Die Trennung des Öls vom Sand erfolgt in einem besonderen
Prozess. Dieser Prozess bedient sich eines Verfahrens, das seit
über 30 Jahren für die Verarbeitung von Metallen wie Uranium und
Gold angewendet wird, aber einzigartig in der Ölsandverarbeitung
ist. Der Prozess verläuft wie folgt:
Die abbaubaren Ölsande lagern in mächtigen Flözen in einer
Tiefe von 17 bis 50 Metern unter der Oberfläche, so dass
sie im Tagebau gewonnen werden können.
Mit Hilfe von hydraulischen und elektrischen Schaufeln
sowie mit Baggern wird das Bitumengestein auf Lastzüge
geladen.
Der Fuhrpark der Mine besteht aus Lastwagen und
Schaufelbaggern, die 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr
in Betrieb sind.
Das Bitumengestein wird in einer
Gesteinszerkleinerungsanlage auf eine Größe von weniger als
40 cm reduziert und anschließend durch rotierende
Gesteinsbrecher auf weniger als 5 cm zerkleinert.
Das Abfallgestein wird ausgesondert und das Material unter
Zugabe von Wasser (4° C) aufgeschlämmt.
Dieser Schlamm wird durch eine 2 Kilometer lange
Rohrleitung zu der Gewinnungsanlage gepumpt.
Im Gewinnungsprozess wird Bitumen vom größten Teil des
Sandes, Lehm und anderen Materialien getrennt.
Dem Schlamm wird Luft zugesetzt und anschließend wird er
in große Behälter gepumpt, in denen das Material mit Hilfe
der Schwerkraft getrennt wird.
Das Bitumen bindet sich an die Luftblasen, steigt an die
Oberfläche auf und bildet einen bitumenreichen Schaum. In
einem weiteren Arbeitsgang werden die Luftblasen aus dem
Material entfernt und der Schaum in zwei große
Vorratstanks geleitet.
Die Sandpartikel setzen sich auf dem Grund ab und werden
zum Aufbereitungssystem gepumpt.
Die mittlere Lage des Behälters in der das Material durch
die Schwerkraft getrennt wird, wird durch ein
Flotationssystem geleitet, um die höchstmögliche Ausbeute
an Bitumen zu gewährleisten.
Der Bitumen Schaum wird in einen Kreislauf eingespeist,
bekannt als Gegenstromverfahren (counter current
decantation), eine neue Technik bei der Ölsandgewinnung,
die seit mehreren Jahre bei der Gewinnung von Uranium,
Gold, Nickel und anderen Mineralien angewandt wird.
Unter Zugabe eines Lösungsmittels werden die
verbleibenden Feststoffe, das Wasser und die Asphaltstoffe
in einem dreiphasigen Zweikreis - Verfahren getrennt.
Durch dieses Verfahren wird sauberes, verdünntes Bitumen
gewonnen, das arm an Verunreinigungen ist und das die
erforderliche Viskosität aufweist, um über Rohrleitungen
transportiert werden zu können.
Das verdünnte Bitumen wird zum einen aus Gründen der
Qualitätssicherung direkt auf dem Gelände in Behältern
gelagert, aber auch, um eine fortlaufende Versorgung zu
gewährleisten. Das gelöste Bitumen wird über eine 435
Kilometer lange Rohrleitung zum "Scotford-Upgrader", einer
Aufarbeitungsanlage, transportiert.
Im "Scotford-Upgrader" wird das Lösungsmittel entfernt und
durch eine zweite Rohrleitung zur Wiederverwendung in die
Gewinnungsanlage zurücktransportiert.
Der "Scotford-Upgrader" verarbeitet das Bitumen zu Gasöl
sowie synthetischem Rohöl. Die vielen verschiedenen
Veredelungstechnologien lassen sich grob in zwei
Kategorien einteilen:
Die Entfernung von Kohlenstoff und die
Umformung von Wasserstoff, wobei in diesem Projekt der
Wasserstoffumwandlung der Vorzug gegeben wird. Es
handelt sich um ein umweltfreundliches Verfahren, bei dem
Koks als Abfallprodukt vermieden werden kann. Zudem
produziert es das hochwertigere Rohöl.
Das Bitumen wird zu einem hochwertigem Öl veredelt,
bekannt als leichtes synthetisches Rohöl.
MfG
Waldy