die Frage stelle ich mir auch oft, ob das, was ich mit Aktien mache, einen meßbaren positiven Output hat oder nicht. Auf Dauer natürlich, nicht auf Jahressicht oder so, weil das wechselt.
Andernfalls wäre es nämlich so was wie Lotto oder Spielbank, und ich halte weder von Lotto was, noch davon, in Baden-Baden richtiges Geld zu riskieren.
Gar nichts, die Leute, die im Casino Baden-Baden zugange sind, die tun mir eher leid, da sind alle Arten von Leuten. Die meisten wollen mal "kucken", setzen 100 Euro, rennen mit Leihkrawatte oder eigener rum, was hoch komisch sein muß, und fühlen sich mondän und verrucht.
Dann die Leute mit etwas Geld, auch Handwerksmeister sind da zu finden, das sind arme Schweine, die in ihrem Alltag so wenig Bestätigung und Lustempfinden :o) haben, dass die dafür das gesetzte Casinogeld ausgeben, und es ist ihnen das wert.
Und dann natürlich noch die unheilbare Spielersorte, die sind suchtkrank, aber das sind sehr wenige.
Also die Kurzform dieser Überlegung bezüglich Sinnhaftigkeit des Aktienkaufs ist, was stecke ich rein, und was kommt hinten raus :o), ebenfalls auf Dauer.
Und nach dem Kriterium liege ich gut, viel besser wie andere Anlageform.
Das Entscheidungskriterium beim Verkauf, was Du umgekehrt beim Kauf erwähntest, nämlich, ob man beim Verkauf die Aktie selber zu dem anvisierten Kurs kaufen würde, andernfalls aber verkaufen sollte, das hat einen logischen Fehler. Klingt so schön prägnant, ist aber nicht ganz richtig.
Wenn ich zögere, eine MBG Akte bei 70 zu verkaufen, die aber zu dem Kurs natürlich nicht kaufen würde, weil ich vorsichtig bin, dann ist das kein zwingender Verkaufsgrund. Es gibt nämlich genug Leute, die entweder den Preiskompass für MBG nicht so verinnerlicht haben, dass die auch bei 70 an Kurspotential glauben (machte ich auch zu Anfang 1 x), und dann noch die Kurztrader, die auch bei 70 noch 5 oder 10 Euro raus zu pressen versuchen.
Nebenbei könnte ja auch der Preiskompass für MBG, der derzeit anzeigt, bei 75 ist Schluß der so, sich komplett auf Dauer verschoben haben. War z.B. beim Wechsel Zetsche / Källenius der Fall, und beim lange fälligen LKW Spin Off, bei beidem verschob sich der Preislevel nach oben.
Das dachten übrigens viele vorher, Schreiber z.B. war fest überzeugt, dass MBG Autos allein, und auf Hochpreis getrimmt, im Kurs steigen müßte. Ich dachte das zwar auch, war aber nicht sicher.
Also so können sich die Kursmarken verschieben, und dann ist man mit festen Preisvorstellungen beim Verkauf suboptimal dran.
Dann die Charakterfrage, Depotleichen entsorgen, und den Rest in aussichtsreichere Aktien, die unterschreibe ich auch nicht so ohne weiteres. Ich lasse Depotleichen, 1 habe , einfach liegen, das wenige an Wert, was da noch ungenutzt rum liegt, das juckt mich dann auch nicht mehr. Außerdem können Depotleichen auch Wiederauferstehung haben, zwar nicht so viele, aber es geht, wenn man die Leiche als lebende Aktie gut ausgesucht hatte.
In dem Fall wäre diszipliniertes Ausmisten vorher zwar Charakterstärke gewesen, aber kontraproduktiv.
Ich hab auch immer den Eindruck, dass häufiger Wechsel der Pferde, also aktuell scheinbar schlechte Performer raus, neue Hoffnungen rein, nur Geld frißt. Oft habe ich bei Aktien, die ich sehr lange halt, auch viele Informationen gesammelt, und kenne den Kandidaten gut. Bei neuer Aktie ist das meist nicht so, die Kenntnis muß man sich erst erwerben, mit Irrtumsrisiko.
Das machen hier übrigens viele, die kaufen und verkaufen immer wieder die gleichen Aktien, Schreiber PBB DB Covestro usw., Du Hensoldt, LNG, Grandland seine ewigen Goldminen, usw. Eigentlich strategisch völlig richtig, nicht all zu viel Experimente zu machen.