Das hat jetzt aber null damit zu tun, dass Deutschland aus Atom aussteigt und das ist auch vollkommen richtig so. In Deutschland haben wir mittlerweile 10.000 Tonnen hochverstrahlten Atommüll, der bei den Atomkraftwerken gelagert ist. Bei mir in der Nähe wird Ende des Jahres gott sei Dank das Atomkraftwerk Grudremmingen abgeschaltet. Dort lagern mittlerweile 90 Castrobehälter hochverstrahlten Atommüll und weitere 30 werden dann in den kommenden 2 Jahre nach der Abschaltung dazu kommen und keiner weiß wohin mit diesem Atommüll- So etwas ist doch total irre. Außerdem ist Atomkraft sehr teuer mit sehr hohen Fixkosten und total unflexibel.
Zu den-Erngiekosten. Ist ein falscher Begriff, denn da sind ja die ganzen Steuern drin. Von dem her muss man sich dann schon die Großhandelpreise von Strom anschauen, wenn man denn wirklich etwas vergleichen möchte.
Frankreich hat eine Atomkraftflotte mit einer Gesamtleistung von rd. 62.000 MW, davon sind derzeit Kernkraftwerke mit einer Leistung von rd. 40.000 MW am Netz. Dass eine große Zahl an Atomkraftwerken nicht vor hohen Strompreisen schützt, zeigen die aktuellen Börsenstrompreise in den europäischen Ländern.
Hier mal der Strom Großhandelspreis vom letzten Freitag:
Schweiz 22,7 ct/kWh
Frankreich: 21 ct/kWh
Belgien 16,1 ct/kWh
Niederlanden 15,1 ct/kWh
Deutschland 7,2 ct/kWh
Frankreich hat bei ihrem Strommix einen Anteil von 70% !!! Es ist aber schon auch so, dass durch den EU CO2 Emissionshandel Kohlestrom recht teuer geworden ist. Aber auch die Wahrheit ist, dass Wind wie Solar mittlerweile die günstigsten Stromerzeuger überhaupt sind.
www.iwr.de/news/...rgien-wirtschaftlich-attraktiver-news37651
Fünf Grafiken zeigen das Ausmaß des Energie-Irrsinns:
www.focus.de/finanzen/...es-energie-irrsinns_id_24344435.html
Wobei ich aber schon auch sagen muss, dass man sich bei der Energiewende auch ehrlich machen muss. Ohne eine Stromzwischenlösung z.B. mit Gas wird es nicht gehen, denn wir in Deutschland haben die Energiewende in den letzten 3 Jahren komplett verschlafen. Man kann dazu auch sagen sie wurde teilweise ganz bewusst verschleppt. Es gibt nach wie vor keine Stromautobahn von Nord nach Süd um endlich den Windstrom aus dem Norden zu uns in den Süden gut transportieren zu können. Bei Wind, ob Onshore oder Offshore, ist der Zubau in den letzten 3 Jahren sehr niedrig gewesen. Bei Offshore wird in diesem Jahr z.B. keine einzige neue Mühle in Betrieb genommen. Man kann nur hoffen, dass das in den kommenden Jahren deutlich besser läuft und dass wir in Deutschland den Wasserstoffzug nicht verpassen, denn Wasserstoff wird die neue Kohle werden.
Zur Windenergie. Bei uns in Deutschland sind die Genehmigungsprozesse viel zu lang und viel zu teuer. Dazu kommen dann noch Ausgleichsmaßnahmen und teilweise kommt es zu bestimmten Auflagen. Dann werden noch rd, ein drittel der genehmigten Windparks beklagt aus dem Umfeld der Atomlobby, der AfD und den stock konservativen CDUler. Das alles ist nur noch irre und so muss man sich nicht wundern warum in Deutschland die Projektierkosten für einen Windpark mit 4 Mühlen über eine halbe Million Euro kostet. Das ist der helle Wahnsinn.
Das ganz große Thema bei uns ist das Repowering und hier müssen schnell neue Regularien von der Politik kommen. In den kommenden 4 Jahren werden rd. 14 GW an Windleistung bzw. rd. 12.000 Windmühlen aus dem EEG fallen werden udn die werden dann großteils abgebaut. Wenn es da nicht schnell zu eine Repoweringlösung kommen sollte, dann sind viele dieser 12.000 Windstandorte futsch. Auch so ein Wahnsinn.
Das alles kann man wunderbar im Bericht des EEG Bund-Länder-Kooperationsausschusses aus dem Berichtsjahr 2021 lesen:
www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/E/...blicationFile&v=4
Aber auch bei Onshore Wind darf man sich nicht anlügen, denn in unserem dicht besiedelten Land wird Onshore Wind niemals der Stromerzeuger schlechthin werden können, aber ein jährlicher Zubau von 1,3 GW wie im letzten Jahr oder rd. 1,8 GW wie in diesem Jahr ist schon mehr als erbärmlich. Das ist Politikversagen für mich.