Mannheim (aktiencheck.de AG) - Die deutschen Konjunkturerwartungen haben sich im Juni deutlich eingetrübt.
Wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Pressemitteilung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hervorgeht, sind die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland im Berichtsmonat deutlich um 11,0 Punkte gefallen und liegen nun bei minus 52,4 Punkten nach minus 41,4 Punkten im Vormonat. Damit liegen sie weiterhin deutlich unter ihrem historischen Mittelwert von 29,2 Punkten.
Zurückzuführen ist der deutliche Rückgang nach Aussage des Instituts dabei auf mehrere Faktoren: Zum einen suggerieren wiederholt rückläufige Auftragseingänge eine sich abschwächende Konjunkturdynamik für die kommenden sechs Monate. Zum anderen verringern die anhaltend hohen Preissteigerungen für Energie und Nahrungsmittel die Kaufkraft der Konsumenten. Zudem dürften sich Kreditkonditionen für Unternehmen in Folge der Finanzkrise und der erwarteten Zinserhöhung der EZB verschlechtern, hieß es.
"Die Erwartungen der Finanzanalysten sind durch Prognosen hinsichtlich einer sich abschwächenden Konjunkturdynamik im Jahr 2009 geprägt. Umso mehr kommt es darauf an, dass die Bundesregierung die wirtschaftspolitischen Weichen richtig stellt und das Erreichte nicht verspielt", kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz. Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage hat sich im Juni geringfügig verschlechtert. Der entsprechende Indikator sinkt den Angaben zufolge um 1,0 Punkte auf 37,6 Punkte.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verschlechtern sich im Juni um 9,1 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegen nun bei minus 52,7 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum nimmt im Juni um 3,5 Punkte ab und steht nun bei 7,9 Punkten. (17.06.2008/ac/n/m)