Antwort: Keine Ahnung. Aber was wir sehen ist, dass sich der 1. August bisher an die Statistik hält. Der 1. August ist statistisch gesehen der schlechteste Monatsbeginn des Jahres, der S&P weist sogar im Durchschnitt einen negativen Return aus. Dazu kommt, dass in den USA die ersten 8-9 Tradingtage durchschnittlich einen negativen Return bringen. So Jeff Hirsch im Almanach Trader. Es wäre also nicht ungewöhnlich wenn heute eine kleine Korrektur eingeleitet werden würde.
Zu dem fundamentalen Umfeld wurde alles geschrieben. Es interessiert nicht. Man folgt den Charts und darin könnte natürlich die Gefahr liegen wenn es dann mal dreht. Es gibt kaum Absicherungen obwohl die momentan preiswert sind. Man könnte jetzt mal über normale Optionen nachdenken, denn wenn man richtig liegt mit einer negativen Einschätzungen gewinnt man doppelt : am Underlying und an dere Vola.
Die geringe Absicherungsquote bedeutet auch, dass Shortsqueezes weniger stark ausfallen, weil ja wenig Shorts vorhanden sind. Auch andere Indikatoren stehen eher am Anschlag. Ich schaue da nur auf die USA. Dort wird auch unser Markt gemacht ; die Amerikaner besitzen 60% der deutschen Aktien.
Die Korrelation zu Bonds mahnt auch zur Vorsicht. Der Bundfuture notiert schon wieder nahe am Jahrestief. Kein Umfeld für haussierende Aktien.
Aber es gibt eben das neue ATH im DAX und da regiert dann FOMO.
Ich bin selbst noch nicht raus. Meine Longpositionen sind alle im Valuebereich, der dieses Jahr massiv underperformt. Ausnahme Rocktech im Lithiumbereich. Momentan habe ich weiter 2 Shorts an Bord. Apple und Nvidia; damit beträgt die Absicherungsquote unter Berücksichtigung der Hebel ca. 25%, wenn man das hohe BETA von Nvidia berücksichtigt wohl eher 30%. Bei einer Korrektur würde ich da sicher Richtung 100% gehen. Aber wie die Hedgefonds bin ich trotz vorsichtiger Einschätzung netto long. Mit einem Fuss auf der Bremse.
Unternehmensergebnisse: die sind nicht so gut wie viele glauben. Man schlägt häufig die Erwartungen, aber das ist normal. Das ist i.d.R. bei 80% der Unternehmen der Fall. Dieses Jahr liegen wir darunter und damit ist die Ergebnissaison eher bescheiden. In Verbindung mit der Hausse des laufenden Jahres sind die Ergebnisse m.E. zu schwach und wir sehen letztendlich nur eine Erhöhung der KGV´s. Und das bei weiter hohen Zinsen. Da passt heute die Deutsche Post gut ins Bild. Die Zahlen waren weitestgehen in line; die Guidance wurde eingeengt indem man das untere Ende auf 6,2 Mrd. anhob. Aber das liegt unterhalb der Durchschnittsschätzung der Analysten. Man sieht heute, dass solch ein Resultat nicht ausreicht. Nur der Aktionär gab natürlich mal wieder einen bullischen Kommentar ab. Also Zahlen nicht gut genug für weitere Anstiege, aber auch zu gut für einen wirklichen Crash. Irgendwie dazwischen.