Cicero, ich schätze, Cutter_Slade2 bezog sich mit seinen freundlichen Worten auf mich. Daher möchte ich auch gerne darauf replizieren. Dabei möchte ich allerdings die Thematik der "Kinderstube" (zit. # 4461) nicht einbeziehen, denn das würde zu weit weg vom Thema und wohl auch zu Überlegungen führen, in welchem Verhältnis die Verwendung solcher Begrifflichkeiten in seinem Kommentar, zu anderen von ihm gewählten Charakteristika stehen, wie "arroganten und selbstherrlichen Erwartungshaltungen" (zit. # 4461), die er dort allerdings, insoferne ich das recht verstehe, eher anderen vorwerden dürfte. Also:
Natürlich kann man darüber diskutieren, ob es "Kalkül" sei, wie von Cutter_Slade2 als Option angeboten wird, dass AT&S kaum etwas über Glassubstrate redet. Glassubstrate scheinen allerdings relativ bald zu einer wesentliche Materie in dem Bereich werden, in dem AT&S tätig ist. Ich erwarte nun nicht, dass AT&S gleich alle möglichen Betriebsgeheimnisse dazu veröffentlicht. Bloß ziehe ich in meine Erwägungen nicht nur ein strategisches Schweigen gegenüber der Konkurrenz mit ein, sondern auch weitere Aspekte, nämlich:
a) der Börsenkurs des Unternehmens ist massiv abgestürzt und wirft ein Licht auf die AG
b) das Unternehmen arbeitet oder hat an einer signifikanten KE gearbeitet
c) die Hauptkunden (INTEL und AMD) gehen in Bezug auf diese Technologie an die Öffentlichkeit, AT&S könnte (oder besser: sollte) Lieferant dafür sein - daher wäre es sinnvoll der Investorenwelt gegenüber erkennen zu lassen, dass man das beherrscht, insoweit man diese für eine KE gewinnen möchte.
und vor allem:
d) das Geheimnis ist keines mehr, wenn in einem koreanischen Artikel (den Antisense ins Formum gestellt hat) publik wird, dass neben SHINKO, UNIMICRON und ELECTRO-MECHANICS offenbar eben auch AT&S von AMD in Bezug auf künftige Lieferungen von Glassubstraten "gestestet" wird.
Es macht - jedenfalls für mich - wenig Sinn, aus Kalkül zu schweigen, wenn das Verschwiegene in Korea quasi in der Zeitung steht. Man riskiert bei dieser Konstellation, dass seitens der Investoren dem Schweigen nicht ein bestimmtes "positives Kalkül" unterstellt wird, sondern andere, möglicher Weise abträgliche, Attribute beigemessen werden, die in der Folge zu entsprechenden Entscheidungen an den Börsenplätzen führen KÖNNTEN. Zumal nicht nur "Kleinstaktionärshansel" (zit. # 4461) , sondern auch alle anderen Investoren wohl erwarten dürfen, vom Unternehmen ausreichend informiert zu werden. Ich könnte mir vorstellen, dass einige Großaktionärshansel in den USA nicht davon begeistert sind, über durchaus wichtige Entwicklungen bei AT&S in koreanischen Artikeln suchen zu müssen.
Mögliches sichtbares Zeichen: Nicht nur die Kursentwicklung der letzten Monate, sondern auch alleine die des heutigen Tages, die - jedenfalls zum gegenwärtigen Zeitpunkt - an der Börse Wien mit weiteren runden minus 3 % negativ verläuft. Der Kursverlauf der letzten Monate bestätigt das ja leider ....
Ich denke nicht, dass eine derartige Entwicklung lediglich ein paar "Kleinstaktionärshanseln" nach ihrem "morgendlichen Blick in ihr Depot" (zit. #4461) herbeiführen können. Für einen Kursabsturz von rund € 55.-- auf rund € 18,6 werden da wohl etwas potentere Kräfte am Werk sein, die - ganz offensichtlich - über Monate hinweg, der Führung des Unternehmens eine positive Entwicklung NICHT zutrauen. Was sich mit der allgemeinen Marktsituation im Segment nicht alleine erklären lässt, vergleicht man die Amplitude der Kursentwicklung mit AT&S' Mitbewerb.
Nun mag es schon sein, dass auch diese Investoren in Bezug auf die Führung eines Großunternehmens "komplett ahnungslos" (zit. #4461) sind, dafür aber offenbar umso kompetenter in der Verwendung ihrer Mittel. Ich persönlich kann das nicht einschätzen; wichtiger ist mir sowieso, ob die derzeitige tatsächliche AT&S Führung, tatsächlich in der Lage ist, mit den Problemen umzugehen. Da schließe ich die Kursentwicklung und die offenbar zumindest geplante KE mit ein ! Weil ich nämlich davon ausgehe, dass bei einem börsennotierten Unternehmen nicht nur das operative Geschäft (ich habe mehrmals zum Ausdruck gebracht, dass hier in der Vergangenheit sehr viel Positives geleistet wurde) wichtig ist, sondern auch die Entwicklung des Unternehmens an der Börse, die seitens der Unternehmensführung ebenfalls zu pflegen ist. Ganz besonders dann, wenn eine KE angestrebt wird / wurde. Und zwar nicht, damit die Kleinstaktionärshansel eine Freude beim morgendlichen Blick auf's Depot haben, sondern damit die angestrebte KE einen für das Unternehmen förderlichen finanziellen Gewinn einbringt und die Verwässerung ALLER bisheriger Aktionäre (also auch der "Nicht-Hansel") gerechtgfertigt wird.
Schweigen seitens der AT&S Unternehmensleitung scheint mir dazu kein ausreichendes Kalkül zu sein - und allem Anschein auch nicht den anderen "Kleinstaktionärshanseln", die grad mit ihrer Shortsellstrategie bei AT&S gewaltige Summen verdienen.