Finanzminister, der in der Welt der Banken einen Namen hat. Einen größeren Namen als Paulson hätte er kaum finden können.

"Er hat die Fähigkeit, sich in Wirtschaftsfragen klar auszudrücken", lobte Bush seinen Kandidaten. Paulson müsse vor allem das Budgetdefizit zurückführen, hieß es damals in Washington. Gemessen daran, soviel kann man heute bereits sagen, ist der dritte und letzte Finanzminister der Regierung Bush grandios gescheitert.

Heute hat er die Chance, mit seinem Rettungspaket in die Geschichte einzugehen. "Gab es jemals einen Minister, dessen Reputation nach dem Job besser war als vorher?", fragte Paulson einmal provokant. Mit seinem bescheidenen Auftreten hat sich der bodenständige Zwei-Meter-Mann aus dem Mittleren Westen, dessen Privatvermögen auf 600 Mio. $ geschätzt wird, in der Öffentlichkeit ebenso Sympathien erworben wie mit seinem engagierten Eintreten für den Naturschutz. Bei Goldman Sachs wurde er als "Öko" belächelt, der in seiner Freizeit Radtouren macht und Vögel beobachtet.

Dass ihm selbst sein deutscher Amtskollege Peer Steinbrück ausdrücklich Respekt zollt, wird Paulson in diesen Tagen bestenfalls am Rande registriert haben. "Sein Krisenmanagement hat maßgeblich zur Stabilisierung der Finanzmärkte in diesen Wochen und Monaten beigetragen", sagte Steinbrück im Bundestag.

Paulson gilt als Mann der Tat. Ehrgeizig und konsequent, dienstlich wie privat. Mit seinem christlichen Glauben begründet er den Verzicht auf Tabak und Alkohol. Seine Tochter Amanda schreibt für die Tageszeitung "Christian Science Monitor". Sohn Merritt managt lieber Baseball- und Hockeymannschaften in Portland. Paulson selbst kam 1968 als Footballspieler am elitären Dartmouth College in New Hampshire zu sportlichen Ehren - und zu seinem Spitznamen "The Hammer". Zwei Jahre später machte er seinen Abschluss in Harvard.

"Paulsons Logik ist brillant", schwärmt ein Weggefährte. Seine Rhetorik dagegen lässt ihn öffentlich eher unbeholfen erscheinen. "Ich hasse es, dies zu tun. Aber es muss sein", begründet er die Interventionen der Regierung im US-Fernsehen.

Nervös blinzelt er durch seine Brillengläser, schiebt die Augenbrauen hoch und massiert mit der Zunge seine Unterlippe. Die kurzen Nächte der letzten Wochen haben Spuren hinterlassen, immer wieder kommt er ins Stocken. "Dies ist eine demütigende Zeit für die Bürger der USA", sagt er mit blecherner Stimme. "Es tut mir leid, dass wir in dieser Lage sind - aber wir arbeiten daran. Und wir können vertrauen in unser großartiges Land."

[passt prima zu seinem Spruch aus dem Juli: "das US-Bankensystem ist gesund" - A.L.]


Aus der FTD vom 22.09.2008
www.ftd.de/politik/international/...lan/416574.html?mode=print
Der USA Bären-Thread Bronco
Bronco:

@AL: Gut recherchiert. Auch deine letzten

8
22.09.08 06:23
Beiträge zu den Folgen von WW1 und WW2 - kann angesichts der Dauergehirnwäsche, der die Bevölkerung hier ständig ausgesetzt ist, gar nicht oft genug in Erinnerung gerufen werden !

Kleine Anmerkung zu dem 700 US$-Programm: Aus meiner Sicht eine handwerkliche Katastrophe ! Selbst wenn man eine Politik als normal empfinden sollte, in der ganz selbstverständlich die Gewinne privatisiert und die Verluste sozialisiert werden (was ich nach wie vor NICHT tue), ist die hier vorliegende Ausführung eines angeblichen Fachmanns nicht würdig (kein Wunder, dass die dermaßen in der Scheisse stecken, wenn solche Leute die Finanzelite sind). Ich hatte schon sehr zu Beginn der ersten Zuckungen an der Amibörse angemerkt, dass aus meiner Sicht eine solche Rettungsaktion (wenn sie schon unternommen wird) nicht in einem Aufkaufen von Krediten bestehen dürfte, sondern in einer Absicherung (Hebeleffekte nützen !): Bürgschaft gegen vernünftige Tilgungspläne. Die Konstruktion hätte so aussehen können: Die Banken werden gezwungen, mit ihren Schuldnern Tilgungspläne über sehr lange Restlaufzeiten (10 Jahre und mehr) zu vereinbaren. Damits auch ein bischen weh tut, wäre auch ein Zinsverzicht oder eine deutliche Reduktion mit einzuschließen. Dafür gäbe es nun eine Bürgschaft des Staates, bezogen auf die vereinbarten Ratenzahlungen, d.h. gestreckt über die jeweilige gesamte Laufzeit. Schlimmstenfalls wäre der Effekt, dass der Staat zwar trotzdem zahlt und die Kohle von den ursprünglichen Kreditnehmern tröpfchenweise zurückfordern müsste, zumindest gäbe es aber eine deutliche Streckung dieser Ausgabenlast. Wahrscheinlicher wäre aber, dass bei vernünftigen Tilgungsplänen der größte Teil der Kohle tatsächlich noch von den Schuldnern aufgebracht werden könnte, wenn auch verzögert, namentlich, weil damit die Buden NICHT unter den Hammer kämen und somit an dieser Front die Abwärtsspirale schon mal ausgebremst wäre. Aber auch die Hypotheken selbst würden eben NICHT wertlos verfallen, sondern wären ganz im Gegenteil als AAA-Schulden handelbar oder auch bilanzierbar. Somit würde der Abschreibungsbedarf deutlichst verringert und, soweit er sich auf entgangene Gewinne bezieht, auf die eben genannten Laufzeiten gestreckt.
Der USA Bären-Thread DeadFred
DeadFred:

Langfristige Sicht

10
22.09.08 07:03
Hi,
oft wird mal beim 2. Bier darüber diskutiert, daß Europa der Gewinner der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts werden würde und China in der 2. Hälfte.

Wie genau Amerika die Führung abgeben soll wurde angesichts der angenehmen Kneipenatmosphäre und des teilweise inflationären Bierkonsums ja meist unter den Tisch gekehrt.

Mein Verdacht: Wir erleben gerade den Moment, in dem die USA die Führungsrolle in der Welt abgeben. Und wenn Merkel sehr selbstbewusst sagt, daß sich Deutschland nicht an einer Rettung der US- Wirtschaft beteiligt dann ist das  möglicherweise ein Ausdruck des neuen Selbstverständnisses von Europa.

Sollte dies der Fall sein dürften wir in absehbarer Zeit einen Wirtschaftsaufschwung gerade im Finanzsektor erhalten. Zudem sollte sich in kürze ziemlich viel Kapital in EU ansiedeln.

Wir leben in spannenden Zeiten

regards

Fred
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

FTD "Das Kapital": Amis bleiben auf dem Holzweg

12
22.09.08 07:17

FTD - Das Kapital

Die Amerikaner bleiben auf dem Holzweg  

Die USA schieben die Lösung ihres Grundproblems konsequent auf die lange Bank. Daher wird auch Hanks und Bens Riesen-Hegde-Fonds am Ende kläglich scheitern.

 

Nehmen wir also mal an, der US-Kongress winkt den jüngsten Coup Hank Paulsons sehr rasch durch. Sagen wir ferner, die geplante Ramschauffanggesellschaft zahlt den Banken für ihre notleidenden Aktiva einen guten Preis, sodass ihre Kapitalbasis und damit ihre Kreditvergabekapazität nicht noch weiter sinken. Bei marktschonender Abwicklung des Schundes könnte dann zumindest der jüngste Teufelskreislauf gestoppt werden: Notverkäufe von Banken, fallende Wertpapierpreise, steigender Kapital- oder Liquiditätsbedarf, noch mehr Notverkäufe. Und da das die Anlageausschüsse aller Vermögensverwalter der Welt, die sich am Freitag versammelt haben, ähnlich sehen dürften, könnte diese Woche viel Geld in die Aktienmärkte strömen, sehr viel.

Für Leute, deren Anlagehorizont nicht über das kommende Quartal hinausreicht, wäre das durchaus plausibel. Tatsächlich steht indessen zu befürchten, dass die Amerikaner schon wieder alles falsch machen, da sie das Übel nicht an der Wurzel anpacken. Wieso? Unterstellen wir zunächst (naiv), dass die Auffanggesellschaft keine Kollateralschäden auf den Märkten für Dollar, US-Staatsanleihen und Rohstoffe bewirkt. Dann gibt es im Prinzip zwei Möglichkeiten: Die Kreditmärkte bleiben angespannt, weil den Banken die jüngsten Erfahrungen in den Knochen stecken und es bei Schulden von 14.011 Mrd. $, 10.909 Mrd. $ und 16.507 Mrd. $, die Verbraucher, nichtfinanzielle Firmen und Finanzsektor zum Ende des zweiten Quartals angehäuft hatten, gar nicht mehr so einfach sein dürfte, bonitätsstarke - und willige - Darlehensnehmer zu finden. Dann würde die Konjunktur weiter abschmieren, womit die ohnehin hohen noch anstehenden Zahlungsausfälle zunehmen würden.

Möglichkeit zwei ist, dass die Kreditmärkte anspringen und Joe Sixpack wieder alle drei Monate zur Bank rennt, um sein steigendes Immobilienvermögen zu beleihen und sich Kameras aus Japan, Autos aus Deutschland oder Plunder aus Asien zu kaufen.Gegenüber der Kreditkrise und der Inflation, die dann in ein paar Jahren kämen, würden die Dramen von 2008 wie ein klägliches Vorspiel anmuten.  So oder so wird die Lösung des Grundproblems also wieder aufgeschoben. Und dieses lautet, dass die Amerikaner strukturell (im Gegensatz zu konjunkturell) zu viel konsumieren und zu wenig produzieren. Zur Behebung dessen bedarf es einerseits grundlegender Maßnahmen, etwa knackiger Mehrwertsteuern, die dann in (Bildungs-)Investitionen gesteckt werden. Andererseits braucht es aber auch - viel - höhere Realzinsen, um einen Sparanreiz zu setzen, damit die USA ihre Investitionen auch wieder selbst finanzieren können. Bei einem Schuldenberg von 391 Prozent des Nationaleinkommens sind "normale" Realzinsen allerdings undenkbar. Und deshalb bleibt es vermutlich dabei, dass die Schulden am Ende weginflationiert werden müssen, indem die Fed US-Staatsanleihen in großem Stil aufkauft.

www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/...f-dem-Holzweg/416576.html

Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Gut beobachtet, Bronco

3
22.09.08 07:26

Es ist keinesfalls zwingend notwendig, die Verluste aus den Krediten jetzt dem US-Steuerzahler umzuhängen. Das ist die ungerechte Rep-Politik der Verlust-Sozialisierung. Dein Staatsbürgschaftsmodell wäre sehr viel angemessener. Zudem wäre es ein Mittel zur Disziplinierung, damit sich nicht das wiederholt, was die FTD in # 28783 im 3. Absatz ("Möglichkeit zwei ist...") andeutet.

Ich hab den Verdacht, dass Paulsons Eile auch darin begründet liegt, dass er den Bailout-Deal noch rechtzeitig zu seiner Amtszeit durchboxen will. Wenn erst die Demokraten regieren, könnte es sonst ja auch das - für Wall Street nachteilige - Bürgschaftsmodell ohne "generellen Schuldenerlass auf Kosten der Steuerzahler" geben.

Hier wird mit der Not auch Politik gemacht, und zwar zugunsten der Verursacher der Krise.

Der USA Bären-Thread relaxed
relaxed:

Für einen Amerikaner ist es "unpatriotisch",

6
22.09.08 07:50
dem Rettungsplan nicht zuzustimmen, denn sein Land ist in "höchster Not" - hatten wir das nicht schon einmal ? ;-))
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Genauso unangemessen sind Paulsons Pläne

12
22.09.08 07:52
die Weltgemeinschaft in den US-Bailout mit reinzuziehen. Diese Strategie deckt sich trefflich mit der angelsächsischen Propaganda, die seit Monaten behauptet, die Lage sei in Europa und anderswo "noch viel schlimmer als in USA" (für mich auch eine Zwecklüge, um den strauchelnden Dollar zu retten).

Dass deutsche Politiker diesem Ansinnen Paulsons am WE widersprachen und zu Recht anmerken, dass für europäische Banken kein großangelegter Staats-Bailout erforderlich ist (Einzelfälle wie IKB, Landesbanken usw. wurden ja bereits gestützt), kann man nur begrüßen.

Paulsons Vorgehensweise ist dabei von der Anlage her dieselbe wie beim Bailout in USA. In seiner Idealvorstellung "haftet" nicht nur der US-Steuerzahler für die Wall-Street-Verzocker (zu denen Paulson als Ex-Goldman-Sachs-Boss und potenzieller Ab-Januar-wieder-GS-Boss ja selber zählt), sondern die Weltgemeinschaft, die - weil angeblich mit betroffen - ebenfalls Mittel in den Mega-Fonds einzahlen soll.

Um dies durchziehen zu können, muss der  Welt freilich zuvor noch eine "Krise schlimmer als in USA" angedichtet" werden - sonst gäbe es ja keine "Solidargemeinschaft".

Paulson sagt zwar im Gegenzug auch zu, dass ausländische Banken, die US-Arbeitnehmer beschäftigen (die IKB und dt. Landesbanken etwa dürften nicht dazuzählen...), ebenfalls US-Schund in den Klo-Fonds abladen dürfen. Doch das ist mMn nur ein Köder, die Hauptnutznießer des Auffang-Fonds sind US-Banken.

Wie weit sollen die US-Lügen eigentlich noch getrieben werden? Bei den US-Statistikzahlen ahnt jeder, dass da was nicht stimmen kann, doch es ist nicht recht nachprüfbar (deutsche Medien haben das angebliche 3,3 % Wachstum in USA kürzlich kritiklos geschluckt, die Börsen ebenfalls). Doch wenn US-Politiker widersinnige Tatsachenbehauptungen zur wirtschaftlichen Lage in Europa aufstellen, wird es langsam kriminell. Dabei ist nämlich zweifelsfrei klar, dass es sich um eine Zwecklüge zum eigenen Vorteil handelt.
Der USA Bären-Thread all time high
all time high:

Nur so nebenbei.

2
22.09.08 08:03
Ein schelm der böses denkt....


Henry M. Paulson, Jr. (* 28. März 1946 in Palm Beach, Florida; vollständiger Name Henry Merritt Paulson, Rufname Hank) ist ein US-amerikanischer Geschäftsmann und Politiker.

!!!!Von 1999 bis 2006 war er Vorsitzender und CEO der US-Investmentbank Goldman Sachs. !!!!

Am 30. Mai 2006 nominierte Präsident George W. Bush Paulson für das Amt des Finanzministers. Die Nominierung wurde vom Senat am 28. Juni 2006 bestätigt. Seit 3. Juli 2006 ist Paulson Nachfolger von John W. Snow.

mfg
ath

Der USA Bären-Thread all time high
all time high:

PS.

2
22.09.08 08:05

und vielleicht hat er noch seine konten bei goldmann....;-)


Paulson wechselte im Jahre 1974 (noch vor Watergate) in eine Anstellung bei Goldman Sachs in Chicago. Hier durchlief er weitere Karrierestufen, sowohl in regionalen Niederlassungen als auch in der Konzern-Zentrale. Von 1983 bis 1988 leitete Paulson die Investment Banking Group in der Region Midwest und wurde Managing Partner der Niederlassung in Chicago. Von 1990 an leitete er die Investitionsabteilung der Bank als Co-Abteilungsleiter und wurde 1994 zum Chief Operating Officer (COO) ernannt. Im Juni 1998 trat er die Nachfolge von Jon Corzine auf dem Posten des General-Direktors und des Exekutiv-Direktors an. Paulsons Jahresverdienst betrug im Jahr 2005 rund 37 Millionen US-Dollar, und 2006 geschätzte 16,4 Millionen. Der Wert seines Vermögens wird auf über 700 Millionen US-Dollar geschätzt. Vor kurzem war er außerdem Vorsitzender der Handelsgruppe Financial Services Forum.

Paulson ist finanziell und ideell ein Unterstützer der Republikanischen Partei.
Der USA Bären-Thread relaxed
relaxed:

Paulson ist ein

6
22.09.08 08:16
"Finanz-Rumsfeld", der auch bald das "alte Europa", das ihm nicht folgt, kritisieren wird. ;-))

Beim Geld hört der Spaß eben auf - selbst für die Briten. ;-))))))
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Paulson hat bei seinem Amtsantritt 2006

6
22.09.08 08:16
pflichtgemäß sein immensen Bestände an Goldman-Sachs-Aktien, die er als CEO besaß, verkauft, um Interessenkonflikte zu vermeiden.

Aus heutiger Sicht war sein Ausstieg gar nicht schlecht getimt ;-))

Letzten Donnerstag stand die GS-Aktie nur noch bei 80 Dollar - halb so hoch wie in 2006.



Kursentwicklung der GS-Aktie in den letzten zwei Jahren (= Zeit nach Paulsons Verkauf)
(Verkleinert auf 96%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 187861
Der USA Bären-Thread obgicou
obgicou:

worüber beim Bailout noch niemand gesprochen hat

6
22.09.08 09:16

reichen 700 Mrd?

Der subprime-Markt wurde 2007 auf 1,3 Billionen geschätzt.
Prime (inkl. Alt-A) ist (Daumenregel) 6 mal so groß.

Der USA Bären-Thread Malko07
Malko07:

Die Verschwörungstheorien

14
22.09.08 09:22
blühen wieder kräftig. Jetzt wollen die bösen Reps, von den Demokraten unterstützt und von McCain abgelehnt, noch ihre Schäfchens ins Trockene bringen. Da lachen ja die Hühner.

Auch ist natürlich alles blödsinnig, was momentan unternommen wird. Wie sehen denn die Alternativen aus? Die einzige die fragmentarisch auf dem Tisch liegt, ist die von McCain. Die Demokraten wollen nur den Paulson-Plan verdoppeln in dem für zusätzliche "gute Taten" nochmal soviel ausgegeben wird. Zurück bezahlen wollen die Demokraten offensichtlich nicht oder sie sind hirnamputiert?

Auch scheint hier unbekannt, wie Leerverkäufe funktionieren, was sie anrichten können und wie Banken funktionieren. Die beste und gesündeste Bank kann nur mit Vertrauen existieren. Verliert sie das Vertrauen, kann sie den Laden schließen. Mit gutem Recht existiert momentan ein großes Misstrauen gegenüber den Banken generell. Abstürzende Kurse beenden deshalb das Vertrauen in die betroffene Bank brutal und sofort. Sie ist tot! Momentan zieht ein Wanderzirkus umher, der sich Bank für Bank vornimmt. Oft stecken sogar Banken über Töchter dahinter. Große Pensionsfonds sind auch engagiert. Es sind nicht die kleinen Zocker, denen man ihr Spielzeug nehmen will. Wenn man in derartigen Situationen Leerverkäufe erlauben will, dürfen Firmen, die sehr stark auf Vertrauen aufgebaut sind, keine Aktiengesellschaften sein.

Natürlich muss jetzt der "arme" Steuerzahler bluten. Wer sonst? Die Banken, die mit einem Bein im Grabe stehen? Soll man das Finanzsystem zusammen krachen lassen, damit der Steuerzahler Steuern spart aber dann nichts mehr zum beißen hat? Wenn man die Fehler solange zulässt, bleibt eben nur noch diese Lösung. Der "arme" Steuerzahler hat dem Spiel ja gerne über Jahre zugeschaut und wollte von Realitäten nichts wissen. Keine Partei wäre gewählt worden, der vom Konsumenten (Steuerzahler) schon vor Jahren verlangt hätte sich einzuschränken.  Mit Kredit ging ja alles. Es trifft hier also auch die Richtigen. Dass die Chinesen und andere große Anleihehalter getroffen werden, ist auch mehr als gerecht. Man kann nicht mit Manipulationen für dauernde Exportüberschüsse sorgen. Der Markt ist eben hart und gerecht!

Jetzt erwarten die bösen "Amis" sogar von den anderen Staaten, dass sie auch was unternehmen und nicht dem Untergang zuschauen. Das darf nicht sein, schuldig sind doch alleine die Amis! Unsere Finanzaufsicht war z.B. unheimlich leistungsfähig, dass die der Auslagerung der Kreditgeschäfte aus der Bilanz einfach zugesehen haben. Die Regel, Risiken im Verhältnis zum Kapital, waren eh blödsinnig, oder? Wir wollten doch auch weit pinkeln, aber mit den Lasten der Risiken, wenn sie eintreten, wollen wir nichts zu tun haben. Wie sehen denn unsere tollen Regulierungen aus? Wie sieht es mit dem Kundenschutz bei den Banken aus? Wir liegen auf niedrigstem Niveau in Europa, weit hinter den USA. Zur Überheblichkeit haben wir kein Grund! Blödheit wird bestraft! Dem kann man sich nicht entziehen oder hoffen wir ernsthaft, dass unser Einlagesicherungsfonds den Absturz der Deutschen Bank abdeckt?
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

obgicou - # 28791

 
22.09.08 09:25
Der USA Bären-Thread Dreistein
Dreistein:

Goldman Sachs und Morgan Stanley werden normale Ge

5
22.09.08 09:29
schäftsbanken

Zäsur an der Wall Street: Die letzten beiden verbliebenen Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley werden einfache Holding-Unternehmen - und damit der Aufsicht der US-Notenbank unterstellt. Beide Banken erhalten zudem Regierungskredite, um die Finanzkrise zu überstehen.

Hamburg/New York - Der Druck wurde zuletzt immer größer - nun geben auch die beiden letzten verbliebenen US-Investmentbanken auf: Als Reaktion auf die Finanz- und Bankenkrise in den USA verzichten Morgan Stanley Chart zeigenund Goldman Sachs Chart zeigen auf ihren Sonderstatus und werden zu einfachen Holding-Unternehmen und damit zu gewöhnlichen Geschäftsbanken. Das gab die US-Notenbank Federal Reserve überraschend am Sonntagabend (Ortszeit) in New York bekannt. Die beiden Banken erhalten überdies in der Übergangsphase zusätzliche Notenbankkredite. Dies verschafft ihnen angesichts der Turbulenzen an den Finanzmärkten etwas Luft.

Die Finanzkrise beendet damit die Geschichte der großen unabhängigen Investmentbanken der Wall Street in ihrer bisherigen Form. Zu Jahresbeginn gab es noch fünf von ihnen. Investmentbanken sind Spezialisten für lukrative Wertpapiergeschäfte aller Art sowie für Fusionen und Übernahmen von Firmen. Unter hohen Risiken erzielten sie oft enorme Gewinne, mit der Kreditkrise stürzten sie in große Schwierigkeiten, die meisten erlitten Milliardenverluste.

Der bisherige Branchenführer Goldman Sachs und die Nummer zwei Morgan Stanley unterliegen künftig den Kontrollen, Regeln und Kapitalanforderungen, die auch für andere Banken gelten. Bisher genossen sie weitgehende Freiheiten und konnten größere Risiken eingehen, weil sie keine Geschäfte für Jedermann anbieten, etwa Girokonten.

Die fünftgrößte Investmentbank Bear Stearns hatte im März ihrem Zwangsverkauf an den Finanzkonzern J.P. Morgan Chase zustimmen müssen. Lehman Brothers Chart zeigenals Nummer vier meldete am vergangenen Montag Insolvenz an. Die bisher drittgrößte Investmentbank Merrill Lynch rettete sich durch eine Übernahme in die Arme der Bank of America.

In ihrer künftigen Rechtsform als Bankholding können Goldman Sachs und Morgan Stanley auch den anderen Geschäfts- und Universalbanken Konkurrenz auf deren eigenem Terrain machen. Finanzkonzerne wie die amerikanische Citigroup Chart zeigen und die Deutsche Bank vereinen unter ihrem Dach die ganze Palette von Finanzdienstleistungen - so etwa das Filialgeschäft, aber auch das eigene, interne Investmentbanking.

Angesichts der Schwierigkeiten durch die Finanzkrise waren auch Goldman Sachs und Morgan Stanley zuletzt immer mehr unter Druck geraten. Die Aussicht auf das geplante Mega-Rettungspaket der US-Regierung ließ ihre drastisch gefallenen Aktienkurse allerdings Ende vergangener Woche wieder steigen. Morgan Stanley begann wegen der Notlage bereits Fusionsgespräche.

www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,579553,00.html
Der USA Bären-Thread Malko07
Malko07:

obgicou, wenn alles übernommen werden müsste,

5
22.09.08 09:33
reichen sie nicht. Es besteht wahrscheinlich die Hoffnung, wenn der Staat bereit ist aufzukaufen, der Druck am Markt abnimmt und er wieder ans Funktionieren kommt. Ob und wann das kommt, kann momentan noch keiner abschätzen. Auch zu welchen Konditionen abgekauft wird, ist momentan unbekannt. Sicherlich nicht zum Nominalwert.

Ich glaube, dass die 2 Jahre nicht reichen. Bis zur Beruhigung der Preise am Immobilienmarkt dauert es noch etwas. Erst wenn der Verfall der Immobiliepreise vorbei ist, ist es sinnvoll die strukturierten Papiere zu zerlegen und die Risiken richtig einzuschätzen. Dann kommt der Markt auch wieder ans Laufen und die Schulden des Bundes können zum Teil getilgt werden.
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Malko - das Bürgschaftsmodell als Alternative

6
22.09.08 09:33
Bronco hat in # 28781 das Alternativmodell einer Staatsbürgschaft für die Schulden beschrieben. Es würde ebenfalls Sicherheit schaffen, die Banken aber nicht von ihren Zocker-Altlasten befreien.

Paulsons Vorhaben, dies jetzt alles dem Steuerzahler und der Restwelt unterzuschieben, hat mMn nichts mit Verschwörungstheorien zu tun. Es ist schlicht rechte, republikanische Politik zugunsten ihrer Wall-Street-Klientel, die möglichst ungeschoren (Staats-Bailout) aus dem Zockerschlamssel rauskommen will.

Was sollte auch anderes dabei rauskommen, wenn man den Ex-CEO von Goldman-Sachs zum Finanzminister macht. Eine zweite Mutter Theresa?
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Dreistein

4
22.09.08 09:36
Werwolf Goldman-Sachs schlüpft vorübergehend in die Hasen-Haut, um mit andere Hasen "Blutsbrüderschaft" zu schließen.
Der USA Bären-Thread obgicou
obgicou:

reichen 700Mrd?

9
22.09.08 09:52
Der USA Bären-Thread obgicou
obgicou:

reichen 700Mrd die zweite

5
22.09.08 10:08


The purchases are intended to be residential and commercial mortgage-related assets, which may include mortgage-backed securities and whole loans.

auch nochmal ca. 700 Mrd zusätzliche Assets
Der USA Bären-Thread Malko07
Malko07:

AL, mir ist nicht bekannt,

8
22.09.08 10:13
dass Bronco in den USA mitsprechen kann. Alternative Vorschläge müssen mindestens von Abgeordnetengruppen eingebracht werden. Die "guten" Demokraten könnten z.B. sowas tun. Immerhin haben sie die Mehrheit.  

Ansonsten halte ich vom Vorschlag von Bronco überhaupt nichts. Er müsste schon die Zeit für Monate anhalten, um all die Vertragsänderungen durchzuführen. An den strukturierten Papieren würde die Transparenz trotzdem nicht steigen. Es ist ja nicht so, dass auf der einen Seite die Banken sind, die Hypotheken halten und auf der anderen Seite die Häuslebauer mit den Schulden. Wenn es so wäre, wäre es nie soweit gekommen. Die angestrebten Lösungen sollen schon ungefähr zu den Problemen passen. Kleine Randbemerkung:  Bürgschaften können übrigens auch fällig werden. Dann geht es hier auch nicht nur um Subprime. Außerhalb von Subprime sind die Kreditbedingungen in Ordnung und trotzdem ist Feuer auf dem Dach. Im Subprimebereich ändern bessere Kreditbedingungen größtenteils auch nichts. Wenn nicht da ist, sind die Bedingungen egal.

Wenn ich mir die Wallstreet anschaue, sehe ich nicht, dass die bis jetzt ungeschoren davon gekommen sind. Den Paulson-Plan kann man erst beurteilen, wenn die Ausführungsbedingungen bekannt sind. Kleine Zusatzbemerkung: In vielen Pensionsfonds von ganz normalen Arbeitnehmer, sogar ärmeren, liegen Aktien der großen Banken. Die Citigroup ist in praktisch allen Pensionsfonds  stark vertreten. Alle böse rechte Wallstreet-Klientel?

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