Bushs strategischer Schachzug

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Bushs strategischer Schachzug NextLevel
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Bushs strategischer Schachzug

 
22.11.03 17:41
#1
[ Fundsache ]

>für große Bedeutung, die US können doch nicht einseitig gegenüber z.B. China Zölle erhöhen und wenn generell, dann werden sie selbst am mei0ten zu leiden haben. ???
>

Hallo André,

danke für den Text, der das Zoll-Gesetz sehr zutreffend einordnet, nämlich nicht als Ursache der Depression, sondern vielmehr als Begleiterscheinung. Man könnte vielleicht noch ergänzen: "als Verstärker".

Was Du ansprichst, ist die loose-loose-Situation eines Handelskriegs. Im Grunde müssen die Amerikaner aber ohnehin durch ein Tal der Tränen. Ich glaube, es geht um das Timing im Zusammenhang mit der Wahl. Bush möchte 2004 einen starken Dollar, um seine Konsumenten bei Laune zu halten. Er verprellt zwar weiterhin die wegrationalisierten Neu-Arbeitslosen aus dem verarbeitenden Gewerbe. Aber der Trend zur Verlagerung von Arbeitsplätzen aus den USA heraus ist mindestens zwei Jahrzehnte alt und der Politik des starken Dollars geschuldet, die Bush nicht zu verantworten hat, sondern Reagan. Mit dieser Tendenz mußte auch Bill Clinton leben und wurde trotzdem wiedergewählt.

Mit einer Dollar-Abwertung kann man zwar LANGFRISTIG Arbeitsplätze schaffen und somit auch LANGFRISTIG das Wählervolk für sich gewinnen. KURZFRISTIG kömmt es allerdings durch steigende Importpreise zu Mehr-Belastungen bei den Konsumenten. Und wegen Kapitalflucht-Kettenreaktionen müßte man die Zinsen anheben. Damit käme eine richtig harte Rezession. Bush könnte in einem solchen Umfeld schwerlich die Wahl gewinnen.

Er braucht noch bis November einen starken Dollar. Nach seiner Wiederwahl kann er nach machiavellistischer Maxime - alles Schlechte auf einen Schlag - den Dollar scharf abwerten lassen und dem Land die notwendige Rezeesion verpassen, aus der er es durch Investitionsgesetze usw. wieder herausholt.

Ein Handelskrieg ist für die Chinesen ein Damokles-Schwert insofern man sich in China eine große Kreditblase geschaffen hat und in Industrien investiert hat, die nur dann profitabel laufen, wenn ein steter Nachfragestrom aus den USA kommt. Versiegt dieser, sind jene in ihrer Existenz bedroht.

Also sollten die Chinesen tatsächlich im Hintergrund Gold kaufen, könnte Bush ihnen auf diesem Wege drohen. Da er selbst jetzt die Chinesen als die Bösen brandmarkt, nimmt er seinem Rivalen Howard Dean dessen schlagkräftigstes Argument aus dem Munde und würde am Ende trotzdem wiedergewählt, da das Wahlvolk in der chinesischen Bedrohung das Böse sieht und nicht in einer schlechten Wirtschaftspolitik des Präsidenten.

Die aggressive Anzettelung eines Handelskriegs mit China ist ergo ein strategischer Schachzug Bushs. Er wird die Wahl in beiden Fällen gewinnen, mit oder ohne explodierenden Goldpreis.

Da Bush diese Fakten bereits geschaffen hat, stehen die Chinesen schon jetzt als Verlierer fest. Sie können sich entscheiden zwischen Gold zu heutigen Vorzugspreisen bei gleichzeitiger Wirtschaftskrise oder noch einigen Monaten, bestenfalls Jahren, florierender Exporte nach USA.

Indem Bush so agiert, hat er potenziellen politischen Schaden von sich abgewendet, hält Howard Dean in Schach und zwingt die Chinesen gleichzeitig einzulenken.

Die hier vorgetragene Gedankenlinie wird zusätzlich gestützt durch die sehr liberale Rede, die Bush in London gehalten hat. Damit hat er allen Beunruhigten signalisiert, wo er und die USA langfristig stehen (nämlich als Proponenten des Feihandels) und wie der mögliche Handelskrieg mit China einzuordnen ist. Die Rede war wichtig, um die Europäer zu beruhigen, damit die nicht auch noch mit Gold-Käufen beginnen.

Bush spricht mit gespaltener Zunge. Er muß in diesem Punkt über außerordentlich fähige Berater verfügen.

Ich wette eine Flasche Roten, daß Bush wiedergewählt wird.

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Ob er die Wette wirklich gewinnt??

Grüße

NL  Bushs strategischer Schachzug 1275454  
Bushs strategischer Schachzug Müder Joe
Müder Joe:

Und ich wette eine Flasche Roten

 
22.11.03 19:25
#2
daß es keine Wahlen mehr gibt in US.
Bushs strategischer Schachzug NextLevel

Hmm und wer macht das US-Tschetschenien??

 
#3
Grüße

NL  Bushs strategischer Schachzug 1275517  


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