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Allianz-Tochter
Pimco sitzt auf Russland-Risiko in Milliardenhöhe
Der US-Investmentriese Pimco dürfte die Wirkung der Wirtschaftssanktionen auf Russland mit besonderem Interesse verfolgen – im Falle einer Staatspleite des Landes hätte die Tochter des Allianz-Konzerns Milliarden im Feuer.
10.03.2022, 13.16 Uhr
Pimco-Zentrale in Newport Beach, Kalifornien: Die Allianz-Tochter hat Milliarden auf Russland gesetzt
Pimco-Zentrale in Newport Beach, Kalifornien: Die Allianz-Tochter hat Milliarden auf Russland gesetzt Foto: LORI SHEPLER/ REUTERS
Die möglicherweise näher rückende Staatspleite Russlands dürfte den Verantwortlichen beim US-Investmentmanager Pimco ziemliche Sorgen bereiten. Die Anlagefirma, die seit 2000 zur Allianz-Gruppe gehört, sitzt auf Russland-Risiken in Milliardenhöhe. Wie die "Financial Times" berichtet, hat Pimco Derivate verkauft, deren Besitzer dadurch gegen eine russische Staatspleite abgesichert sind. Zudem habe Pimco im großen Stil selbst in russische Staatsanleihen investiert, so die Zeitung.
Dem Bericht zufolge beläuft sich allein das Volumen der Kreditversicherungen im Zusammenhang mit Russland – sogenannte Credit Default Swaps oder CDS – auf 1,1 Milliarden Dollar. In dieser Höhe muss Pimco die Halter der CDS-Papiere entschädigen, sollte bei Russland der Zahlungsausfall eintreten und das Land Verpflichtungen am Finanzmarkt nicht mehr nachkommen. Hinzu kommen Investments von Pimco in russische Staatsanleihen in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar, so die "FT" mit Verweis auf Daten von Bloomberg. Pimco wollte sich dazu demnach nicht äußern.
Angesichts des Angriffs Russlands auf die Ukraine sowie der darauffolgenden immer weitergehenden westlichen Wirtschaftssanktionen erscheint eine Staatspleite Russlands gegenwärtig nicht unwahrscheinlich. Es wäre bereits der zweite russische Default nach 1998, als der Zusammenbruch der Sowjetunion die Wirtschaft in dem Riesenreich kollabieren ließ.