Buy-and-Hold DAX - Anspruch und Wirklichkeit

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Buy-and-Hold DAX - Anspruch und Wirklichkeit

 
30.11.03 11:03
#1

Buy-and-Hold DAX - Anspruch und Wirklichkeit


1. Einleitung

Die Lieblingsstrategie der Langfristinvestoren - nach dem Vorbild eines Warren Buffet oder André Kostolany- besteht darin, Aktien zu kaufen, ein Schlafmittel zu nehmen, nach Jahren wieder aufzuwachen und sich über immense Reichtümer zu freuen. So zumindest formulierte es Herr Kostolany. Der idealtypische Langfristinvestor ist überzeugt, daß eine tradingorientierte Strategie seiner Buy-and-Hold-Politik unterlegen sein muß, da es unmöglich sei, die Hoch- und Tiefpunkte von Kurszyklen zu antizipieren. Außerdem, stellt man Transaktions- und Informationskosten zusätzlich in die Vergleichsrechnung, so sieht die Bilanz des Traders nach Meinung des Langfristinvestors noch trauriger aus.

Die gesamte Fondbranche lebt von dem Argument, das den Kleinanlegern, wann immer diese es hören wollen odern auch nicht, gebetsmühlenhaft ins Ohr geträufelt wird: Auf Sicht von 10 Jahren könne man mit einem gut diversifizierten Portfolio von Blue Chips nichts verlieren, im Gegenteil, die Aktie schlage auf lange Sicht jede andere Geldanlage und Durchschnittsrenditen von 12% p.a. seien, wenn man nur lange dabei bleiben würde, in jedem Falle realistisch. Einen medienpopulären Fürsprecher dieser Theorie hat man hierbei in Raimund Brichta, dem Chefkommentator der n-tv-Telebörse gefunden, der diese Thesen scheinbar ebenso unreflektiert nachbetet, wie viele Berater am Bankschalter.

Doch ist dies wirklich so? Erzielt der Langfristanleger die höheren Durchschnittsrenditen? Tendiert sein Verlustrisiko nach ca. zehn Jahren tasächlich gegen Null? Sind 12% Rendite p.a. realistisch, wenn man länger als 10 Jahre investiert bleibt? Wieviel hiervon ist Wunsch, wieviel ist Wirklichkeit?

Die folgende Analyse wird diesen Fragen nachgehen, indem  Buy-and-Hold-Strategien im DAX seit 1959 bis Ultimo Oktober 1999 mit unterschiedlichen Haltedauern zugrundegelegt werden. Das Ergebnis wird Sie vielleicht überraschen, evtl. nachdenklich stimmen, evtl. sogar erbost zu Ihrem Anlageberater am Bankschalter laufen lassen, denn man hat Ihnen in nicht unerheblichem Maße einen Bären aufgebunden.
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Der ganze Artikel mit Charts
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4 Schluß

Wie die Analyse gezeigt hat, verbergen sich hinter den Aussagen vieler Börsenmedien, Banken und Investmenthäuser schlichtweg werbewirksame Halbwahrheiten, die Sie als Geldanleger sehr kritisch hinterfragen sollten. Langfristinvestoren wie Warren Buffett haben aus der Sicht der Statistik schlichtweg dahingehend Glück gehabt, ihre Strategie in einer für diese Strategie günstigen Börsenphase angewendet zu haben. Je nachdem, welche Börsenphasen man extrahieren würde, findet man Abschnitte, in denen der Buy-and-Hold-Stratege Teilnehmer eines Nullsummenspiels gewesen wäre oder sogar kräftig verloren hätte.

Sie sollten sich, so sie langfristig in deutsche Standardwerte investieren wollen, mit einer Mindestanlagedauer von 24 Jahren anfreunden, wenn Sie nominelle Verluste vermeiden wollen und realistischerweise die Plankalkulation ihrer Altersvorsorge mit einer jährlichen Rendite von ca. 5,4 bis 5,8% ansetzen und nicht mit den marktschreierischen 10 oder 12 %, die die Altersvorsorgeindustrie in Aussicht stellt. Unter diesen gesichtspunkten betrachtet sind Kapitallebensversicherunge, Bonds und offene Investmentfonds nicht so unattraktiv, wie derzeit dem unbedarften Anleger Glauben gemacht wird - nur die gebühren- und Speseneinnahmen der Banken würden nicht so hoch ausfallen.


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Grüße

NL  Buy-and-Hold DAX - Anspruch und Wirklichkeit 1285424  
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Buy-and-Hold Dow Jones

 
30.11.03 11:27
#2
http://www.elliott-waves.com/10y-dow-rendite.htm

Fazit dieser Analyse - und es sollte auch das Fazit der Bock'schen Analyse sein:

Statistiken lassen keinerlei Aussagen über die Zukunft zu. Jedoch ist ziemlich klar - aber das sagt auch der gesunde Menschenverstand - dass NICHT mit durchschnittlichen Gewinnen von 12,9 % oder gar 22,6 % über einen längeren Zeitraum zu rechnen ist, eher mit 5 % bis 6 %. Und genau das ist auch das Ergebnis der Analyse von Robert Bock mit Daten des DAX über die letzten 40 Jahre.

Wer also in Aktien anstatt in Staatspapiere investiert, glaubt, besser zu sein als der Durchschnitt. Na dann: Viel Erfolg!

Ich glaube immer noch - Sie wissen das - dass mit der Elliott-Wellen-Methode der Durchschnitt zu schlagen ist. Und die Hauptaussage für die nächsten Jahre lautet: Nach 20 extrem "fetten" Jahren kommen extrem "magere".


©  Jürgen Küßner


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Grüße

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hjw2:

test

 
30.11.03 12:26
#3

http://www.geldcrash.de

Unser Service für Sie: Tipps für ihre Geldanlage

Um eine vernünftige Anlagestrategie im unsicheren Marktumfeld zu entwickeln, ist es vorher nötig, die grundsätzliche Entwicklung des Finanzmarktes und die daraus abgeleitete Entwicklung der Börsenwerte verstanden zu haben (siehe auch Anlage-Kurzseminar).
Danach wird dann klar, welche Risiken etwa durch Schulden entstehen und warum Sicherheit und Liquidität der Geldanlage vor der Rendite stehen, oder warum man beispielsweise nur begrenzt in den Dollarraum investieren sollte. Daß die weitere Konjunkturentwicklung auf eher wackligen Füßen steht und deshalb eine vernünftige Geldanlagestrategie nötig ist, wird dann ebenfalls deutlich.
Das wichtigste ist, Schulden heute möglichst zu vermeiden, weil Sie sonst in einer Krisensituation mit einer deflationären Aufwertung der Kredite, steigenden Zinsen und unter Umständen rabiaten Forderungen der Banken konfrontiert werden könnten.
Kredite lohnen sich im unsicheren Marktumfeld eigentlich nur dann, wenn diese innerhalb kurzer Zeit wieder abgetragen werden können. Sowohl in der Deflation, wie auch in der Inflation drohen sonst starke Einbußen.


Hier gilt heute wieder der Grundsatz unserer Großeltern, daß man sich nur dann etwas leisten kann, wenn man vorher gespart hat. Verzichten Sie lieber einmal auf etwas, als durch Schulden in Abhängigkeit zu geraten und Ihre Sicherheit zu verspielen. Haben Sie schon laufende Kredite, dann hat die Tilgung derselben absoluten Vorrang vor allen anderen Geldentscheidungen. Achten Sie dabei auf eine möglichst langlaufende Zinsfestschreibung, um nicht durch steigende Zinsen in einem unsicheren Marktumfeld überrascht zu werden. Vor allem als Unternehmer sollten Sie entsprechende Tips beachten.
Haben Sie keine Schulden und etwas Erspartes, dann stellt sich die Frage nach der sicheren Geldanlage.

Was ist bei der Geldanlage wichtig?
In einer weltweiten Schuldenkrise nimmt die Unsicherheit auf dem Finanzmarkt enorm zu, da niemand mehr weiß, welche Geldanlagen überhaupt noch zu realisieren sind oder welche Unternehmen und Banken schon bankrott sind.
Dadurch ergibt sich ein Risikozuschlag zum Zins, da der Geldverleiher sich das gestiegene Verlustrisiko vom Schuldner bezahlen läßt. Weil die Zinsen dann massiv steigen, hat dies teilweise verheerende Auswirkungen auf viele Geldanlageprodukte:
So stürzen beispielsweise festverzinsliche Wertpapiere im Kurs ab und zwar je länger die Laufzeit, umso deutlicher. Zusätzlich dazu fällt der Kurs noch weiter durch die aufkommende Unsicherheit und den Rückgang der Kaufnachfrage nach solchen Wertpapieren. Nach der Rußlandkrise mußten beispielsweise die Besitzer russischer Staatsanleihen Kursverluste von bis zu 90 Prozent hinnehmen. In der Konsequenz heißt dies, daß man nur kurzlaufende Papiere von Schuldnern mit hoher Bonität kaufen sollte.
Gleichzeitig verfallen die Aktienwerte an der Börse, einmal weil den Unternehmen der Boden unter den Füßen weggezogen wird und die aufkommende Unsicherheit zu Aktienverkäufen führt. Die Aktienanlage muß deshalb gründlich geplant sein. Unternehmen, welche in einer Krise keine Rolle mehr spielen, sind deshalb zu meiden.
Mit den Anleihen und den Aktien verfallen dann auch gleichzeitig die auf ihnen aufbauenden Fondanteile. Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, daß die Anlage in einem Aktienfond sicherer ist, als eine Direktinvestition in Aktien. Im Gegenteil: Die Fondanlage ist unberechenbarer, da Sie weder über die konkreten Investitionen des Fondmanagers informiert sind, noch auf dessen Handlungsweise einen Einfluß haben. Schnell sind solche Fonds dann am Ende und das Vermögen verloren, während Sie bei der Direktanlage selbst agieren können und auch die Kontrolle behalten.
Schnell wird hier schon deutlich, daß es im Hinblick auf eine Schuldenkrise wichtig ist, immer nur kurzfristig zu investieren. Das Geld muß ständig verfügbar sein. Was nutzt Ihnen eine hochrentable Geldanlage in der Krise, wenn Sie erst in 5 Jahren darauf zugreifen können? In der Deflation geht Ihre Bank bankrott und in der Inflation ist Ihr Geld entwertet, bis Sie es wieder erhalten.

Also Grundsatz: Liquidität und Verfügbarkeit der Geldanlage geht vor Rendite!

Ein weiterer oft übersehener Punkt kommt dazu: Je höher die Rendite, um so höher auch das Risiko! Viele Anleger sind heute Renditen von bis zu 20 Prozent gewohnt. Sorglos wird in Schwellenländer oder Technologiefonds investiert nur immer mit Blick auf die hohe Rendite. Kaum jemand fragt, warum die Rendite überhaupt so hoch ist. Sie ist deshalb so hoch, weil zum Zins ein hoher Risikozuschlag kommt. Bei normaler Rendite würde gar niemand in solch riskanten Bereichen investieren, darum hat man es nötig, mit "Superrenditen" zu locken. Gerade in den letzten Jahren mußten dabei zunehmend Anleger erkennen, daß die "Superrendite" oft mit einem Totalverlust bezahlt werden mußte. Eine Verzinsung, höher als normal, sollte deshalb schon zur Vorsicht mahnen.
Beliebt wurden in letzter Zeit auch Auslandsanlagen, weil hier wieder hohe Renditen versprochen wurden. Vergessen wird dabei jedoch, daß man weder Einfluß auf das jeweilige Land hat, noch die dortigen Verhältnisse komplett durchschauen kann. Was ist, wenn beispielsweise die Türkei Bankrott anmeldet, zuerst die Rückzahlung Ihrer türkischen Anleihen entgegen den Vereinbarungen verlängert und am Ende gar nicht mehr zahlt? In einer weltweiten Schuldenkrise, wenn jedes Land nur noch die eigenen Verhältnisse berücksichtigt, gehen solche Anlageformen als erstes verloren. Das bedeutet, daß eine Geldanlage auch geographisch immer erreichbar sein muß. Was machen Sie, wenn aus der Türkei keine Überweisungen mehr möglich sind? Dann muß das Anlageland so nah sein, daß man es relativ einfach erreichen kann.
Nochmals die wichtigsten Regeln für die Geldanlage vor einer Schuldenkrise:
Keine Schulden!!!
Kurzfristige Anlageformen, ständig verfügbar
Keine riskanten, hochverzinsten Geldanlagen - je höher die Rendite, um so größer das Risiko
Liquidität (= schnelle Verfügbarkeit) geht vor Rendite
Das Geld muß sowohl zeitlich, als auch geographisch immer zu erreichen sein
Wer viel Geld besitzt, kann mit einem Teil davon Risiken eingehen, als Kleinsparer sollten Sie allerdings mehr darauf achten, daß Ihr sauer Erspartes nicht verloren geht. Streuen Sie deshalb Ihr Geld und investieren Sie beispielsweise in Geldmarktkonten, bei denen Sie täglich auf Ihr Erspartes zugreifen können. Am besten ist es, diese Konten bei verschiedenen Banken zu führen.
Auch die teilweise Geldanlage in Gold, Silber sowie Bargeld (vor allem in Schweizer Franken) - alles im versicherten Schließfach der Bank - kann sich im Crashfall als überaus vorteilhaft erweisen. Dies dient dann im Fall einer plötzlichen schweren Krise Ihrer Absicherung mit maximaler Liquidität.
Wie könnte solch eine Anlage aussehen?
Ein Vermögen bis 30.000 DM Könnten Sie beispielsweise zu je einem Drittel in Gold sowie Schweizer Franken und D-Mark bzw. Euro im versicherten Schließfach einer Bank deponieren - besser mehrere Schließfächer bei verschiedenen Banken.
Was über 30.000 DM bis 100.000 DM investieren Sie in verschiedene, täglich fällige Geldmarktkonten.
Beträge über 100.000 DM überlegt in konservative Fonds, kurzlaufende Anleihen bester Bonität, sichere Aktienwerte (Versorgerwerte, Goldminen) investieren.
Der Erwerb von Immobilien oder Grundstücken lohnt sich indes nur, wenn Sie sich nicht verschulden müssen und diese auch selbst nutzen. Beim heutigen überspekulierten Preisniveau auf diesem Sektor lohnt sich eine vermietete Immobilie kaum. Bereits seit einigen Jahren steigen diese Werte kaum noch und werden in der Krise, wegen steigenden Zwangsverkäufe überschuldeter Hausbesitzer, drastisch zu fallen beginnen. In der Weltwirtschaftskrise der dreißiger Jahre verfielen Immobilienwerte beispielweise innerhalb weniger Jahre um nahezu 90 Prozent.
Retten Sie Ihr Geld
Für Sie ist es in diesem Umfeld wichtig Ihr Vermögen abzusichern, um unsicheren Marktumfeld als Gewinner dazustehen. Dies ist nur dann möglich, wenn Sie über fundiertes Hintergrundwissen verfügen und die kommende Entwicklung einschätzen können.


Weitere Anlagetips:

Risiko Dollar
Unternehmen und Schulden

Konjunkturaufschwung mit Risiken

Gefahren durch Schulden

Anleger-Kurzseminar


Überschuldung - Ihr Geld und Unternehmen in Gefahr?

Zu kaum einer Zeit war überlegte Geldanlage so wichtig wie gerade heute. Ein unsicheres Marktumfeld, begleitet von Krisen und weltweiten Spannungen entwickelt sich zu einer zunehmenden Gefahr für Ihr sicher geglaubtes Vermögen.
Wo liegt das Problem?
Die gesamten Schulden wachsen heute überall auf der Welt viel schneller als die Produktivität. So steigen die Kredite beispielsweise in Deutschland mehr als 2,5 mal schneller als das Bruttosozialprodukt (Abb. 1) - ähnlich sieht es in Österreich und der Schweiz aus. In Amerika ist es sogar noch schlimmer: Hier müssen für jeden Dollar Zuwachs an Produktivität ganze vier Dollar neue Schulden in Anspruch genommen werden. Logische Folge davon ist, daß es zunehmend schwieriger wird, die Zinslasten für den Schuldenberg zu bezahlen. Auch “Sparen” durch den Staat und die Unternehmen hilft hier nicht weiter, weil eine Unterbrechung der Kreditaufnahme in unserem System unmittelbar eine Depression wegen mangelnder Investitionen zur Folge hätte.

Die Schulden steigen (bspw. in Deutschland) 2 ½ mal schneller als die Wertschöpfung!

Was bedeutet dies?
Zunehmend belasten die explodierenden Kapitalkosten damit die Finanzkraft der Unternehmen - die Gewinne in der Wirtschaft fallen langfristig. Damit verbunden ist langfristig eine schlechtere Entwicklung der Börsenwerte, da den hohen Aktiennotierungen zunehmend keine reale Gegenleistung mehr gegenübersteht. Weil die Betriebe durch die Kreditkosten immer mehr dazu gezwungen sind Arbeitskräfte auf die Straße zu setzen, kommt es zu einer steigenden Arbeitslosigkeit. Damit sinkt die Kaufkraft der breiten Bevölkerung und die Unternehmensergebnisse verdüstern sich. Durchdachte Anlage- und Investitionsentscheidungen mit der richtigen Strategie sind deshalb heute unverzichtbar.


Risiko Dollar


Wer sein Geld in Amerika anlegen möchte, sollte sich über die Risiken im klaren sein. Der steigende Dollar verleitet heute viele dazu, über größere Engagements in Übersee nachzudenken. Manche Anleger rechnen dabei mit einer weiteren Abschwächung des Euros und einer entsprechenden Stärkung des Dollars, womit Gewinne durch den Wechselkurs verbunden wären. Vergessen werden dabei häufig die fundamentalen Hintergründe, welche die Wechselkurse langfristig beeinflußen und dabei sogar einen heute schon überbewerteten Dollar anzeigen:

Das amerikanische Handelsbilanzdefizit: Das Defizit in der Handelsbilanz von Amerika wird ständig größer. Dieses lag im Jahr 2002 bereits bei fast 500 Mrd. US-Dollar - ein kritischer Rekordwert für ein Industrieland. Ursache für die Entwicklung sind vermehrte Ausgaben für Importe im Vergleich zu den Exporten. Die Differenz zwischen hohen Einfuhren und geringeren Ausfuhren muß durch Verschuldung im Ausland geschlossen werden - die USA müssen sich damit zunehmend kapital im Ausland für den Konsum borgen. Die Marktkräfte regulieren normalerweise ein solches Defizit durch einen sinkenden Dollarkurs. Da jedoch immer mehr Kapital in Erwartung einer weiter boomenden Wirtschaft strömt, steigt der Dollar sogar entgegen den Marktgesetzen. Damit werden zunehmend Ungleichgewichte aufgebaut: Die Auslandsverschuldung der Vereinigten Staaten steigt immer schneller und das Risiko einer Geldanlage steigt. Da die Marktgesetze nicht dauerhaft ignoriert werden können, besteht die Möglichkeit, daß durch einen äußeren Auslöser sich die Entwicklung schlagartig ins Gegenteil verkehren: Der Dollar sinkt, der Geldstrom dreht sich um - es kommt zu einer Kapitalflucht aus Amerika und der Dollar kommt weiter unter Druck. Da dann Aktien und Anleihen von Ausländern abgestoßen werden, fallen die Börsenkurse und steigen die Zinsen.

Welche Konsequenzen würden sich daraus für den Anleger ergeben? In diesem Szenario muß der Anleger in den Vereinigten Staaten mit einem deutlichen Wechselkursverlust rechnen. Zusätzlich wäre mit Kursverlusten aus Aktieninvestments und Wertverlusten bei Anleihen zu rechnen. Die Erfahrung aus der Marktentwicklung zeigt, daß sich der Zeitpunkt für die Trendwende schlecht vorhersehen läßt. Je weiter sich allerdings die Ungleichgewichte durch einen steigenden Dollar und damit einer zunehmenden Verschuldung aufbauen, umso massiver könnte der Dollarfall aussehen.
Was soll der Anleger tun? Dem Investor sind beim gegenwärtig überbewerteten Dollarniveau kaum noch Engagements in den USA zu empfehlen. Im Gegenteil: Es sollte sogar über eine Untergewichtung des amerikanischen Sektors im Depot nachgedacht werden. Zusätzlich würden sich auch Absicherungen des Depotvolumens durch derivative Instrumente (Optionen) gegen einen Währungs- oder Kursverlust anbieten.

Konjunkturaufschwung mit Risiken

In steigendem Ausmaß wurden bis vor kurzem die Erwartungen an das Wirtschaftswachstum von den meisten Institutionen nach oben gesetzt. In dieser Erwartung sollten Sie jedoch in Ihrer Unternehmensplanung nicht die Risiken für die Konjunkturentwicklung unterschätzen.
Als einen wenig beachteten Stolperstein für einen langfristigen, dauerhaften Aufschwung könnte sich die hohe Verschuldung vieler Unternehmen erweisen. Lag die gesamte Unternehmensverschuldung noch 1980 bei knapp 1400 Mrd. DM, wurde diese bis 1990 mit fast 3000 Mrd. DM mehr als verdoppelt und erreichte 1998 mit 5600 Mrd. DM einen viermal so hohen Stand, wie noch 1980. Demgegenüber konnte sich die Wirtschaftsleistung, also das Bruttosozialprodukt, in diesem Zeitraum nicht einmal verdoppeln. Die Verschuldung der Wirtschaft steigt also mehr als doppelt so schnell, wie die Produktivität.
Als Konsequenz ergibt sich, daß die Eigenkapitalquote vieler Unternehmen sehr dünn geworden ist, weil die Finanzierung zunehmend über Kredite erfolgt. Heute profitieren viele Betriebe noch von einem relativ niedrigen Zinssatz - doch was passiert, sollten die Zinsen (wie erwartet) wieder anziehen und die Kapitalkosten für die Unternehmen damit deutlich steigen? Dann würgen steigende Kreditkosten die Entwicklung vieler Unternehmen und damit die gesamte Konjunktur ab.
Welchen Vorteil können Sie aus diesem Wissen ziehen? Sie sollten jede Möglichkeit dazu nutzen, Ihren Eigenkapitalanteil im Unternehmen zu erhöhen. Langfristig gewinnen Sie dadurch gegenüber Ihren Konkurrenten einen Vorteil, da Ihre Kapitalkosten nicht unerwartet ansteigen und damit Ihre Planungen über den Haufen werfen.


Unternehmen und Schulden

Wie wir gesehen haben, arbeiten die Unternehmen heute nur noch mit wenig Eigenkapital. Entsprechend groß sind die aufgenommenen Kredite, welche die Betriebe in konjunkturschwachen Phasen erwürgen. Wenn es nun noch zu einer großen Schuldenkrise kommt, dann werden die Unternehmensgewinne als erstes davon betroffen werden. Einmal kommen die Betriebe von der Kundenseite unter Druck: Da der Absatz zurückgeht, muß das Unternehmen die Preise senken, um überhaupt noch verkaufen zu können, was den Gewinn dahinschmelzen läßt. Zum anderen kommt der Druck von der Kapitalseite her: Einmal steigen die Zinsen und damit die Kapitalkosten, zum anderen wollen die Banken möglichst schnell vergebene Kredite wieder eintreiben. Es werden Kreditlinien gesperrt und neue Finanzierungen abgelehnt. Unternehmen mit großer Fremdkapitalquote sind unter diesen Umständen schnell am Ende. Also muß die Konsequenz lauten: Die Eigenkapitalquote soll im Unternehmen so hoch wie möglich sein! Da das Schuldensystem schon heute die Kaufkraft der Bevölkerung in immer schnellerem Ausmaß nach unten drückt, muß in Zukunft der Absatz eines Durchschnittsunternehmens sinken. Das bedeutet, daß große Investitionen, welche nicht sofort Gewinne abwerfen, sehr zu überlegen sind. Statt neue Kredite für Neuanschaffungen aufzunehmen kann es im Schuldenszenario viel sinnvoller sein, Kredite zu tilgen. Selbst wenn ein Konkurrenzunternehmen anfangs durch Neuinvestitionen Marktanteile gewinnt, sieht es in der kommenden Schuldenkrise völlig anders aus: Dann gewinnen die Betriebe, welche rechtzeitig die Kreditlast reduziert haben. Diese überleben die Krise und können hinterher umso größere Marktanteile gewinnen. Lieber kleinere Brötchen backen, als in die Schuldenfalle zu laufen. (Siehe auch: Risiken durch Schulden)
Also: Überlegen Sie dreimal, ob sich neue Kredite in Zukunft wirklich lohnen!
Überhaupt sollten alle Fixkosten, so flexibel und klein wie möglich gehalten werden. Vermeiden Sie langfristige Zulieferverträge, welche Sie in der Krise ins schleudern bringen könnten. Lieber etwas höhere Preise bezahlen, als sich abhängig machen. In der Deflation sinken dann ohnehin die Preise.
Wenn sich Schulden nicht vermeiden lassen, dann sollten Sie wenigstens die Rechtsform des Unternehmens so wählen, daß Sie persönlich nicht haftbar sind. Wandeln Sie Ihr kleines Einzelunternehmen lieber in eine GmbH um, bei der Sie nur mit dem Betriebsvermögen haften. Es wäre sogar zu überlegen, ob man nicht ein noch laufendes Unternehmen lukrativ verkaufen sollte und erst nach der Krise wieder günstig einsteigen und weitermachen sollte.
Selbstverständlich gilt auch hier wieder, daß die Zinsfestschreibung für aufgenommene Kredite so lange wie möglich sein sollte. Wenn Sie Kredite durch eine Lebensversicherung absichern, überlegen Sie, ob es statt einer Kapital- auch eine Risikolebensversicherung sein kann. Hier sollten Sie so wenig Kapital wie möglich binden.
Zusammenfassung
Weil ein unsicheres Marktumfeld im heutigen System unausweichlich ist, ist die persönliche Vorbereitung unerläßlich. Verschuldung sollte vermiedenwerden, da sowohl die Deflation, als auch die Inflation die Lasten extrem erhöht. Bei vorhandenen Schulden sollte die Kreditlaufzeit mit Zinsfestschreibung möglichst lange sein. Bei der Geldanlage muß unbedingt der Sicherheit und der Liquidität Vorrang vor der Rendite eingeräumt werden. Das Vermögen ist darüberhinaus stufenweise anzulegen. Unternehmer sollten eine weitere Verschuldung unbedingt genau überdenken, da die kommende Schuldenkrise zu stark einbrechenden Umsätzen führen wird und die Schulden dann den Betrieb ersticken.


Gefahren durch Schulden

Verschuldung bedeutet Verlust der Freiheit!
Die wenigsten sind sich darüber im klaren, wie lange eine eingegangene Kreditverpflichtung den Schuldner bindet und wieviel mehr er letztlich mit Zins und Zinseszins zurückzahlen muß, als er geliehen hatte. Angenommen, Sie hätten für eine Immobilie einen Hypothekenkredit von 300000 DM zu 6% im Jahr genommen. Dann müßten Sie dreißig Jahre lang, jedes Jahr (bei einer Tilgung von 1,265%) 21795 DM zurückzahlen. Allein an Zins würden Sie komplett 353840 DM in den dreißig Jahren zahlen.
Das bedeutet, für diesen Kredit müßten Sie mehr als den doppelten, ausgeliehenen Betrag zurückzahlen. Im Fall einer Krise, unter den besprochenen Szenarien, würde Ihre Verschuldung einen großen Verlust von Freiheit bedeuten. Sie sind dann auf das Wohlwollen des Gläubigers angewiesen und können keinen eigenen Krisenplan entwerfen.
Schulden in der Deflation
In einer deflationären Phase sinkt Ihr persönliches Einkommen schnell, Ihr Kredit muß jedoch weiter in gleichbleibender Höhe bedient werden. Innerhalb kurzer Zeit können Sie dann möglicherweise den Kredit nicht mehr vorschriftsmäßig bedienen, es kommt zur Zwangsvollstreckung. Doch auch wenn Sie Ihre Verpflichtung weiter erfüllen, besteht Gefahr durch die Schuldverpflichtung. Das meist unterschätzte Risiko der Verschuldung liegt hier für Sie darin, daß die als Sicherheit für die Banken eingetragenen Vermögenswerte in der Deflation rasch an Wert verlieren. Die Bank für internationalen Zahlungsausgleich wies bereits darauf hin, daß sich ein anhaltend sinkendes Preisniveau als gravierendes Problem für die Banken erweisen könnte, wenn die Kreditsicherheiten an Wert verlieren. Die Banken wären dann gezwungen, ihre Kreditpolitik zu verschärfen. Die Kreditinstitute werden, um ihre Zahlungsfähigkeit und die Entstehung "fauler", also ungedeckter Kredite zu verhindern, schnell von der Zwangsversteigerung Gebrauch machen. Da viele Pfandobjekte in der Krise verkauft werden, sinken die Preise drastisch. Bei einer Zwangsversteigerung wird deshalb Ihre Kreditsicherheit weit unter dem heutigen Preis verkauft. Sie haben dann beispielsweise Ihr Haus verloren, bleiben jedoch, da der Verkaufspreis nicht den Kredit abdecken konnte, weiter mit Schulden beladen zurück. Unter Umständen ist im Fall einer schweren Depression auch mit einer Verschärfung der Gesetzeslage zu rechnen, um Banken vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Dies würde bedeuten, daß von der Zwangsvollstreckung schneller, als heute üblich Gebrauch gemacht würde. Jedoch wirkt sich nicht nur die Deflation auf Sie als den Schuldner ungünstig aus, sondern auch die Inflation führt schnell zu untragbaren Bedingungen.
Schulden in der Inflation
Die meisten Menschen verfallen der Annahme, daß eine Inflation ihre Schulden entwerten würde. Jedoch gilt dies allenfalls im seltenen Fall einer Hyperinflation. Bei einer normalen Inflation erhöht sich durch den preistreibenden Effekt der Kreditzins, weil der Geldverleiher die zu erwartende Preissteigerungsrate auf den Zins aufschlägt, um nach Rückzahlung der Schuld nicht weniger Kaufkraft als ausgeliehen zurück zu bekommen. Angenommen, Sie hätten sich mit 100000 DM bei 5% Jahreszins und 0% Inflation verschuldet, dann bedeutet dies eine Zinslast von 5000 DM im Jahr. Steigt nun die Inflation plötzlich um 5 Prozentpunkte an, so steigt der Kreditzins auf 10% (5% Zins + 5% Inflation). Ihre Zinslast verdoppelt sich damit auf 10000 DM im Jahr. Wenn Sie nun noch einen Inflationsausgleich beim Lohn von 5% bekommen, so bedeutet dies bei einem Durchschnittslohn von 40000 DM netto im Jahr einen Inflationsausgleich von nur 2000 DM. Durch die Erhöhung der Preissteigerung müssen Sie also effektiv 3000 DM mehr Zinslast tragen als ohne Inflation. Dies bedeutet, daß eine steigende Inflationsrate für Sie genauso schnell den Ruin bedeuten kann wie eine Deflation. Verschuldung lohnt sich also, egal von welchem Szenario man ausgeht, für Sie kaum. Das Risiko durch die Schulden ist allerdings beträchtlich. Die rechtliche Lage sieht für Sie als Schuldner auch schlecht aus: Werden die Verpflichtungen schon heute nicht mehr pünktlich bedient, können die Gläubiger 30 Jahre aus Ihrem künftigen Einkommen vollstrecken. Mit der Aufnahme in das Schuldnerverzeichnis verlieren Sie außerdem die Kreditwürdigkeit und den Schutz vor unzulässiger Weitergabe persönlicher Daten.

 

Weitere Hintergrundinfos und Tips auch in den Grundlagen-Büchern

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Buy-and-Hold DAX - Anspruch und Wirklichkeit PM

@Nextlevel: Ich denke auch, dass man

 
#4
nicht an 12% p.a. glauben sollte, aber ich denke, dass der erste Artikel eine ziemlich wichtige Sache unter den Tisch fallen läßt:

Den DAX wie wir in heute kennen, gibt es erst seit 87(?). Die Werte von 1959 bis zu diesem Zeitpunkt sind durch Verknüpfung mit einem Index, den die Börsenzeitung berechnet hat, entstanden. Soweit ich weiss, war dies ein KURS-INDEX, also berücksichtigte keine Dividenden. Damit läßt der Artikel knappe 2% p. a. Performance also unter den Tisch fallen!

Im Gegenzug unterläßt der Artikel es aber auch, zu bemerken, dass das Investment-Vehikel Fonds i. A. durch die hohen Gebühren einen Teil der Performance einbüßt und ein Investment über Index-Zertifikate damals nicht möglich war.

Vielleicht gleichen sich diese beiden Sachen ja aus. :-)

bye, Paul.


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