Ja, erstaunlicherweise ist das so. Aber m.E. liegt das nicht daran, dass die anderen Bereiche 'schlecht' wären, sondern weil das iPhone ein exorbitant großer Erfolg ist. Das iPad ist z.B. ein großer Erfolg, konzeptionsbedingt wird es eben nicht so häufig durch eine neuere Generation ersetzt - was mir lieber ist, als die bei Android Geräten geplante Obsoleszenz, nach zwei, drei Jahren geht etwas kaputt, oder eben das Betriebssystem wird 'obsolete', da Updates und Sicherheits Hotfixes nicht mehr kommen. Apples Ansatz ist da ehrlicher. Zulasten des Umsatzes.
Das eine starke Standbein kann dann kritisch werden, wenn Apple tatsächlich mal mit einem iPhone 'floppt'. Das Risiko ist tatsächlich da.
Da Apple aber schlau und sehr gut sichtbar das iPhone Konzept nie komplett ändert, sondern von Version zu Version kontinuierlich erweitert, die Kunden aber eine extrem hohe Zufriedenheit mit dem iPhone haben, sollte in den nächsten Jahren wohl das Risiko nicht allzu groß sein.
Das Apple Ökosystem ist schon sehr 'anziehend': hat man erst mal ein Gerät, so ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass dem weitere folgen. Dem iPod folgt ein iPhone, dem iPhone ein iMac, die Apple TV Box ermöglicht Medien zum Fernseher zu übertragen, und unterwegs, ja, wozu noch ein Windows Notebook ... alles unter der Voraussetzung, dass man sich das alles leisten kann und will.
Die gestiegenen Mac und MacBook Verkäufe sprechen für ein solches Szenario. Und zweifellos hat Microsoft mit dem Windows 8 Kacheldebakel und dem Wegfall des Win XP Supports (war auch mal an der Zeit) gut geholfen.
(In meinen Augen ähnelt Apple mit der Produktentwicklung des iPhone dem des VW Golf - der wird von Version zu Version weiterentwickelt, und obwohl der Golf eben nicht mal mehr unter den besten Kompaktklasse Autos liegt, wirkt die Marke 'Golf' weiterhin magnetisch genug, um ihn zum unangefochtenen Bestseller in seiner Klasse werden zu lassen.
Eben das ist der Vorteil des iPhone: ein iPhone ist ein iPhone, es gibt nur das - und etliche Android und einige Windows Smartphones.)
Aber ja, klar: ein Standbein ist nie auf Dauer gesund. Und mit m.E. zuletzt 70% des Umsatzes ist der Anteil des iPhone schon recht hoch. So gesehen ist es sicher gut, dass die Apple Watch als neue Kategorie auf den Markt kommt. Gemeinsam mit dem iPad, den MacBooks und dem iMac wird das Produktportfolio verbreitert. Man sollte aber z.B. Apple Pay nicht vergessen, dass sicher bald einige Mrd USD zum Umsatz beitragen wird.
Und: ich halte die nun auf 69¢ reduzierte Apple TV Box als ein schönes Indiz, dass Apple an dem Thema weiter dran ist. Da fehlt zwar noch etwas Neues, aber nun ist oberhab des alten Preises, z.B. in der Region um die 200-300 USD (so viel kostete m.E. die Ur-Apple TV Box?) Platz für eine erweiterte Apple TV Konsole. Solche Hoffnungen tauchen in diversen Foren ab und an auf, und mir zumindest würde der Gedanke gefallen.
Tja: wäre Apple wie Google, dann würden zwanzig Produkte öffentlich getestet werden - und kaum eines würde realisiert. Apple geht eben den anderen Weg, ein Produkt still entwickeln, und erst veröffentlichen, wenn es fertig ist, oder kurz davor, und man die 3rd Party Entwickler Gemeinde braucht - und bisher war das eine sehr erfolgreiche Strategie.