Mein Punkt ist: wenn jemand behauptet, er hätte von der Börse 'Ahnung', dann macht er sich etwas vor. Man kann auch vom Roulettespielen Ahnung haben, und wenn die Bank den Tisch manipuliert, geht man baden. Oder hat Glück.
Buffet und die anderen von Dir zitierten haben Erfahrung (die hab ich auch, ohne auch nur einen 5er darsuf setzen zu wollen), sehr viel mehr Geld (zur Not bestimmt Buffet den Kurs des Unternehmens) und einige diese Herren haben Null Skrupel (deren einziges Ziel ist es MEHR GELD zu produzieren, zur Not durch Verschleiss). Wenn sie falsch liegen, pressen sie aus was geht, und verkaufen wieder. In zwei von drei Punkten würde ich mich nicht vergleichen wollen, und was die Erfahrung betrifft, gehen tagtäglich Selbsternannte 'erfahrene' Börsengurus baden - die allzu oft dann aber anderer Leute Geld versenken.
Ich fragte ja: reichen 25 Jahre? Du antwortetest mit Deinem Opa, vermutlich mit 'nein'. Dann hätten wir das ja geklärt. ;-)
Zum Euro: was macht Dich glauben, dass bei 1:1 Schluss wäre? Ich weiss, dass das die Goldmänner an die Tafel projiziert haben, aber wer sagt Dir, dass sie nicht das Momentum nutzen, und zum Dollar 1,25:1 am Ende auf der Tafel steht?
Meine Erfahrung (oops) ...ok, meine Erinnerung sagt mir, dass der Euro schon mal unterhalb des Pari / 1:1 stand, und es gibt keinen Grund, warum das nicht erneut möglich sein sollte.
Ob das so weit kommt, liegt m.E. langfristig m.E. an drei Parametern: Politik der USA (wurden die politischen UND wirtschaftspolitischen Ziele in Russland, im Iran, in der Euro-EU bzw EU/TTIP erreicht?), an der EU (kann und will die EZB gegenhalten und Leitwährung sein?) und davon, ob China seine Währung zur Leitwährung aufbauen will, und gewillt ist dafür mit den USA politisch in den Klinch zu gehen.
Ich halte die Aussage, dass die Wirtschaftsfähigkeit der entsprechenden Wirtschaftsräume maßgeblich die Wechselkurse bestimmt, für stark übertrieben. Überwiegend wird der Kurs mit Politik gemacht. Denn: warum der Eurokurs trotz Euro-Krise so lange derart stark war, und nun zum Dollar regelrecht abstürzt, dafür habe ich kaum nachvollziehbare 'wirtschaftliche' Gründe gehört, die so nicht auch bei 1:1,55 galten.
Der Dollar soll stark werden, man braucht in den USA Öl als Waffe, die EZB sieht im Export eine große Hoffnung für die Südländer und nutzt das billige Öl, um sich zu stabilisieren, und wenn diese beiden sich einig sind, dann geht der Kurs eben da hin, wo er hin soll. Zur Not auch für einige Zwit unter die 1:1 Grenze.
PS: wenn Du Dir den Eurokurs als Chart anschaust, solltest Du gerade ein fallendes Messer erkennen. Da auf eine Trendwende innerhalb kurzer Zeit zu spekulieren, das würde ich mir zweimal überlegen.
Ob man einen Plan hat, oder nicht, das interessiert den Euro nicht. Oder mit Deinen Worten: das ist 'irrelevant'. ;-)
PPS: Ich hab keinen Plan, im wörtlichen Sinne, und ich entscheide von Situation zu Situation, was ich tue. Im Moment steigt Apple, und der Dollar steigt - dass das nicht ewig so weiter gehen wird, ist klar. Aber ein dann stabiler Dollar tut nicht weh, sollte Apple weiter steigen.
Ein letztes Wort, und damit ist für mich das Thema 'Plan' und 'Erfahrung' ausgereizt: immer schön im Hinterkopf behalten, dass wir seit einigen Jahren STEIGENDE Börsen sehen. Da zu 'gewinnen', ist keine Kunst. Im Schnitt sollte das jedem halbwegs gelingen.
Dadurch sollte man a. nicht übermütig werden, nö, man ist wahrscheinlich kein 2. Buffett, dem nur das Geld fehlt (es fehlt Erfahrung und Skrupel), und b. gehen täglich Doomsday Propheten baden, die exakt sagen können, warum nun bestimmt die Märkte abschmieren werden (siehe den Chart-Spezi neulich), und das damit begründen, dass es nicht mehr weiter hinauf gehen 'kann' - diese Spezis gibt es seit 100 Jahren, und dennoch ... Du verstehst?
Langfristig geht es aufwärts, und wann immer man einen Rekord sieht, hört man dieses Argument. Irgend wann wird es zutreffen, aber solange das aktuelle Wirtschaftssystem (Kapitalismus) nicht abgeschafft wird, wird es danach wahrscheinlich wieder höher hinaus gehen.
Ob ich das gut und sinnvoll oder den damit einher gehenden Raubbau der Ressourcen nicht gut und unverantwortlich finde, das (!) ist in der Tat irrelevant. Leider.