Bei der Unterbewertung gebe ich Dir vollkommen Recht.
Nur nicht bei der Suche nach dem Schuldigen. Du suchst immer denselben Schuldigen, nämlich Dortmund selbst, da fehlt mir aber die Motivation. Es gäbe da noch weitere Varianten.
Der sehr starke Rückgang der Aktie von 3,69 bis runter auf 1,80 lässt sich zum Teil mit Gewinnmitnahmen erklären,
aber eben nur zum Teil, denn es ist angesichts der klaren Unterbewertung sehr ungewöhnlich, daß eine Aktie so stark konsolidiert, obwohl man in der Bundesliga auf CL Kurs war. Ich gehe davon aus, daß nachgeholfen wurde, um den Aktienkurs weiter runterzuknüppeln. Sehr viele Aktionäre von damals hatten sich entnervt abgewandt. Richtig interessant wird es aber erst später:
In der Rückrunde 2011/12 gewann der BVB jedes wichtige Spiel, es gab nur zwei Unentschieden. Es war bis dahin die mit weiten Abstand beste Rückrunde aller Zeiten. Aus Sicht der Gegner der BVB Aktie stand also zu befürchten, daß die BVB Aktie einen ähnlichen Schwung entfalten könnte, wie 2010 als die Aktie innerhalb kürzester Zeit von 1 auf 3,69 hochging. Das musste also auf jeden Fall verhindert werden. Warum?
Was wäre das Problem gewesen, wenn der Aktienkurs da auf über 4 Euro gelaufen wäre, statt auf 2,10? Es wäre eine kleinere Kapitalerhöhung bereits zwei Jahre früher denkbar gewesen. Die Reus & Aubameyang Verlängerungen wurden durch die Kapitalerhöhung möglich. Reus hatte eine Ausstiegsklausel und Dortmund stand auf einem Abstiegsplatz. Es gibt mehrere Quellen, darunter Röckenhaus von der Süddeutschen (befreundet mit Watzke) die in mehreren Artikeln darauf hingewiesen war, daß die Reus Verlängerung durch die besonderen Umstände der Kapitalerhöhung möglich wurden.
Hätte es schon zwei Jahre früher eine Kapitalerhöhung gegeben, hätte man mit Götze ohne Ausstiegsklausel verlängern können und man hätte Lewandoswki das geforderte Gehalt bieten können, beides musste unbedingt verhindert werden.
Wer hatte daran ein Interesse?? Bayern München.
Zufälligerweise gibt es mit Uli Hoeneß jemanden, der genauso denkt, Jahrzehnte lang. Nämlich den Gegner zu schwächen, indem man die besten Spieler abkauft, dabei selber stärker zu werden, Jahrzehnte langes Konzept. Und zufälligerweise ist Uli Hoeneß so ziemlich der Einzige in der ganzen Fussballbranche, der sich mit Börse auskennt, Watzke selber hat von Börse herzlich wenig Ahnung.
Hoeneß saß noch lange vor dem Internetzeitalter mit dem Börsenpager im Stadion, um während der Spiele auf die Kurse zu starren. Er wickelte über 32.000 Trades ab. Teilweise unfassbar viel nur an einzelnen Tagen, logisch. Er hatte eine ganz unglaubliche Deckung für sein Konto, es konnte nicht zweifellos geklärt werden, wo das viele Geld überhaupt herkam.
2011/12 waren Leerverkäufe nicht meldepflichtig.
Ich halte es für möglich, daß die BVB Aktie 2011/12 leerverkauft wurde, einzig mit dem Ziel den Aktienkurs zu drücken. Das sehr falsche Artikel über die BVB Aktie erscheinen, muss auch kein Zufall sein, ebenso daß falsche Analysen erscheinen.
In meinem Gespräch mit CFO Thomas Treß, wo es um den falschen Artikel über die BVB Aktie ging, wo also geschrieben wurde, es gäbe Gerüchte im Markt, daß Borussia Dortmund trotz Hummels und Gündogan Transfer nur eine rote Null erwartet, meinte Treß, daß es nicht auszuschließen ist, daß es unlautere Motive sind und eben nicht Unwissenheit. Das sehe ich auch so. Sehr ähnliche Phänomen konnte man 2012 beobachten.
Es gibt aber auch ganz offizielle, sehr medienwirksam vorgebrachte Äußerungen von Uli Hoeneß selbst:
- Watzke erzählt bzgl. Personalkosten Märchen, jeder der sich in der Branche auskenne, wisse das
- Die BVB Aktie könne man an die Wand kleben, er selber würde seine BVB Aktien verkaufen
Hat er beim Kurssturz bis 2,10 nachgeholfen? Es hätte ihn, angesichts seines Kontostandes nur ein Taschengeld gekostet, dies hat mir auch Dr. Robin Steden bestätigt.
Hoeneß hat sogar einen Bezug Spiele gegen Bayern und BVB Aktie hergestellt. Offensichtlich beobachte er nicht nur pauschal den Aktienkurs der BVB Aktie, sondern kannte sich im Detail aus und kam sich nicht zu blöde vor, daß auch noch in der Öffentlichkeit preiszugeben.
Es wäre ein ganz schlechtes Zeichen, daß die BVB Aktie nach Siegen gegen Bayern gesunken wäre, sagte er.
Jo, das sehe ich auch so. Es ist extrem ungewöhnlich.
Die Kernargumente gegen die BVB Aktie, es wäre nur ein Fanboy Invest, wo die Aktie bei sehr hohem Freefloat von Fans getrieben würde, die bei Niederlagen vorschnell verkaufen, werden hier ad absurdum geführt. Wieso sinkt der Aktienkurs nach extrem wichtigen Siegen? Die Meisterschaft war im Februar 2012 nicht eingepreist, noch nicht mal das Halbfinale im Pokal. Der Kurs sank von 2,80 bis 2,10
Fazit: Es gibt zum Thema viele Theorien und eben nicht nur eine. Die Motive von Bayern wären sehr simpel, das allein beweist aber noch nichts. Fakt ist aber, Leerverkäufe waren 2012 noch nicht meldepflichtig und Fakt ist auch, mittlerweile sind sie meldepflichtig geworden, es gab drei Hedgefonds, die bei der BVB Aktie meldepflichtig wurden. Damit ist es keine Verschwörungstheorie, sondern eine Tatsache.
Daß der Aktienkurs gedrückt und manipuliert wird, ist für mich plausibel