... „Person der Woche“
„Ich stimme Herrn Putin bei seiner Gold-Politik vollkommen zu“, sagte Folker Hellmeyer, Volkswirt und Chef-Analytiker bei der Fondsboutique „Solvecon Invest“ in Bremen, im Sputnik-Interview.
Russland sei mit seinen Gold-Käufen Vorbild für andere Akteure im Weltfinanzmarkt. Der Bremer Finanzmarkt-Analytiker empfehle „jedem global tätigen Unternehmen, den US-Dollar so weit wie möglich zu vermeiden. Denn wer den Dollar nutzt, der unterwirft sich der extraterritorialen Anwendung des US-Rechts auf internationaler Ebene. Am Ende stellt diese weltweite Wirkung des US-Rechts nichts anderes dar als einen totalitären Anspruch der USA.“ Washington habe seit jeher den Dollar als wirtschaftliches und politisches Druckmittel auf andere Staaten und Institutionen genutzt. Dies sei für einen freien, demokratischen Weltmarkt und für die Freiheit der darin Handelnden „nicht tolerierbar.“
n-tv: „Goldpreis-Hoch ist Milliarden-Geschenk für Putin“
„Fast unbemerkt von der Weltöffentlichkeit baut Präsident Putin die Goldbestände Russlands massiv aus“, meldete am Dienstag der Nachrichtensender „n-tv“ unter der Überschrift „Person der Woche: Wladimir Putin im Goldrausch. Er will sich vom Dollar emanzipieren und profitiert nun vom Handelsstreit zwischen USA und China.“
Putin wird im Beitrag mit folgenden Worten zitiert:
„Zum ersten Mal in unserer Geschichte decken unsere Gold-Reserven die gesamte Auslandsverschuldung, sowohl staatliche als auch private, ab.“
Der neue Weg: „Vom Dollar unabhängig“
„Der Weg führt in eine multilaterale Ordnung“, ordnete der Bremer Wirtschaftsexperte Putins Goldpolitik ein. Früher handelte die USA noch unilateral – also einseitig und meist ohne Rücksichtnahme auf andere Mächte in der Welt. Heute muss sich Washington in einer Welt mit neuen Machtzentren wie Russland oder auch China arrangieren.
„Diese multilaterale Ordnung sehen wir mittlerweile auf verschiedensten Ebenen gewährleistet. Durch Alternativen zum IWF (Internationaler Währungsfonds, Anm. d. Red.) wie der ‚New Development Bank‘, die durch aufstrebende Länder gegründet wurde. Auch durch die ‚Asian Infrastructure Investment Bank‘ AIIB.“
Ein weiteres Zeichen der weltpolitischen Achsenverschiebung seien neue, vom US-Dollar unabhängige Zahlungssysteme wie Instex. „In China gibt es das CIPS“, erklärte Hellmeyer. „All diese Dinge werden genutzt. Und ich kann nur Deutschland und der Bundesregierung empfehlen, dass man sich nicht nur über die Bundesbank an der AIIB beteiligt, sondern auch an der New Development Bank. Auch an den anderen Zahlungssystemen. Weil der Westen immer wieder das eigene System – das Swift-System – für politische Zwecke missbraucht. Dazu sind Zahlungssysteme nicht gedacht.“
de.sputniknews.com/wirtschaft/...-gold-kauf-putins-strategie/