Fonds

Kosten eines üblichen Fonds

Neben den Investmentrichtlinien sind im Fondsprospekt auch die Kosten bzw. Gebühren, die ein Fonds verlangen darf, definiert. Zu den wichtigsten Kosten gehören: das Agio (Aufgeld, Ausgabeaufschlag). Dies ist jener Prozentsatz, den der Investor bezahlt, um in den Fonds einzusteigen. In der Regel sind dies zwischen 0 und 6%, d.h. wer Fondsanteile im Wert von 100 Euro erwirbt, bezahlt dafür z.B. 105,-- €. Aktienfonds sind i.d.R. etwas teurer als andere Fonds. Im Schnitt liegen die Ausgabeaufschläge bei 5% Aktienfonds und Immobilienfonds und bei 3% bei Rentenfonds. Der Ausgabeaufschlag dient in der Regel zur Deckung der Vertriebskosten und wird üblicherweise an den Vermittler via Provision durch die KAG gezahlt.

Zu den Kosten gehören auch jährliche Managementgebühren, die täglich aus dem Fonds entnommen werden: Dies ist ein Prozentsatz des Vermögensstandes zum Berechnungsstichtag (in der Regel zwischen 0,2 und 7%), der der Investmentgesellschaft als Vergütung für ihre Verwaltungsarbeit zusteht. Bei bestimmten Fonds (''Fonds ohne Ausgabeaufschlag'', ''Trading-Fonds'') wird zwar kein Ausgabeaufschlag erhoben, dafür sind die Verwaltungsgebühren normalerweise erheblich höher, so dass sich ab einer gewissen Haltedauer der Anteile, der Kauf mit Ausgabeaufschlag besser gerechnet hätte. Der Ausgabeaufschlag wird schliesslich nur bei Kauf erhoben und nicht jährlich, wie die Verwaltungsgebühr, die sich zudem am (hoffentlich steigenden) Iventarwert des Fonds orientiert.

Einige Fonds verlangen Erfolgsvergütungen, teils auf absoluter (Beteiligung am Gewinn) oder relativer (Beteiligung am Übertreffen einer bestimmten Benchmark) Bemessungsgrundlage.

Bei der Entscheidung für ein konkretes Investmentprodukt ist daher immer zu beachten, dass die Performancezahlen, die eine Fondsgesellschaft veröffentlicht, brutto zu verstehen sind. Haben Sie z.B. 3% Agio bezahlt und einen Fonds mit 1% Managementgebühren, ist ein "Gewinn" von 4% den der Fonds nach einem Jahr ausweist, de facto (fast) völlig durch die Kosten des Fonds im ersten Jahr ausgeglichen.

Zu den Kosten eines Investments gehören außerdem jene Kosten, die die manche Depotbank verlangt (Depotführungsgebühr), die im Durchschnitt zwischen 30 und 40 Euro pro Jahr sein kann.

Innerhalb von Fonds gibt es eine Menge versteckter Kosten, die im laufenden Betrieb aus dem Fonds entnommen werden, zB. häufig Druckkosten für Berichte usw..

Je nach Depotbank kommen schließlich manchmal noch Handelskosten dazu (Provision, Spesen, Maklergebühren) - jene Kosten, mit denen der Fonds beim Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers durch die Gebühren des Händlers (Bank oder Makler) belastet wird.

Letztlich kommt es auf das Ergebnis nach Kosten an, ob ein bestimmter Fonds ein gutes Ergebnis im Vergleich zu seiner Benchmark geliefert hat. Dies gelingt nur den wenigsten Fonds beständig. Bei über 6000 zum Vertrieb zugelassenen Fonds in Deutschland, werden die meisten Anleger nur mit Hilfe ausgiebiger Recherche oder Beratung durch einen hauptberuflichen Fachmann, den für ihre Anlagezwecke geeigneten Fonds finden können.



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