Also ich habe mir mal ein paar DOW Puten gegönnt und hoffe auf einen erneuten Januarabsacker.
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Hallo Robberie,
nach einer Bewegung geniesst man den Vorteil, sich passende Erklärungen heranzuziehen zu können.
Meine Lieblingserklärung stammt von Markus Fugmann:
Er meinte, dass viele Pensionskassen – mit der Trumpophorie im Hinterkopf – in den letzten Wochen auf grosser Aktieneinkaufstour waren und damit ihr ihnen vorgeschriebenes Aktien/Anleihen-Verhältnis in den Portfolios ein wenig verzerrt hatten und jetzt sozusagen noch vor Jahresschluss einen Richtungsumschwung vollzogen haben, um das Verhältnis wieder in geordnete Bahnen zu bringen. Das dürfte dem USD nicht geschmeckt haben (steigende Anleihen, sinkende Renditen und damit unattraktiverer USD), und das vom starken USD gequälte Gold hat nun zu einem kleinen Befreiungsschlag angesetzt.
Barrick war in den letzten Tagen im Vergleich zu den Edelmetallen relativ stark und hat auch gestern stärker reagiert und das noch dazu mit einem fetten Handelsvolumen, obwohl wir ja Silvesterwoche haben; im Vorjahr war es zu diesem Zeitpunkt noch recht ruhig und es ging erst nach den Heiligen 3 Königen so richtig hoch. Das Chartbild sieht jetzt ein Stück freundlicher aus: up gap, EMA 50, EMA 200 und Widerstandsfenster überwunden sowie aus der 1½monatigen Seitwärtsrange nach oben ausgebrochen und das Ganze mit einer "bullish belt hold"-Kerze. All das festigt zumindest den Boden bei Barrick. Nichtsdestotrotz ist es immer noch "nur" eine Regressionsbewegung. Im Stundenchart hat Barrick in den letzten 5 Handelsstunden eine bullishe Flagge ausgebildet. In Anbetracht des gestrigen up-gaps mit fettem Volumen samt wunderschöner grüner Kerze wäre hier heute also noch ein Stück weit Platz nach oben (vielleicht bis USD 17?). Voraussetzung ist, dass Gold nicht erneut einbricht.
Mal sehen!
7 auf einen Streich!
Charttechnik:
Silber:
Silber zeigte diese Woche eine ganz normale, unspektakuläre Regressionsbewegung, die ihren vorläufigen Haltepunkt ca. beim 38-%-Fibo-Korrekturlevel fand. Was auf den ersten Blick dabei nicht ganz so offensichtlich ist, bei genauerem Betrachten aber doch ins Auge springt, ist die nicht ganz so unbedeutende Tatsache, dass Silber aus einer Aussenstab-Kursspanne nach oben ausbrechen konnte. Dieser Aussenstab ist seines Zeichens ein ›hammer‹, erblickte 4 Tage vor Weihnachten das Licht der Börse und markiert bislang das letzte lokale Tief (roter Punkt). Doch schon am nächsten Tag verliess Silber wieder der Mut und zog sich in den fallenden Keil zurück. Typisches Regressionsverhalten.
Auch im Monatschart zeigt sich im Dezember anhand einer Kerze mit kleinem Körper (›spinning top‹) deutlich eine Abschwächung der Abwärtsbewegung. An dieser Stelle wirkt im Monatschart eine Kreuzunterstützung aus einer aus Urzeiten stammenden Aufwärtstrendlinie sowie einem bereits mehrfach in der Vergangenheit angelaufenen Unterstützungsniveau.
Für Silber gilt es nun die Werte USD 16,24 (38-%-Fibo-Korrektur der letzten Abwärtswelle), USD 16,43 (50-%-Fibo) und 16,62 (62-%-Fibo) zu überwinden, um den Weg Richtung Trendbruch freizumachen.
@spgre hat ja bereits gezeigt (#14365), in welch' besonderer Lage sich Gold befindet, und warum es sich derzeit noch ziert, zügig nach Norden zu ziehen. Silber geht es ähnlich. Es befindet sich am oberen Schenkel eines fallenden Keils. Kann es diesen nach oben verlassen, wäre das zumindest mal bullisch zu werten.
Gold:
Gold hatte bereits Dienstag, also am ersten Tag nach den Weihnachtsfeiertagen, ein ›rising window‹ aufgemacht, um dann in den Folgetagen stetig, aber doch ziemlich widerwillig den Weg nach oben anzutreten. Gold schmeckt der Trump-Kuchen überhaupt nicht! Eine Regressionsbewegung von Gold, die wirklich nur sehr widerwillig angetreten wurde. Regressionsbewegungen zeichnen sich ua. dadurch aus, dass sie sehr unsaubere Kerzen haben, dh: ihre Kerzen haben meist keine grossen Körper und wechseln oftmals völlig unmotiviert ihre Farbe. Es gibt also keine satten Bewegungen. Entsprechend trübselig sehen die Kerzenmuster der beiden Edelmetall-Charts auch aus. Man vergleiche dazu die Regressionsbewegung von Barrick in dieser Woche. Dort könnte man meinen, man befände sich in einer robusten Progressionsbewegung! (zumindest bis Donnerstag, am Freitag zeigte sich dann doch wieder der Regressionscharakter).
Gold hat seine relevanten Fibo-Werte für diese Regressionsbewegung bei USD 1.205,37 (38 %), 1.230,6 (50 %) und 1.255,82 (62 %).
Barrick Gold:
Am vorletzten Handelstag in 2016 endlich wieder ein kräftiges Lebenszeichen! Schon seit mehr als 3 Monaten hatte Barrick keinen solch positiven Handelstag mehr gesehen: mit einem ›rising window‹ (1. Streich) – beflügelt von einem etwas stärkeren Goldkurs – startete Barrick in den Handelstag. Doch war das erst der Anfang eines ›Trump‹-Tages, wie die Edelmetalle und Barrick ihn seither noch nicht erleben durften. Die EMA 50 (2. Streich) und die EMA 200 (3. Streich) wurden in einem Aufwasch mitgenommen. So nebenbei wurde gleich auch noch ein lästiges Widerstandsfenster – aus der Vor-›Trump‹-Zeit (nämlich Mitte Oktober) stammend – aus dem Weg geräumt (4. Streich); es befand sich zwischen den beiden EMAs. Hier verläuft zufälligerweise auch die Sommer-Abwärtstrendlinie, die bei dieser Gelegenheit auch gleich durchbrochen wurde (5. Streich). Positiver Nebeneffekt: Barrick brach damit aus einer 1½monatigen Seitwärtsbewegung aus (6. Streich) und beendete diesen Tr(i)ump(h)zug mit einer ›bullish belt hold‹-Kerze (7. Streich), die noch dazu mit nahezu doppelt so hohem Volumen unterfüttert war, wie der Durchschnitt der Sommerflautenzeit. Keiner dieser 7 Streiche an nur einem Handelstag (Donnerstag) hat dabei untergeordnete Bedeutung.
Es ist im übrigen kein barrick-spezifisches Phänomen. Der ganze HUI hat seit Weihnachten ein richtiges Fest gefeiert und sein Stück vom Trump-Kuchen in Form einer Regressionsbewegung, ausgehend von der 62-%-igen Fibo-Korrektur bis auf die 50-%-Schwelle abbekommen.
Barrick spielt die Vorreiterrolle in der Fibo-Abarbeitung (im Vergleich zu den Edelmetallen) und hat die 38-% und die 50-%-Schwelle schon erreicht. Nächstes Ziel: USD 16,985 (62 %). Das wurde dann gestern schnell noch angelaufen, bevor sich Barrick dann doch der ›Braut, die sich nicht traut‹ (Gold, Silber – und zwar rein in die Fibo-Zone) gefügt hat und damit einen weiteren Verlauf wie weiter unten beschrieben möglicherweise eingeleitet hat.
Fazit:
Es gibt also nach wie vor kein Zeichen einer Trendumkehr. Dafür sind die Kurse einfach viel zu weit abgerutscht, und jede Aufwärtsbewegung ist derzeit lediglich als Teil einer Regressionsbewegung anzusehen, die naturgemäss als Untertrend durchaus Aufwärtscharakter annehmen kann, allerdings eben nur im Bereich der Regressionsschwellen. Wiewohl die drei Werte Ansätze von Bodenbildungen bereits angedeutet haben (Silber verstärkte den Eindruck mit einem ›hammer‹, Gold mit einem ›inverted hammer‹ und Barrick mit einem ›double bottom‹). Eindeutiges Zeichen für das Ende des Abwärtstrends wäre ein Trendbruch, dh. für Silber (Schlusskurs über USD 17,23; also noch 8 %), für Gold (Schlusskurs über USD 1.337,48, also noch 16 %) und für Barrick (Schlusskurs über USD 18,95, also noch 17 %). Dann wären die drei also zumindest erst mal den Abwärtstrend los, sie wären also sowohl den Trend los als auch trendlos.
Diese Woche war für die Barrickster also wie für einen Wüstendurchquerer, der nach langer Durststrecke in die Nähe einer Oase angelangt ist, die sich allerdings erst noch als ebensolche herausstellen muss.
Gut möglich, dass Barrick nochmals nachgibt, und zwar bis zum dieswöchig aufgerissenen ›rising window‹. Aufgrund der dann vorangegangenen Aufwärtsdynamik wäre das dort ein Niveau, das der eine oder andere dazu nutzen könnte, nochmals günstig einzusteigen. Es wäre dort also mit erhöhtem Handelsvolumen zu rechnen, das dem Kurs den nötigen Schub geben könnte, den nächsten grösseren Widerstand bei USD 18 zu brechen. Das funktioniert natürlich nur mit starkem Gold!
Alles in allem ein einigermassen versöhnlicher Abschluss eines Yin- und Yang-Jahres, dessen Progressions-Dynamik – zumindest bei Barrick – in der ersten Jahreshälfte weitaus grösser war als in der Trump-Hälfte (hinauf ging es in 3 grossen Schüben, runter dann in mehreren kleineren Wellen – zwar beständig, aber nicht so impulsiv und heftig; und sie lief relativ bald in die Sättigung).
Barrick hat jetzt einen 4-fach-unterstützten Boden ausgebildet, der vermutlich nochmals angelaufen werden wird, und bei positivem Test könnte Barrick dann erst so richtig durchstarten. Dazu braucht es jedoch starkes Gold! Liefert Gold keine Stärke, dann wird es möglicherweise erstmal seitwärts gehen. Für die Edelmetalle gibt es passend dazu ebensolche Böden (Silber 1-fach, Gold 4-fach). Dass Gold noch viel tiefer fällt, kann ich mir nicht so wirklich vorstellen: dazu ist meiner Ansicht nach der USD einfach schon viel zu stark geworden (ganz abgesehen von dem Porzellan, das die US-Wahlverlierer in den letzten Tagen ihrer schwindenden Amtszeit noch in der Geopolitik zerschlagen (Russland) sowie jenem, das der Politik-Unbekannte Trump jetzt schon wie ein Elefant im Porzellanladen zertrumpelt (China), und den immer schneller wachsenden Schuldenbergen sowie den steigenden Zinsbelastungen samt drohenden Kreditrückzahlungsausfällen, und den zahlreichen anstehenden Wahlen, und und und …). Das musste ich wieder einmal anbringen, denn auch wenn man diese Tatsachen verschweigt oder deren Einfluss auf die Edelmetalle als gering einschätzt, so werden diese Randbedingungen für eine prosperierende Wirtschaft dadurch auch nicht besser. Aber am Ende hat immer der Markt recht, und der hat aller Voraussicht nach wieder am 2.1.2017 (China und Japan erst wieder am 4.1.2017) das Wort!
Ein gesundes, friedliches und erfolgreiches Jahr 2017!
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