Wirtschaft empört über Rot-Grün

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Wirtschaft empört über Rot-Grün

3
18.10.02 01:07
#1
Aus der FTD vom 18.10.2002 www.ftd.de/koalition

Wirtschaft empört über Rot-Grün
Von unseren Korrespondenten

Die Wirtschaft läuft Sturm gegen die von der rot-grünen Regierung geplante Erhöhung von Lohnnebenkosten und Steuern. Es droht eine Abwanderungswelle aus Deutschland.

"Dies wird zum Stillstand am Standort Deutschland und damit weiter zu einer negativen Grundstimmung der Menschen beitragen", kritisierte der Vorstandschef des Metro-Konzerns, Hans-Joachim Körber, in einer Umfrage der FTD. IBM-Deutschland-Chef Erwin Staudt warnte: "Wer Steuern, Abgaben und Schulden erhöht, wird am Ende auch mehr Arbeitslosigkeit ernten." Manager rechnen mit einer Abwanderungswelle von Unternehmen aus Deutschland und weniger Investitionen.

Die Wut der Arbeitgeber entzündet sich an den neuen Milliardenbelastungen für die Wirtschaft, die sich aus der Koalitionsvereinbarung ergeben. Die Unternehmen rechnen derzeit die neuen Kosten aus, die bereits ab Januar auf sie zukommen könnten. Besonders in der Kritik: die Anhebung des Rentenbeitrags, die erhöhten Beitragsbemessungsgrenzen für die Renten- und Arbeitslosenversicherung, die Spekulationssteuer auf Aktiengewinne sowie die Abschaffung des Verlustvortrages.


Für ausländische Unternehmen ist die Belastung durch Steuern und Abgaben eines der wichtigsten Standortkriterien. Gekürzte Investitionen könnten das Wirtschaftswachstum erneut dämpfen.


Die Rentenbeiträge sollen um 0,2 Prozentpunkte auf 19,3 Prozent steigen. Die Beitragsbemessungsgrenze soll von 4500 Euro auf 5100 Euro angehoben werden. Bei einem Arbeitnehmer mit einem Gehalt von 5000 Euro würde die neue Regelung jährlich mit knapp 1200 Euro zu Buche schlagen.


Verheerendes Urteil

Der Maschinenbauer MAN schrieb in einer Stellungnahme, dies entziehe der Wirtschaft Liquidität und koste Wachstum und Beschäftigung. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer, Max Schön, bezeichnete den Koalitionsvertrag als "richtig schwache Leistung. Nichts reizt dazu, einzustellen, voranzutreiben und zu expandieren." Der Chef der amerikanischen Handelskammer in Deutschland, Dierk Müller, sagte: "Die steigenden Lohnnebenkosten schrecken viele internationale Leistungsträger ab, nach Deutschland zu kommen." Einige Unternehmen müssten sich fragen, ob es sich noch lohne, in Deutschland zu investieren.


Durch die Einsparungen bei der Bauförderung rechnet die Wohnungswirtschaft mit einem Rückgang der Bauinvestitionen von 28 Mrd. Euro pro Jahr und 200.000 neuen Arbeitslosen in der Branche.


Der Chef des Bundes Junger Unternehmer, Marcus Schneider, sieht durch die Erhöhungen einen Stimmungsabschwung voraus: "So macht man die Motivation der Menschen kaputt, die Deutschland nach vorne bringen sollen. Die Regierung hat nur den Mut, die Leistungsträger zu strangulieren", sagte Müller, der auch Geschäftsführungsmitglied der Schneider Druckluft ist.



Kapitalflucht droht


Eine massive Kapitalflucht aus Deutschland fürchten Fondsgesellschaften und Kapitalmarktexperten. "Die Steuerpläne der Regierung drohen dem ohnehin schon welken Pflänzchen Aktienkultur völlig den Garaus zu machen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Investmentgesellschaften, Stefan Seip.


Fondsgesellschaften fürchten massive Geschäftseinbußen, würde der Verkauf von Fondsanteilen besteuert. Kapitalmarktexperten erwarten eine Verkaufswelle an den Aktienmärkten, wenn die Steuer bereits zum Jahresanfang 2003 greifen soll. "Das Ganze ist eine glatte Katastrophe", sagte Markus Straub, Vorstand der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre. Martin Theisinger, Managing Director bei der britischen Fondsgesellschaft Schroders, ergänzte: "Man hat das nicht durchdacht und ruiniert den Ruf des Finanzplatzes Deutschland. Meine englischen Kollegen schlagen sich auf die Schenkel."


URL des Artikels:     www.ftd.de/pw/de/1034763889823.html
 
Wirtschaft empört über Rot-Grün mod
mod:

Da freuensich andere:

 
18.10.02 01:17
#2
Martin Theisinger, Managing Director bei der britischen Fondsgesellschaft Schroders, ergänzte: "Man hat das nicht durchdacht und ruiniert den Ruf des Finanzplatzes Deutschland. Meine englischen Kollegen schlagen sich auf die Schenkel."
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Deutsche-Bank-Ökonom Walter warnt vor Deflation

 
18.10.02 01:20
#3
Aus der FTD vom 18.10.2002  
Deutsche-Bank-Ökonom Walter warnt vor Deflation

Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, hat die Wirtschaftspolitik zu entschlossenem Handeln gegen eine drohende Deflation aufgefordert.

Das Risiko eines Abrutschens in eine wirtschaftliche Abwärtsspirale liege in Deutschland inzwischen bei 25 bis 30 Prozent, schreibt Walter in einem Gastbeitrag in der morgigen Ausgabe Financial Times Deutschland.

Die sklavische Erfüllung nominaler Defizitziele sei in dieser Situation ebenso verfehlt wie Steuererhöhungen, so der Ökonom. Walter fordert die Europäische Zentralbank auf, die Zinsen deutlich um 100 Basispunkte zu senken.


Deutschland nutze sein Wachstumspotenzial derzeit bei weitem nicht aus und könne deshalb mehrere Jahre stark wachsen, ohne dass Inflationsdruck entsteht.





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Deflation - Gefährliche Mischung

 
18.10.02 01:25
#4
Aus der FTD vom 18.10.2002 www.ftd.de/deflation

Deflation - Gefährliche Mischung

Von Sebastian Dullien und Mark Schieritz, Berlin

Noch können sich Schnäppchenjäger über purzelnde Preise freuen. Doch die deutsche Wirtschaft droht in die Deflation abzurutschen - mit sinkender Nachfrage und noch mehr Arbeitslosen.

Für Schnäppchenjäger wird es ein heißer Herbst. Supermärkte wollen die Kunden mit Rabatt-Gutscheinen ködern, Versandhäuser verbilligen reihenweise ihre Produkte, und Kaufhäuser wie Karstadt locken mit Preisnachlässen von mehr als 50 Prozent. Die Boulevardpresse macht schon Wochen vor Beginn des Weihnachtsgeschäfts eine "Rabatt-Schlacht" aus, die die kaufmüden Verbraucher wieder in die Läden locken soll.

Doch was die Kunden erfreut, treibt Unternehmern und Managern die Sorgenfalten auf die Stirn. Wenn nämlich auf breiter Front die Preise sinken, warten die Konsumenten lieber ab, verschieben ihre Einkäufe in die Zukunft - und die Firmen kämpfen mit immer größeren Absatzschwierigkeiten.


Auch die Zunft der Ökonomen, die in Deutschland bislang regelmäßig vor einer zu hohen Teuerungsrate warnte, entdeckt jetzt die Gefahr sinkender Preise. "Die Situation ist höchst gefährlich", warnt Ulrich Beckmann von der Deutschen Bank, "Wir beobachten in vielen Bereichen schon deflationäre Tendenzen. Wenn nicht rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden, kann das schnell in eine echte Deflation münden."



Japanische Verhältnisse drohen


Die Folgen wären dramatisch, wie das Beispiel Japan zeigt: Dort sinken die Preise bereits 36 Monate in Folge. Die Not leidenden Betriebe können ihre Kredite nicht mehr bedienen, das Bankensystem steht vor dem Kollaps, die Wirtschaft taumelt von einer Rezession in die nächste.


"Es besteht das Risiko, dass sich das japanische Szenario in Deutschland wiederholt", warnt Martin Hüfner, Chefvolkswirt der HypoVereinsbank. Auch hier zu Lande stagnieren die Preise seit Monaten. Zwar weist die Statistik noch einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr aus. Doch der spiegelt nur die Erhöhung der Tabak-, Öko- und Versicherungssteuer vom Januar 2002 und den Preisschub nach der Euro-Einführung wieder - etwa beim Friseur oder der Kino-Karte. Doch der Teuro-Effekt ist schon Geschichte: "Rechnet man diese Sondereffekte heraus und beachtet den üblichen Messfehler, so gibt es keinen Preisanstieg mehr", sagt Bank-Volkswirt Beckmann.


Bei einzelnen Gütern fallen die Preise schon heute: Haushaltsgeräte und Nahrungsmittel kosten immer weniger. Baumwollhemden, Badeanzüge oder Weichspüler - alles zum Teil deutlich billiger als im Vorjahr.


Nun sind sinkende Preise in einzelnen Branchen nichts Ungewöhnliches. Viele landwirtschaftlichen Produkte kosten heute weniger als vor 40 Jahren - eine Folge des Strukturwandels in der Agrarwirtschaft. Die Preise für Telekommunikation sanken nach der Liberalisierung deutlich. Von einer echten Deflation sprechen Ökonomen erst, wenn über längere Zeit das Preisniveau insgesamt fällt. Genau dazu könnte es aber kommen - die Mixtur aus schlechten Konjunkturaussichten, hohen Zinsen und einer restriktiven Haushaltspolitik ist explosiv.



Preisanhebungen nicht durchsetzbar


Da könnten sich die jüngsten Steuererhöhungs- und Sparbeschlüsse der rot-grünen Koalition als grob fahrlässig erweisen: Allein von 2002 auf 2003 soll das strukturelle Staatsdefizit um 0,8 Prozent zurückgefahren werden - ein gewaltiger negativer Nachfrageschock. Denn schon jetzt weisen die Stimmungsindikatoren nach unten, die schwache Weltkonjunktur lässt die Exporte einbrechen, und die jüngsten Kursverluste an den Aktienmärkten belasten Konsum und Investitionen. Die Ökonomen der Deutschen Bank prognostizieren für 2002 nur noch ein Wirtschaftswachstum von 0,1 Prozent, für die ersten beiden Quartale rechnen sie sogar mit einer Rezession.


"Im Moment lassen sich keine Preiserhöhungen durchsetzen", beschreibt Horst-Werner Maier-Hunke, Geschäftsführer des Büroartikelherstellers Durable, die Lage in vielen Unternehmen. Weil die Lager voll sind und Branchen wie die Telekommunikationsindustrie mit Überkapazitäten kämpfen, werden Waren immer öfter unter dem Einstandspreis verkauft.


So könnte eine Abwärtsspirale in Gang kommen: Wegen der Absatzschwierigkeit entlassen die Firmen Personal oder zahlen niedrigere Löhne. Dadurch sinkt das Einkommen der Konsumenten, die Unternehmen verkaufen noch weniger Produkte und leiten erneut Gehaltskürzungen ein oder setzen noch mehr Mitarbeiter auf die Straße. Die Nachfrage bricht immer weiter ein.


Fallen die Preise, wächst zudem die reale Schuldenlast der Firmen, es kommt zu Pleiten und Kreditausfällen, die den Finanzsektor belasten. "Eine Deflation ist für jedes Bankensystem ein Problem", so HypoVereinsbank-Chefvolkswirt Hüfner.




Löhne noch stabil


Noch hilft der deutschen Wirtschaft, was im Ökonomen-Deutsch gern als "Verkrustung" oder "Rigidität" bemängelt wird: "Der Flächentarifvertrag verhindert bislang, dass die Löhne fallen", so Wirtschaftsprofessor Peter Bofinger von der Uni Würzburg. Auch der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Otmar Issing, hat wegen der geringen Lohnflexibilität der europäischen Wirtschaft bislang wenig Deflationssorgen.


Ob dieser letzte Rettungsanker noch lange hält, ist allerdings fraglich. In Ostdeutschland hat der Flächentarif kaum noch Bedeutung, für den Westen der Republik fordern die Arbeitgeber seit langem die Öffnung der Tarifverträge nach unten. Und längst kompensieren viele Firmen die hohen Tarifabschlüsse vom Frühjahr durch die Kürzung von Sonderleistungen.


Weniger pessimistisch könnte der Blick auf die Geldmenge stimmen: "Noch ist der Zuwachs zu kräftig, als dass eine Deflation direkt bevorstünde", sagt Axel Nitschke, Chefvolkswirt beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag. Tatsächlich wächst die Geldmenge M3 im Euro-Raum mit Jahresraten von über sieben Prozent, deutlich schneller, als es der Referenzwert der EZB mit 4,5 Prozent vorsieht.


Allerdings steigt auch in Japan die Geldmenge seit Jahren kräftig - dies hat das Land aber nicht vor der Deflation bewahrt. Weil die Banken wegen der faulen Kredite weniger Geld ausleihen, schwächelt die Nachfrage. Die zusätzliche Liquidität kommt nicht im Wirtschaftskreislauf an.



Kreditvergabe rückläufig


Der Würzburger Ökonom Bofinger bezweifelt daher, dass das Geldmengenwachstum der richtige Indikator ist, um Deflationsgefahren vorzeitig auszumachen. Er hält die Kreditvergabe für ein geeigneteres Barometer. Und die ist in Deutschland preisbereinigt seit Februar 2002 rückläufig - schon warnen Experten vor dem Credit Crunch, einer Situation, in der es für Unternehmen immer schwerer wird, Bankkredite zu erhalten.


Um nicht wie Japan in die Abwärtsspirale zu geraten, raten die Deflations-Warner, rechtzeitig gegenzusteuern - bevor es zum Preisverfall auf breiter Front kommt. "Wir haben keine Ahnung, wie man mit einer Deflation fertig wird", so Volkswirt Beckmann von der Deutschen Bank. Darum solle die EZB jetzt lieber das Risiko eingehen, die Inflation zu stark anzuheizen, als die Deflationsgefahr zu ignorieren.


Schließlich mahnt auch die US-Notenbank in einer kürzlich abgeschlossenen Studie über die japanische Deflation eine kräftige Reaktion der Geldpolitik an, bevor die Preise wegrutschen. Sollte es dabei zu neuer Inflation kommen, sei diese viel einfacher in den Griff zu bekommen als die Deflation, so das Ergebnis der Fed-Forscher.


Doch die europäische Geldpolitik scheint den Ratschlägen aus Amerika nicht nachkommen zu wollen: Seit Anfang 2001 hat die EZB trotz wachsender Deflations- und Wachstumsrisiken ihren Leitzins lediglich um 150 Basispunkte gesenkt - während die Fed ihre Zinsen um insgesamt 475 Basispunkte absenkte. Und für Deutschland sieht die Lage besonders düster aus: Gäbe es heute noch die Bundesbank, die nur auf die Preisentwicklung in Deutschland zu achten hätte, läge der Zentralbankzins nach Berechnungen der Société Générale unter zwei Prozent - statt wie derzeit bei 3,25 Prozent.




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Analyse: Weltweiter Preisverfall


Von Sebastian Dullien


Nicht nur in Europa wächst die Angst vor der Deflation. Auch in den USA streiten die Ökonomen, ob die Wirtschaft am Rande eines Preisverfalls auf breiter Front steht. Japan, China und Hongkong stecken schon seit Jahren in einer Deflation, in Taiwan und Singapur sinkt das Preisniveau seit Anfang 2002. "Derzeit ist eine globale Deflation die größte Gefahr für die Weltwirtschaft", warnt Stephen Roach, Chefvolkswirt der US-Investmentbank Morgan Stanley.


Roach sieht die US- Wirtschaft gefährlich nahe an der Null-Marke: Zwar stiegen die Verbraucherpreise noch leicht an, doch die Entwicklung in einzelnen Marktsegmenten zeige die Gefahr einer Deflation in den USA. So fielen die Preise sowohl für Güter als auch für Gebäude bereits mit einer Jahresrate von 0,6 Prozent. Allein das Anziehen der Dienstleistungspreise sorge noch für einen insgesamt minimalen Preisanstieg. Doch auch im Service-Sektor dürften bald keine höheren Preise mehr durchzusetzen sein.


Denn anders als vergangene Rezessionen hat der jüngste Abschwung auch die Inflation im Dienstleistungssektor kräftig gedämpft. Ursache dafür sei die zunehmende Internationalisierung, erklärt Roach: Durch die schwache globale Nachfrage gerieten die Dienstleistungspreise weltweit unter Druck. Die Kunden seien nicht mehr auf wenige nationale Anbieter angewiesen, sondern könnten heute auf Wettbewerber in Schwellenländer wie Indien und China ausweichen. In der Finanzindustrie habe die Deregulierung dazu geführt, dass es mehr Universalbanken und damit größeren Konkurrenzdruck gebe. Ein weiterer Rückgang der globalen Nachfrage werde daher schnell dazu führen, dass auch bei den Dienstleistern eine Abwärtsspirale der Preise in Gang kommt.

Andere Bank-Ökonomen geben sich vorerst noch zuversichtlicher. Selbst bei Morgan Stanley mögen nicht alle Kollegen der pessimistischen Prognose ihres Chef-Volkswirts folgen: Sie weisen darauf hin, dass die Märkte noch lange nicht mit einer Deflation rechnen. So zeigen inflationsgesicherte US-Bonds immer noch eine Inflationserwartung der Anleger von etwa 1,5 Prozent an. Zudem setzen die Optimisten auf die expansive US-Finanz- und Geldpolitik. Damit werde verhindert, dass die Nachfrage einbreche und sich auch in den USA der Abwärtstrend bei den Preisen verfestige.
www.ftd.de/pw/de/1034763889549.html?nv=5wn

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Deflation: Schwindsüchtige Banken

 
18.10.02 01:29
#5
Aus der FTD vom 18.10.2002
 
Deflation: Schwindsüchtige Banken

Von Lucas Zeise, Frankfurt

Deflation ist wie Inflation ein monetäres Phänomen. Sie geht vom Finanzsektor aus. Wenn sie nicht mehr zu verhindern ist und die Volkswirtschaft beherrscht, bedeutet sie das Aus für den Finanzsektor. Wie die Deflation den Kreditsektor ruiniert, lässt sich seit den 90er Jahren in Japan begutachten.

In Japan konnte man in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts besichtigen, wie Deflation sich nach einer exzessiven Hyperinflation aus dem anschließenden Zusammenbruch der Preise von Aktien und Immobilien entwickelte.

Im Frühjahr 2000 platzte die Blase an den Aktienmärkten der westlichen Welt. Seitdem besteht auch in Amerika und in Europa Deflationsgefahr. Die von Investoren, von Banken, Fonds, Versicherungen und Privatanlegern gehaltenen Werte schrumpfen. Ihre Zukunftsaussichten auf Rendite schnurren zusammen. Die Investoren sind gezwungen, noch verbleibende Guthaben zu veräußern, wollen sie ihren verbliebenen Bestand retten.


Der Finanzsektor ächzt. Das Resultat ist äußerste Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe sowie der Fonds und Versicherungen beim Kauf von Wertpapieren. Die Finanzierung der Wirtschaft stockt. Die Investitionen gehen zurück. Die Unternehmen versuchen sich gesundzuschrumpfen. Die Arbeitslosigkeit steigt. Sie drückt auf Löhne und Gehälter und dämpft damit zusätzlich die Nachfrage der Endverbraucher und die Preise.


Nichts ist zwangsläufig. Durch kluge Notenbankpolitik, wie sie Alan Greenspan nach dem Platzen der Aktienmarktblase mit massiven Senkungen des Leitzinses gezeigt hat, kann eine Abwärtsspirale vielleicht vermieden werden.



Hohe Sparquote trotz niedriger Zinsen


Wenn aber die Güterpreise auf breiter Front sinken, fällt die von der Finanzierungskrise ausgehende Schrumpfung wieder auf den Finanzsektor zurück. Dieser Mechanismus ist einfach zu begreifen, zumal die japanische Volkswirtschaft reales Anschauungsmaterial liefert. Obwohl dort die Banken den Sparern für ihre Guthaben keine oder lächerlich geringe Zinsen zahlen, bleibt die Sparquote hoch.


Der Grund dafür ist einfach. Wer als Verbraucher erwartet, dass Autos, Kühlschränke, Notebooks und Häuser in zwei Monaten billiger sind als gerade jetzt, wird den Kauf dieser Objekte, verschieben und den nicht verwendeten Geldbetrag auf dem Konto bei der Bank lassen. Verbraucher werden zu Sparern, weil sie erkennen, dass ihr Geld auch ohne Verzinsung bei sinkendem Preisniveau mit dem Zeitablauf mehr wert wird.


Kreditnehmer leben in der Deflation noch weniger angenehm. Mit jedem Tag, der vergeht, werden ihre Schulden real mehr. Die halbe Milliarde Euro, für die ein Unternehmen sich eine neue Fabrik hingestellt hat, kann, wenn der Kredit fünf Jahre später fällig wird, schon eineinhalb oder zwei gleichwertige Fabriken wert sein. Schlimmer noch, auch die in der Fabrik produzierten Produkte, sind in fünf Jahren billiger geworden. Die aus der Investition kalkulierte Rendite schrumpft und reicht nicht einmal mehr, um die Zinsen zu decken.


Potenzielle Kreditnehmer ziehen daraus den Schluss, dass sie auf den vereinbarten Zins die Deflationsrate kalkulatorisch mit aufschlagen müssen. Die Bereitschaft zur Verschuldung nimmt entsprechend ab. Es sinken die nominalen Zinsen - im Extremfall auf null. Darunter kann es aber nicht gehen.


Ist es erst so weit, dann finden die Banken, bei denen sich die Spargroschen der im Kaufstreik befindlichen Verbraucher angesammelt haben, keine Abnehmer mehr für ihr Produkt, das schöne Geld.



Kreditvergabe bei null


Bei sinkendem Preisniveau wird dieses Geld immer wertvoller. Aber niemand will es - geliehen - haben. Ohne Kreditnehmer hören die Kreditinstitute aber auf, Kreditinstitute zu sein. Sie leiden an Schwindsucht, auch wenn sie nicht vorher schon durch die Zahlungsunfähigkeit ihrer von der Deflation bedrängten Schuldner umgeworfen werden.


Schwindsüchtige Banken, die an faulen Altkrediten und fehlendem Neugeschäft leiden, sind aktuell in Japan zu besichtigen. Seit 1995 stellt die japanische Zentralbank den Geschäftsbanken Geld zu praktisch null Prozent zur Verfügung. Zweijährige Staatsanleihen rentieren unter einem halben Prozent. Dennoch kommt im Inland des Inselreiches die Kreditvergabe seit Jahren nicht in Schwung. Der Bankensektor überlebt durch staatliche Hilfe und durch Kapitalexport. Die Geldaufwertung hält an. Die offizielle Deflationsrate liegt dabei aktuell nur bei 1,3 Prozent.



© 2002 Financial Times Deutschland
Wirtschaft empört über Rot-Grün first-henri
first-henri:

In anderen Ländern wäre

 
18.10.02 01:29
#6
"der Doris ihrem Mann seine Partei" eine Minderheitspartei und würde mit der
5 %-Hürde kämpfen. Der Schily hat die NPD verboten (hat er sicherlich recht gehabt), der Beckstein würde das sicherlich mit der SPD tun. Dann könnte diese Brut ihre Lügen wenigstens nicht mehr öffentlich verbreiten.

Gute Nacht f-h
Wirtschaft empört über Rot-Grün Karlchen_I
Karlchen_I:

Bin empört über doofe Unternehmer.

 
18.10.02 01:38
#7
Ach ja: Zur "Wirtschaft" gehören auch diejenigen, die richtig anpacken - also die Arbeitnehmer (Arbeitskraftgeber). Wird oft ausgeblendet.
Wirtschaft empört über Rot-Grün Happy End
Happy End:

@first-henri: Klasse Posting :-(((

 
18.10.02 06:32
#8
Wirtschaft empört über Rot-Grün Dixie
Dixie:

Die Preise fallen auf breiter Front?

 
18.10.02 08:29
#9
Komisch,wenn ich einkaufen fahre, sehe ich da nix von. Von "Haushaltsgeräten, Badeanzügen, Baumwollhemden und Weichspüler" wird man nämlich nicht satt. Und dass Nahrungsmittel angeblich weniger kosten, kann ich nicht bestätigen, im Gegenteil. Vielleicht hat sich das ja bis in die Supermärkte und Einzelhandelsgeschäft auf dem Land noch nicht herumgesprochen. Da zahlt man nämlich noch kräftig mehr als im Vorjahr.  
Wirtschaft empört über Rot-Grün callput
callput:

meine wirtschaft war gestern nicht empört !!!

 
18.10.02 08:39
#10
sondern hat mir noch einen ausgegeben ;-)
Wirtschaft empört über Rot-Grün Trader
Trader:

@Karlchen

 
18.10.02 08:43
#11
DER UNTERNEHMER
Es gibt Leute,
die halten den Unternehmer
für einen räudigen Wolf,
den man totschlagen müsse.
Andere meinen,
der Unternehmer sei eine Kuh,
die man ununterbrochen
melken könne.
"Nur wenige sehen
in ihm das Pferd,
das den Karren zieht."

Winston Churchill

Wirtschaft empört über Rot-Grün webeagle
webeagle:

Schade, dass wir alle jetzt und in Zukunft

 
18.10.02 08:43
#12
das ausbaden müssen, dass uns diejenigen die rot-grün gewählt haben, eingebrockt haben.

Ich gehe davon aus, dass wenn Gras über den Wahlbetrug und die "schuldeaffaire" gewachsen ist, ganz massiv weitere Steuererhöhungen wie z.B. Mehrwertsteuer 17 o. 18 %, etc. kommen werden.  
Wirtschaft empört über Rot-Grün Dixie
Dixie:

Da werden noch ganz andere "Hammer" kommen.

 
18.10.02 08:50
#13
in ein paar Monaten werden selbst die hartnäckigsten rot-grünen Leichtgläubigen bittere Tränen weinen, weil es ihrem ach so geliebten telegenen Showkanzler nämlich schnurzegal ist, dass sie sich dumm und dämlich zahlen müssen. Ich warte bloß noch auf die Ankündigung einer Diätenerhöhung.  
Wirtschaft empört über Rot-Grün maxperformance
maxperforma.:

@dixie

 
18.10.02 09:02
#14
die Diäten werden doch zum 01.01. erhöht
ist doch schon lange bekannt.

Ein Zeichen zu setzten und darauf zu verzichten
fällt Ihnen nicht ein. Angeblich ist es nur die Kompensation durch den Wegfall der Bonusmeilen.
Wirtschaft empört über Rot-Grün Dixie
Dixie:

Da kommen einem vor Mitleid die Tränen

 
18.10.02 09:05
#15
"Wegfall der Bonusmeilen" : vielleicht sollte man eine Art "Sonderopfer" für die armen, am Hungertuch nagenden Abgeordneten einführen. ;-)
Wirtschaft empört über Rot-Grün ruhrpottzocker
ruhrpottzocker:

Wo bleibt die Erhöhung der Öko-Steuer ?

 
18.10.02 09:06
#16

Ein bisschen mehr Durchsetzungsvermögen sollten die Grünen gegenüber der SPD schon zeigen !

Wirtschaft empört über Rot-Grün 821184
Wirtschaft empört über Rot-Grün Dixie
Dixie:

Moralisches Defizit

 
18.10.02 09:17
#17
Moralisches Defizit

Warum im Bürgertum Zorn auf die neue Regierungskoalition entsteht

Von Wolfram Weimer
Hans Eichels Offenbarungseid hat gerade noch gefehlt. Vier Wochen nach der Wahl "entdeckt" der Finanzminister Schieflagen im Etat - so gewaltig, dass Deutschland sich als Schummler blamiert, die Stabilität des Euro gefährdet und mit teuren Strafen aus Brüssel zu rechnen hat. Derselbe Eichel tönte noch soeben, bei ihm sei alles solide finanziert, Stoibers Warnung vor "blauen Briefen" reine Polemik - aber das war halt vor der Bundestagswahl.

Nach der Außenpolitik ("Wir gehen den ,deutschen Weg'") und der Steuerpolitik ("Wir erhöhen keine Steuern") gibt es also auch in der Finanzpolitik ("Alles solide") Botschaften, die sich seit der Wahl in ihr Gegenteil verkehrt haben. Damit überschreitet die Regierung ein Drei-Punkte-Kriterium des moralischen Defizits so dreist, als gäbe es nirgends Sanktionen.

Dass der Regierungsantritt von Rot-Grün eine Dublette des Fehlstarts von 1998 bietet, dass sich ein Vulgär-Etatismus breit macht, dass Deutschland auf den japanischen Weg der Dauerdepression geschickt wird, dass steigende Steuern wie anbefohlene Blutspenden für einen siechenden Patienten wirken - all das ist ärgerlich genug.

Und doch erklärt es nicht den Zorn, der jetzt im Bürgertum entsteht. Denn dort hätte man von einer ehrlichen Regierung jeden Kassensturz und manche Opfer akzeptiert; dort hätte man einer ehrlichen Regierung das Personalgeschacher als Malheur verziehen; dort hätte man von einer ehrlichen Regierung sogar einen Neokeynesianismus hingenommen. Das Problem ist bloß - diese Regierung ist nicht ehrlich, sondern dreist - und das macht zornig.

Mit kläglichen Sprachspielen werden Steuererhöhungen weggelogen. Mit einem Sparschwein in der Hand erklärt Eichel bei Frau Maischberger beiläufig das an Bilanzfälschung grenzende Haushaltsdesaster. Mit lakonischem Zynismus kassiert Joschka Fischer den "deutschen Weg" ("Forget it") und straft in Serien von diplomatischen Canossagängen Schröders Antiamerikanismus Lügen.

Wo bleibt das Seriöse, wo die Integrität? Oder fühlt sich die Regierung so schwach, dass sie das nötig hat? Ist das Uralt-Kabinett (im Schnitt sogar sechs Jahre älter als die letzte Kohl-Administration) etwa ein Indiz verbrauchter Kraft und Moral?

Vielleicht hat ein aufrechter, gläubiger Mann wie Wolfgang Tiefensee genau das gespürt, als er Schröder eine Absage erteilte. Gewiss ist Politik vor allem Handwerk der Macht - aber jede Macht ist ohne innere Moral bloß eine Fratze ihrer selbst.


Wirtschaft empört über Rot-Grün webeagle
webeagle:

@rpz

 
18.10.02 09:50
#18
ein glück , dass die grünen nur eine minoritätenpartei sind - halt jetzt keine gejaule, da alles unter 10 % nun mal keine große mehrheit der bevölkerung darstellt. auf die ökosteuer kann ich als "zwangspendler" gerne verzichten. die paar "nuscherl" , die bei der est-erklärung dabei rauskommen sind für arbeitnehmer nicht der rede wert.
Wirtschaft empört über Rot-Grün ruhrpottzocker
ruhrpottzocker:

Ist in Ordnung, webeagle !

 
18.10.02 09:53
#19

Wir sind halt verschiedener Meinung !

Dass die Grünen unter 10 % sind, muss ich natürlich akzeptieren - leider. Aber deshalb jaule ich nicht. Das machen hier andere.

Wirtschaft empört über Rot-Grün 821290
Wirtschaft empört über Rot-Grün gurkenfred
gurkenfred:

was ist denn ein "zwangspendler"???? o.T.

 
18.10.02 09:58
#20
Wirtschaft empört über Rot-Grün webeagle
webeagle:

Paßt schon,RPZ

 
18.10.02 09:58
#21
Wenn alle die gleiche Meinung hätten, wäre es nur langweilung und es gäbe nur Stillstand auf dieser Welt
Wirtschaft empört über Rot-Grün Guido
Guido:

@webeagle

 
18.10.02 10:08
#22
Stimme Dir in Punkto Ökosteuer zu, fahre bisher jeden Tag 100km zur Arbeit- ÖPNV kannste vergessen - auch wenn sich an meiner Situation evtl. etwas ändert - langsam reichts.
Und die Mwst wird spätestens!! Anfang 2004 erhöht - angeblich haben wir im EU-Vergleich einen der niedrigsten Mwst-Sätze!
Wenigstens hab ich den Haufen nicht gewählt, nützt mir aber auch nicht viel, da wir alle das ausbaden müssen!! :-(((
Wirtschaft empört über Rot-Grün vega2000
vega2000:

Doppelt hält besser

 
18.10.02 10:11
#23
„Viele Führungskräfte sind größenwahnsinnig“ Trigema-Chef Wolfgang Grupp über gute Unternehmen, schlechte Bezahlung und die Gefahr von Börsengängen
Herr Grupp, warum kommt die deutsche Wirtschaft nicht in Schwung?

Im Moment haben wir das riesige Problem der Konsumschwäche. Das Schlimmste für uns war die Börse. Viele Manager, die für mich aus Machtstreben und Größenwahn zu Wirtschaftsverbrechern geworden sind, haben den Aktionären und damit den Verbrauchern zig Milliarden weggenommen. Der Verbraucher ist jetzt ängstlich und spart, weil er sich Sorgen um die Zukunft macht.

Kommen wir mit einer anderen Bundesregierung schneller aus der Krise?

Jede Bundesregierung ist abhängig von der Wirtschaft. Erfüllen die Unternehmer ihre Aufgaben, dann fließen die Steuern, und die Politiker können damit die soziale Marktwirtschaft bewahren. Wenn die Unternehmer versagen und dem Staat den Bettel hinschmeißen, dann ist jeder Politiker hilflos.

Die Unternehmer sind schuld?

Solange Sie Ihrer Frau kein Haushaltsgeld geben, kann sie den Tisch nicht decken. Das ist das Wesentliche: Wir Unternehmer müssen dafür sorgen, dass unser Heimatland wirtschaftlich läuft. Wenn ich meine Mitmenschen auf die Straße setze und gleichzeitig andere Menschen in anderen Ländern einstelle, dann habe ich als Unternehmer in einer sozialen Marktwirtschaft meine Pflicht nicht erfüllt.

Nun sagen viele Unternehmer, wir können dieses Land nicht auf Vordermann bringen, weil die Bürokratie fürchterlich ist und Löhne, Steuern und Sozialabgaben zu hoch sind.

Solange wir Unternehmer Arbeitsplätze auflösen und vom Sozialstaat verlangen, dass er diese versorgt, können wir sicher nicht über niedrigere Steuern sprechen. Im Übrigen wurden alle sozialen Verpflichtungen in guten Zeiten mit den Unternehmern und ihren Verbänden abgesprochen und vereinbart. Die 100-prozentige Lohnfortzahlung im Krankheitsfall wurde zum Beispiel irgendwann auch in Abstimmung mit den Unternehmen eingeführt. Ich halte eine 100-prozentige Lohnfortzahlung für nicht korrekt. Das will auch der Arbeitnehmer nicht. Der Arbeitnehmer will, dass Leistung honoriert und Nicht-Leistung weniger honoriert wird.

Da wird Sie die Wiedereinführung der 100-prozentigen Lohnfortzahlung durch die rot-grüne Regierung schwer geärgert haben.

Als unter der CDU die Lohnfortzahlung auf 80 Prozent gekürzt wurde, war ich einer der ersten, der die 80 Prozent eingeführt hat. Allerdings habe ich die 20 Prozent Ersparniss den Mitarbeitern als zusätzliche Lohnerhöhung gegeben. Die Mitarbeiter haben sich einstimmig für diese Lohnerhöhung und die 80-prozentige Lohnfortzahlung im Krankheitsfall ausgesprochen. Nach der Gesetzesänderung durch die neue Regierung haben wir die Lohnerhöhung wieder zurückgenommen und 100 Prozent bei Krankheit bezahlt.

Sie sind bekennender CDU-Wähler. Haben Sie sehr unter Rot-Grün gelitten?

Ich habe mit Politik nicht viel zu tun. Keine Regierung, egal welche Couleur sie hat, wird einem funktionierenden Unternehmen das „Genick brechen“, denn jede Regierung braucht eine funktionierende Wirtschaft, sonst wird sie abgewählt.

Sie leben seit 30 Jahren gut mit den Bedingungen am Standort Deutschland?

Das größte Problem ist, dass die, die versagen, auch noch Geld bekommen, und die, die Leistung bringen, immer mehr zahlen müssen. Das muss abgestellt werden.

Aber wie?

Ich habe zum Beispiel meine Firma vor drei Jahren umgewandelt in eine Einzelgesellschaft, so dass ich voll, also auch mit meinem privaten Vermögen hafte. Deshalb überlege ich jede Entscheidung mehrmals. Die anderen lassen ihrem Größenwahn freien Lauf, kaufen in guten Zeiten mit fremden Geldern alles auf, und werfen später dem Staat und dem Steuerzahler den Bettel hin. Die Verantwortlichen aber bekommen als Dank für ihre Fehlleistungen Millionen.

Kann das in großen Kapitalgesellschaften überhaupt anders laufen?

Ja. Die Haftung der Verantwortlichen muss gegeben sein. Bei Managern mindestens mit den Bezügen, die sie in dem Unternehmen bekommen haben. Wenn die Vorstände und Aufsichtsräte entsprechend haften müssten, würde unsere Wirtschaft anders aussehen.

Sie meinen also, wir haben ein volkswirtschaftliches Problem, weil viele Führungskräfte fahrlässig handeln?

Ja, fahrlässig und größenwahnsinnig, weil sie persönlich kein Risiko tragen. Jeder Unternehmer muss einen Drang nach vorwärts beziehungsweise nach Größe haben; aber er muss auch dafür die Verantwortung tragen. Nehmen Sie die Fälle Kirch, Haffa (EM.TV), Schneider, Schimmelbusch (Metallgesellschaft), Reuter (Daimler-Benz) und viele mehr. Alle waren sie verantwortlich für Milliardenverluste. Sich selbst haben sie ein Millionenvermögen verschafft, wurden zum Medienstar (Schneider), zum Ehrenbürger von Berlin (Reuter) oder grüßen von ihrer Yacht im Mittelmeer (Haffa).

Haben diese Manager und ihre Aufseher das Maß verloren?

Zum Teil ja; viele sind größenwahnsinnig geworden. Doch Umsatz und Größe sind kein Maßstab in einer gesättigten Wirtschaft. Wichtig ist, wie viele Arbeitsplätze ein Unternehmen hat und und wie hoch die Schulden sind, denn mit fremden Geld kann man viel Umsatz kaufen.

Sie haben den Profit vergessen.

Profit ist wichtig. Der Profit darf aber nicht so weit gehen, dass ich meinen Kindern weniger zu essen gebe, damit ich mehr Profit habe. Ich kann nicht in einer sozialen Marktwirtschaft auf Kosten meiner Mitarbeiter Profit machen.

Die deutsche Wirtschaft ist mitbestimmt. In Betriebs- und Aufsichtsräten können die Arbeitnehmer ihre Interessen einbringen und auch die Vorstände kontrollieren.

Wie wir sehen, haben stets die Aufsichtsräte bei großen Desastern versagt. Es ist auch schwierig, wenn man nicht konstant im Unternehmen ist, den Verantwortlichen und Managern alles zu widerlegen. In meinem Unternehmen bestimme ich, da ich auch zu 100 Prozent die Verantwortung trage. Allerdings werden alle Entscheidungen mit meinen verantwortlichen Mitarbeitern besprochen, und diese müssen mehrheitlich für die  Entscheidung sein.

Es gibt keinen Betriebsrat?

Selbstverständlich haben wir einen Betriebsrat. In einer gut geführten Firma haben sie mit einem Betriebsrat, der sich aus vernünftigen Leuten zusammensetzt, kein Problem. Und was Mitbestimmung und paritätisch besetzte Aufsichtsräte betrifft: Wenn zum Beispiel bei der Telekom der Aufsichtsrat im Mai den Vertrag des Vorstandsvorsitzenden um fünf Jahre verlängert und zwei Monate später diesen entlässt, dann muss man nach dem Verstand des Aufsichtsrates fragen.

Haben Sie nie an einen Börsengang Ihres Unternehmens gedacht?

Nein. Wer heute an die Börse geht, der braucht Geld und hat ein Problem, das er loswerden will. Es ist für mich indiskutabel, dass ein gestandener Unternehmer an die Börse geht. Wir haben das bei Bertelsmann gesehen. Ich fand es großartig, dass Herr Mohn gesagt hat: „Das ist meine Firma und ich bestimme, was hier läuft oder nicht.“

Aber ohne Börse gebe es keinen funktionierenden Kapitalismus. Und der von Ihnen hochgechätzte Lothar Späth hat „sein“ Unternehmen Jenoptik erfolgreich an die Börse gebracht. Freuen Sie sich auf Späth als nächsten Wirtschaftsminister?

Die Entscheidung von Herrn Stoiber, Lothar Späth für dieses Amt vorzusehen, halte ich für einen großartigen Schachzug.

Hat Gerhard Schröder noch eine Chance?

Nein. Wenn nicht ein wirtschaftliches Wunder geschieht und die Arbeitslosenzahlen vor der Wahl rapide zurückgehen, gibt es einen Regierungswechsel.

Sie bezeichnen sich als „Gerechtigkeitsfanatiker“. Was bedeutet das?

Wenn es mir gut gehen soll, dann muss es auch meinen Mitmenschen gut gehen. Ich bin stolz, in meiner Heimatstadt von meinen Mitmenschen geschätzt zu werden. Wenn diese mich nur als Ausbeuter sehen würden, wäre das sehr traurig.

Man nennt Sie den König von Burladingen.

Den König hat die Presse irgendwann erfunden, weil wir von ehemals 26 Textilfabriken als einzige übrig geblieben sind.

Was versteht ein König von sozialer Gerechtigkeit?

Ich muss wissen, dass es mir dann gut geht, wenn ich auch meine Mitmenschen bzw. Mitarbeiter am Erfolg teilhaben lasse.

Bezahlen Sie Ihre Mitarbeiter gut?

Selbstverständlich halten wir uns an die tariflichen Vereinbarungen. Es ist aber wichtig, dass der Mitarbeiter entsprechend seiner Leistung bezahlt wird. Wenn er nach Tarif eingestellt ist und höhere Leistung bringt, muss er sofort angehoben werden, damit nicht am Schluss die Guten gehen und die Schlechten bleiben. Neben der Bezahlung ist aber für unsere Mitarbeiter die Sicherheit des Arbeitsplatzes genauso wichtig. Ich habe in meinen 33 Jahren noch nie Kurzarbeit gefahren, geschweige denn, Mitarbeiter aus Arbeitsmangel gekündigt und garantiere auch heute noch den Kindern unserer Mitarbeiter nach deren Schulabgang einen Arbeitsplatz.

Der Tagesspiegel

Wirtschaft empört über Rot-Grün 821334
Wirtschaft empört über Rot-Grün mod
mod:

Mit der Unfähigkeit vieler Manager

 
18.10.02 10:19
#24
(meistens Angestellte) stimmt es schon,
aber wie viele (%) Deutsche besitzen überhaupt
Aktien und sind von der Baisse betroffen?

Es sind relativ wenige.
Wirtschaft empört über Rot-Grün ashoka
ashoka:

Die armen Grosskonzerne

 
18.10.02 10:25
#25

Bisher hat die Regierung den Grosskonzernen Zucker in den A.... geblasen. Keinen Cent Steuern musste so mancher Grosskonzern zahlen. Neue Arbeitsplaetze haben sie nicht geschaffen. Wozu auch. Die Kohle wird eingeheimst, fertig.
Eine gute Sache, dass das zum Teil geaendert wird und nicht nur auf den Schultern des kleinen Steuerzahlers alles ausgetragen wird.
Das das so manchem Konzern nicht schmeckt ist doch klar, oder?
Wirtschaft empört über Rot-Grün mod
mod:

Die internationalen Grosskonzerne erhielten im

 
18.10.02 10:41
#26
Rahmen der Körperschaftssteuerreform sogar in
erheblichem Masse Steuern zurück.
Aber die Bedeutung dieser Unternehmen für
Beschäftigung und BIP ist wiederum relativ niedrig.
Allerdings das weiss hier wohl jeder.
Wirtschaft empört über Rot-Grün taos
taos:

In Bayern sollten die Steuern erhöht werden!

 
18.10.02 10:48
#27
Dort wurde ja hauptsachlich CSU gewählt.

Also eine Verlierer Steuer für Bayern.

Taos
Wirtschaft empört über Rot-Grün webeagle
webeagle:

Und damits was bringt, taos, gleich eine

 
18.10.02 10:52
#28
Sieger Steuer für NRW  
Wirtschaft empört über Rot-Grün altmeister
altmeister:

nicht nur die wirtschaft ich auch! o.T.

 
18.10.02 14:57
#29
Wirtschaft empört über Rot-Grün MaMoe
MaMoe:

Dann jault hier nicht rum, sondern geht in den An-

 
18.10.02 15:06
#30
griff über: aggressivste Steuerpolitik müßt ihr mit doppelt aggressiver Steuervermeidungspolitik kompensieren ... wenn ihr nicht so faul wärt, dann bräuchtet ihr auch nicht schimpfen ... man kann vermeiden, dass dem Eichel schlecht wird ... aber ich geb zu, dass ich dafür einfach auch viel zu faul war ... bis zum 22.09.02 und seitdem macht das richtig Spass ... wie bei der Börse, nur dass man diesesmal den Gegner zu fast 100% einschätzen kann, da er an seine Steuergesetze gebunden ist ... im Grunde kann man da nicht verlieren ...

Aber ich hab auch den Expertenrat gebraucht, bis ich auf den Geschmack gekommen bin ... lieber gebe ich Geld für die Experten aus, als dass ich das dem Staat in den Rachen schmeisse ...

Wenn sie den Sprarerfreibetrag kürzen, kauf ich Diskountzertis mit mindestens 1-jähriger Laufzeit, die tief im Geld liegen ... = lockere 8-10% steuerfrei nach einem Jahr und in etwa so sicher wie Anleihen ... es geht doch ...
Wirtschaft empört über Rot-Grün maxperformance
maxperforma.:

Es geht um die Freiheit

 
18.10.02 15:08
#31
Kolumne Marktwirtschaft


Es geht um die Freiheit


Von Thomas Knipp, Chefredakteur des Handelsblatts


Drei Superminister, steigende Schulden und ein Programm der Regierung, das den Platz Deutschlands am Tabellenende der Europa-Liga zementiert – so wird es in den kommenden Jahren wohl laufen.


Wenn ich jung wäre, würde ich auswandern.“ „Steuererhöhungen oder Neuverschuldung? Man hat sich für beides entschieden. Ich werde heute mehr belastet und meine Kinder morgen. Tolle Aussichten!“ „Sogar die Hoffnung wird begraben. Am besten nichts tun, es lohnt sich am meisten. Ich dachte, Arbeit muss sich lohnen, Bauen muss sich lohnen, Ehrlichkeit muss sich lohnen. Und was haben wir nun?“

Drei Zitate – drei Belege für die Hoffnungslosigkeit, die sich wie Mehltau über Deutschland legt in diesen Tagen der neuen Regierung Schröder. Drei Superminister, steigende Schulden und ein Regierungsprogramm, das den Platz Deutschlands am Tabellenende der Europa-Liga zementiert – auf diesen Nenner lassen sich die Perspektiven dieses Landes in den kommenden Jahren bringen. Auf das knappe Ergebnis der Bundestagswahl hat der alte und neue Kanzler mit dem Satz reagiert: „Wir haben verstanden.“ Die Frage ist nur: Was hat er verstanden?

Das Programm für die kommenden vier Jahre nimmt jedenfalls keine Rücksicht darauf, dass Rot-Grün nur eine hauchdünne Mehrheit hat. Mit anderen Worten: Nahezu genauso viele Wähler wie jene, die für Rot-Grün votierten, haben sich mit ihrer Stimme für Reformen ausgesprochen. Schröder, der Kanzler aller Deutschen? Mitnichten. Statt die Resultate der Wahl ernst zu nehmen, optiert Schröder für den Klassenkampf im Westentaschenformat. Er entscheidet sich gegen tiefe Reformschnitte und bedient lieber den allenthalben vorhandenen Neidkomplex in diesem Lande. Dabei suggerieren Schröder und seine Mannen, dass die „Besserverdiener“ zur Kasse gebeten werden. Das stimmt zwar, nur zählen bei den rot-grünen Genossen auch schon gut verdienende Facharbeiter zu den „Besserverdienenden“. Wer glaubt, hier ginge es nur den „Bossen“ an die Börse, der irrt.

Belastet werden alle auf die eine oder andere Art. Wer mit umweltfreundlichem Erdgas heizt, kocht oder produziert, der muss mehr bezahlen – unabhängig von der Höhe des Einkommens. Wer Auto fährt, der muss mehr zahlen – egal, wie hoch das Einkommen ist. Wer in Aktien investiert und damit die volkswirtschaftlich sinnvolle Aufgabe von Wachstumsfinanzierung und Risikoausgleich übernimmt – im Sprachgebrauch der Genossen heißt das übrigens „spekulieren“ –, der muss nach den Verlusten der vergangenen Jahre nun zur Strafe die Gewinne, je nach Steuersatz, zur Hälfte beim Fiskus abliefern. Auch dies geschieht unabhängig von der Höhe des Einkommens. Auch all die Kleinsparer, die dem Bund Telekom-Anteile zu überhöhten Preisen abkauften, werden mit der Steuer belegt. Und wer dem Staat im Alter nicht auf der Tasche liegen will und daher vorsorglich in Aktien oder Immobilien investierte, der darf die Gewinne aus der Vergangenheit nun auch mit dem Fiskus teilen. Von der Teilung der Verluste ist übrigens nicht die Rede. Der Katalog der Grausamkeiten ließe sich fortsetzen. Fazit: Dem Bürger und den Unternehmen wird an allen Ecken und Enden das Geld aus der Tasche gezogen. Die Staatsquote, die zurzeit bei 48,5 % liegt, wird mit Sicherheit auf über 50 % steigen. Das heißt: Jeder zweite Euro wird vom Staat ausgegeben und damit in unzähligen Fällen nicht effizient oder gar produktiv eingesetzt.

Das ist Plan- und Zentralwirtschaft deutscher Prägung. Im Jahre 1848 empfahlen Marx und Engels, die Vordenker des Kommunismus, eine „schwere progressive oder gestufte Einkommenssteuer“, damit „der Bourgeoisie nach und nach alles Kapital entrissen“ werde und um „alle Produktionsmittel in den Händen des Staates zu zentralisieren.“

Die Koalition hat diese Lektion gut gelernt. Der Bürger wird dabei kollektiv entmündigt und an das Gängelband des Staates gelegt. Er kann damit über große Teile seines Einkommens, zum Teil sogar über die Mehrheit seines Einkommens, nicht mehr selber verfügen. Stattdessen muss er jene Angebote und Dienstleistungen annehmen, die der Staat für das via Steuerzahlungen konfiszierte Geld anbietet – ob er sie nun benötigt oder nicht. Nichts gegen Kindergärten, Krippenplätze, Schwimmbäder oder Theater. Nur privatwirtschaftlich ließen sich diese Angebote besser und billiger finanzieren. Und vor allem: Die Bürger könnten wählen, wie und wofür sie das Geld ausgeben.

Die persönliche Entfaltungsfreiheit und der Schutz des Eigentums – Ausdruck westlicher Demokratien und im Grundgesetz verbürgte Rechte der Bürger – werden durch die Beschlüsse von Rot-Grün weiter eingeschränkt. Die Koalition setzt damit fort, was in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst schleichend begann und dann – unabhängig von der politischen Prägung der jeweiligen Regierung - immer schneller um sich griff: die Limitierung unserer persönlichen Freiheit in ganz elementar wichtigen Fragen. Das deutsche Staatswesen und die es gestaltende politische Klasse hängen dem Irrglauben an, dass dem Staat eine weitreichende Regelungsfunktion in nahezu allen Lebenslagen zukommen müsse. Der Freiheit der ökonomischen Selbstverwirklichung seiner Bürger mag man lieber nicht zu viel Raum gewähren.

Die neue Regierung hat mit ihrem Programm das Tempo der bürgerlichen Entrechtung im Sinne der ökonomischen Freiheit deutlich angezogen. Zugleich wird sie dafür sorgen, dass der allgemeine Wohlstand Schaden nehmen wird. Denn: Während Deutschland sich auf dem Pfad des Irrglaubens befindet, nimmt die Wettbewerbsfähigkeit anderer Volkswirtschaften zu. Nicht nur absolut, sondern auch relativ zum Rest der Welt verliert Deutschland massiv. Ein Land in der Abwärtsspirale.

Wenn man diesen Zustand ändern will, dann ist es nun an der Zeit, mit der Gemütlichkeit der deutschen Konsensgesellschaft zu brechen. Auf die Pläne der Regierung hat die Opposition mehr pflichtbewusst als wahrhaft empört reagiert. Sie ist nun gefordert, echten Widerstand zu leisten und wirkliche Alternativen aufzuzeigen. Und auch die Wirtschaft – repräsentiert in ihren Verbänden – muss eine klare Linie ziehen. Ein gemütlich wurschtelndes Miteinander kann es unter diesen Bedingungen nicht geben.


HANDELSBLATT, Freitag, 18. Oktober 2002, 07:02 Uhr



Wirtschaft empört über Rot-Grün vega2000
vega2000:

Mamoe hat recht !

 
18.10.02 15:19
#32
Nicht jammern sondern handeln !
Wirtschaft empört über Rot-Grün 821868
Wirtschaft empört über Rot-Grün Reila
Reila:

MaMoe, wie konterst Du

 
18.10.02 15:27
#33
die künftige Nichtabsetzbarkeit von Bewirtungsaufwendungen? (Sowieso eine Frechheit - unsere Bundestagsabgeordneten fressen und saufen sich zu jeder Gelegenheit durch) Kaufst Du eine Kneipe?

R.
Wirtschaft empört über Rot-Grün MaMoe
MaMoe:

@Reila: ich habe keine Bewirtungsaufwendungen;

 
18.10.02 17:21
#34
Aber es wäre eine Überlegung wert, den bewirteten Personen das entsprechende Geld als Honorar für ihre "aufgewendete Zeit bei der Teilnahme am Essen" zu bezahlen ... die Quittung dafür unterschreibt dir bestimmt jeder (nachdem er etwas dumm geschaut hat) ... ob sie das dann bei ihrer Steuer angeben, kann dir egal sein ...

Das Problem betrifft mich aber nicht, da ich Spesen bekomme, die mit jeder Minute, die ich meinen Hintern von meiner Homebase wegbewege zu "ticken" beginnen ... weiterhin setze ich pro Tag im Ausland Minimum 10.-US$ - als von mir an andere vergebene - Trinkgelder ab ... dabei läppert sich einiges zusammen ... jeder Liftboy will heutzutage schon seine 2 Dollar ...
Wirtschaft empört über Rot-Grün Reila
Reila:

Hi MaMoe, war eher eine Scherzfrage. Trotzdem

 
18.10.02 18:03
#35
gibt es natürlich einen realen Kern. Ich habe jedes Jahr hohe Bewirtungsaufwendungen, die ich bald nicht mehr absetzen kann. Aber es wird Lösungen geben. Ich könnte z.B. tatsächlich eine Pacht senken und mich dafür dort kostenlos bewirten lassen.

Das Steuersystem wird langsam hirnrissig. Die Verkäufer eigener Immobilien z.B. sollen künftig hart besteuert werden. Befindet sich diese Immobilie in einer GmbH, so daß ich eine Beteiligung verkaufen kann, kann ich den Gewinn nachher aus der GmbH ziehen und es greift das Halbeinkünfteverfahren. Wer solche Regeln aufstellt, sollte sich nicht wundern, wenn die Steuerpflichtigen alle Register ziehen.

Habe Freunde in US. Da ist das System vergleichsweise einfach und die Leute betrachten es als ihre nationale Pflicht, Steuern zu zahlen. Der Staat tritt ihnen aber auch nicht mit hinterhältigen Tricks entgegen so wie unsere Koalition, die Steuererhöhungen als Abbau von Subventionen deklariert.
In vier Jahre wechselt unsere Regierung mit Sicherheit. Da der schwarze Peter inzwischen vergeben ist, wird es die CDU dann einfacher haben, wenn sie wirklich etwas verändern will.

R.
Wirtschaft empört über Rot-Grün SchwarzerLord
SchwarzerLor.:

Im nächsten Frühjahr knapp 5 Mio. Arbeitslose.

 
18.10.02 19:14
#36
Das wird ein richtig harter Winter, wenn die dt. Wirtschaft dem Kollaps endgültig entgegengallopiert. Irgendwo im Bereich 4,5 bis 5,0 Mio. Arbeitslose werden wir uns wiedersehen. Das wird der härteste Winter für unsere Gesellschaft seit vielen Jahrzehnten.  
Wirtschaft empört über Rot-Grün MaMoe
MaMoe:

@Reila: Genau das ist es, daher sind meine Immos

 
18.10.02 19:19
#37
- wie bereits gepostet - allesamt in eine Firma gewandert ... wo die ihren Sitz hat ?? ... sagt dir "Niederfriedrichskoog" was ?? 45 Einwohner mehr als 800 Firmen in jedem Bauernhof und in jeder freien Abstellkammer ... von Eon bis Siemens ... alles vertreten ... überlege mal warum ....

****ggg****

MaMoe ...
Wirtschaft empört über Rot-Grün mod
mod:

Gewerbesteuer = 0 o.T.

 
18.10.02 19:22
#38
Wirtschaft empört über Rot-Grün MaMoe
MaMoe:

@Mod: ich bin beeindruckt ... wahnsinn ... o.T.

 
18.10.02 19:23
#39
Wirtschaft empört über Rot-Grün MaMoe
MaMoe:

Es heisst natürlich: "Norderfriedrichskoog" bevor

 
18.10.02 19:25
#40
mich die einwohner lynchen ...
Wirtschaft empört über Rot-Grün mod
mod:

für die Rot-Grünen:

 
18.10.02 19:32
#41
Beruhigt Euch, dass was MaMoe macht, ist legal
und von Eurem Märchenonkel Eichel abgesegnet.

Kotzt lieber ...
Wirtschaft empört über Rot-Grün blindfish
blindfish:

da macht jemand sich mal gedanken...

 
18.10.02 19:41
#42
...und argumentiert wirklich vernünftig und durchdacht, aber von den roten kommt keine diskussion - lieber lässt man so einen beitag in der versenkung verschwinden (eigenlich auch kein wunder, wenn ich mir die ganzen anderen threads mit viel polemik aber wenig echten gegenargumenten ansehe)...

genau auf den punkt, reila (#35)!!

gruss, blindfish :-)
Wirtschaft empört über Rot-Grün Stox Dude
Stox Dude:

oh, habe ich gar nicht gelesen

 
18.10.02 19:43
#43
Posting 1, sehr informativ
Wirtschaft empört über Rot-Grün Spitfire33
Spitfire33:

Für alle Anderen. In den CDU/CSU regierten

 
18.10.02 19:44
#44
Ländern werden fleißig Steuern gezahlt. Da lachen ja die Hühner.
Wirtschaft empört über Rot-Grün mod
mod:

spitfire33 , irgendwas hast Du nicht begriffen! o.T.

 
18.10.02 19:46
#45
Wirtschaft empört über Rot-Grün Spitfire33
Spitfire33:

Das ist hier die Frage, wer was begreift oder

 
18.10.02 19:55
#46
nicht begreifen will.
Wirtschaft empört über Rot-Grün blindfish
blindfish:

spitfire.. "rot ist schlecht" bedeutet noch nicht

 
18.10.02 20:15
#47
..."schwarz ist besser"...

und: finanzpolitik ist bundespolitik...

gruss, blindfish :-))
Wirtschaft empört über Rot-Grün hoorst
hoorst:

von wegen empört

 
18.10.02 20:25
#48
Meiner meinung nach ärgern sich die schwarz/gelben dass es die rot/grünen
mit ihrer masche der emotionalisierung (deutscher weg) geschafft haben an der
macht zu bleiben, und nun führen sie den wahlkampf weiter mit ihren hilfstruppen aus wirtschaft und meinungsmache.
Die argumente sind dabei hanebüchen, nach dem motto wasch mir den hals aber mach mich nicht nass.
Natürlich muss der populisten-gerd es noch schaffen, dass die amis uns wieder gewogen sind, denn darauf kommt es letztlich an.  
Wirtschaft empört über Rot-Grün Karlchen_I
Karlchen_I:

@hoorst: meinste doch nicht wirklich - oder?

 
18.10.02 20:28
#49
Dass die Bande von Kriegsverbrechern mit ihrer nationalistischen Kampagne die Wahl gewonnen hat - und das nun zu begrüßen ist?
Wirtschaft empört über Rot-Grün mod
mod:

klar, hoorst,

 
18.10.02 20:32
#50
jeder kocht nur sein Süppchen.

Aber entscheidend ist ja wohl
die Wirkung,
u.U. weniger Arbeitsplätze, weniger Steuern,
Sozialversicherungseinnahmen usw.
Abwarten.

Viele Grüsse
m.
Wirtschaft empört über Rot-Grün bigfreddy

Interessanter Rückblick, mod,

 
#51
Aber all die Horrorszenarien sind weitgehend ausgeblieben.
Zum Glück!

Deshalb meine ich, auch das Thema Ukraine spielt in einigen Jahren keine Rolle mehr.

Glücklich ist, der vergisst.....

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