will man das Treibhausgas Schwefelhexaflourid (SF6) (23 500 Mal schädlicher als CO2) ersetzen.
Dafür - so verstehe ich es - benötige man "dringend Polychloride. „Da haben wir erst seit zwei Jahren den Dreh raus“, sagt Hasenstab-Riedel. „Wir erhalten so eine Art ,flüssiges Chlor’ und sogar feste Substanzen, die nun, anstelle von Chlorgas, für Chlorierungsreaktionen eingesetzt werden können.“
Aber keine Ahnung, ob das passt, denn es heißt weiter:
"Es muss ein Gas sein, das auch bei tiefen Temperaturen wie etwa in Sibirien nicht kondensiert. Es darf sich weder verbrauchen noch zersetzen, soll ungiftig sein und unter keinen Umständen die Metallkomponenten in den Schaltkästen angreifen. „Wir haben einiges ausprobiert und sind auf einem guten Weg, einen Ersatzstoff für SF6 zu finden.“ Hasenstab-Riedel deutet nur an, um welche Molekülart es sich handelt, denn die Konkurrenz schläft nicht. Gemeinsam mit einem SF6-Hersteller hält er inzwischen sieben Patente zu Stoffklassen und neuen Synthesemethoden für SF6-Ersatzstoffe. „Sollte es gelingen, einen deutlich besseren Ersatzstoff zu entwickeln, wäre das ein großer Gewinn für den Klimaschutz.“
www.tagesspiegel.de/themen/...mung-der-halogene/24035568.html
In dem Artikel steht noch:
Der Chemiker arbeitet an neuartigen Halogenierungsmitteln, also Substanzen, die zum Beispiel ein Fluor- oder Chlor - atom bei einer chemischen Reaktion auf ein anderes Molekül übertragen. Und die sind sehr gefragt. „Bedenkt man, dass etwa 55 Prozent aller Produkte der chemischen Industrie irgendwann im Laufe ihrer Synthese mal ein Chloratom ,gesehen‘ haben oder es am Ende noch enthalten, lässt sich erahnen, welch gigantische Chlormengen gebraucht werden“, sagt Sebastian Hasenstab-Riedel. Etwa sieben Prozent des Strombedarfs von Nordrhein-Westfalen entfielen allein auf die Produktion von Chlorgas (Cl2), das elektrolytisch aus wässrigen Kochsalzlösungen gewonnen wird.
Doch Chlorgas ist giftig. Es wurde schon im Ersten Weltkrieg als Chemiewaffe eingesetzt. Zwar steht in beinahe jedem Schwimmbad eine Chlor-Druckgasflasche, doch Chlor zu speichern ist riskant: Immer wieder einmal kommt es zu Lecks, und Chlor tritt aus. Hasenstab-Riedel entwickelt deshalb sogenannte Polyhalogenide, welche Halogene in flüssiger oder fester Form binden. „Es sind gut dosierbare Halogenspeicher, die negativ geladene Ionen (Anionen) mit drei, neun, elf oder gar dreizehn Halogen-Atomen enthalten und diese unter bestimmten Reaktionsbedingungen wieder abgeben können.“ Gemeinsam mit einem der größten deutschen Chlor- und Kunststoffproduzenten hat Hasenstab-Riedel ein Patent auf Polychloride angemeldet.