Alfred Maydorn 23.09.2022 um 10:48 Uhr
Liebe Leserin, lieber Leser,
schlechte Nachricht – bzw. schlechte Kurse – am Freitagmorgen. Die Aktie von Varta ist unter die KO-Schwelle des Turbo-Calls von Morgan Stanley mit der WKN
MC77K1 gefallen, die bei 56,35 Euro lag.
Turbo-KO sorgt für zusätzlichen Verkaufsdruck
Einen besonderen bzw. fundamentalen Grund für den Varta-Kurssturz gibt es nicht. Offenbar haben einige Leerverkäufer die Marktschwäche genutzt und den Kurs unter die KO-Schwelle gedrückt, weil sie wissen, dass dann Morgan Stanley seine Hedge-Position für den Turbo-Call auflösen muss, also Aktien am Markt verkauft – und so weiteren Druck auf den Kurs bringt. Genau das ist geschehen und hat die Aktie bis auf nur noch 51,16 Euro durchrutschen lassen.
Varta lädt die Hedgefonds ein
Mittlerweile sollte die Hedge-Position aufgelöst sein. Der Kurs von Varta hat sich wieder leicht erholt und liegt aktuell bei etwa 54,00 Euro. Das ist natürlich viel zu tief, selbst wenn man die E-Auto-Fantasie bei Varta mit Null bewerten würde. Aber wie bereits mehrfach angesprochen lässt sich Varta einfach zu viel Zeit mit der Expansion in den neuen Markt und lässt nicht nur seine Aktionäre im Stich, sondern lädt die Leerverkäufer praktisch zum Geld verdienen ein.
Schnelle Gegenbewegung sehr wahrscheinlich
Aber auch ohne News sollte der Kurs relativ schnell wieder anziehen, wenn die Hedge-Verkäufe beendet sind. Zudem könnte es zu Eindeckungskäufen der Shortspekulanten kommen. Zumindest knapp 60 Euro sollten bei Varta recht schnell wieder erreichbar sein. Wer darauf spekulieren möchte, kann das auch gehebelt tun. Als Vorschlag (keine konkrete Empfehlung) bietet sich folgender Turbo-Call an:
Alfred Maydorn 23.09.2022 um 13:24 Uhr
Varta hat gerade gemeldet, dass man sämtliche Prognosen (Q3, Gesamtjahr) zurückzieht. Hintergrund seien stark gestiegene Kosten (Energie, Rohstoffe) und Verzögerungen bei zwei großen Aufträgen.
Das ist schlimm genug, aber wirklich übel – und ein KO-Kriterium – ist, dass sich das Unternehmen nicht in der Lage sieht, eine neue Prognose abzugeben. Es heißt in der Pressemitteilung lediglich: „Die VARTA AG wird eine neue Prognose bezüglich des Geschäftsjahrs 2022 abgeben, sobald dies möglich ist.“
Das geht natürlich gar nicht und lässt vermuten, dass noch weiteres Ungemach droht. Auf jeden Fall macht diese Ungewissheit und eigene Unkenntnis eine Erholung der Aktie auf unbestimmte Zeit so gut wie unmöglich. Auch wenn es angesichts des hohen Verlustes von rund 50 Prozent schmerzt. Es gibt hier nur eine Lösung: Verkaufen – und zwar vollständig und sofort!