Dollar wäre für die amerikanischen Aktien mittelfristig eher schlecht: In den letzten Quartalen konnten die Ami-Firmen schöne Währungsgewinne erzielen, während auf dem Heimatmarkt Flaute herrschte. Zusätzlich wurde durch die Dollarschwäche noch ein Exportboom ausgelöst (siehe ISM-Index Export deutlich über 50). Ich sags mal so: Der Dollar hat sich kurzfristig für die Ami-Wirtschaft geopfert, der Dollar ist total abgestürzt und hat so einen Totalabsturz der US-Aktien verhindert. In Euro gerechnet notiert der Dow nur noch bei 7800 Punkten und der S&P500 bei 860 Punkten.
Ein Beispiel ist das solide und gut aufgestellte Dow-Unternehmen IBM, hier ein Auszug:
"From a geographic perspective, the Americas' second-quarter revenues were $10.9 billion, an increase of 8 percent as reported (6 percent, adjusting for currency) from the 2007 period. Revenues from Europe/Middle East/Africa were $9.8 billion, up 20 percent (7 percent, adjusting for currency). Asia-Pacific revenues increased 16 percent (6 percent, adjusting for currency) to $5.3 billion. OEM revenues were $706 million, down 17 percent compared with the 2007 second quarter. Revenues from the company's new growth markets organization increased 21 percent (14 percent, adjusting for currency) and represented 18 percent of geographic revenues."
Also rein operativ wächst das Unternehmen um ca. 7%, durch schwachen Dollar wird das ganze auf Werte von 14-20% aufgeblasen. Bei starkem Dollar sieht es dann anders aus: Aus Plus 7% werden dann plötzlich 0-5% (gute Weltkonjunktur) oder weniger als 0% (schwache Weltkonjunktur) unterm Strich. Ich weiß nicht, ob ein so niedriges Wachstum im Aktienkurs schon eingepreist ist (IBM ist mit KGV von 12 nicht besonders teuer).
Fazit: Wenn der Dollar in nächster Zeit deutlich stärker wird, dann müssen die allermeisten amerikanischen, "multinationalen" Unternehmen eine Gewinnwarnung herausgeben, weil die Währungsverluste nicht mehr durch operative Gewinnzuwächse (durch boomende Weltkonjunktur wie 1998-2000) kompensiert werden.