Der CF bei Bayer ist derzeit nicht wirklich überzeugend. Die eingesparte Dividende geht letztendlich für die Umstrukturierung (Stellenabbau=Abfindungen) und die Auszahlungen für bisher geschlossene Vergleiche u. Rechtskosten drauf.
Das drängendste Problem derzeit bei Bayer ist die Klagewelle um Glyphosat. Wie diese Thematik gelöst werden soll, dazu schweigt Anderson seit er im Amt ist. Wir haben jetzt einen geplanten Personalabbau mit voraussichtlich ordentlichen Kosten dafür, die Streichung der Dividende, als nächstes Voraussichtlich weitere Abschreibungen auf den Goodwill und voraussichtlich die Erhöhung der Rückstellungen.
Aber wie lösen wir Glyphosat ?
Ich hätte mir hier eine wesentlich smartere Lösung gewünscht. Letztendlich scheint Anderson der Blender zu sein, für den ihn manche halten.
Die Strategie scheint zu sein: Kosten mittelfristig runter (der Plan dafür klingt durchaus smart), Liquidität sichern, die Pipeline füllen und Glyphosat nach und nach abarbeiten.
Es scheint nun strategisch so, dass er erst mal die Zahlen und die Rentabilität der einzelnen Sparten auf Vordermann bringen möchte. Evtl. hören wir ja noch in der Zukunft etwas zur Aufspaltung.
Ich denke, der Wert von Pharma und Consumer Health für sich, zur Not auch unter Totalverlust weiter Teile von Crop Science wäre wesentlich höher als das, was wir aktuell an der Börse sehen.
Andersons Strategie scheint zum bisherigen Stand darauf abzuzielen, den Gesamtkonzern auf Sicht von 3 Jahren profitabler zu machen und erstmal zu erhalten.
Ich hätte anders entschieden, aber gut, so ist es nunmal.
Hinsichtlich des Aktienkurses wird es wohl noch dicker kommen. Die nächsten Tage werden Shortseller (heute war noch keine Gelegenheit sich ausreichend Aktien zu borgen) vermutlich ordentlich shorten. Ich halte Kurse um 25 oder 20 Euro nun für durchaus realistisch, so weh es mir tut dies zu sagen.