Denn in Westeuropa und Russland fiel das Ende der Reifeperiode mit einer Hitzewelle zusammen, während in Südosteuropa ungewöhnlich schweren Regenfällen zu beobachten waren. Das führte zu einer deutlichen Verringerung der geschätzten europäischen Ernte. Dagegen sehen die Reife- und Erntebedingungen in den Vereinigten Staaten und China normal bis günstig aus.
Untern diesen Rahmenbedingungen hat das amerikanische Landwirtschaftsministerium USDA in seinem Juli-Report die weltweite Weizenernte um 7,5 Millionen t auf 661 Millionen t gegenüber dem Vormonat zurückgenommen. Vergleichsweise schwache Weizenernten sind danach in den Staaten der früheren Sowjetunion (FSU), in den 27 europäischen Staaten, in Kanada, in Indien und in der Türkei zu erwarten, während die Weizenernte in den Vereinigten Staaten und in China höher ausfallen soll.
Kanadas Weizenernte wurde aufgrund der starken Regenfälle und der dadurch unmöglichen Aussaat auf 20,5 Millionen Tonnen reduziert, das bedeutet einen Rückgang von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Ernte der FSU-Staaten wurde auf 100 Millionen t zurückgesetzt. Das entspräche einem Minus von zwölf Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr.
Schwache Ernte in Europa und Kanada - komfortable Versorgungslage
Die russische Weizenernte soll mit 53 Millionen Tonnen die Vorjahresmenge um 14 Prozent, die Weizenernte Kasachstans sogar um 18 Prozent unterschreiten. In Europa wurde die Weizenernte um 1,1 Millionen auf knapp 141,8 Tonnen wegen der ungünstigen Mai- und Juni-Witterung zurückgenommen.
Der Weltweizenernte von 661 Millionen Tonnen stehe ein wahrscheinlicher Verbrauch von 667 Millionen Tonne gegenüber, erklärt die USDA weiter. Dadurch würden sich die Lagerbestände um sechs auf 187 Millionen Tonnen oder 28 Prozent des Weltverbrauchs reduzieren. Der Blick auf die historischen Daten jedoch zeigt, dass die Versorgung immer noch vergleichsweise komfortabel ist. Denn in den Jahren 2004 bis 2008 waren die Lager deutlich weniger stark gefüllt.
Insgesamt dürfte der Weizenpreis kurzfristig aus spekulativen Gründen noch weiter steigen können. Mittel- und langfristig dagegen ließe er sich nur mit hohen Energie- und Rohstoffkosten, dramatischen Klimaverschiebungen oder nachlassendem technischem Fortschritt erklären. Zumindest bisher ist es immer gelungen, steigende Nachfrage durch züchterische und anbautechnische Fortschritte auszugleichen.
Ick sage mal et jibt nüscht jutet außer man tut et