Bzgl. der Sanktionsthematik hatte ich gestern die CatOil AG angeschrieben. Meine Mail wurde auch umgehend beantwortet. Ich möchte allen Anlegern dies gerne zur Verfügung stellen.
Sehr geehrter Herr xxx,
C.A.T. oil ist in Russland und Kasachstan aktiv. Die Arbeiten laufen dort stabil und liegen voll im Plan. Die Auftragslage und die Arbeiten von C.A.T. oil sind bislang nicht von der Situation in der Ukraine bzw. Russland betroffen. Allerdings wirkt sich in diesem Zusammenhang die Rubelkursabwertung aus. Denn obwohl die Aufträge in Rubel 2014 rd. 26% höher ausfallen als im Vorjahr, so ist dies in Euro im mittleren einstelligen %-Bereich.
C.A.T. oil ist bereits seit den 90er Jahren in Russland aktiv und hat seither immer wieder Spannungen gesehen. Entsprechend beobachten wir natürlich die aktuelle Situation, allerdings sehen wir auch weiterhin gute Wachstumsperspektiven und eine anhaltend gute Dynamik bei unseren Kunden. Wir haben vertrauensvolle und langjährige, teils über 20-jährige Beziehungen zu den führenden Öl- und Gasproduzenten wie Gazprom, Rosneft, Lukoil und KazMunaiGaz. Die Erfolge in unserer Ausschreibungssaison 2014 verdeutlichen die starke Nachfrage nach unseren Dienstleistungen. Die Umsetzung unseres Investitionsprogramms in Höhe von EUR 390 Millionen für 2014 bis 2016 läuft nach Plan. So wollen wir bis Ende 2016 unsere Kapazitäten im Fracturing um rund 30%, beim Sidetracking um über 50% und im High Class Drilling auf das 2,7-fache erweitern.
Der OFS-Markt (Oilfield Services) in Russland wird zum großen Teil von westlichen Unternehmen dargestellt (z.B. Halliburton, Schlumberger, Baker Hughes - diese 3 zusammen haben allein einen Umsatz in Russland von 5 Mrd. USD).
Aus aktueller Sicht sehen wir keine Auswirkungen auf unser Geschäft, Herr xxx, gleichwohl müssen wir natürlich mögliche Risiken betrachten. Dazu zählt, dass uns die Einfuhr neuer Bohranlagen nach Russland verwehrt werden könnte - bisher ist es noch nicht der Fall.
Unabhängig davon sind wir davon überzeugt, dass die Öl- und Gasindustrie für Russland auch in Zukunft eine sehr wichtige Rolle einnehmen wird. Sollte keine neue Ausrüstung nach Russland eingeführt werden können, so beeinträchtigt das in verschiedener Weise die Zukunftsaussichten und damit natürlich auch C.A.T. oils zukünftige Expansionspläne. Kurzfristig würde andererseits der Wert unserer Ausrüstung vor Ort steigen, da der Bedarf höher ist, als durch die vorhandenen Rigs und Fracking Flotten zu decken ist. Russland hat einen natürlichen Rückgang der Produktionsraten von 7-10% jedes Jahr. Und dagegen steht ein in weiten Teilen überalterter Park an Bohranlagen. Da wir in Russland in eigenen Tochtergesellschaften arbeiten, über 90% unserer Kosten in Rubel in Russland anfallen und für das laufende operative Geschäft recht unabhängig aufgestellt sind, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass C.A.T. oils Handlungsrahmen von denkbaren Sanktionen eingeschränkt wird.
Aber wie gesagt, Auswirkungen auf die Zukunftspläne und Investitionen in den nächsten Jahren können nicht ausgeschlossen werden.
Wir haben uns auf verschiedene Szenarien vorbereitet und beobachten die Situation sehr genau. Zugegeben, das Handeln der politischen Akteure auf beiden Seiten ist nicht berechenbar. Nicht zuletzt deswegen, haben wir auch aktuell noch keine Entscheidung über die Details des Capex-Programms 2015 getroffen.
Wie oben gesagt bewegen sich die Auswirkungen im Wesentlichen aber auf den Einfluss der Währungen, die Sie ganz transparent nachvollziehen können. Unsere Annahme eines Kurses von 48 RUB/EUR hielt bis dato und sollte u.E. für 2014 gelten.
Vielleicht können diese Infos bei Ihrer Investitionsentscheidung, sehr geehrter Herr xxx, ein wenig helfen.
Mit freundlichen Grüßen
C.A.T. oil - IR-Team
(Investor Relations)
ir@catoilag.com
+43 1 535 23 20