Es gibt nicht eine Strategie, die für jeden Anleger-Typus passt.
Grundsätzlich würde ich auch weniger Unternehmens-Beteiligungen bevorzugen. ABER ich fühle mich eben nicht so wohl, mit wenigen großen Positionen. Bei Einzelaktien muss man doch mit größeren Schwankungen rechnen als mit einem Index. Da kann es auch schnell einmal um 30% nach unten gehen. Eine irgendwie nicht so positive Nachricht genügt da manches Mal.
Mein Portfolio mit deutlich mehr als eine Handvoll Einzelwerten kann eigentlich nur ein großer Börsencrash deutlicher nach unten drücken. Warum ich fast keine Index-ETFs halte ist historisch bedingt. Einzelaktien haben auch einen kleinen steuerlichen Vorteil. Außerdem habe ich so doch etwas die Kontrolle WELCHE Beteiligungen ich in welchem Ausmaß besitze.
Klar, man kann sich nicht so tief mit dem Unternehmen beschäftigen. Aber ich habe zumindest gelernt die Bilanzen und aktuelle Zahlen relativ schnell zu analysieren und auf den aktuellen Stand zu bringen. Wofür gibt es Excel?
Zu Einzelaktien hat man letzten Endes auch mehr "Beziehung", als zu einem total passiven Index-ETF.
Ich versuche seit Jahren die Einzelpositionen zu verringern, mit relativ bescheidendem Erfolg. Aber ich arbeite dran :)
Es entscheidet auch der Markt welche Aktien-Positionen welche Bedeutung im Portfolio längerfristig einnehmen. Die einen steigen wie erwartet oder sogar mehr, andere tun nichts oder fallen (siehe Bayer). Ich kaufe grundsätzlich keine Loser nach. Korrekturen von bis zu 2 Jahre sind aber oft noch normal. Irgendwann bekommen sie eine letzte Frist und werden rausgeschmissen. Da spielen auch steuerliche Aspekte wie der Verlustausgleich eine Rolle. Ein paar alte Depotleichen (Totalverluste kleiner hoch spekulativer Positionen) gibt es auch noch. Die werden auch bald entsorgt.