wenn Conergy diese ganzen Kapitalmaßnahmen abgeschlossen hat. dann hat sie sich zunächst mal von einer großen Schuldenlast (Schulden in etwa halbiert) befreit. Wobei ich dann schon sehr überrascht bin, dass in der Conergy-Mittleilung nirgends etwas von einem Schuldenerlass von 15 bis 30% geschrieben wurde. Das ist an und für sich schon eine große Enttäuschung. Offenbar wollen die Banken dann doch versuchen über eine Kapitalerhöhung ihr Geld wieder reinzuholen. So müssen dann halt die Aktionäre mit ihrer Aktienwährung, sprich die Conergy-Aktien, die Kredite teilweise sehr teuer abbezahlen. Die Verwässerung mit einem Kapitalschnitt von 1 : 8 und dann einer Kapitalerhöhung von 188 Mio. Aktien (wäre dann auf heutigen Stand 1,47 Mrd. Aktien) ist schon echt immens und mit einer solche Verwässerung hat wohl gar niemand gerechnet.
Conergy ist mit ihrer Frankfurter Produktion einfach zu klein um langfristig überleben zu können - Kaipitalmaßnahmen hin oder her. Das steht für mich außer Frage. Könnte mir schon vorstellen, dass eine Fusion z.B.: mit Solon schon passen könnte, insofern sich Solon wie Conergy ebenfalls um 50% durch Kapitalmaßnahmen entschulden würde. Die beiden würden schon ganz gut zu einander passen, denn sie sind in fast den gleichen Geschäftsfelder (Zell-, Modulbau, Projekte, Gestelle) unterwegs. Damit könnten ganz schnell große Synergieeffekte geschafft werden und genau das recht schnelle dürfte entscheidend sein.
Ob es ganz so dramatisch kommen wird bei PV wie die Börsen das derzeit spielen (fast alle Solarwerte notieren unter dem Buchwert), mag ich zu bezweifeln, aber die nächsten beiden Jahre werden hinsichtlich des Preisdruckes sehr schwierig werden. Conergy mit Solon zusammen hätten dann auch sicher die kritische Unternehmensgröße überschritten, denn beide zusammen würden dann auf rd. 600 MW Jahreskapazität bei den Modulen und rd. 300 MW bei den Zellen kommen. Im Projektgeschäft etwa auf 230 MW. Das sind dann Größenordnungen mit denen man im PV-Haifischbecken schon mithalten kann und auch ansehnliche Gewinne generieren könnte. Großer Vorteil von Solon zu Conergy ist, dass Solon in den USA schon wirklich gut unterwegs ist (Projekte von ca. 40 MW) und in der USA über eine Produktion von Dünnschichtmodulen von 90 MW verfügt.
Ist jetzt alles natürlich nur eine wilde Spekulation von mir, aber die deutschen Modulbauer wie Solon, Centrosolar oder auch Sunways (die beiden Letzt genannten haben dann schon auch noch andere Geschäftsfelder) müssen sich schon überlegen wie sie denn langfristig gegen die eindeutig größere Konkurrenz, vor allem aus China, denen das Geld praktisch hinterher geworfen wird, überleben möchten. Ich bin fest überzeugt davon, dass ohne Fusionen sehr viele deutsche PV-Unternehmen den Bach runter gehen werden.
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