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Bayer AG

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Bayer AG 27,40 € +1,88%
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Bayer AG Starduster
Starduster:

Anderson

 
08.12.23 16:16
bringt Bayer auf Kurs.

www.handelsblatt.com/unternehmen/...d-gewaltig/100002333.html

www.handelsblatt.com/unternehmen/...wirtschaft/100002296.html

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Bayer AG Trader-123
Trader-123:

Mal sehen

 
08.12.23 16:44
Noch scheint kein Vertrauen dazu sein.
Schlechter als sein Vorgänger kann er es aber kaum machen..
Bayer AG lordslowhand
lordslowhand:

verdammte Bezahlschranken! :-(

 
08.12.23 17:00
Bayer AG thefan1
thefan1:

Handelsblatt

 
08.12.23 18:18
einfach für 1 € ein Probeabo abschließen und den Artikel lesen. Aber das sofortige
kündigen nicht vergessen ! So habt ihr 30 Tage das Handelsblatt für 1 €. Habe ich auch so gemacht.
Der Artikel ist sehr interessant, obwohl man so viel Neues nicht erfährt. Eher zur Person
B. Anderson gibts gute und neue Einblicke.
Sparbuch Schlüchtern Long !
Bayer AG St2023
St2023:

thefan1

 
08.12.23 18:33
kannst ja mal kopieren und hier reinsetzen.
Bayer AG vergissmichnicht
vergissmichni.:

Handelsblatt

 
08.12.23 21:33
Bill Anderson: „Der Wandel bei Bayer wird gewaltig“
Der Amerikaner hält das Modell alter Industriekonzerne für überkommen und will Bayer wachrütteln. Für die Trennung von Sparten nennt er im Interview klare Bedingungen.
Bert Fröndhoff, Theresa Rauffmann, Sebastian Matthes
08.12.2023 - 04:00 Uhr
Bayer AG vergissmichnicht
vergissmichni.:

Weiter gehts

 
08.12.23 21:35
Leverkusen. Zum ersten großen Interview ist Bayer-Chef Bill Anderson in die Handelsblatt-Redaktion nach Düsseldorf gekommen – im typisch lockeren Outfit mit Shirt und Sneakern. Es fällt schwer, den Amerikaner mit „Mr. Anderson“ anzusprechen. Er will das auch gar nicht.
Bill, Sie sind erst ein halbes Jahr Bayer-Chef, da erlebte das Unternehmen einen historischen Crash an der Börse. War Ihr Start schlimmer als erwartet?
Natürlich hätte ich mir einen besseren Start gewünscht. Mir war aber klar, dass dies ein sehr herausfordernder Job wird. Wir müssen Vertrauen zurückgewinnen. Im Unternehmen steckt ein riesiges Potenzial.
Wirklich? Von Bayer kommen so viele schlechte Nachrichten. Erst die milliardenschweren Rechtslasten durch Monsanto, jetzt der Flop beim wichtigsten Pharma-Forschungsprojekt Asundexian. Das Absturz an der Börse um 20 Prozent zeigt, was Anleger gerade von Bayer halten.
Das Pharma-Geschäft ist ein Hochrisikogeschäft, in dem Entwicklungsprojekte aus verschiedenen Gründen scheitern können. Bayer hat gezeigt, dass es in der Lage ist, Produkte mit Blockbuster-Potenzial erfolgreich auf den Markt zu bringen. Ich bin davon überzeugt, dass dies auch in der Zukunft gelingen wird. Auch deshalb bin ich hergekommen. Ich sehe mich in erster Linie in der Rolle eines Gestalters und Problemlösers. Das war schon immer mein Selbstverständnis.
Sie können die Situation bei Bayer aber jetzt nicht schönreden.
Ich rede gar nichts schön. Fakt ist aber auch: Wenn diese Studie zu Asundexian erst in zwei Jahren, kurz vor der Zulassung, hätte gestoppt werden müssen, wären wir in einer noch schlimmeren Lage. Natürlich ist die Situation insgesamt bitter für Bayer. Aber die Gründe dafür muss man auch in der Vergangenheit suchen.
Wo zum Beispiel?
Pharma ist ein Geschäft, in dem man heute den Grundstein für den künftigen Erfolg legt, der erst in etwa zehn Jahren eintritt. So lange dauert die Entwicklungs- und Zulassungsphase. In der Zeit, als es mit den Topmedikamenten Xarelto und Eylea aufwärtsging, wurde nicht genug in potenzielle neue Produkte investiert. Das wird jetzt sichtbar.
Vita Bill Anderson
Das Unternehmen

Der Manager
Bayer AG vergissmichnicht
vergissmichni.:

weiter

 
08.12.23 21:36
Das ändern Sie jetzt?
Das hat die Führung der Pharmadivision unter Stefan Oelrich schon vor einigen Jahren begonnen. Wir treiben unsere neue Forschungsstrategie konsequent voran. Und das führt zu einer schnellen Steigerung der Anzahl der Projekte in der frühen Entwicklungsphase, insbesondere in der Onkologie sowie bei den Zell- und Gentherapien.
Der Aufbau eines starken Pharma-Portfolios wird Jahre dauern.
Wir haben aktuell mehrere Projekte mit Blockbusterpotenzial in Phase III beziehungsweise in der Markteinführung. Vor allem in der frühen Entwicklungsphase sind wir über alle Indikationsgebiete gut aufgestellt. Richtig ist aber auch, dass wir gern mehr Kandidaten in der späteren Entwicklungsphase hätten.

Bayer könnte die Lücke mit Zukäufen füllen, hat dafür aber schlicht kein Geld.
Die Erfolgsbilanz großer Pharmakonzerne beim Kauf von beinahe marktreifen Arzneikandidaten ist durchwachsen. Sie kaufen teuer zu und erreichen selten ihre Ziele. Das ist nicht unsere Strategie. Wir werden möglicherweise einzelne Medikamentenkandidaten zukaufen, die in der Frühphase der Entwicklung stecken. Aber wir fokussieren uns in erster Linie auf das Potenzial unserer eigenen Forschung sowie auf die Zusammenarbeit mit externen Partnern.
Ist Bayer nächstes Jahr in einer besseren Verfassung, was die Ergebnisse angeht?
Auch wenn wir für das kommende Jahr eher schwache Wachstumsaussichten sehen: Der fundamentale Umbau des Unternehmens hat begonnen. Wir werden im Laufe der nächsten Jahre deutlich an Dynamik gewinnen und unsere Innovationen beschleunigen. Dies wird sich dann auch in unserer Performance widerspiegeln.
Sie wollen Organisation, Arbeitsweise und Kultur bei Bayer komplett erneuern, möglicherweise werden Geschäfte abgespalten. Was ist Ihr Ziel dabei?

Wir wollen Wert schaffen. Wenn ein Unternehmen keinen Wert für Kunden, Mitarbeiter, Anteilseigner und auch nicht für die Gesellschaft insgesamt schafft, dann wird es scheitern.


Bayer-Hauptverwaltung in Leverkusen: Zwölf Hierarchieebenen zwischen Vorstandschef und Kunden. Foto: mauritius images / Rupert Oberhäuser
Solche Sätze hört man oft von Managern, und sie klingen immer gut in Marketing-Präsentationen. Was wollen Sie denn anders machen als Ihre Vorgänger bei Bayer?
Meine Vorgänger haben den Schwerpunkt darauf gelegt, das Unternehmen auf attraktive Märkte zu fokussieren. Dazu wurden immer wieder große Geschäfte verkauft oder übernommen. Denken Sie an die Abspaltungen der Chemie- und Kunststoffgeschäfte in Lanxess und Covestro …
… oder an die umstrittene Übernahme von Monsanto für 63 Milliarden Dollar. War der Kauf des US-Saatgutherstellers ein Fehler?
Mit dem heutigen Wissen kann man viele Dinge anders betrachten. Ich finde die zugrunde liegende Strategie immer noch richtig, weil die Übernahme uns zu einem weltweit führenden Agrarunternehmen gemacht hat. Auf der anderen Seite steht die finanzielle Belastung durch die so nicht vorhersehbaren Rechtsstreitigkeiten. Das ist ein wesentlicher Grund, warum wir heute einen so hohen Schuldenstand haben.
Wann wird Bayer diese Rechtslast los?
Wir haben eine klare Strategie, um mit den Rechtsstreitigkeiten rund um Glyphosat umzugehen, und auch angemessene Rückstellungen gebildet. Wir werden aber sicher nicht das Geschäftsmodell der US-amerikanischen Klageindustrie unterstützen, um zu einem schnelleren Ende zu kommen.
Die Kläger gewinnen gerade viele Prozesse.
Wir haben neun der 14 jüngsten Prozesse gewonnen, und auf Basis der wissenschaftlichen Faktenlage gehen wir davon aus, dass uns das auch künftig gelingen wird. Allerdings ist das für Unternehmen im US-Rechtssystem mit Laienjurys nicht immer einfach.

Für Ihre Vorgänger stand also das Portfoliomanagement im Vordergrund. Und bei Ihnen?
Ich möchte Bayer zu einem der innovativsten und schnellsten Unternehmen weltweit machen. Dafür müssen wir unsere Strukturen und Prozesse komplett überarbeiten. Damit haben wir bereits begonnen, weil wir keine Zeit zu verlieren haben.
Nicht wenige Investoren sehen den schnellsten Hebel zur Wertsteigerung darin, dass Bayer seine Mischstruktur aus den Divisionen Agrarchemie, Pharma und rezeptfreie Arzneien aufspaltet und sich fokussiert.
Über diese Frage spreche ich derzeit viel mit Investoren. Die Meinungen gehen da durchaus auseinander: Die einen sagen, das Agrargeschäft passe nicht nach Deutschland, weil Deutschland moderne Agrartechnologie ablehne und die Landwirtschaft lieber so organisieren wolle wie vor hundert Jahren. Daher wäre die Sparte besser ein eigenständiger Konzern in den USA …
… mit Börsennotierung an der Wall Street?
Genau. Das ist aber nur eine Meinung. Eine andere Gruppe sagt: Das größte Problem seien die Schulden, und die würde man am schnellsten mit einem Verkauf der Division Consumer Health los, also der verschreibungsfreien Mittel.
Auch nachvollziehbar.
Und es gibt auch eine Gruppe, die möchte, dass das Unternehmen vor allem seine operative Performance verbessert und nicht in den nächsten zwei Jahren von einem großen Portfolio-Umbau oder Abspaltungen abgelenkt wird.
Wer für Veränderung nicht offen ist, wird es bei Bayer schwer haben.
Bill AndersonBayer-Chef
Welcher Gruppe gehören Sie an?
Entscheidend ist: Was wir tun, muss unterm Strich wertschaffend sein. Wir treiben den Umbau des Unternehmens zügig voran und prüfen gleichzeitig die Optionen zur Trennung von einzelnen Divisionen.
Nach welchen Kriterien tun Sie dies?
Wir müssen genau wissen, welche Auswirkungen solche Schritte hätten, etwa mit Blick auf Wertschaffung, einmalige Kosten, Dissynergien, Cashflow, Verschuldungsgrad, Steuereffekte und andere Kriterien. Nicht zuletzt spielt auch das Marktumfeld eine wichtige Rolle.

Eine Trennung von der Division Consumer Health wäre für Bayer ein schwieriger Schritt, denn man müsste sich von der Kernmarke Aspirin verabschieden. Dürfen Nostalgie und Historie eine Rolle spielen, wenn es um die Zukunft von Bayer geht?
Darum geht es nicht. Wenn man nach Abwägung aller Faktoren zu dem Schluss kommt, dass eine Entscheidung strategisch genau die richtige ist, dann muss man sie auch treffen.
Das dürften bei Bayer einige anders sehen.
Ich habe in Gesprächen mit Arbeitnehmervertretern, Aktionären und dem Aufsichtsrat immer deutlich gemacht: Es zählt nur, was nachhaltig Wert schafft. Und wenn man überzeugt ist, dass sich ein Geschäft außerhalb von Bayer besser entwickeln kann, muss man entsprechend handeln. Bayer hat übrigens genau das bewiesen, als man sich von Chemie und Kunststoffen trennte.
Wenn man alles unter einen Hut bringen will, könnte die Strategie so lauten: Die drei Divisionen bleiben erst mal unter dem Dach von Bayer, werden aber operativ und organisatorisch aufpoliert und so für eine Trennung in einigen Jahren vorbereitet.
Das ist jetzt reine Spekulation. Wir werden auf dem Kapitalmarkttag 2024 unseren Plan zur Zukunft von Bayer präsentieren.
„Wir wollen ein komplett neues Organisationsmodell aufbauen“
Wird es bis dahin Klarheit geben, wie viele Jobs im Zuge des Umbaus verloren gehen?
Es wird eine erhebliche Zahl werden, aber wir gehen den Umbau nicht mit einem festen Ziel zum Stellenabbau an. Es gibt kein typisches Programm, wie man es von Unternehmen aus der Vergangenheit kennt, nach dem Motto: x Prozent an Stellen müssen raus, der Rest bleibt, wie es war.
Was machen Sie anders?
Wir wollen ein komplett neues Organisationsmodell aufbauen, bei dem ausschließlich die Mission im Mittelpunkt steht und 95 Prozent der Entscheidungen nicht von Managern getroffen werden, sondern von den Mitarbeitern, die die Arbeit letztendlich machen. Hierbei arbeiten wir eng mit den Arbeitnehmervertretern zusammen.
Was stört Sie überhaupt daran, wie man bei Bayer arbeitet?
Es geht nicht allein um Bayer. Die meisten großen Industrieunternehmen stecken in einem überkommenen Betriebsmodell fest, das im Kern auf Hierarchien und Bürokratie aufbaut.


Der neue Bayer-Chef will weg von Hierarchien. Foto: REUTERS
Ist das Ihr Ernst? In den vergangenen 20 Jahren haben sich die Unternehmen wahrscheinlich so stark verändert wie nie zuvor.
Natürlich hat sich die Arbeitsweise weiterentwickelt, aber eben nur sehr langsam. Heute trägt vielleicht nicht mehr jeder Anzug und Krawatte, und man redet viel von Teamarbeit. Aber grundsätzlich ist die Art und Weise, wie Entscheidungen getroffen werden und Arbeit erledigt wird, immer noch so wie vor 50 Jahren.
Das müssen Sie erklären.
Vom Top-Management aus geht es in der Regel den ganzen Entscheidungsbaum runter, bis irgendwann etwas beim Kunden ankommt. In diesem Bürokratiesystem stecken wir fest. Dabei muss das Denken genau umgekehrt sein.
Wie erleben Sie das bei Bayer?
Es wird sehr viel kontrolliert und überwacht, wir haben Teams, die sich um die Effektivität des Marketings selbst in kleinen Ländern kümmern. Überall herrschen ausgeprägte Abstimmungs- und Planungsprozesse. Es gibt so viele feste Bayer-spezifische Regeln und Vorschriften, die zentralen Dokumente dazu haben 1362 Seiten.
>> Lesen Sie mehr: Warum die Aufspaltung von Bayer nun näher rückt
Und das hindert die Leute an der Arbeit?
Was am meisten bremst: Wir haben zwölf Ebenen zwischen dem CEO und dem Kunden. Auf jeder dieser Ebenen gibt es zahlreiche Manager, verbunden mit vielen Abstimmungsschleifen. Das ist ein tradiertes System, in dem Entscheidungen viel zu lange dauern. Das ist nicht gut für die Kunden, und die Mitarbeiter sind genervt.
Das sagen die offen?
Das Feedback an jedem Standort, den ich besucht habe, war: „Wir wollen Veränderung, wir wollen mehr Verantwortung, wir wollen die Dinge schneller und besser erledigen können.“ Das kenne ich auch von Firmen, bei denen ich vorher gearbeitet habe.
Die Probleme waren immer dieselben?
Im Grundsatz ja. Aber die Herangehensweise war unterschiedlich. Ich habe zuerst in Firmen mit 30 oder 500 Beschäftigten gearbeitet. Dort gab es nur vier bis sechs wichtige Abteilungen. Es war problemlos möglich, dass drei Mitarbeiter nur ein, zwei Stunden zusammensaßen, eine Lösung für etwas erarbeiteten, die Entscheidung trafen und mit der Umsetzung begannen.
„Es werden deutlich weniger Hierarchie-Ebenen sein“
Bayer ist dagegen eine Behörde?
Nicht nur Bayer. Bei Großunternehmen mit mehreren Tausend Mitarbeitern ändert es sich schlagartig. Dann sitzen da plötzlich viel mehr Leute zusammen am selben Problem, es kommen zig neue Abteilungen dazu. Die Bürokratiewelle rollt. Alle müssen sich wieder bei ihren Vorgesetzten rückversichern, die haben dann noch neuen Input, die nächsten Meetings werden aufwendig geplant. Nicht wenige Firmen stellen fest: Es gibt Leute, die werden nur fürs Bremsen bezahlt. Alles wird komplexer und für alle quälender.
Befürworter würden sagen: „Am Ende ist das Ergebnis besser.“
Das bezweifele ich. Gemessen am immensen Aufwand und deutlichen Zeitverlust – um wie viel denn? Mit minimalen Verbesserungen kann man Langsamkeit und Bürokratie nicht rechtfertigen. Man will doch nur ein Problem möglichst schnell im Sinne des Kunden lösen. Wir werden alles Unnötige aus den Prozessen herausnehmen, was nicht direkt auf die Erfüllung unserer Mission einzahlt und uns daran hindert, schneller zu werden.

Sie monieren, dass zwischen Ihnen und den Kunden zwölf Managementebenen liegen. Wie viele Hierarchie-Ebenen wollen Sie denn eliminieren, was wäre eine gute Zahl?
Da kann ich Ihnen heute noch keine genaue Zahl nennen. Es werden auf jeden Fall deutlich weniger sein als jetzt.
Weniger als die Hälfte?
Das kommt auf den jeweiligen Bereich an. Unternehmen, die diesen Weg bereits gegangen sind, haben die Anzahl der traditionellen Manager je nach Abteilung um 30 bis 80 Prozent reduziert.
So viel wird es auch bei Bayer sein?
Das wird sich zeigen. Wir sind mitten in einem Prozess.
Bei Ihrem vorherigen Arbeitgeber Roche haben Sie die Pharmasparte so umstrukturiert, wie Sie es jetzt bei Bayer planen. Die Pharmapipeline bei Roche sei nun aber ziemlich leer, kritisieren Marktbeobachter.
Bei Roche war ich für den Vertrieb, das Marketing, die Produktion und die Spätphasenentwicklung verantwortlich. In dieser Zeit haben wir das Ansehen bei Kunden in fast jedem Land verbessert und parallel drei Milliarden Dollar an Kosten eingespart. Dieses Geld haben wir dann in Forschung und Entwicklung gesteckt – die Ergebnisse wird man in einigen Jahren sehen. Die harten Fakten zeigen klar, dass unsere Maßnahmen gewirkt haben.


Das Management soll weg von „command and controll“. Foto: Bloomberg/Getty Images
Bayer-Mitarbeiter sollen künftig 95 Prozent der Entscheidungen selbst treffen. Schwer vorstellbar, wie das ohne Management funktionieren soll.
Wir haben kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sehr wohl in der Lage sind, Verantwortung zu übernehmen und eigenständig zu entscheiden. Es ist doch absurd, dass wir die besten Naturwissenschaftler aus den Universitäten holen, um ihnen dann mehrere Managementebenen vor die Nase zu setzen, die ihnen sagen, was sie zu tun und zu lassen haben.
Und was macht das Management?
Die Zeiten, in denen die Aufgaben des Managements zu 80 Prozent darin bestanden, auf Basis von Powerpoints Dinge zu prüfen und zu genehmigen, sind vorbei.
Wie sieht die neue Rolle aus?
Das Management muss weg von „command and control“ und stattdessen als Unterstützer und Wegbereiter für die Teams agieren. Das heißt, ein Umfeld zu schaffen, in dem die Teams ihre Prioritäten festlegen, Ressourcen zuteilen und Entscheidungen treffen können. Sollte es in den Teams einmal haken, so agieren die Führungskräfte als Coach. Sie sind auch dafür verantwortlich, dass Mitarbeiter ihr volles Potenzial entfalten können.
>> Lesen Sie auch: US-Anwälte erhöhen Druck auf Bayer
Und so wird bei Bayer schon gearbeitet?
Wir haben bereits die ersten 80 Teams an den Start gebracht, die nun im neuen System arbeiten. Es kommen laufend weitere hinzu. Das neue Modell ans Laufen zu kriegen ist eine Kernaufgabe des Managements. Schon jetzt zeigt sich, dass hier in kurzer Zeit eine enorme Energie freigesetzt wird, wenn nur die Bedürfnisse der Kunden im Mittelpunkt stehen.
Das heißt, die Mitarbeiter entscheiden zum großen Teil auch selbst, woran sie arbeiten?
Durchaus. Sie agieren nach einfachen Prinzipien und mit klaren Zielen. In diesem Rahmen haben sie einen maximalen Gestaltungsspielraum.
Klingt ein bisschen wie Waldorfkindergarten. Wer sorgt denn dafür, dass die Ergebnisse stimmen?
Die Teams sind dafür verantwortlich, Ergebnisse zu liefern. Dabei stehen die Mitarbeiter füreinander ein. Spätestens nach 90 Tagen wird Bilanz gezogen und bei Bedarf nachjustiert. Das Management schafft dafür den Rahmen und steht als Coach bereit.
„Es wird ein gewaltiger Wandel“
Da bricht doch das Chaos aus.
Wir haben einen klaren Plan, wie wir die Organisation Schritt für Schritt auf das neue System umstellen werden. Momentan sind über 2500 Kolleginnen und Kollegen involviert, bis Ende 2024 wollen wir jeden Teil des Unternehmens erreicht haben.
Größer könnte der Strukturwandel bei dem bislang sehr hierarchisch aufgestellten Bayer-Konzern nicht sein.
Es wird ein gewaltiger Wandel, das stimmt. Und wir gehen das mit dem notwendigen Respekt an. Ich erhalte aber schon jetzt viele positive Rückmeldungen aus der Belegschaft. Warum? Weil nur zehn Prozent unserer Mitarbeiter fest davon überzeugt sind, dass Entscheidungen bei uns derzeit auf der richtigen Ebene getroffen werden. Das werden wir ändern.
>> Lesen Sie mehr: Schwere Rückschläge für Bayers Strategie: Anleger strafen Aktie des Dax-Konzerns ab
Mitarbeiter, die jahrzehntelang auf eine bestimmte Art gearbeitet haben, müssen plötzlich Verantwortung für Dinge übernehmen, die sie noch nie zuvor getan haben.
Klar, aber die meisten Leute sagen nicht: „Nein, so will ich nicht arbeiten – ich mache lieber nur das, was mein Vorgesetzter mir sagt.“ Aus eigener Erfahrung weiß ich: Die Energie, die in einem solchen System freigesetzt wird, ist enorm.


Mitarbeiter sollen mehr Verantwortung übernehmen. Foto: AP
Viele werden sich aber nicht von einem auf den anderen Tag ändern wollen oder können.
Es gibt verschiedene Arten von Mitarbeitern. Die allermeisten wollen etwas Sinnvolles machen und sich weiterentwickeln. Sie sind für Veränderungen offen und wissen, dass sie in einem Jahr deutlich weiter sein werden als jetzt.
Und andere werden Sie feuern?
Es gibt Leute, bei denen sich alles um ihr Ego dreht oder die keine Lust auf Veränderung haben. Sie können vielleicht in einer traditionellen Arbeitsumgebung effektiv sein, aber sicher nicht in unserer. Wer für diese Veränderung nicht offen ist, wird es bei Bayer schwer haben.
Sie haben viele Stellen neu zu besetzen, haben in Ihrem Leben schon viele Führungskräfte ausgewählt. Was ist Ihnen bei Mitarbeitern wichtig? Worauf schauen Sie als Erstes?
Ich achte darauf, ob der Mensch neugierig ist, bescheiden und ob es ihm wirklich um die Sache geht oder nur um sich selbst. Wir brauchen Menschen, die bereit sind, sich voll und ganz auf die Mission einzulassen. In Teams, die von innen heraus geführt werden, ist man auf die Leute angewiesen, die sich ganz dem Produkt oder dem Kunden verschreiben. Die nicht ständig darüber nachdenken, wie sie sich selbst profilieren können.
Bill Anderson: Eine andere Führungskultur kann Antwort auf die Wirtschaftskrise sein
Ihr Verständnis unterscheidet sich ziemlich von dem anderer Dax-Chefs. Wie stark unterscheiden sich die deutsche Wirtschaft und Führungskultur von denen in den USA?
Traditionell geht es in den USA vor allem um den Shareholder-Value. In Europa fühlen sich die Unternehmen stärker dem breiteren Stakeholder-Value verpflichtet.
Worauf sollte der Fokus liegen?
Die besten Unternehmen sind die, die nicht ständig zwischen verschiedenen Interessen balancieren müssen, sondern diejenigen, die sich an ihrer Mission ausrichten. Solch ein Fokus hilft auch in schwierigen Zeiten wie diesen. Ich denke, dass eine andere Führungskultur und anders aufgebaute Unternehmen eine Antwort auf die Krise der deutschen Wirtschaft sein können.
Ist das Ihr Ernst? Die Unternehmen leiden unter hohen Energiepreisen, einem schwierigeren Welthandel und dem Konflikt zwischen China und den USA.
Alles richtig. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass einige Unternehmen zu kompliziert geworden sind und vergessen haben, was ihre eigentliche Mission ist – oder sie stellen diese Mission nicht mehr so heraus. Hier würde ein System helfen, das allen Mitarbeitern hilft, möglichst effektiv zur Umsetzung dieser Mission beizutragen. Denn das ist gut für die Kunden und für die Innovation.
Bill, vielen Dank für das Interview.
Mehr: Bayer-Chef – Der härteste Job der deutschen Wirtschaft

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Bayer AG vergissmichnicht
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Nächster Bericht

2
08.12.23 21:40
Dieser Mann hat den härtesten Job der deutschen Wirtschaft
Bill Anderson soll den Dax-Konzern aus der Krise führen. Der US-Amerikaner setzt auf eine radikal veränderte Führungsstruktur – und das Buch eines bekannten Management-Gurus.
Bert Fröndhoff, Theresa Rauffmann
08.12.2023 - 04:00 Uhr





Bill Anderson ist neuer Vorstandsvorsitzender der Bayer AG. Foto: mauritius images / Rupert Oberhäuser
Die Erwartungen an den neuen Bayer-Chef sind hoch. Bill Anderson soll den Pharma- und Agrarchemiekonzern aus der Krise führen. Doch Bayer ächzt unter einer hohen Schuldenlast, der Cashflow liegt bei null und immer mehr Investoren fordern eine Zerschlagung.
Andersons Rettungsplan ist umstritten. Der US-Amerikaner will Hierarchieebenen, Managementposten und Bürokratie radikal abbauen, immer wieder bezieht er sich dabei auf das Buch eines bekannten Management-Gurus.
Wie er die Zukunft des Konzerns sieht und wo er auch im Rest der deutschen Unternehmen Veränderungsbedarf erkennt, erzählt Anderson dem Handelsblatt in seinem ersten Interview als Bayer-Chef.
Als am Morgen des 20. November die Bayer-Aktie binnen weniger Minuten um nahezu 20 Prozent fällt, wendet sich Bill Anderson selbst an die Belegschaft. Der neue Chef von Bayer schickt einen elektronischen Brief an seine Beschäftigten, die geschockt auf den Kurseinbruch schauen: Fast acht Milliarden Euro Börsenwert sind futsch.

Zwei Tage zuvor war der Konzern erneut in einem Prozess rund um den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat verurteilt worden. 1,5 Milliarden Dollar soll Bayer an die Kläger zahlen. Noch mehr aber schockte die zweite Nachricht die Finanzmärkte. Bayer musste das Aus für sein wichtigstes Pharma-Forschungsprojekt eingestehen, für ein Mittel, das in ein paar Jahren den Blutgerinnungshemmer Xarelto als Milliardenbestseller beerben sollte.
Anderson ist erst seit Juni im Amt. Aber wie schwer dieser Rückschlag für Bayer ist, das weiß der Amerikaner. Man müsse „jetzt liefern und die Ziele erreichen“, beim internen Umbau „Vollgas geben“ und „sich selbst treu bleiben“, schreibt er den Bayer-Mitarbeitern. Der Bayer-Belegschaft spricht Anderson das „volle Vertrauen“ aus.
Als Reaktion auf das Schreiben melden sich Hunderte Mitarbeiter aus aller Welt im Intranet zu Wort. Es gibt kritische Töne, aber es überwiegt Trotz: „Jetzt ist die Zeit, Stärke zu beweisen“, steht dort, und: „Uns stehen die besten Zeiten noch bevor.“ Diese Hoffnung einzulösen ist Andersons Mission.
Bayer soll wieder stark werden, endlich aus dem Schatten der Vergangenheit rund um die Monsanto-Übernahme treten, sich aus starren internen Strukturen befreien. Deswegen hat der Aufsichtsrat den 57-jährigen Pharmaspezialisten von außen an die Spitze geholt.
Bayer AG vergissmichnicht
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3
08.12.23 21:41
Anderson verspricht Besserung. „Der fundamentale Umbau des Unternehmens hat begonnen. Wir werden im Laufe der nächsten Jahre deutlich an Dynamik gewinnen“, sagt er im Gespräch mit dem Handelsblatt. Es ist sein erstes großes Interview, seit er an der Spitze steht.
Im Gespräch wird deutlich: Der Amerikaner stellt alles infrage, weil er an nichts hängt. Erhalten bleiben soll nur, was Wert schafft und der Mission des Konzerns dient. Den Auftrag haben viele CEOs. Doch der Job in Leverkusen ist ein besonderer.

„Bayer steckt in einer ganz schwierigen Situation. Die Erwartungen an Bill Anderson sind riesig, die Ungeduld der Investoren steigt stetig. Auf der anderen Seite werden auch die Probleme größer“, sagt Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz.
Der Vertreter der Kleinaktionäre verfolgt das Geschehen beim Pharma- und Agrarchemiekonzern seit Langem und stellt fest: „Bill Anderson hat sicherlich den komplexesten und schwierigsten Job unter den CEOs in Deutschland.“ Ein Blick auf die Zahlen macht deutlich, was er meint:
Annähernd 50 Prozent des Börsenwerts hat Bayer binnen fünf Jahren verloren. Die aktuelle Marktkapitalisierung von 32 Milliarden Euro beträgt sogar nur noch weniger als ein Viertel des Höchststands aus 2015.
Das operative Geschäft läuft schwach. Bayer wird in diesem Jahr keine frei verfügbaren Barmittel erwirtschaften und wohl einen Nettoverlust einfahren. Die Aussichten auf 2024 sind mau.
Aktivistische Hedgefonds und andere Investoren erwarten von Anderson eine Konzernaufspaltung und Teilverkäufe. Doch dieser Schritt stößt auf großen internen Widerstand.


Weizenfeld in Großbritannien, Bayer-Logo: Wachstumshoffnungen der Agrarchemie haben sich nicht erfüllt. Foto: Bloomberg

Bayer wird die Last des Monsanto-Erbes nicht los. Fünf Glyphosat-Prozesse verlor der Konzern zuletzt. Das Klagerisiko steigt – und damit der Druck zu teureren außergerichtlichen Vergleichen.
Die Aussichten für die zentrale Pharmasparte haben sich nach dem jüngsten Forschungsflop erheblich eingetrübt. Aber für große Zukäufe vielversprechender Arzneiinnovationen, wie sie die großen amerikanischen Pharmakonzerne vorexerzieren, hat Bayer kein Geld.
Der Schuldenberg von 35 Milliarden Euro durch den Monsanto-Kauf drückt schwer auf die Finanzkraft. Es drohen höhere Zinslasten und eine Herabstufung durch die Ratingagenturen.
Der Anti-Bayer-Typ
Wer ist der Mann, der all dieses Unheil abwenden oder zumindest lindern soll? Auf dem bei Bayer so viele Hoffnungen ruhen, dem im Konzern aber auch eine gehörige Portion Skepsis entgegenschlägt?

Bill Anderson kommt locker und gut gelaunt daher, wann immer möglich trägt er Sneaker. Bis zu einem schlimmen Unfall vor einigen Jahren fuhr Anderson noch mit dem Skateboard durch die Gegend. An seinem Wohnort Düsseldorf hat er sich mit seiner Frau nicht für eine Luxusvilla im Vorort entschieden, sondern für das Leben in der Stadt, wo man ihn auch im Bistro nebenan antreffen kann. Die drei Kinder sind längst aus dem Haus und leben in Asien und den USA.
Kurz: Der Mann ist ein einziges Kontrastprogramm zum seit Jahrzehnten gewachsenen und eher förmlichen Bayer-Habitus. In der Sache gibt sich Anderson konsequent. Auf den beispiellosen Absturz sollen beispiellose Veränderungen folgen. „Der Wandel bei Bayer wird gewaltig“, sagt er.
Ob der neue CEO den Konzern aufspaltet, ist offen. Anderson lässt die Konsequenzen einer Trennung von einzelnen Bereichen von einem 30-köpfigen Team prüfen. Zugleich läuft der interne Umbau des 160 Jahre alten Traditionsunternehmens auf Hochtouren. Was Anderson plant, hat es so in keinem deutschen Großkonzern bisher gegeben.


Bill Anderson will seine Strategie im März 2024 vorstellen. Foto: Bayer AG
Die Zahl der zwölf bestehenden Hierarchie-Ebenen könnte je nach Bereich mehr als halbiert werden. Traditionelle Abteilungen stehen vor dem Aus, abgelöst von flexibel zusammengesetzten Teams, die sich selbst organisieren sollen. Das Konzept dafür entspringt einem Buch, das in den Führungsetagen bei Bayer mittlerweile als Bibel gilt: „Humanocracy“ heißt das Werk des amerikanischen Management-Gurus Gary Hamel.
Die Kernfrage darin lautet. Welche Art von Organisation entlockt den Menschen die beste Leistung? Autoritäre Organisationen, bei denen Kontrolle, Vorgaben und Bürokratie herrschen, schaffen dies nach Hamels Überzeugung nicht.
Bayer-CEO Anderson zitiert oft aus dem Buch und erzählt von Beispielen: Beim niederländischen Pflegedienstleister Buurtzorg organisieren sich rund eintausend Teams in der ambulanten Pflege vor Ort selbst und entscheiden gemeinsam, was verbessert werden soll. Die wenigen Führungskräfte dort verstehen sich als Coaches.


Unter dem neuen Bayer-Chef werden einige Management-Positionen wegfallen. Foto: Bloomberg/Getty Images
Spricht man mit Bayer-Mitarbeitern, sind die Reaktionen gemischt. Grundsätzlich hätten sehr viele und nicht nur jüngere Leute Lust auf Veränderung und eine neue Arbeitsweise, heißt es im Unternehmen. Zugleich seien aber auch die Verunsicherung und das Gefühl der Bedrohung bei vielen groß, weil der eigene Job wegfallen könnte. Arbeitnehmervertreter blicken teils sehr skeptisch auf den Wandel und befürchten einen massiven Stellenabbau.
Der Bayer-Chef spricht offen von einer „erheblichen Zahl“ an wegfallenden Positionen. Es wird vor allem das mittlere Management in Verwaltung und Vertrieb treffen. Doch die Erschütterungen dürften noch weiter gehen. Mehrere Top-Führungskräfte sind bereits weg, es werden nicht die letzten gewesen sein.
„Jeder bei Bayer bis hoch in den Vorstand muss sehen, ob er sich in dem neuen System wiederfinden kann“, sagt eine Führungskraft. Andersons Zauberwort lautet „Dynamic Shared Ownership“, auf Deutsch in etwa: dynamische, verteilte Verantwortung. In zahllosen Mitarbeitertreffen und Erklärungen hat der CEO seine Idee den Bayer-Leuten nahegebracht.

Intern kursiert eine Art Betriebsanleitung für den Umbau. Dort sind in einfachen Worten und bunten Zeichnungen die Schlüsselprinzipien aufgelistet: mehr Teamarbeit, weniger Komplexität, mehr unternehmerische Eigenverantwortung der Mitarbeiter mit Führungskräften als Coaches. Statt sich etwa mit monatelanger Budgetplanung fürs nächste Jahr herumzuschlagen, sollen die Teams im 90-Tage-Rhythmus entscheiden, was sie wofür brauchen.
>> Lesen Sie auch: US-Anwälte erhöhen Druck auf Bayer
Bei rund 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde das System schon eingeführt. Ein „One-Bayer-Catalyst-Team“ soll die Umstellung vorantreiben und interne Coaches ausbilden. 80 sogenannte „Mission-Teams“ sind im Einsatz: So arbeitet ein neu zusammengesetztes Team an der konkreten Mission, Marktanteile bei Nahrungsergänzungsmitteln zurückzugewinnen.
Organisationsexperten bewerten solche Veränderungen zunächst positiv. So wie Hannes Zacher, Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Uni Leipzig. Er erklärt: Gebe man Mitarbeitenden mehr Autonomie, sei dies zunächst positiv für die Mitarbeitenden und das Unternehmen. Doch irgendwann kommt laut Zacher ein Kipppunkt: Ab dann flachen sich die Effekte ab und kehren sich irgendwann sogar um. Zacher verweist auch auf die großen individuellen Unterschiede zwischen den Menschen. Nicht alle wünschten sich Autonomie.
Unter der „harten Texas-Sonne“ gelernt
Doch bei Bayer wird es künftig nicht mehr gehen ohne Bereitschaft zur Eigenverantwortung. Der Chef selbst will die schon in seiner Kindheit in Texas gelernt haben. Da zog er in der „harten Texas-Sonne“ (O-Ton Anderson) um die Nachbarhäuser und verkaufte Gurken und Tomaten aus dem Garten der Eltern. Sein Vater war Chemiker, von Bayer hörte Bill schon am heimischen Esstisch.
Anderson junior studierte Chemieingenieurwesen an der renommierten US-Universität MIT und wurde in der amerikanischen Biotech-Szene groß. Er schaffte es ins Topmanagement des Biotechkonzerns Genentech, der vom Schweizer Pharmakonzern Roche übernommen wurde. Anderson wurde 2016 CEO von Genentech und rückte 2019 an die Spitze der globalen Pharmasparte von Roche.
Was er in Leverkusen plant, hat er bei seinen früheren Arbeitgebern bereits exerziert. Auf sein Wirken bei Roche blicken Beobachter mit gemischten Meinungen zurück. Dort hat der Amerikaner die Organisation nach denselben Prinzipien umgebaut wie jetzt bei Bayer. Das Schleifen der Hierarchie-Ebenen, die Entbürokratisierung und das Streichen fester Budgets hätten eine neue Dynamik freigesetzt, sagt ein Insider.
Bayer AG vergissmichnicht
vergissmichni.:

Ende

4
08.12.23 21:43
Doch habe es auch viel Chaos gegeben, nicht alle würden sich in dem neuen System wiederfinden. Bei Roche Pharma seien früher rund 130 Manager für 800 Mitarbeiter zuständig gewesen, heißt es in Kreisen von Beteiligten. Nach Andersons Umbau seien es nur noch etwas mehr als 30 Manager für 500 Leute gewesen.
Einen Erfolg in der Entwicklung neuer Medikamente hat der Umbau bisher noch nicht gebracht. „Die Pharmapipeline von Roche ist momentan sehr leer“, kritisiert ein langjähriger Roche-Experte. Dass Roche ein Pipelineproblem hat, hätte Anderson schon in seiner Zeit dort erkennen müssen, „leider konnte er nicht die nötigen Impulse liefern und umsetzen, um das zu ändern.“
Anderson hält dagegen. In einigen Jahren werde man die Ergebnisse der Forschungsstärkung bei Roche sehen. Für ihn ist klar: Ob bei Roche oder Bayer – der Neuaufbau einer Pharmapipeline dauert Jahre, ebenso der Umbau der Organisation. Dass die Investoren ihm allerdings so viel Zeit geben und stillhalten – daran gibt es Zweifel.
Das bittere Erbe Monsantos
Die Monsanto-Übernahme wurde von den Investoren nie euphorisch aufgenommen. Als Bayer dann 2018/19 die ersten Prozesse wegen angeblicher Gesundheitsschäden durch Glyphosat krachend verlor, begann der Abwärtstrend. Die milliardenschweren Rechtskosten, zahlreiche Pannen im operativen Geschäft und verfehlte Prognosen führten zu einem tief sitzenden Vertrauensverlust an der Börse.
Nach dem jüngsten Pharma-Flop kürzten Analysten die Kursziele für die Aktie drastisch, teils von 90 auf 34 Euro. Es gebe sicher strategische Möglichkeiten für den Konzern, sagt Emily Field von der Investmentbank Barclays. Aber sie gehe „jetzt erst einmal an die Seitenlinie“. Heißt: abwarten, was Anderson macht.
Bayer AG Bilderberg
Bilderberg:

Warum wurde Monsanto übernommen?

 
09.12.23 08:16
Das habe ich mich oft gefragt.
Die Antwort könnte in Richtung der neuen Serie in der ARD zu finden sein.
Dort läuft ab heute "Die Saat".
Alle Folgen bereits in der Mediathek.
Nur da geht der Schuss für die Agierenden teilweise nach hinten los.
Vor dem Hintergrund ist aus meiner Sicht diese Aktie kein Invest, siehe nun Uniper mit seiner Kapitalherabsetzung.
Bayer AG Foreverlong
Foreverlong:

Vielleicht hilft es ja,

2
09.12.23 16:58
Wenn Bayer Deutscher Meister wird
Gelöschter Beitrag. Einblenden »
#21539

Bayer AG Alterindianer
Alterindianer:

Bayer

2
10.12.23 10:32
Bayer ist wie ein fauler Apfel. Innen  Management innnovation etc alles verfault. Wer kauft schön einen faulen Apfel  
Bayer AG isostar100
isostar100:

überbordende bürokratische verwaltung

4
10.12.23 10:42
bayers verwaltungsangestellte und manager können sich bei entscheidungen hinter einem 1300 seitigen internen regelwerk verstecken. wenn was schiefläuft wird es heissen, man habe sich ja nur an das regelwerk gehalten. niemand übernimmt verantwortung, man hat ja ein umfassendes regelwerk.
das, liebe mitforisten, das ist ein klassisches beispiel einer völlig überbordenden betriebsbürokratie. effizient und rentabel ist bürokratie aber niemals, auch nicht bei bayer. der neue chef hat erkannt, wo er den hebel ansetzen muss. ob es ihm gelingt, die bürokratie bei bayer aufzuspalten, das werden wir sehen - einfach wird es sicher nicht.

www.manager-magazin.de/unternehmen/...-48ff-9a0d-d55f5dc7f927
(Verkleinert auf 33%) vergrößern
Bayer AG 1401828
Bayer AG Bossmen
Bossmen:

Die alteingesessenen werden den

 
11.12.23 02:03
verrückten Ami aussitzen und es bleibt alles beim alten. Laberrunden, mobile Work, Arbeitskreise, nichts entscheiden, es ist ja die Arbeit des anderen, Am Monatsende fett Kohle ziehen und wenns Billy zu bunt treibt, fett Kasse machen(AOK), fall s Billy doch wagt rauszuwerfen, dann schön die Arbeitsjahre mal Brutto mal 0,75 abfindung kassieren. Wenn dann die allten Starrköpfe im mittleren Managmant, also 30 Jahre mal 10 T€ mal 0,75, macht 225.000....... und das wohl bei 14.000 Mannen, okay nicht alle sind so lange da.
Bayer AG thefan1
thefan1:

Goldmann

 
11.12.23 10:33
sollte auch heute oder morgen mit seinem Ausstieg fertig sein.
Sie haben nur noch 0,15%   Vielleicht ist das dann auch der letzte mit seinem Window Dressing
und Bayer könnte  danach mal etwas Boden in Richtung 36 Euro gut machen.
Wichtig wäre das der zweite Anlauf der 32,60 Euro durch geht.
Sparbuch Schlüchtern Long !
Bayer AG Terminator9
Terminator9:

Bayer

 
11.12.23 10:37
Wenn man sich die Erholung der Bayer Aktie anschaut, dann bekommt man nur noch das kalte und erbärmliche Kotzen.... die werden den Kurs bis zum nächsten Verfallstag der Derrivate nicht mehr weiter ansteigen lassen, um die CALL Optionen zu 100% zu kassieren.
Alles Betrug.
Bayer AG St2023
St2023:

Terminator9

2
11.12.23 11:07
dann verkauf doch und such dir eine andere Aktie ich sehe hier auf jeden fall die 50 euro wieder.
Bayer AG Terminator9
Terminator9:

Bayer

 
11.12.23 11:08
50€ im Jahre 2050?
Bayer AG St2023
St2023:

Terminator9

 
11.12.23 11:09
Wenn du Zocken willst geh nach Tesla Aktie hin die ist 20 Fach überbewertet.
Bayer AG Trader-123
Trader-123:

auch im Weihnachtssale keine Käufer

2
11.12.23 11:10
die Interviews von Bill schlagen ja richtig ein...

Wann liefert Bayer wohl mal was substantielles? Schon echt ein Armutszeugnis die aktuelle Bewertung für so einen Konzern...
Bayer AG St2023
St2023:

Terminator9

 
11.12.23 11:13
zur Hauptversammlung hin ende April
Bayer AG Terminator9
Terminator9:

Bayer

 
11.12.23 11:15
Hauptsache die Profiabteilung bekommt fürstliche Bezüge...
Die dummen Aktionäre zahlen, zahlen und zahlen.

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