Naja, ich dachte eigentlich auch, dass der Bewertungsabschlag, den ja viele Analysten bei Bayer ansetzen, mittlerweile so hoch ist, dass nicht jede neue Meldung in dieser Richtung zu einem herben Kursverlust führen würde.
Für dieses Jahr rechnen einige Analysten mit ca. 6 Euro Gewinn je Aktie, der in den nächsten Jahren ansteigen wird. Wenn man da jedes Jahr 2 Euro je Aktie abzieht und dann ein KGV von 15 ansetzt, dann ergibt sich immer noch ein Kursziel jenseits der 60 Euro. Und diese 2 Euro, also annähernd 2 Mrd. Euro sind mehr als das, was man für den Vergleich der zukünftigen Fälle geboten hat (das waren nämlich nur einmalige 2 Mrd. USD. Rein fundamental ist Bayer für mich deutlich unterbewertet. Aber die stellen sich so dämlich an, was die Kommunikation mit dem Kapitalmarkt und die Kommunikation mit den Gerichten angeht, dass es hier schlicht und ergreifend nicht aufwärts geht. Die gesamtmärkte steigen nach wie vor von einem Hoch zum nächsten - und das in Corona-Zeiten - und Bayer liefert eigentlich gute bis sehr gute Fundamentaldaten, zerschießt sich aber alles mit Rechtsprozessen und dümpelt daher kursmäßig vor sich hin. Einfach nur traurig.
Ich bin zwar schon gut in Bayer investiert, werde aber gegebenenfalls weiter aufstocken. Irgendwann muss Baumann ja auch mal in Rente. Dann wird es besser. Er hat Bayer vermutlich gut für die Zukunft aufgestellt. Aber er erkennt seine Fehler in Bezug der Kommunikation und seiner Beurteilung der US-Rechtssysteme nicht und kann sie somit nicht abstellen.