so einfach ist das nicht, glaube ich.
Erstens ist eine Aktie erst dann tot, wenn auf Null. Da ich immer Value Aktien kaufe, ist das Halten für mich sinnvoll, da die Null sehr unwahrscheinlich ist, dagegen die Erholung nach Einbrüchen sehr wahrscheinlich.
Wenn man also Value Werte im Abwärtsmarsch verkauft, um Geld zu retten, und vielleicht sogar noch die Hoffnung auf tieferen Einstieg in die gleiche Aktie hat, dann kann das richtig schief gehen, und zwar aus sowohl psychologischen Gründen (wie tief darf es denn sein für den Wiedereinstieg ?), und zweitens aus markttechnischen Gründen. Ist nämlich eine Aktie in einem sehr niedrigen Bereich, ist aber nicht tot (Value) sondern hat Erholungspotential, dann kommt der Umkehrpunkt um so wahrscheinlicher, je niedriger der Kurs ist.
Wenn man also in der Kursregion auf absolute Schnäppchen hofft, dann läuft man immer mehr Gefahr, dass der Zug ohne einen aus dem Bahnhof fährt.
Ich hoffe, das war einigermaßen verständlich. Damir (wo isser denn ?) mit seinen entnervt so um 2018 verkauften Daimler Aktien, nach ewigem verbissenem Halten und Hoffen, war glaube ich um die 40 Euro, werde ich nie vergessen, als warnendes Beispiel. Von eienm Wiedereinstieg um die 25 Euro, der 2020 möglich gewesen wäre, hörte man nichts von Damir, also hatters nicht gemacht.
Selbst TK ist nicht chancenlos auf Turnaround.
Etwas anderes sind spekulative Werte oder von Anfang an luschige wie Wirecard. Wenn die am Akb . . sind, dann ist raus wirklich die beste Lösung.
Ist Bayer schon so weit, das Kohleretten die einzige Lösung ist ? Wohl kaum. Bayer hat ja noch genug Positives, gute Mitarbeiter, Kundennetz, Werke überall, einen 120 Jahre alten guten Namen. Gibts noch mehr ? Und Bill Andreson ist vermutlich geeignet für couragierte Schritte, jedenfalls denke ich das.
Das übliche Argument für Verkaufen statt Halten ("würdest Du die Aktie zu dem Preis kaufen ? Nein ? dann darfst Du die auch nicht halten") hat mir auch schon Kopfzerbrechen gemacht, da ich dazu neige, Aktien, die ich mühsam und unter Gefahren :o) ausgesucht und gekauft habe, nicht zu verkaufen. Argumente dazu schon x mal hier aufgezählt durch verschienden Leute.
Eins davon ist, dass man sich mit einem Verkauf im Verlust einen eigenen Fehler eingesteht. Damit habe ich eigentlich keine Probleme, solange der Fehler glasklar zu erkennen ist.
Nein, es muß noch was anderes sein, das Halten wie ein terrier den Knochen einen Sinn an der Börse hat, nur kann ich cen nicht so klar benennen, ohne ins Schlingern zu kommen. Es gibt den aber, den Sinn.
Es ist also nicht nur Verlustangst, die Realisierung so schwer macht.
N