Die Chinesen scheinen es endlich kapiert zu haben, dass Solar ihre Stärke eigentlich in der Dezentralität hat und dass Solar auf die Dächer gehört. Nun werden die Einspeisevergütungen für Aufdachanlagen leicht erhöht und das trotz der deutlich gefallenen Modulpreise. Wobei man aber hier auch sagen muss es gab in den letzten Monaten bei chinesischen Aufdachanlagen größere Probleme aufgrund der gefallenen Strompreise in China. In China werden nämlich Aufdachanlagen auf zwei unabhängige Schienen vergütet. Die erste ist die Einspeisevergütung zu ca. 40% und die zweite ist der aktuelle Strompreis zu ca.60% (= Teil Net-Metering). Da der Strompreis in China in den letzten Monaten um 10 bis 15% gefallen ist je nach Region hat darunter natürlich die Rentablität beiden Aufdachanlagen gelitten und zwar nicht zu wenig. Von daher ist die leichte Erhöhung der Einspeisevergütungen für Aufdachanlagen genau der richtige Weg. Zusammen mit den deutlich gefallenen Modulpreise könnte es jetzt China endlich schaffen Solar richtig auf die Dächer zu kriegen.
Jedoch ist die chinesische Stromerzeugung generell ein Irrsinn, denn es werden dort kaum regelbare Braunkohlenkraftwerke gebaut bis zum geht nicht mehr. Nun hat China endlich gegen diesen Irrsinn reagiert und den Bau von 30 Kohlekraftwerken mit einer Gesamtkapazität von 17 GW gestoppt und hat auch bekannt gegeben, dass von nun an keine Kohlekraftwerke mehr staatlich mitfinanziert werden. Das ist eine richtig gute News für die Erneuerbaren in China, aber vor allem für das Weltklima.
Hier ein guter Artikel zu dem Thema China und Kohlekraftwerke:
www.energiezukunft.eu/ueber-den-tellerrand/...werken-gn104369/
("China stoppt Bau von 30 Kohlekraftwerken")
An der Preisfront tut sich weiter etwas positives, denn der Trend steigender Preise in China aus den letzten 3 Wochen geht weiter und dabei hat die Dynamik sogar zu genommen. Die Waferspottmarktpreise sind in dieser Woche sogar um über 10% gestiegen, während die Zellpreise um rd. 7% gestiegen sind. Die Modulpreise in China liegen weiterhin etwas über 0,40 $/W. Deutet nun wirklich vieles daraufhin, dass die Nachfrage in China kräftig am steigen ist und das deutet daraufhin, dass die Nachfrage in Q1 in China top sein könnte.
Der Link zu den Preisen:
pv.energytrend.com/pricequotes.html
Bei Jinko tut sich auch etwas im ausländischen Projektgeschäft, denn Jinko will im kommenden Jahr mit ihrer "neuen" Projektgesellschaft in Vietnam ein 40 MW großes Solarkraftwerk bauen:
english.vietnamnet.vn/fms/business/165786/...-brief-25-10.html
Man kann wirklich sehr gespannt sein wie denn das"neue" Projektgeschäft von Jinko aussehen wird und vor allem mit welchen Umsätzen da ab 2017 zu rechnen ist. Dass in Mexiko Jinko rd. 160 MW selbst bauen wird im kommenden Jahr ist ja schon bekannt. Mal sehen ob Jinko beim Q3-Conference Call dazu schon Hinweise gibt, denn für 2017 ist das schon wichtig mit welchen Umsätzen/Gewinne aus dem Projektgeschäft in China selbst, aber auch natürlich international, zu rechnen ist. Sind es 600 Mio. $ an zusätzlichem Umsatz aus dem "neuen" Projektgeschäft oder 800 Mio. $ oder sogar noch höher ? Jedenfalls dürfte sich Jinko nach dem Verkauf ihrer Solarkraftwerke mit ihrer dann guten Bilanz wesentlich leichter tun an billiges Geld zur Projektfinanzierung ran zu kommen.