Für sehr risikofreudige Anleger könnte sich heute der Einstieg in
Cargolifter lohnen - morgen wollen sie ein neues Konzept für die Zukunft vorlegen - wenn sei dadurch wieder Gelder bekommen, wird der Kurs wieder sein
altes Kursniveau erreichen.
Wenn sie allerdings kein Geld mehr auftreiben können, ist die Insolvenz nicht mehr abzuwenden.
CargoLifter will neues Zukunftskonzept vorlegen (Zus)
Berlin (vwd) - Die CargoLifter AG, Berlin, will am kommenden Freitag auf
einer Pressekonferenz ein Konzept für die Zukunft des Unternehmens
vorstellen. Damit reagiert das Unternehmen auf die Ablehnung der beantragten
Fördermittel durch Bund und Land. Wie eine Unternehmenssprecherin am
Mittwoch in Berlin mitteilte, würden weiterhin intensive Gespräche geführt.
Einzelheiten wollte sie aber nicht nennen. Am Mittag hatte das
Bundeswirtschaftministerium bekanntgegeben, dass die beantragten
Fördermittel über 300 Mio EUR nicht bewilligt würden.
Am Dienstag hatte bereits das Land Brandenburg, bei dem das Unternehmen
einen Kredit über 50 Mio EUR beantragt hatte, abgewinkt. Die Aktie verlor am
Mittwoch 26 Prozent. Die Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums
begründete die Ablehnung mit Zweifeln an der Unternehmensplanung. Nach den
Unterlagen, die dem Ministerium vorlägen, sei die Gesamtfinanzierung des
Unternehmens nicht gesichert. Dabei gehe es nicht nur um fehlende
Unterlagen, sondern um grundsätzliche Zweifel an der Realisierbarkeit des
Projektes, sagte die Sprecherin. Deshalb könne die geforderte
Forschungsförderung nicht gewährt werden.
Mit diesem Urteil des Ministeriums sind zumindest von staatlicher Seite
zunächst die Möglichkeiten auf eine Abwendung der Insolvenz erschöpft. Denn
bereits am Vortage hatte die Landesregierung in Brandenburg erklärt, dass
auch sie zum jetzigen Zeitpunkt keine Möglichkeit für finanzielle Hilfen
sehe. Das Unternehmen hatte in Potsdam einen Kredit in Höhe von rund 50 Mio
EUR beantragt und wollte so die Zeit bis zur erhofften Gewährung der
Bundesförderung im kommenden Jahr überbrücken. Nach der Absage aus Potsdam
hatte Finanzvorstand Karl Bangert im Gespräch mit vwd erklärt, dass
möglicherweise durch einen Gehaltsaufschub die liquiden Mittel geschont
werden sollen.
Auch die Realisierung der schon vor mehreren Jahren gewährten
Bund-Land-Bürgschaft in Höhe von 35,8 Mio EUR sah Bangert am Vortage noch
als eine Chance für Kapitalzufluss. Die Ministeriumssprecherin verwies aber
darauf, dass das Geld seit Jahren nicht abgerufen wurde. CargoLifter hatte
bislang keine Bank gefunden, die zur Übernahme von 20 Prozent des
Kreditrisikos bereit war. Dies ist aber Voraussetzung für die Auszahlung der
Bürgschaft.
Ein weitere Chance für das Unternehmen könnte der Einstieg eines
Privatinvestors sein. Seit längerem wird über ein mögliches Engagement von
Boeing spekuliert. Bislang gibt es aber nur eine Absichtserklärung der
Unternehmen die geschäftlichen Möglichkeiten der "Leichter-als
Luft"-Technologie zu untersuchen.
Cargo-Lifter entwickelt und baut ein Riesenluftschiff für den
Schwertransport. Bis zur Serienreife braucht das Unternehmen nach eigenen
Angaben noch etwa 420 Mio EUR. Die gegenwärtige Liquidität des Unternehmens
ist aber bedrohlich knapp. Zwar wurden Berichte über eine bevorstehende
Insolvenz dementiert. Allerdings hatte CargoLifter diesen Schritt zunächst
nur für die laufende Woche ausgeschlossen.
+++ Stephan Kosch
vwd/15.5.2002/sk/sa
Cargolifter lohnen - morgen wollen sie ein neues Konzept für die Zukunft vorlegen - wenn sei dadurch wieder Gelder bekommen, wird der Kurs wieder sein
altes Kursniveau erreichen.
Wenn sie allerdings kein Geld mehr auftreiben können, ist die Insolvenz nicht mehr abzuwenden.
CargoLifter will neues Zukunftskonzept vorlegen (Zus)
Berlin (vwd) - Die CargoLifter AG, Berlin, will am kommenden Freitag auf
einer Pressekonferenz ein Konzept für die Zukunft des Unternehmens
vorstellen. Damit reagiert das Unternehmen auf die Ablehnung der beantragten
Fördermittel durch Bund und Land. Wie eine Unternehmenssprecherin am
Mittwoch in Berlin mitteilte, würden weiterhin intensive Gespräche geführt.
Einzelheiten wollte sie aber nicht nennen. Am Mittag hatte das
Bundeswirtschaftministerium bekanntgegeben, dass die beantragten
Fördermittel über 300 Mio EUR nicht bewilligt würden.
Am Dienstag hatte bereits das Land Brandenburg, bei dem das Unternehmen
einen Kredit über 50 Mio EUR beantragt hatte, abgewinkt. Die Aktie verlor am
Mittwoch 26 Prozent. Die Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums
begründete die Ablehnung mit Zweifeln an der Unternehmensplanung. Nach den
Unterlagen, die dem Ministerium vorlägen, sei die Gesamtfinanzierung des
Unternehmens nicht gesichert. Dabei gehe es nicht nur um fehlende
Unterlagen, sondern um grundsätzliche Zweifel an der Realisierbarkeit des
Projektes, sagte die Sprecherin. Deshalb könne die geforderte
Forschungsförderung nicht gewährt werden.
Mit diesem Urteil des Ministeriums sind zumindest von staatlicher Seite
zunächst die Möglichkeiten auf eine Abwendung der Insolvenz erschöpft. Denn
bereits am Vortage hatte die Landesregierung in Brandenburg erklärt, dass
auch sie zum jetzigen Zeitpunkt keine Möglichkeit für finanzielle Hilfen
sehe. Das Unternehmen hatte in Potsdam einen Kredit in Höhe von rund 50 Mio
EUR beantragt und wollte so die Zeit bis zur erhofften Gewährung der
Bundesförderung im kommenden Jahr überbrücken. Nach der Absage aus Potsdam
hatte Finanzvorstand Karl Bangert im Gespräch mit vwd erklärt, dass
möglicherweise durch einen Gehaltsaufschub die liquiden Mittel geschont
werden sollen.
Auch die Realisierung der schon vor mehreren Jahren gewährten
Bund-Land-Bürgschaft in Höhe von 35,8 Mio EUR sah Bangert am Vortage noch
als eine Chance für Kapitalzufluss. Die Ministeriumssprecherin verwies aber
darauf, dass das Geld seit Jahren nicht abgerufen wurde. CargoLifter hatte
bislang keine Bank gefunden, die zur Übernahme von 20 Prozent des
Kreditrisikos bereit war. Dies ist aber Voraussetzung für die Auszahlung der
Bürgschaft.
Ein weitere Chance für das Unternehmen könnte der Einstieg eines
Privatinvestors sein. Seit längerem wird über ein mögliches Engagement von
Boeing spekuliert. Bislang gibt es aber nur eine Absichtserklärung der
Unternehmen die geschäftlichen Möglichkeiten der "Leichter-als
Luft"-Technologie zu untersuchen.
Cargo-Lifter entwickelt und baut ein Riesenluftschiff für den
Schwertransport. Bis zur Serienreife braucht das Unternehmen nach eigenen
Angaben noch etwa 420 Mio EUR. Die gegenwärtige Liquidität des Unternehmens
ist aber bedrohlich knapp. Zwar wurden Berichte über eine bevorstehende
Insolvenz dementiert. Allerdings hatte CargoLifter diesen Schritt zunächst
nur für die laufende Woche ausgeschlossen.
+++ Stephan Kosch
vwd/15.5.2002/sk/sa
