Kann man so nicht vergleichen. Solarhybrid ist ein reinrassiger Projektierer und die wollten ihre Internationalsierung mit den für 2012 geplanten deutschen Projekten, waren immerhin rd. 220 MW in diesem Jahr, bezahlen. Sollten die Kürzungen für Freiflächenanlagen so durchgehen wie geplant, dann wird Solarhybrid in Deutschland nicht mehr allzu viel verbauen können und an Gewinne ist schon gleich gar nicht mehr zu denken. Das kann man mit Conergy nun wirklich nicht vergleichen.
Aber Für Conergy war Solarhybrid in 2011 im Gestellbau ein sehr wichtiger Kunde. Die Conergy-Tochter Mounting Systems hat im letzten Jahr 6 von Solarhybrid gebaute Großsolarkraftwerken mit ihrer Sigma und Omega-Gestellreihe in 2011 ausgestattet: Lönnewitz (22 MW), Werneuchen (19 MW), Cottbus-Drewitz (30 MW), Fürstenwalde (40 MW), FinowTower II (60 MW) und Allstedt (19 MW). Alleine mit diesen 6 Großaufträgen dürfte Conergy im Gestallbau in 2011 einen Umsatz von rd. 35 Mio. € erzielt haben und das waren dann rd. 30% des Jahresumsatzes vom Gestellbaubereich. Diese fast komplett wegfallende Gestellbauumsätze sollten dann schon irgendwo kompensiert werden, denn sonst könnte Mounting Systems noch in größere Probleme kommen. Zumal ja Conergy sicher damit gerechnet hat, dass man das eine oder andere von Solarhybrid geplanten Solargroßkraftwerke in diesem Jahr auch ausstatten wird.
Schnurrstracks wenn ein Solarunternehmen Pleite geht, dann ist die Politik sicher mal nicht schuldig. Brauchst doch nur Conergy anschauen. Die sind selbst schuldig, dass man operativ alles andere als gut aufgestellt ist. Soviel Fehler wie dort in der Vergangenheit gemacht wurde passt auf eine Kuhhaut. Es ist doch eh ein Wunder, dass Conergy immer noch lebt. Aufgrund der desaströsen Conergy-Vergangenheit, Conergy hat in den letzten fünf Jahren um die 600 Mio. € an Geld verbrannt, ist Conergy so schlecht technologisch, strategisch, operativ wie auch finanziell aufgestellt. Conergy hat in Deutschland etwa 800 Mitarbeiter. Zum Vergleich bei Schlecker werden über 11.000 Mitarbeiter entlassen !! Bei EON rd. 6.000 Mitarbeiter.
Außerdem zeigt das Beispiel Solon, dass staatliche Bürgschaften nicht helfen. Kurzfritig schon, aber langsfritig nicht. Conergy hat durch die großen Vergangenheitsfehler so gut wie alles verschlafen, weil man zum einen erst die eigenen Probleme lösen musste und zum anderen weil man durch die ganzen Fehler kein Geld hatte um investieren zu können. Solon hatte staatliche Bürgschaften von 130 Mio. € !!! Trotzdem sind sie Pleite und für die Solon-Mitarbeiter konnte eigentlich fast gar nichts besseres passieren mit der Übernahme von der arabisch/indischen Microsol. Für die Aktionäre ist das natürlich der Worst Case gewesen.
Dass es Garantien für Verlustübernahmen gibt, das kannst du dir gleich abschmicken. Über solche Fantasien braucht man gleich gar nicht zu spekulieren. Du hast schon mitbekommen, dass wir in Deutschland nicht im Sozialismus leben.
Ich bleibe dabei ohne frisches Kapital wird Conergy in noch größere Probleme kommen, als man es eh schon ist, denn in diesem Jahr wird Conergy meiner Einschätzung nach nicht einen Euro verdienen. Für mich stellt sich nur die Frage wie hoch der Verlust ausfallen wird. 20, 40, 60 oder sogar 100 Mio. € ? Da Conergy schon in Q4 einen schwachen Umsatz generierte und im Frankfurter Werk schon seit Monaten nur auf 3 von 5 Modulfertigungslinien produziert wird, macht es mir den Anschein, dass das neue Management bemüht ist die Verluste einzugrenzen und nicht mehr wie früher es bei Conergy der Fall war mit Umsatz auf Teufel komm heraus zu generieren, egal welche Verluste man einfährt. So sieht es jedenfalls für mich aus.