Danke Dividendius für deinen Beitrag. Sehr gut zusammengefasst. Du hast hier bestimmt vielen aus der Seele gesprochen, auch mir übrigens.
Zu einem möglichen neuen Investitionsvorhaben:
Nur weil es einige Indizien dafür gibt, heißt es nicht, dass es dazu kommt. Ich habe vorhin auch nur laut gedacht. Das was Daniel Lion dazu gesagt hat, ist eben schlüssig und er ist nah am Unternehmen.
Es gibt so viele Aussagen aus dem Unternehmen und speziell von Herrn Gerstenmayer in den letzten Tagen. Man kann das einfach nicht mehr klar einordnen.
Stellen wir die Aussagen von Herrn Lion auf den Prüfstand:
Zum 30.09.2023 lag die Bilanzsumme bei 4,3 Mrd Euro. Das Eigenkapital lag bei 1,1 Mrd und die Eigenkapitalquote bei 25,7%.
Angenommen, die ÖBAG wäre bereits investiert und hätte 250 Mio ins Unternehmen eingebracht. Wir gehen von der selben Bilanzsumme aus. Demnach läge das Eigenkapital bei 1,35 Mio und die Eigenkapitalquote bei 31,3%.
Bei der Annahme, dass jetzt noch zusätzlich ein Investor mit der selben Summe (250 Mio) ins Unternehmen einsteigt, würde das EK auf 1,6 Mrd steigen. Die EK-Quote läge bei 37%.
Das ist jetzt natürlich nur der aktuelle Stand. Jetzt kommt es darauf an, wie man die Zukunft sieht, welche Investitionen (für die Finalisierung von Kulim I) noch anstehen und mit welchen CashFlows man im laufenden und kommenden Jahr rechnet.
Für das 2. Halbjahr plant das Unternehmen mit einem CAPEX von 550 Mio. 2023/24 ist das CAPEX-Peak-Jahr (Aussage aus der Investorenpräsentation).
Ich rechne im kommenden Jahr mit einem CAPEX von 800 Mio.
In Summe (laufendes GJ bis Ende GJ 2024/25) besteht also ein CAPEX-Bedarf von 1,35 Mrd.
Dem steht ein operativer Cash Flow von heuer 200 Mio und nächstes Jahr 500 Mio (in Summe 700 Mio) gegenüber.
In Summe müsste man also etwa 650 Mio fremd finanzieren.
Nachdem in Summe 1,3 Mrd (Liquiditätsreserven und Kreditlinien) zur Verfügung stehen, würden sich diese Ausgaben locker finanzieren lassen. Es geht ja nur noch um dieses eine Jahr. In 2025/26 fällt der CAPEX schon weitaus geringer aus und die Cashflows werden ordentlich anwachsen.
Fakt ist aber auch, dass das Eigenkapital noch weiter schrumpft. Die 20% könnten erreicht werden.
Bei einer kleinen KE von 25% würde das EK auch unter 30% absinken. Bei einer großen ist nicht davon auszugehen.
Was ist, wenn es aber Signale von Intel gibt, dass der Bedarf für Kulim II entsteht? Das ist doch das wahrscheinlichste Szenario. Dann würde in 2024/25 nicht mehr ein CAPEX von 800 Mio sondern wohl eher von 1,2 Mrd notwendig sein.
Ohne Kapitalerhöhung würde die EK-Quote damit unter 20% gedrückt, sogar mit der großen KE würde man wohl deutlich unter die 30% rutschen.
Ich denke, das verdeutlicht schon ein wenig, dass der Hintergrund tatsächlich der ist, dass man einfach nur eine solidere Basis aufbauen will und auch für den Endausbau von Kulim II gerüstet sein will.
Bei all dem Ärger über den schlechten Zeitpunkt der KE darf man nicht vergessen, dass Kulim II dann ja auch deutlich höhere Umsätze bringt. Man kann hier zumindest mit einer weiteren Umsatzmilliarde rechnen.