"Was viele noch nicht ganz verstanden haben. Effizienz bedeutet auch weniger Kosten. Und genau das wird den Verbrennern das Genick brechen."
Das wäre schön, stimmt leider aber nicht. Energie kostet nicht gleich viel oder wenig, sondern Strom kostet den Privatkunden ca 3x mehr als Diesel, Benzin und Erdgas. Bei gewerblichen Kunden kann der Faktor 10 zwischen Strom und Erdgas liegen. Deshalb läßt sich bei vielen Anlagen die Effizienz nicht wirtschaftlich steigern: Der RoI ist den Entscheidern verständlicherweise zu lang.
Die zusätzlichen Kosten für Wartung und Instandhaltung liegen mehr an der Einsatzart. Dauerbetrieb ohne Lastschwankungen belastet sowohl E-Mobil als auch Verbrenner nur wenig. Damit erreichen auch Verbrenner Laufleistung von weit über 1 Mio. km (siehe Taxis, US-Langstreckenpendler etc.). Deshalb ist auch das Beispiel mit dem Tesla auf dem Rundkurs wenig aussagekräftig. Ohne Klimaanlage und Radio mit Rennradfahrergeschwindigkeit ist es eine Fleissarbeit, belanglos für die Praxis. Wenn sich E-Fahrzeuge durchsetzen, müssen die auch nach 2 Wochen Pause ohne Mängel und zu starke Selbstentladung fahren, das ganze ohne Akkuschaden über 20 Jahre. Da das im Moment unwahrscheinlich ist, bleibt der Kernmarkt der täglich fahrende Kurier, Taxerer, Paketdienst oder Kommunen. Erst vor paar Tagen fuhr in meiner Heimatstadt ein Streetscooter der DHL und einer vom kommunalen Servicebetrieb an mir vorbei, die kommen!
Und bei Wartungs- und Reparaturkosten ist Tesla kein Musterbeispiel, sondern eher eine Kopie des VW-Konzerns, abgesehen davon, dass Tesla sich vorher schon jeden Schrott teuer bezahlen läßt, einschließlich Funktionen, die Tesla gar nicht hat.
"Gerade Diesel kauft man ja wegen ihrer angeblichen "Effizienz", die in Wirklichkeit ja grottenschlecht ist. Nur halt im Vergleich zum Benziner ist er halt weniger schlecht."
So so, grottenschlecht? Das ist eher eine Frage der Bilanzgrenzen. Im Winterhalbjahr reicht bei modernen Dieseln nicht mal die Abwärme zum Heizen. Tesla verbrennt zum Heizen dann Strom, der vorher aus Kraftwerken stammt. Effizient? Warum nicht einen kleinen Reichweitenverlängerer einbauen, dann hätte Tesla vielleicht eine Chance. Die Welt ist nicht so eindimensional wie Musk sie wohl sieht. In den USA und Russland sind die Strecken länger und die persönliche Sicherheit wichtiger als Umweltgedanken. Da stoppt man nicht an jedem Supercharger.
Tesla müßte sich allerdings vom CEO trennen und das könnte bereits hinter den Kulissen laufen. Kein Großinvestor läßt sich von einem Musk ewig auf der Nase herumtanzen.