Zitat:Du hast es richtig benannt - und richtig bei Pawels Aussage abgebrochen.
Bleibt man beim "Schatz des Lebens" und dessen (auch egoistische) Erhaltung,
relativieren sich all diese heroischen Attribute, die Kortschgin, Revoluzzer, aufstachelnde Umstürzler, bis hin zu den Fanatikern über "den Nutzen oder Sinn des Lebens" zum Besten geben.
Unter diesem Aspekt ist die Demokratie eine gute Form - aber nur hier!
Sobald Gewalt oder "Regeln" mitspielen, ist Demokratie blanke Makkulatur.
Gut, es verlangt Demut, Geduld und das Fügen in die Situation. Aber mit Geschick und Diplomatie sind Wahlerfolge jedenfalls opferfrei möglich.
Ein Weg, den ich die ganze Zeit verfolge.
Gute Gedankengänge von dir bezüglich Demut mMn, denn nur sie kann einem persönlich Freiheit bringen letztendlich, sich abzufinden mit Dingen, welche man nicht ändern kann. Natürlich darf man diese nicht verwechseln mit Masochismus.
Die Gesellschaft wird sich nicht von heute auf morgen verändern. Hat sie selten gemacht in der Vergangenheit, doch die "Ossis" sind Zeugen davon, dass dies immer schwierig ist für die Betroffenen, es wird einem die angetraute Umgebung und Heimat unter dem A weggerissen und man solle sich dann mit was ganz anderem zufriedengeben und es verstehen, obwohl man was anderes lernte.
Ein Vorteil der Demokratie, so wie ich es sehe aus der Perspektive von direkter Demokratie, ist, dass Gedanken keiner Hierarchie unterliegen. Jeder darf sie entwickeln und äussern, solange sie sich innerhalb der Gesetze bewegen. Jeder darf sie auch bewerben, ohne eine Strafe befürchten zu müssen. Jeder darf sein persönliches Glück suchen, ohne ideologische Auflagen, ohne Sanktionen, wenn man sich nicht an Konventionen hält.
Gestern schrieb ich gegen Gewalt. Doch jede Form von Diktatur, eine mit Folter und Massenverhaftungen meine ich, nicht die Gefühlte, individuell Empfundene, würde allenfalls Gewalt legitimieren. Einer der vielen Konflikte mit der EU sind die Waffengesetze in der Schweiz, denn ein Teil der Armeewaffen liegen in den Kellern der Haushalte und in lokalen Depots. Genau zu dem Zweck, sich wehren zu können gegen Diktatur.
Was ist denn besser als Demokratie, stelle ich die Frage andersrum. Also nicht was denn alles so schlecht daran ist, sondern was denn besser wäre für das Individuum. Opfer und Verlierer produziert das Leben überall, in jedem System. Doch kämpfen (auch ohne Gewalt) kann man nur für etwas, was auch überzeugend ist als Perspektive.