Der ein oder andere wird mich wahrscheinlich wegen meiner "Schwerpunktsetzung" für bekloppt erklären, aber ich bin mit meinen (jüngeren) Strategien bisher nicht schlecht gefahren. Früher hatte ich z. T. exotische Aktien, u. a. auch am neuen Markt und bin damit ziemlich "auf die Schnauze gefallen". Im Rahmen des Lernprozesses habe ich meine Aktien-Investitionen dann fast ausschließlich auf den europäischen Markt beschränkt und dort "schwerpunktmäßig" auf D. Das hat auch Vorteile, z. B. dass man nicht immer in allen möglichen europäischen Sprachen die Informationen zusammensuchen muss und dass Währungsschwankungen ausgeschlossen sind. Wenn du z. B. im Amiland investieren willst, muss nicht nur die Aktie "billig" sein, sondern auch der Dollar. Nur dann ist es - aus EUR-Sicht - halbwegs vernünftig. Was hast du von 20% Kursteigerung, wenn sich gleichzeitig die Währung in die andere Richtung bewegt? Dann kannst du zwar verkaufen, musst deine Rückzahlung aber erstmal auf einem USD-Konto "zwischenlagern", wenn du nicht "gleichzeitig" den Währungsverlust "mitnehmen willst." In der Zwischenzeit bist du in der Währung "gefangen".
Oder man macht ein Invest in "ausländisches Bargeld", um von den Devisenmarktschwankungen zu profitieren. Geht auch, ist aber insgesamt, falls ungehebelt, auf lange Sicht relativ wenig ertragreich, da die Schwankungszyklen zu lange andauern.
Und das - mit Verlaub - Geschwafel von der Risikostreuung halte ich für ziemlich unsinnig, denn im Großen und Ganzen schwanken die Märkte seit der neuzeitlichen Globalisierung ziemlich im gleichen "Takt".
Ist meine Strategie unsinnig oder gefährlich? Ich glaube, die Antwort heißt 2x nein. Warum?
Ende 2022 hatte ich "nur" 31% Autos, 66% anderes und 3% Liquidität.
Der Anteil von weniger als 1/3, den die Autos ausmachen, hat 2023 aber 55% der Dividenden gebracht!
Momentan machen die Autos 64% aus, werden aber voraussichtlich 78% der Gesamtdepot-Dividenden einbringen - jeweils vorausgesetzt, dass ich sie nicht schon vorher gewinnbringend verkauft habe.
Ich behaupte:
1. Die 4 o. g. deutschen Autobauer werden auch in 10 Jahren noch existieren.
2. Sie werden auch produktiv und gewinnbringend arbeiten und Dividenden ausschütten - vielleicht nicht jedes Jahr, aber meistens.
3. Egal, wie die Mobilität in 10 Jahren aussehen wird, es gibt genügend Autoirren, die unbeirrt individuell Autofahren, selbst wenn der ÖPNV perfekt ausgebaut ist. Und ganz ohne LKW geht es (leider) auch (noch) nicht.
4. Die Punkte 1-3 können mir - als Investor - aber ohnehin egal sein, denn die Erfahrung (Chart ohne Technik) zeigt, dass die Kurse ohnehin in Wellen verlaufen. Wenn VOW-Vz über 130, MBZ über 70, und BMW über 105 stehen, werden "meine" Aktien andere Besitzer haben - schließlich gilt bei uns ja der Wahlspruch "Was man hat, das hat man!". Ich gehe davon aus, dass ich darauf nicht viele Jahre warten muss.
5. Das Handeln (oder Besser gesagt: das Nicht-Handeln) unserer Regierungen wird höchstwahrscheinlich nicht gegen die Autobauer als die sogenannten oder vermeintlichen "Arbeitsplatzbeschaffer" und auch nicht gegen dieselben als "gute" Steuerzahler gerichtet werden. Siehe 10-(!)-spuriger Neubau der Leverkusener Autobahnbrücke (A1) in Köln und LEV!