Als Maschinenbauer kann ich da ja mitreden.
Herrmann dein Bild von den schlafwandlerisch sicheren Mathekenntnissen muss ich korrigieren. Diese Ings gibt es aber sehr viele sind bei weitem nicht auf dem Niveau. Das hängt zum guten Teil mit der Vielzahl an Vertiefungs bzw Spezialisierungsrichtungen zusammen, bei denen das dann in der Regel überhaupt nicht gebraucht wird. Ich habe schon zig Studenten in der Industrie betreut und kann jetzt nicht feststellen, dass Absolventen der RWTH oder vom Kit besonders herausragend waren. Ich stelle sowieso möglichst nur die besten ein, die dann noch auf die Fragestellung passen müssen. Mein Arbeitgeber hat hier einen guten Ruf und ich profitiere darüber hinaus vom Thema sodass ich Bewerber in Hülle und Fülle bekomme.
Zum Maschinenbau gehört z. B. auch Konstruktion und generelle Entwicklungsmethodik.
Es gibt ein Leistungsgefälle zwischen Uniabsolventen und Fachhochschulen (heute auch University of appl. Sciences!?). In den Grundlagen sind die Uniabsolventen sehr viel besser ausgebildet, was sie in einigen Themen (z. B. Konzeptarbeit) breiter einsetzbar macht. Insgesamt sind die Maschinenbauer eher T-Shape also auch breit aufgestellt. Ein Studiengang der deinem Bild viel mehr entspricht ist z. B. Technische Kybernetik (Fachrichtung im Maschinenbau die eher selten angeboten wird.)
In der Praxis braucht man für jeden exzellenten Theoretiker mindestens 10 weitere Ingenieure die dann die Ausarbeitung (Konstruktion, Versuch, Einkauf, etc) durchziehen. Sobald das Produkt im Kern definiert ist denkt die Mehrheit nicht mehr in Transport-Prozessen oder DGLs.