Ist schon ziemlich verrückt. China ächzt wegen stark fallender Erzeugerpreise und Preisverfall bei Endprodukten während der Westen mit aller Macht versucht die Teuerung, sprich die Inflation zu bekämpfen und beides gleichzeitig in einer stark verzahnten Weltwirtschaft. Aber die Chinesen haben immer noch die Möglichkeit, den Binnenkonsum durch weitere Zinssenkungen anzukurbeln. Kann man nur hoffen, dass die chinesische Notenbank hier nicht lange zaudert und beherzt zur Tat schreitet. Deflation hört sich ja erstmal nicht so schlimm an, ist es aber leider doch. Fallende Preise führen zu sinkenden Profiten der Unternehmen. Unternehmen müssen einsparen, kürzen Löhne und entlassen Mitarbeiter. Die Arbeitslosigkeit steigt und Arbeitseinkommen sinken. Privatpersonen schrauben den Konsum herunter. Hinzu kommt, dass selbst die Konsumenten, die Geld haben es nicht ausgeben in der Erwartung, dass die Preise noch weiter fallen. Gutes Beispiel ist hier der Neuwagenmarkt. Wegen rückläufiger Nachfrage hat Tesla bereits im Januar innerhalb weniger Monate die Neuwagenpreise um bis zu einem Viertel gesenkt. Im März sind BMW und VW ebenfalls in die Rabattschlacht eingestiegen (siehe auch verlinkter Artikel anbei). Und da geht es nicht um Nachlässe von 1000 EUR sondern um Nachlässe im fünfstelligen Bereich. Da sind die Käufer, die zuvor noch den vollen Preis bezahlt haben natürlich ziemlich sauer und in ihrer grundsätzlichen Konsumbereitschaft erstmal ausgebremst. Der Nachbar, der grundsätzlich vielleicht dem Neuwagenwunsch auch nicht abgeneigt war hält sich natürlich jetzt erstmal zurück, weil er nicht weiß, ob die Preise nicht noch weiter fallen und er natürlich schlauer sein will als sein ständig laut über seinen zu teuren Neuwagenkauf fluchender Nachbar.
vision-mobility.de/news/...-bmw-und-vw-die-preise-248199.html